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Arden Hall - Zeiten des Schicksals

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.01.20211. Aufl. 2021
Das Leben auf Arden Hall geht weiter seinen turbulenten Gang. Lord und Lady Arden führen ihre vier Kinder in die Gesellschaft ein. Während Louisa und Samuel schon bald ihr Herz an die Liebe verlieren, erkennt Charlie den Wert seiner Ehe erst, als das Schicksal einen Schatten auf sein Leben wirft. Und Anne, die jüngste, wehrt sich vehement dagegen, sich in das gesellschaftliche Korsett zwängen zu lassen. Stattdessen will sie Schriftstellerin werden. Und während sie anfangs noch versucht, sich vor der Liebe zu verstecken, merkt auch Anne bald: Das Herz findet immer einen Weg ...

Diese romantische Familien-Saga erzählt von den Mitgliedern der Familie Arden, ihren Freunden und Nachkommen und begleitet sie auf der Suche nach Glück und der großen Liebe.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR9,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR2,49

Produkt

KlappentextDas Leben auf Arden Hall geht weiter seinen turbulenten Gang. Lord und Lady Arden führen ihre vier Kinder in die Gesellschaft ein. Während Louisa und Samuel schon bald ihr Herz an die Liebe verlieren, erkennt Charlie den Wert seiner Ehe erst, als das Schicksal einen Schatten auf sein Leben wirft. Und Anne, die jüngste, wehrt sich vehement dagegen, sich in das gesellschaftliche Korsett zwängen zu lassen. Stattdessen will sie Schriftstellerin werden. Und während sie anfangs noch versucht, sich vor der Liebe zu verstecken, merkt auch Anne bald: Das Herz findet immer einen Weg ...

Diese romantische Familien-Saga erzählt von den Mitgliedern der Familie Arden, ihren Freunden und Nachkommen und begleitet sie auf der Suche nach Glück und der großen Liebe.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732598250
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.01.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5293277
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Wie es der Brauch verlangte, wurde Lady Louisa Colstone mit siebzehn Jahren am Hof der jungen Königin in die Gesellschaft eingeführt. Dieses wichtige Ereignis hatte bereits im Winter davor seine Schatten (oder besser, seinen Glanz) vorausgeworfen. Neben dem offiziellen Hofball würden die Colstones selbst einen Ball in London veranstalten, der sich in die lange Reihe der Veranstaltungen während der Ballsaison einfügte. Sarah Colstone, die Countess of Arden, hatte für den Ball ihrer Tochter extra den großen Saal im Stadthaus neu herrichten lassen. Weder sie noch ihr Ehemann hatten in den letzten Jahren viel auf Bälle gegeben, beide zogen kleinere, intimere Feste und Gesellschaften auf dem Landsitz Arden Hall vor. Aber nun war die Zeit gekommen, wo auch das Stadthaus in frischem Glanz erstrahlen musste. Louisa war ja nicht das einzige Kind: Sie hatte einen älteren und einen jüngeren Bruder und zudem noch eine kleine Schwester, die allesamt früher oder später einen passenden Partner wählen mussten, und wenn der Tanzsaal der Colstones irgendetwas dazu beitragen konnte, so würde Sarah in dieser Hinsicht nichts dem Zufall überlassen.

Dass sich für Louisa eine gute Partie finden würde, daran zweifelte Sarah nicht. Bereits im letzten und sogar im vorletzten Jahr hatte George Colstone, Earl of Arden, der vor dem Gesetz Louisas Vater war, immer wieder zarte Anfragen erhalten, ob man für das Mädchen nicht schon jetzt eine Vereinbarung zu einer künftigen Verbindung treffen könne. Als älteste Tochter eines Grafen hatte sie einen hohen gesellschaftlichen Rang, der so manche Eltern eines heiratsfähigen Adeligen auf sie aufmerksam machte. Ihre Mitgift und Aussteuer würden diesem Rang entsprechen. Doch George hatte alle Anträge, die ihn vor Louisas siebzehnten Jahr erreicht hatten, rundheraus abgelehnt. Er wollte diese Entscheidung auf keinen Fall über Louisas Kopf hinweg treffen, hielt sie aber noch für zu jung, um sich darüber eine tragfähige Meinung bilden zu können.

