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Star Stable: Soul Riders 3. Dunkelheit bricht herein

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Migoerschienen am03.03.2021
Die Soul Riders stellen sich erneut Mr Sands und seinen Dark Riders. Um ihre Liebsten zu retten und gegen die drohende Dunkelheit anzukämpfen, müssen Lisa, Alex, Linda und Anne die Dinge in die eigene Hand nehmen. Immerhin erkennen die vier Reiterinnen, was es wirklich heißt, ein Soul Rider zu sein. Doch haben sie noch genug Zeit, um die dunkle Macht und den Untergang Jorviks zu stoppen? Das große Finale der Fantasytrilogie 'Soul Riders' mit dem Geheimrezept für gelungenes Lesevergnügen: Magie, Freundschaft und Pferde!

Helena Dahlgren ist passionierte Autorin und literarische Übersetzerin. Sie schreibt sowohl Sachbücher als auch Belletristik, allem voran Fantasy- und Horrorromane für Kinder und Erwachsene.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDie Soul Riders stellen sich erneut Mr Sands und seinen Dark Riders. Um ihre Liebsten zu retten und gegen die drohende Dunkelheit anzukämpfen, müssen Lisa, Alex, Linda und Anne die Dinge in die eigene Hand nehmen. Immerhin erkennen die vier Reiterinnen, was es wirklich heißt, ein Soul Rider zu sein. Doch haben sie noch genug Zeit, um die dunkle Macht und den Untergang Jorviks zu stoppen? Das große Finale der Fantasytrilogie 'Soul Riders' mit dem Geheimrezept für gelungenes Lesevergnügen: Magie, Freundschaft und Pferde!

Helena Dahlgren ist passionierte Autorin und literarische Übersetzerin. Sie schreibt sowohl Sachbücher als auch Belletristik, allem voran Fantasy- und Horrorromane für Kinder und Erwachsene.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969500026
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum03.03.2021
Reihen-Nr.3
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5606321
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


6


Es gab Orte auf Jorvik, die bei den Menschen fast in Vergessenheit geraten waren. Es gab sie zwar, doch niemand verschwendete einen Gedanken an sie. Der große Staudamm, der den Wasserzufluss der Insel regulierte und in den trockenen Sommermonaten für zusätzliche Bewässerung sorgte, war ein solcher Ort. Viele Leute lebten schon ihr ganzes Leben auf Jorvik, ohne ihn je gesehen zu haben. Warum sollte man sich auch die Mühe machen, den beschwerlichen Weg nach hier oben zurückzulegen, weit weg von der Zivilisation, wenn es auf Jorvik so viele andere wunderbare Dinge zu entdecken gab?

Doch all diejenigen, die sich die Mühe machten, würden den Damm ganz sicher nie wieder vergessen.

»Wow!«, rief Alex aus. »Ich hatte keine Ahnung, dass es diesen Ort wirklich gibt!«

Alle blickten zu dem gewaltigen steinernen Bauwerk empor, das vor ihnen aufragte. Es wirkte massiv und erhaben zugleich. Selbst im schwachen Licht des grauen Nachmittags glänzte seine Fassade silbern und golden. Dahinter erstreckte sich die glitzernde Wasseroberfläche des Stausees, und in der Ferne konnten sie an seinen Ufern verschwommen blaue Bergwipfel vor einem milchweißen, schwarz umrandeten Himmel ausmachen. Auf engen, gewundenen Pfaden führten sie ihre Pferde an dem Bauwerk, das aus der Nähe noch mehr an eine Festung erinnerte, vorbei und kamen bald zum Halt. Sprachlos starrten sie auf die Aquädukte und Wasserbecken, die zum Staudamm gehörten.

»Seid ihr sicher, dass das nur ein künstlicher See ist und nicht das Meer?«, rief Lisa über das Rauschen hinweg.

Der Beschreibung nach hatte sie sich den Ort irgendwie überschaubar vorgestellt. Doch die Wassermassen, die sich vor ihnen erstreckten, waren alles andere als überschaubar.

Auf der Staumauer schimmerte ein starkes, pinkes Licht, das sich wie ein immer breiter werdendes Venengeflecht durch das Mauerwerk zog. Als Anne das sah, bildete sich ein Klumpen in ihrem Magen. Das pinke Licht konnte nur bedeuten, dass die pandorischen Risse bereits so tief waren, dass langsam eine Öffnung aufklaffte, durch die Pandorias Unwirklichkeit zu sickern drohte.

Und dann waren da natürlich diese unglaublichen, blau glitzernden Wassermengen. Der Stausee war randvoll gefüllt und trat allen physikalischen Gesetzen zum Trotz immer stärker über die Ufer, während er sich gleichzeitig über den Wasserfall nach unten ergoss. Nervös sahen sich die Mädchen um. Da sie noch nie hier gewesen waren, konnte keine von ihnen es mit Sicherheit wissen, doch war dieser Anblick der Normalzustand? War der Stausee öfter so bis zum Rand gefüllt und darüber hinaus?

Tin-Can stampfte mit den Hufen in einer großen Pfütze herum und wieherte durchdringend.

