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Star Stable: Soul Riders 2. Die Legende erwacht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Migoerschienen am14.12.2020
Nachdem sich die vier Soul Riders getrennt voneinander auf eigene Missionen begeben haben, befinden sich die Reiterinnen in noch größerer Gefahr. In aller Verzweiflung gelingt es Anne durch ihre neuentdeckten magischen Fähigkeiten sich und ihre Freundinnen zu retten. Wiedervereint bemerken die Soul Riders, wie ihre Kräfte zum ersten Mal in Gegenwart voneinander an Stärke gewinnen. Die Legende erwacht, als die Vier das Training mit den Druiden beginnen und lernen, wer sie sind und was es heißt, ein Soul Rider zu sein.

Helena Dahlgren begann im zarten Alter von fünf Jahren, Geschichten zu schreiben, und hat seitdem nicht mehr aufgehört. Sie hat einen Bachelor in Anglistik und Literaturwissenschaften an der Universität Stockholm gemacht und war drei Jahre lang Mitherausgeberin von Schwedens beliebtestem Bücher-Blog. Inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und literarischen Übersetzen. Sie schreibt sowohl Sachbücher als auch Belletristik, allem voran Fantasy- und Horrorromane für junge und erwachsene Leserinnen und Leser. Als Mutter von Zwillingsschwestern und stolze Katzenbesitzerin pendelt Helena zwischen Stockholm und einem kleinen Dorf in Nordschweden hin und her. Zu ihren Leidenschaften zählen Bücher, Pferde, Kaffee, Gruselfilme und alte Fernsehshows aus den 90ern.
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Produkt

KlappentextNachdem sich die vier Soul Riders getrennt voneinander auf eigene Missionen begeben haben, befinden sich die Reiterinnen in noch größerer Gefahr. In aller Verzweiflung gelingt es Anne durch ihre neuentdeckten magischen Fähigkeiten sich und ihre Freundinnen zu retten. Wiedervereint bemerken die Soul Riders, wie ihre Kräfte zum ersten Mal in Gegenwart voneinander an Stärke gewinnen. Die Legende erwacht, als die Vier das Training mit den Druiden beginnen und lernen, wer sie sind und was es heißt, ein Soul Rider zu sein.

Helena Dahlgren begann im zarten Alter von fünf Jahren, Geschichten zu schreiben, und hat seitdem nicht mehr aufgehört. Sie hat einen Bachelor in Anglistik und Literaturwissenschaften an der Universität Stockholm gemacht und war drei Jahre lang Mitherausgeberin von Schwedens beliebtestem Bücher-Blog. Inzwischen widmet sie sich ganz dem Schreiben und literarischen Übersetzen. Sie schreibt sowohl Sachbücher als auch Belletristik, allem voran Fantasy- und Horrorromane für junge und erwachsene Leserinnen und Leser. Als Mutter von Zwillingsschwestern und stolze Katzenbesitzerin pendelt Helena zwischen Stockholm und einem kleinen Dorf in Nordschweden hin und her. Zu ihren Leidenschaften zählen Bücher, Pferde, Kaffee, Gruselfilme und alte Fernsehshows aus den 90ern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969500019
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum14.12.2020
Reihen-Nr.2
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5350790
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1


In Lisas Herz gab es einen Fleck, der einem ganz bestimmten Lebewesen vorbehalten war: dem Pferd Starshine mit seinem weichen Maul und seinem perfekten, fließenden Galopp. In ihrem jungen Leben hatte die ängstliche Lisa schon einiges durchgemacht und sich erst dank Starshine wieder in den Sattel getraut. Wenn sie recht überlegte, war dieser Fleck in ihrem Herzen eigentlich schon länger besetzt, als man meinen sollte. Bereits als sie im Kindergarten Bilder von einem wunderschönen weißen Pferd mit ungewöhnlich blauer Mähne gemalt hatte, hatte dieser Fleck nach ihr gerufen und sie flüsternd mit Ausritten im Mondlicht gelockt, mit schwindelerregenden Abenteuern und dieser reinen, unkomplizierten Liebe, wie man sie nur für ein Tier empfinden konnte. Dieses Flüstern hatte sie nach Jorvik zu Starshine gebracht.

Natürlich konnte man auch Menschen lieben, das wusste Lisa. Doch irgendwie war die Liebe zu Menschen viel schwieriger. Mit ihnen gab es immer tausend Dinge zu bedenken. Tausend komplizierte Dinge wie Konflikte, Streits, Forderungen und der leidige Alltag. Menschen zermürbten einander. Man wurde falsch verstanden, sagte etwas Verkehrtes oder Dinge, die man später bereute und nicht mehr zurücknehmen konnte.

Ein Pferd zu lieben war hingegen denkbar leicht - eine einfache, bedingungslose Liebe. Und Lisa hatte gelernt, dass man an dieser Liebe wachsen konnte und Mut gewann.