Auch von den heiratsfähigen Adeligen selbst hatten einige bereits ihre Blicke auf sie geworfen. Louisa war schon immer ein ausgesprochen hübsches Mädchen gewesen, und sie wuchs rasch zu einer Schönheit heran, die die ihrer Mutter Sarah gewiss noch übertreffen würde. Mehr als ihre Mutter hatte sie eine mädchenhafte Vorliebe für Putz und Tand und wohlerzogene Höflichkeit, und sie freute sich sehr auf ihr Debüt. Als sie vor der Abreise nach London ihre neuen Ballkleider anprobiert hatte, war ihr gewesen, als öffne sich ihr eine Welt voller Glanz und Licht, wieder und wieder drehte sie sich in dem weißseidenen Rock vor dem Spiegel und bewunderte seine leichten Schwünge.

Halb stolz, halb amüsiert betrachtete Sarah ihren Spross. Einerseits freute sie sich über die wohlgeratene Tochter, und sie konnte ihre Aufregung nachempfinden - aber andererseits empfand sie auch für einen Moment eine brennende Sehnsucht nach dem kleinen Mädchen mit den langen Zöpfen, das Louisa vor gar nicht allzu langer Zeit noch gewesen war. Wie gerne hätte sie noch mehr Kinder gehabt ... Sarah selbst hatte sich ebenfalls neue Ballkleider schneidern lassen, aber diese waren weitaus schlichter geworden. Sie hatte nicht selten andere Mütter beobachtet, die sich bei solchen Anlässen für mindestens ebenso wichtig hielten wie ihre Töchter und sich dementsprechend herausputzten - eine solche Mutter wollte Sarah lieber nicht sein. Bewundernde Blicke hatte sie selbst lange genug auf sich gezogen, sie fühlte sich nicht mehr in der Pflicht dazu.

Wie zu erwarten, war Louisas erster Auftritt ein großer Erfolg. Ihre Augen strahlten mit dem von der Mutter geborgten Diamantschmuck um die Wette, ihre Tanzkarte füllte sich im Nu, und das weiße Kleid hatte mehr als genug Gelegenheit, über die Tanzfläche zu wirbeln. Sarah wurde von so vielen Personen auf ihre Tochter angesprochen, dass sie George zuflüsterte, sie überlege sich, eine Liste anzulegen, um nicht die Übersicht zu verlieren - so wie sie es in ihrer ersten eigenen Ballsaison mit den neuen Bekanntschaften gemacht hatte.

Sarah hatte Vertrauen in ihre Tochter. Sie hatte ihr eingeschärft, dass es weder notwendig noch wünschenswert sei, dem Erstbesten irgendeine Versprechung zu machen. Doch es sind nicht die Ermahnungen, sondern die Vorbilder, die unser Leben prägen. In ihrem Herzen wusste Louisa, dass sie nur aus Liebe eine Beziehung eingehen würde.

So beobachtete sie das Defilee ihrer Verehrer amüsiert und geschmeichelt. Sie hatte rasch eine kleine Gruppe junger Mädchen im selben Alter um sich geschart - zum Teil waren es Internatsfreundinnen, zum Teil andere Debütantinnen, die sie in London kennengelernt hatte. Tuschelnd tauschten sie sich über den bunten Jahrmarkt der Flirts und Verlobungen aus, deren Mittelpunkt sie waren. Es war ein merkwürdiges, spannendes, manchmal beinahe würdeloses Spiel, doch die jungen Frauen waren sich bewusst, dass dieser oder der nächste Sommer über ihr restliches Leben entscheiden würde. Wer auch im übernächsten Sommer keine Partie für sich gewinnen würde, müsste sich mit Witwern, Emporkömmlingen oder der Rolle einer bei Verwandten lebenden alten Jungfer zufriedengeben. Nicht jeder unverheirateten Frau mag ihr Schicksal schrecklich vorkommen (und es mag sogar die eine oder andere verheiratete Frau geben, die dieses Empfinden im Geheimen teilt), aber davon wussten die jungen Mädchen nichts: Keinen Mann zu finden war das Schlimmste, was sie sich vorstellen konnten.

