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Arden Hall - Wege des Herzens

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
224 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.03.20211. Aufl. 2021
Mit zunehmendem Alter ziehen sich Lord und Lady Arden immer mehr auf ihren Familiensitz Arden Hall zurück. Ihre erwachsenen Kinder sind alle versorgt und kämpfen nun selbst mit den Schwierigkeiten, die die Partnerwahl ihrer eigenen Nachkommen mit sich bringt. Vor allem Charlie und Sibyl müssen ihren Kindern ein ums andere Mal in Liebesfragen zur Seite stehen. Doch egal, was passiert: Die Familie hält zusammen. Und auch wenn es oftmals nicht so scheint: Trotz gesellschaftlicher Hindernisse und schwerer Schicksalsschläge ist die Liebe immer nur einen Herzschlag entfernt.

Diese romantische Familien-Saga erzählt von den Mitgliedern der Familie Arden, ihren Freunden und Nachkommen und begleitet sie auf der Suche nach Glück und der großen Liebe.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR2,49

Produkt

KlappentextMit zunehmendem Alter ziehen sich Lord und Lady Arden immer mehr auf ihren Familiensitz Arden Hall zurück. Ihre erwachsenen Kinder sind alle versorgt und kämpfen nun selbst mit den Schwierigkeiten, die die Partnerwahl ihrer eigenen Nachkommen mit sich bringt. Vor allem Charlie und Sibyl müssen ihren Kindern ein ums andere Mal in Liebesfragen zur Seite stehen. Doch egal, was passiert: Die Familie hält zusammen. Und auch wenn es oftmals nicht so scheint: Trotz gesellschaftlicher Hindernisse und schwerer Schicksalsschläge ist die Liebe immer nur einen Herzschlag entfernt.

Diese romantische Familien-Saga erzählt von den Mitgliedern der Familie Arden, ihren Freunden und Nachkommen und begleitet sie auf der Suche nach Glück und der großen Liebe.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732598267
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.03.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.3
Seiten224 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5293276
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

»Ich hoffe, du weißt, was du zu tun hast«, sagte Anne streng zu ihrem Bruder. Charlie Colstone saß an dem großen polierten Schreibtisch seines Arbeitszimmers. Er legte die Zeitung, in der er gelesen hatte, als sie den Raum betreten hatte, beiseite und sah zu ihr auf. Sie war immer noch dieselbe: die Kleidung schlicht, das glatte braune Haar streng aufgesteckt. Die ersten grauen Haare - den vierzigsten Geburtstag hatte sie inzwischen hinter sich - waren bewusst nicht gefärbt worden. Doch das Kleid war aus einem erlesenen Stoff, und der schlichte Schnitt so perfekt ihrer Figur angepasst, dass sie trotz der scheinbaren Zurückhaltung eine sehr eindrucksvolle Gestalt abgab. Manchmal fragte er sich, ob sie im Geheimen nicht doch recht viel Zeit auf ihr Aussehen verwendete, um exakt diesen Eindruck hervorzurufen.

»Anne, meine Liebe, ich fürchte, es ist ganz gleich, was ich tue. Mills Vorschlag wird abgelehnt werden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.« Er seufzte leicht und wusste selbst nicht recht, ob er den politischen Umstand bedauerte oder die Tatsache, dass er seiner eigensinnigen kleinen Schwester nicht helfen konnte.

»Dir wird kein Zacken aus der Krone brechen, wenn du für einen gescheiterten Vorschlag gestimmt hast«, stellte Anne fest.

»Das nicht gerade«, brummte er und fuhr sich durch das dunkelblonde Haar, das ebenfalls etliche graue Strähnen aufwies.

Sie durchmaß das geräumige Arbeitszimmer zweimal mit raschen Schritten, ein deutliches Zeichen dafür, dass das Thema sie ernstlich aufbrachte. »Die Frauen sind denselben Pflichten unterworfen wie die Männer, sie zahlen Steuern, sie müssen sich an die Gesetze halten, sie werden bestraft, wenn sie es nicht tun. Es ist ein himmelschreiender Unsinn, dass sie vom Wahlrecht und damit von jeglicher Politik ausgenommen sind. Und ich denke, du bist dir dessen bewusst«, sagte Anne.