Doch nun war Starshine nicht mehr da. Er war weg, entführt, und es war an ihr und ihren Freundinnen, ihn zu suchen. Vor lauter Angst und Trauer hatte sie schon eine ganze Flut an Tränen vergossen. Jetzt hatte sie sich ausgeweint. Zurück blieb nur die Gewissheit, dass sie ihn suchen musste, und das hatte sie hierher, zur Fabrikanlage von Dark Core, geführt. Wie ein unheimlicher Riese ragte der Komplex vor ihr auf. Getragen vom sanften Wind trudelte ein verdorrter, gelbbrauner Grashalm einsam vorbei. Ein vertrocknetes Blatt wurde vom Baum gefegt und landete auf der Abdeckung eines Schachtes. Ansonsten war es vollkommen still. Beinahe zu still.

Durch ein Loch im Zaun, das sie mithilfe eines Bolzenschneiders in den Draht gebogen hatte, schlich sich Lisa in die scheinbar ausgestorbene Fabrikanlage, auch wenn sie dabei das Gefühl hatte, dass ihr hundert Augenpaare auf den Hinterkopf starrten. Vielleicht war es auch mehr als nur ein Gefühl. Sie hatte die Anlage zwar nicht sehr lange beobachtet, doch sie hatte genug gesehen, um zu wissen, dass hier urplötzlich und aus allen Richtungen Leute auftauchen konnten.

Sie konnten vom dunklen, aufgewühlten Meer kommen oder eine der gewundenen Treppen hinabsteigen, sie liefen über einen der langen Flure oder kamen aus den kupferfarbenen Rohren, die Lisa an gigantische, glänzende Schlangen erinnerten.

Vor ein paar Stunden war dann plötzlich ein riesiger Helikopter am Himmel erschienen, und darin saß er.

Mr Sands. Allein beim Klang seines Namens, allein beim Gedanken an ihn zog sich ihr der Magen zusammen. Nachdem er aus dem Hubschrauber gestiegen war, hatte er noch eine Weile im Wind der Rotorblätter verharrt, die undurchdringlichen schwarzen Augen auf einen unbestimmten Punkt hoch über dem Landeplatz gerichtet. Lisa war sich sicher, dass er sie von so weit weg unmöglich in ihrem Versteck auf dem Wasserturm entdecken konnte, und doch hatte sie das Gefühl, als sähe er sie direkt an, als starre er durch sie hindurch.

Er musste immer noch da drin sein - sie hatte ihn nicht rauskommen sehen. Eigentlich hatte sie gar nichts mehr gesehen, seit sie ihr Versteck auf dem Wasserturm verlassen und sich zum Zaun geschlichen hatte.

Dennoch musste sie auf der Hut sein.

Lisa packte den Bolzenschneider fester. Sollten sie die kräftigen Arbeiter in den grünen Overalls, die sie vorher durch den Haupteingang hatte kommen sehen, entdecken und packen, war dies sicher nicht gerade die perfekt Waffe, auch nicht, falls â¦ Lisa erschauderte â¦ falls er sie entdeckte. Doch immerhin war der Bolzenschneider ein solides Werkzeug, das ihr Halt gab. Etwas, an dem sie sich festhalten konnte und das ihre zitternden Hände für einen Moment beruhigte. Ziellos hastete sie über das Gelände. Mit seinen zahllosen, miteinander verbundenen Komplexen wirkte das Anwesen wie ein Archipel, bestehend aus vielen kleinen Inseln. Es erinnerte sie an die Festung eines Raubritters, nur dass diese hier aus Stahl und Blech gebaut war und nicht aus Stein. Hier und dort verschwanden dicke Rohre im Boden, so als würden sie die Erde aussaugen. Man konnte sich mit Leichtigkeit ausmalen, wie die Rohre sich unter der Erdoberfläche weit verzweigten und dort im Verborgenen ein verschlungenes Universum bildeten. Wer wusste schon, wo sie alle endeten? Lisa sah sich um und entdeckte einige seltsame kleinere Gebäude - mehrere Lagerhäuser und eine Art Pavillon mit einer baufälligen Kuppel, von dem die Farbe abblätterte. Waren sie leer? So wirkten sie zumindest, aber vielleicht lag sie auch falsch. Sie musste sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass sie sich schon oft geirrt hatte.

Sie hatte zum Beispiel geglaubt, sie würde mit Starshine tolle Reiterferien im Herbst erleben, und dass ihr Vater sie zu Hause erwarten würde. Und schon nagte wieder diese bohrende Frage an ihr, eine Frage, die sie sich wieder und wieder gestellt hatte, seit ihr Vater eines Tages zur Spätschicht gegangen und nicht mehr nach Hause gekommen war.

Wo ist mein Vater? Was haben sie mit ihm gemacht?

