Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Glamour Girl 2. Giftige Wahrheit

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am21.02.2019
Upper Class Drama deluxe. Tief verletzt von Robins Verrat kehrt Vicky sich von der Glamourgesellschaft Saya Nord ab. Hin und her gerissen zwischen Sehnsucht und Rachegelüsten, schmiedet sie mit Clea einen Plan. Doch während Clea der Regentschaft immer näher kommt, entpuppen sich Robins Gefühle für Vicky als echt. Hat ihre gemeinsame Zukunft eine Chance? Der zweite Band der Reihe 'Glamour Girl. Giftige Wahrheit' ist das packende Finale über Lügen, Liebe und gelüftete Geheimnisse.

Evelyn Uebach ist in Hilchenbach im Siegerland aufgewachsen und zog nach ihrem Abitur 2013 in den Süden. In der Nähe von Stuttgart durchläuft sie im Rahmen einer Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print die verschiedenen Verlagsabteilungen. Nach ihrem ersten vollständigen Manuskript mit zehn Jahren, das stolze 20 A4-Seiten umfasste, hat sie nicht mehr mit dem Schreiben aufhören können. Seit 2012 führt sie gemeinsam mit ihrer Schwester einen Buch- und Kunstblog.
mehr

Produkt

KlappentextUpper Class Drama deluxe. Tief verletzt von Robins Verrat kehrt Vicky sich von der Glamourgesellschaft Saya Nord ab. Hin und her gerissen zwischen Sehnsucht und Rachegelüsten, schmiedet sie mit Clea einen Plan. Doch während Clea der Regentschaft immer näher kommt, entpuppen sich Robins Gefühle für Vicky als echt. Hat ihre gemeinsame Zukunft eine Chance? Der zweite Band der Reihe 'Glamour Girl. Giftige Wahrheit' ist das packende Finale über Lügen, Liebe und gelüftete Geheimnisse.

Evelyn Uebach ist in Hilchenbach im Siegerland aufgewachsen und zog nach ihrem Abitur 2013 in den Süden. In der Nähe von Stuttgart durchläuft sie im Rahmen einer Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print die verschiedenen Verlagsabteilungen. Nach ihrem ersten vollständigen Manuskript mit zehn Jahren, das stolze 20 A4-Seiten umfasste, hat sie nicht mehr mit dem Schreiben aufhören können. Seit 2012 führt sie gemeinsam mit ihrer Schwester einen Buch- und Kunstblog.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864180743
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum21.02.2019
Reihen-Nr.2
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4167508
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Katerstimmung

1. Vicky

Ich nahm ein weiteres blaues Porzellan-Elefäntchen aus der Knisterfolie, in der es eingewickelt gewesen war. Es lag kühl in meiner rechten Hand, während ich mit der anderen ein paar seiner Geschwister in der Vitrine umsortierte. Neben den ganzen maritimen Souvenirs - den Miniaturausführungen des Holstentors, den Postkarten, Taschen, Tassen, Magneten und was es sonst noch in dem kleinen Touristenladen gab - wirkten die Figuren irgendwie fehl am Platz. Ich mochte sie.

In dem schmalen Gang zwischen den Verkaufsregalen hinter mir beriet gerade ein altes Ehepaar darüber, welches der historischen Schiffsplakate sich an ihrer Flurwand am besten machen würde. Im Hintergrund lief leise das Radio.

Ich gab mir alle Mühe, mir eine Auszeit vom Kopfzerbrechen zu gönnen, meine Grübeleien und das Pläneschmieden auf den Feierabend zu verschieben, aber natürlich waren meine Gedanken bei Blanche. Ich hatte nichts von ihr gehört in den nun schon sechs Wochen, die seit meinem Rausschmiss aus der Saya Nord vergangen waren. Anderthalb Monate, Sommerferienlänge, eine Ewigkeit.

Was hatte Robin bloß vor? Er machte es nicht öffentlich, dass Blanche Harmonie geworden war, ließ sie aber auch nicht frei.

Ich hatte so viele Möglichkeiten durchgespielt - keine von ihnen konnte erklären, was passiert war. Nur eins wusste ich: Die Sache war zu kompliziert, um überstürzt zu handeln, und ich zu tief verwundet für einen gut ausgeführten Gegenschlag. Deswegen hatte ich mir Zeit genommen, so schwer mir das auch gefallen war. Ich hatte abgewartet und beobachtet, während sich absolut nichts tat und die immer gleichen Fragen an meinen Nerven zerrten. Doch damit war jetzt Schluss! Für heute hatte ich mir fest vorgenommen, einen Anruf zu machen. Egal, wozu das führen oder nicht führen würde - damit würde ich das Schlachtfeld betreten und es nicht wieder verlassen, bevor Blanche frei war und ich die ganze Wahrheit kannte.