Er zuckte mit den Achseln. »Anne, mein Herz, ich bin zutiefst davon überzeugt, dass du oder Sybil oder zahlreiche andere Frauen keine schlechteren Gesetze erlassen würden als irgendein Mann, in vielen Bereichen vielleicht auch bessere. Ich glaube nur nicht, dass die Zeit in England schon reif ist für diesen Antrag.«

»Dann wird es in ein paar Jahren einen weiteren Antrag geben, und wieder und wieder, bis die Zeit eben reif ist«, gab Anne zurück.

Vor nicht allzu langer Zeit war Charlie ins Unterhaus gewählt worden. Dieser Tätigkeit gelang es derzeit, ihm Jagd, Reisen, Tanz und andere einem Gentleman angemessene Beschäftigungen zu ersetzen, die ihm nicht mehr offenstanden, seit er im Rollstuhl saß. Sybil fand manchmal, dass er fast ein wenig zu beschäftigt war, zumal er nach wie vor die Investitionen der gesamten Familie besorgte. Aber ein reger Geist will beschäftigt sein, und Charlie stürzte sich mit Feuereifer in die politischen Debatten.

Auch ohne Annes Intervention hätte er sich möglicherweise dem Antrag auf das Frauenwahlrecht angeschlossen. Es war keines seiner zentralen Anliegen, aber in dem Bewusstsein, dass seine eigene Frau nicht nur sachlich fundierte Entscheidungen treffen konnte, sondern auch allen Auseinandersetzungen mit großer Gelassenheit und Klugheit begegnete, wäre er der Letzte gewesen, einem halbwegs gebildeten weiblichen Wesen solche Fähigkeiten abzusprechen.

Das sahen allerdings durchaus nicht alle Parlamentsmitglieder so. Wo man das Thema aufbrachte, wurde es heftig diskutiert, von Frauen beinahe ebenso hitzig wie von Männern.

»Die Frau ist von Natur aus dem Manne unterlegen, in Kraft ebenso wie in Verstand«, dozierte einer der älteren Herren, Lord Lloyd, ein paar Tage darauf bei einer Abendgesellschaft, »sie wird daher immer vom Mann abhängig sein. Diese Erkenntnis mag manche schmerzhaft treffen, aber es ist ganz eindeutig, dass zum Schutze unserer Nation die Frauen von den Wahlurnen ferngehalten werden müssen.«

Im Gedanken an seine Schwester - zum Glück für den Lord war sie selbst nicht anwesend - gab Charlie zurück: »Der Beweis, dass Frauen uns generell an Verstand unterlegen sind, steht noch aus, solange sie nicht die gleiche Schulbildung genießen wie wir. Es gibt doch in unserer Gesellschaft etliche Beispiele für äußerst kluge und gebildete Frauen.«

»Wir werden nicht das Wohl Englands aufs Spiel setzen, nur um diesen überflüssigen Beweis zu führen«, brummte Lord Lloyd.

»Was wird aus unseren Kindern, unseren Familien, wenn Frauen beginnen, sich mit etwas so Unweiblichen, so Niedrigem wie Politik auseinanderzusetzen?«, fragte Lady Lloyd, offenbar ehrlich besorgt über diese Frage.

»Frauen müssen mit den Auswirkungen der Politik ebenso leben wie Männer«, bemerkte Kate Colstone, Charlies älteste Tochter. Sie ging in dieser Angelegenheit mit ihrer Tante d'accord. Dies war für sich genommen ein ungewöhnlicher Zustand. Beide liebten es, lebhaft miteinander zu streiten. Anne hielt Kate vor, dass diese eitel und vergnügungssüchtig sei, Kate hielt dagegen, dass Anne sich für Bücher mehr interessiere als für ihre eigenen Töchter und dass sie einem jedes Vergnügen missgönne. Gemildert wurde dieser Streit durch beider Liebe zu Annes älterer Tochter Carrie, die Kate wie eine Schwester nahestand, und vermutlich auch von beider Freude an wortreichen, leidenschaftlichen Auseinandersetzungen.