Empört war Louisa dann, wenn mit den Herzen der jungen Damen, die sich auf diese Weise präsentieren mussten, Schindluder getrieben wurde. Sie hatte ein paarmal beobachtet, wie ein Mann eines der jungen Mädchen mit Komplimenten und Superlativen überhäufte, um dann am nächsten Abend eine andere mit denselben Liebesschwüren zu beglücken. In diesen Momenten bewies sie, dass sie auch das Temperament ihrer Mutter geerbt hatte, und wenn sich einer dieser jungen Männer ihr zuwandte, erhielt er eine kalte Dusche, nach der ihm jeder Liebesschwur im Halse stecken blieb. Per Flüsterpost wurde es dann unter den Mädchen verbreitet, und manch ein junger Herr sah sich unerwartet kaltgestellt.

Sarah und George beobachteten erstaunt, wie viel Macht Louisa in ihrem ersten Londoner Sommer anhäufte. Da sie diesen Einfluss jedoch nicht willkürlich oder böswillig einsetzte, ließen sie sie gewähren.

Doch die Flüsterpost war ein unzuverlässiger Ratgeber. Diese Erfahrung musste Louisa bei einem Empfang im Juli machen. Zu dieser Zeit war der erste Zauber der langen Abende bereits etwas abgeklungen, und sie hatte Muße, sich ihrerseits die jungen Männer genauer anzusehen.

Es war früher Abend. Heute trug Louisa keines der Ballkleider, sondern hatte mit Erlaubnis der Mutter ein smaragdgrünes Abendkleid angezogen, in dem sie sich noch ein wenig fremd und sehr erwachsen vorkam. Sie stand neben einer ihrer Freundinnen und ließ den Blick über die Menge schweifen. Da stand ein Grüppchen junger Herren beisammen und schien sich gut zu amüsieren. Ihre Aufmerksamkeit erregte vor allem einer davon. Nicht so sehr, weil er gut aussah - dafür war er entschieden zu schmal und schlaksig -, sondern weil ihr sein herzhaftes Lachen gefiel, das bis zu ihr zu hören war. Kurz fing sie seinen Blick auf, dann verbarg sie ihr Gesicht rasch hinter ihrem Fächer.

»Weißt du, wer der Blonde da drüben ist?«, wisperte sie ihrer Freundin zu.

»Der Große? Das ist Lord Maxwell Kerry. Er macht seit einigen Tagen Linda Osbourne den Hof.«

Louisa nickte und strich gemäß ihren Grundsätzen den jungen Mann von ihrer geistigen Liste interessanter Männer.

Umso ärgerlicher war sie, als er eine Weile später neben ihr auftauchte. »Nun habe ich mich wie Odysseus durch den ganzen Raum gekämpft, um zu sehen, wer diese hinreißende Dame in grün ist«, eröffnete er das Gespräch charmant.

»Dann können Sie sich direkt wieder auf den Rückweg machen. Ich hoffe, Sie werden dazu weniger lang brauchen als Odysseus«, gab Louisa schnippisch zurück.

Er stutzte überrascht. »Bitte um Entschuldigung! Habe ich etwas allzu Dummes gesagt? Hätte ich warten sollen, bis man uns einander vorstellt?«

»Auf diese Vorstellung kann ich verzichten, Lord Kerry. Kämpfen Sie sich einfach wieder zurück und nehmen Sie sich vor Scylla und Charybdis in Acht. Wie ich höre, lauern sie drüben beim Buffet!«, meinte Louisa und wollte sich abwenden.

»Bitte, Mylady, warten Sie kurz!«, rief er aus. »Da muss eine Verwechslung vorliegen! Ich bin keineswegs Lord Kerry und möchte es wahrhaftig auch nicht sein. Mein Name ist Alan Mavering!«

Louisa blieb stehen und starrte ihn an. »Standen Sie vorhin vielleicht neben Lord Kerry?«, fragte sie schließlich.

»Ja, richtig, das tat ich«, räumte er ein.

»Wie furchtbar peinlich. Ich fragte eine Freundin, wer Sie seien ...« In dem Moment, in dem sie das sagte, war ihr bewusst, welche Blöße sie sich damit gab. »... und sie dachte vermutlich, ich meinte Ihren Nebenmann. Von Lord Kerry weiß ich, dass er bereits...
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