Tränen brannten ihr in den Augen. Aber sie durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Sie durfte nicht zu viel an ihren Vater denken, sondern musste fest darauf vertrauen, dass sie ihn finden würde. Denn das würde sie, ganz bestimmt. Aber erst musste sie Starshine finden. Sie brauchte ihn, um dem Rest entgegenzutreten. Seine Kraft und seine Wärme. Vielleicht gibt es hier trotzdem Spuren, dachte sie. Wichtige Einzelteile eines Puzzles, die ihr - ihr Herz machte einen kleinen Sprung - vielleicht verrieten, wo ihr Vater steckte.

Sie versuchte den Kummer, der sich wie ein schwerer Klumpen in ihrem Innern zusammengeballt hatte, abzuschütteln und konzentrierte sich wieder auf das Fabrikgelände. Wie ein dunkles Lavafeld aus Asphalt und Beton erstreckte sich das ausgedehnte Areal entlang der Küste. Rauch qualmte aus den hohen Schornsteinen, die hier und dort aus dem Boden wuchsen.

Als sie den nächsten Gebäudeflügel erreichte, stand sie vor einer Reihe von Türen, doch nur eine davon war einen Spalt offen. Endlich mal eine einfache Entscheidung. Sie stieß die Schulter gegen die schwere, grüne Metalltür, und mit einem Kreischen wie von langen Fingernägeln, die über eine Tafel kratzen, schwang sie auf. Lisa zuckte bei dem Geräusch zusammen und huschte dann hindurch.

Schwärze umfing sie. Sie tastete die Wände nach einem Lichtschalter ab und fuhr mit den Fingern über Spinnweben und Kabel. Wird hier nie sauber gemacht?, fragte sie sich. Anscheinend nicht. Sie hatte erwartet, dass eine so große Fabrikanlage irgendwie ordentlicher war.

Die Luft war staubig und stickig. Sie atmete tief ein und kramte in ihrer Erinnerung nach vertrauten Düften - Heu, Pferdeäpfel, warme Pferdekörper. Lag hier in der Luft irgendetwas Vertrautes, irgendeine Spur von Starshine?

Aber welche Anhaltspunkte hatte sie schon? Als sie dort allein in der Dunkelheit stand, überkamen sie Zweifel. Im besten Fall war die ganze Unternehmung vergebens. Im schlimmsten Fall â¦

Nein, darüber wollte sie lieber nicht nachdenken.

Lisa nieste und tastete weiter herum, bis sie schließlich einen Lichtschalter fand. Eine nackte Glühbirne, die von der Decke baumelte, flackerte und flammte auf. Im fahlen, grünlichen Licht sah sie, dass sie in einem Lagerraum gelandet war, der vor Pappkartons, Bestelllisten und Rollwagen, auf denen sich Kisten stapelten, überquoll. Sie schlich durch eine weitere Tür - diesmal gab sie sich alle Mühe, sie geräuschlos zu öffnen - und fand sich in einem langen Korridor wieder. Bis auf das gedämpfte Brummen von Maschinen irgendwo in der Ferne war es still.

Am liebsten wäre sie gerannt. Sie wollte in Bewegung bleiben und jeden Winkel dieses riesigen Gebäudes absuchen.

Jede Tür, jede Treppe konnte sie Starshine näher bringen. Natürlich nur, wenn er wirklich hier war. Sie versuchte, sich nicht zu große Hoffnungen zu machen - schließlich war dies nur einer von mehreren Orten, die sie, Linda und Alex als mögliche Verstecke von Dark Core vermuteten. Da könnte man einen Dinosaurier drin verstecken. Das hatte Alex über die Fabrikanlage gesagt, als die Orte noch eingekreiste Punkte auf einer Karte gewesen waren. Jetzt waren sie Wirklichkeit geworden. Damals hatte Alex gelacht, dieses etwas atemlose Alex-Lachen, das Lisa so sehr ans Herz gewachsen war.

Lisa vermisste ihr Lachen. Sie sehnte sich nach ihren Freundinnen, einfach, weil sie ihre Freundinnen waren, die besten, die sie jemals gehabt hatte.

Die einzigen, die sie jemals gehabt hatte.

Alex, Linda und Anne. Und dann war Lisa dazugestoßen, die Neue in der Klasse, die Neue auf dem Gestüt. Vorher hätte sie nie zu träumen gewagt, dass sie einmal eine beste Freundin haben würde, geschweige denn drei.

Erst seit einem knappen Monat wohnte sie auf der Insel Jorvik, doch in dieser kurzen Zeit war unglaublich viel passiert. Wenn Lisa darüber eine Kurzgeschichte für den Englischunterricht schreiben würde, würde ihr Lehrer wahrscheinlich bemängeln, dass sie zu unrealistisch sei. Oder er würde ihre blühende Fantasie loben.

Es gab noch so viele unbeantwortete Fragen, doch dafür hatte Lisa jetzt keine Zeit.

Sie zwang sich,...
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