Dass Kate genau an jenen Veranstaltungen, die Anne in ihrer Jugend zutiefst verachtet und abgelehnt hatte, allergrößten Spaß hatte, war unbestritten. Sie hatte das dichte braune Haar und die gefälligen Züge ihrer Großmutter Sarah geerbt, und ihr Eintritt in die Gesellschaft im vorigen Jahr war ihr ein Fest gewesen. Wie ihr Vater einst flirtete und tanzte sie gerne und ließ sich keine Gelegenheit zu diesen beiden Beschäftigungen entgehen. Doch sie verfolgte auch die Londoner Politik mit Interesse, und jene Frage der Wahlrechtsreform hatte sie auf eine Linie mit ihrer Tante gebracht.

»Es liegt in der Natur einer Frau, dass sie sich in wichtigen Fragen von ihren Gefühlen und nicht von ihrem Verstand leiten lässt«, erklärte Christopher Morecomb, Duke of Roxmond, mit dem Anstrich von Geduld und Verbindlichkeit, »dies gibt ihnen wie keinem Mann die Fähigkeit, Kinder aufzuziehen und für ein harmonisches Familienleben zu sorgen. Aber es hindert sie gleichfalls daran, sich sinnvoll an den rationalen Debatten des Parlaments zu beteiligen. Gleich ob es um Wirtschaft, Außenpolitik oder moralische Fragen geht, diese können nur von Männern endgültig beantwortet werden.«

»Eine jede Frau, die in der Lage ist, die Zeitung zu lesen, weiß so viel von Politik wie jeder beliebige männliche Wahlberechtigte. Und nach allem, was ich höre, geht es auch in unserem Parlament manchmal recht emotional zu«, schoss Kate zurück.

»Das ist für mich ein weiterer Grund, mich gänzlich von der Politik fernzuhalten«, sagte Lady Lloyd sanft. »Stellen Sie sich vor, ein Mann und seine Ehefrau wären sich in einer politischen Frage uneins. Der Frieden der gesamten Familie stünde auf dem Spiel!«

»So ist es besser, wenn sich eine Frau getrost darauf verlässt, dass ihr Mann die richtige Meinung vertritt und für sie entscheidet, welche Partei geeignet ist, die Interessen der Familie am besten zu vertreten«, fügte der Duke of Roxmond an.

»Sie sind noch nicht verheiratet, oder?«, bemerkte Charlie spöttisch. Der Herzog gehörte in politischen Debatten zu seinen schärfsten Widersachern. Er hatte den Titel schon als Kind geerbt und war somit sehr früh zu Macht und Einfluss und der Überzeugung gekommen, dass ihm diese Dinge vor allen anderen zustanden - ein reicher, gut aussehender Mann, der sich lieber selbst reden hörte, als anderen Gehör zu schenken.

»Man möchte fast meinen, jene Herren, die sich für ein Frauenwahlrecht aussprechen, stünden allzu sehr unter dem Einfluss ihrer Ehefrauen«, gab Roxmond giftig zurück, »bei Ihnen, Sir Charles, mag dies ja an Ihren unglücklichen Lebensumständen liegen ...« Lord Lloyd räusperte sich, um den jungen Hitzkopf zu bändigen, bevor er durch unangemessene Argumente der gemeinsamen Sache Schaden zufügte.

Charlie lachte nur, aber Kates Augen feuerten nun Blitze ab. »Erstens, Euer Gnaden, scheint mir Ihre Angst vor dem Einfluss der Frauen sehr emotional und damit Ihrer Rolle als Parlamentarier unangemessen, nicht wahr? Zweitens sollten Sie Ihr theoretisches Wissen über die Fähigkeiten und Ansichten der Frauen doch vielleicht damit untermauern, dass Sie sie um ihre Gedanken fragen - und wie sollte das besser vonstattengehen als bei einer Wahl!«

Mindestens ebenso hitzig rief der Herzog: »Sehen Sie? Lassen Sie eine Frau über Politik sprechen, und schon wird sie persönlich und unsachlich. Sie sind in Ihrer leichten Erregbarkeit doch selbst der beste Gegenbeweis für Ihre eigene Rede, Miss Colstone!«

Kate wollte zurückschießen, aber ihr Vater legte ihr sanft mahnend eine Hand auf den Arm, und sie besann sich. Anstelle einer scharfen Erwiderung schenke sie dem Herzog ein kühles, freundliches Lächeln, das seine Worte Lügen strafte und ihn...
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