Auch wenn es mir davor graute, mich alldem zu stellen. Noch immer war ich viel zu aufgewühlt, und noch immer hatte mein minderbemitteltes Herz nicht vergessen, wie Robin es berührt hatte. Im Gegensatz zu mir war dem blöden Ding wohl vollkommen schnuppe, wie sehr es sich an ihm verbrannt hatte.

Ich bückte mich erneut und schaute im Karton nach, wie viele Elefanten ich noch unterbringen musste. Da schlug mir plötzlich jemand die Hand so fest auf die Schulter, dass ich vor Schreck beinahe vorwärts in die Vitrine gefallen wäre. Gerade noch konnte ich mich mit der Hand am Boden abstützen.

»Na, wenn das nicht die verlorene Tochter ist!«

Seine Stimme hier zu hören, war seltsam irreal. Es fühlte sich an, als würde ich einen Unfall beobachten.

»Chris«, brachte ich heraus, bevor ich mich langsam aufrichtete und zu ihm umdrehte. Der Laden war so eng und vollgestopft, dass er viel zu dicht vor mir stand.

»Ich habe verschiedene Theorien darüber, warum du hier bist.«

»Und ich will keine davon hören.« Zu meinem Glück war gerade eine Frau hereingekommen, die mit einigen Karten von draußen auf die Kasse zusteuerte. Ich schob mich am Lieblingsmitarbeiter meines Vaters vorbei und eilte zu ihr. Ich machte mir keine große Hoffnung, dass Chris einfach wieder gehen würde. Aber er konnte mich ja nicht zwingen, mit ihm zu reden. Als ich das Wechselgeld herausgab, hatte er sich hinter die Frau gestellt, als sei er ein Kunde. Mit einem Abschiedsgruß verließ sie den Laden.

»Süß!« Chris knallte einen der kleinen Elefanten so heftig vor mich auf die Theke, dass ich glaubte, er würde zerbrechen. Doch das Tierchen war widerstandsfähiger als gedacht. Ich legte schützend meine Hände darüber.

»Du brauchst wohl dringend Kohle? Muss demütigend für dich sein.« Mit einem überheblichen Lächeln musterte er mein Namensschild, das auf Brusthöhe an meinem Shirt befestigt war. Es stand einfach nur Vicky darauf. Herr Rohde, der ältere Mann, dem der Laden gehörte und der mich als Aushilfe engagiert hatte, hatte sich nicht nur auf meinen Vorschlag mit dem Vornamen eingelassen, sondern auch mehrfach sehr energisch die Reporter vertrieben. Irgendwann waren sie nicht mehr wiedergekommen.

»Es ist nicht demütigend. Ganz im Gegenteil - es gefällt mir.« Aus Chris Perspektive war ich vermutlich tief gesunken. Aber in Wahrheit hatte das Wühleck mich gerettet. Hier hatte ich eine Aufgabe, eine Routine, war abgelenkt. Das Gehalt war nur ein Nebeneffekt, wenn auch ein nicht ganz unwichtiger. Nachdem mein Vater mir den Geldhahn komplett zugedreht hatte, brauchte ich es, damit ich Jasper einen Mietanteil zahlen konnte. Umsonst in der Wohnung meines Ex zu campen, hätte sich einfach nicht richtig angefühlt. Die Lage war so schon verkorkst genug.

»Was willst du von mir?«, fragte ich Chris. Er war mit Sicherheit nicht zufällig hier.

»Nun, wenn du schon fragst â¦« Er beugte sich vor, und ich wich instinktiv zurück, den Elefanten in der Faust umklammert, sodass nur noch ein Stückchen vom Rüssel herausschaute. »Wie wäre es mit ein bisschen Verstand? Ein bisschen weniger Gedankenlosigkeit? Wie wäre es, wenn du dich ein bisschen erwachsener verhalten würdest?«

Am liebsten hätte ich es wie früher gemacht und ihn mit den bösesten Schimpfwörtern beleidigt, die eine Neunjährige kannte. Vielleicht musste er gerade daran denken, wie er diese Neunjährige in ihrem Zimmer eingeschlossen hatte, wenn sie ihm auf die Nerven gegangen war. Ich erinnerte mich noch zu gut daran, wie oft ich wutentbrannt mit den Fäusten gegen die Tür gehämmert hatte. Chris hatte es immer gehasst, wenn er zum Kindermädchenersatz für mich degradiert worden war. Seit mein Vater ihn unter seine Fittiche genommen hatte, wollte er nur eines - ganz an die Spitze der Firma, Wächt Hotels in eine Chris-Show verwandeln. Sollte er doch.

Dann dämmerte mir, was sein Auftauchen hier bedeuten musste.

»Willst dir wohl Bonuspunkte verdienen, indem du das schwarze Schaf wieder einfängst?«

»Gut kombiniert.«

»Hau ab, Arschloch.«

Die ältere Dame, die immer noch mit ihrem Mann bei den Plakaten stand, räusperte sich und warf mir einen pikierten Blick zu. Ich biss mir auf die Lippe. Meinen Job zu riskieren, war Chris definitiv nicht wert. Nur, wie sollte ich ihn loswerden?

»Es wäre mir lieb, wenn Sie meine Aushilfe nicht unnötig von ihrer Arbeit abhalten würden«, dröhnte da Herr Rohdes laute Stimme durch den Verkaufsraum. Er kam gerade aus dem Lager, einen Stapel Tischdeckchen auf dem Arm, die er hinten ausgezeichnet hatte.

»Das war nicht meine Absicht, entschuldigen Sie.« Chris gab sich freundlich, aber unterschwellig klang sein Ärger mit.

»Bis später, Vicolina.« Wie immer schaffte er es, durch die Betonung meines vollen Namens noch zu unterstreichen, wie wenig er von mir hielt.

Er verließ den Laden, und ich atmete auf. Ich verbot mir jeden weiteren Gedanken an ihn und meinen Vater, während ich mich wieder meinen Elefanten widmete.

 

Als ich am Abend auf die Straße hinaustrat, entdeckte ich Chris sofort. Er lehnte an der Fassade des gegenüberliegenden Hauses. Unwahrscheinlich, dass er dort die ganze Zeit über gewartet hatte. Er musste die Öffnungszeiten an der Tür gesehen haben und jetzt nach Ladenschluss zurückgekommen sein, um mich abzufangen. Gerade war er in irgendetwas auf seinem Handy vertieft, und ich nutzte die Gunst der Stunde, um mich schnell aus dem Staub zu machen. Leider war ich noch nicht weit gekommen, als ich auch schon seine hastigen Schritte hinter mir hörte. Ich überlegte, loszurennen und ihn abzuhängen, entschied mich dann aber dagegen. Er konnte mich wohl kaum mit Gewalt dazu bringen, mit ihm zu kommen.

Schon hatte er mich eingeholt. »Du hast doch sicher nichts dagegen, wenn ich dich noch ein Stück begleite?«

Ich hielt den Mund. Es war mir egal, ob er herausfand, dass ich wieder bei Jasper wohnte. Trotzdem musste ich es ihm ja auch nicht unbedingt unter die Nase reiben.

»Stell dir vor, was für ein glücklicher Zufall«, fuhr Chris im Plauderton fort, »in der Bäckerei, wo ich mir heute Mittag einen Snack geholt habe, standen zwei Mädels vor mir in der Schlange. Von denen hab ich aufgeschnappt, dass die Verkäuferin im Souvenirladen der verrückten Harmonie aus dem Fernsehen total ähnlich sieht.«

»Ist ja n Ding.« Tatsächlich wurde ich immer wieder von Fremden erkannt. Robin hatte ganze Arbeit geleistet, was das anging. Wenn ich Glück hatte, blieb es bei neugierigen oder verächtlichen Blicken. Ich war aber auch schon auf offener Straße beleidigt worden.

Ich bog nach rechts ab, obwohl die andere Richtung kürzer gewesen wäre. Seit eine Reporterin von PartyTime Jasper an der Uni aufgelauert hatte, waren wir noch vorsichtiger geworden, hielten uns weniger unter Leuten auf, machten Umwege. Jasper hatte uns gedeckt und sich so überzeugend als desinteressierter Exfreund dargestellt, dass niemand mehr davon ausging, dass wir noch Kontakt hatten. Doch das würde sich in der Sekunde ändern, in der sie mich vor seinem Haus antrafen. Oder Clea hinter einem der Fenster entdeckten.

Ich sah mich unauffällig um. Niemand schien uns zu folgen. Spätestens an der Haustür würde auch Chris hoffentlich aufgeben und verschwinden.

»Lass mich dich zum Essen ausführen«, versuchte er es jetzt. »Du lebst doch bestimmt nur noch von Brot und Wasser.«

»Wovon ich lebe, hat dich nicht zu interessieren. Und steck dir deine Einladung sonst wohin.«

Außenstehende hätten mich vielleicht unnötig...

mehr

Autor

Evelyn Uebach ist in Hilchenbach im Siegerland aufgewachsen und zog nach ihrem Abitur 2013 in den Süden. In der Nähe von Stuttgart durchläuft sie im Rahmen einer Ausbildung zur Medienkauffrau Digital und Print die verschiedenen Verlagsabteilungen. Nach ihrem ersten vollständigen Manuskript mit zehn Jahren, das stolze 20 A4-Seiten umfasste, hat sie nicht mehr mit dem Schreiben aufhören können. Seit 2012 führt sie gemeinsam mit ihrer Schwester einen Buch- und Kunstblog.