»Alles gut«, beruhigte Alex ihn und streichelte seine lange, zerzauste Mähne. »Nur ein bisschen Wasser. Bisher zumindest«, fügte sie düster hinzu.

Lisas Wangen hatten eine ungesunde graue Färbung angenommen, doch sie drehte sich noch einmal zu dem steinernen Gebäude um, das magisch ihren Blick anzog.

»Was ist das bloß für ein seltsamer Ort?«, fragte sie.

»Eine ehemalige Schule für Zauberer?«, schlug Anne trocken vor.

Wäre Linda ganz die Alte gewesen, dann hätte sie den Freundinnen erklärt, dass das gewaltige Bauwerk vor dem großen Stausee einst tatsächlich ein beliebter Treffpunkt für all diejenigen gewesen war, die sich für Magie und Zauberei interessierten. Die Menschen hatten geglaubt, dass das Wasser hier oben magische Eigenschaften hatte. Alchemisten reisten von weit her auf der Suche nach Gold an und führten rätselhafte Experimente unter Wasser durch. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, was die frühen Forscher eigentlich genau gesucht hatten. Eine verborgene Unterwasserstadt? Das nahmen zumindest einige an. Andere raunten hinter vorgehaltener Hand über Meerjungfrauen und magische Wasserwesen. Doch irgendwann ließ der Pilgerstrom nach, und die Bewohner der Insel verwandelten den Ort in Jorviks Hauptquelle für Wasser und Elektrizität.

Doch von alle dem sagte Linda nichts. Stattdessen verharrte sie in ängstlichem Schweigen, während ihre Freundinnen aufgeregt durcheinanderredeten. Sie war erleichtert, mit ihren Gedanken nicht mehr allein zu sein, und dankbar, dass sie sich für einen Augenblick weismachen konnte, alles wäre in Ordnung. Solange niemand laut etwas Gegenteiliges aussprach, konnten sie weiterhin so tun, als wäre dies das atemberaubende Ziel eines ganz normalen Ausritts. Sollte sie die Illusion durchbrechen?

Ja, jetzt reicht s mit dem So-Tun-als-ob.

»Wir haben einen weiten Weg hinter uns«, sagte sie daher zu den anderen. »Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin vollkommen erledigt. Und die Visionen, die ich ständig habe, machen die Sache nicht gerade besser. Bitte, ich muss für ein paar Minuten Kraft tanken. Aber dann beginnen wir mit der Lichtzeremonie.«

Die anderen nickten und seufzten erleichtert. Lisa lächelte Linda dankbar zu. Anne ging zu ihrer Satteltasche und holte Äpfel und Wasser für die Pferde heraus, und wie immer hatten die Kaugeräusche eine beruhigende Wirkung auf sie. Für einen Augenblick waren dies die einzigen Geräusche. Alle warteten auf Linda. Als sie schließlich zum Sprechen anhob, war ihre Stimme dunkel und heiser: »Falls der Staudamm bricht, dann nur, nachdem wir alles versucht haben. Absolut alles, was in unserer Macht steht, um das Wasser aufzuhalten.«

Wieder tätschelte sie liebevoll ihre Satteltasche, in der das Buch der Lichtzeremonien steckte. Es fühlte sich wunderbar magisch an, so als würde sie drei Mal auf Holz klopfen, um Glück zu haben.

Alex nickte langsam. »Ja.« Ihre Stimme zitterte leicht. »Alles. Und das Buch wird uns dabei helfen. Linda, meinst du nicht, wir sollten es jetzt rausholen und anfangen?«

Alle sahen gebannt zu, wie Linda das Buch der Lichtzeremonien aus der Satteltasche zog. Der goldene Umschlag glänzte und warf schimmernde Lichtspiegelungen auf die Staumauer. Anne holte tief Luft. Linda tat es ihr nach.

»Krass, dass die Druiden uns mit dem Buch alleine losreiten lassen.« Anne strich bewundernd über das Cover.

»Wundert mich gar nicht«, murmelte Lisa. Als die anderen sie erstaunt ansahen, reckte sie wütend das Kinn. »Ich meine, mal im Ernst, fragt ihr euch das nicht?«

»Was denn?« Linda rieb sich die Schläfe. Es behagte ihr gar nicht, dass ihre Gedanken nicht so klar waren wie sonst.

»Mal im Ernst«, wiederholte Lisa hitzig. »Was haben die Druiden schon getan, um uns zu helfen? Bin ich wirklich die Einzige, die das Gefühl hat, sie wollten uns unbedingt ganz alleine mit dem Buch hierherschicken?« Sie hielt für einen Moment inne und legte eine Hand auf Starshines schlanken Hals. »Wisst ihr«, fuhr sie langsam fort. »Wenn irgendwas schiefgeht, dann können sie uns die Schuld in die Schuhe schieben. Ziemlich praktisch, findet ihr nicht?«

Anne verspürte ein seltsames Stechen. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas, was Elizabeth zu ihr gesagt hatte, bevor die anderen im geheimen Steinkreis angekommen waren.

Elizabeth war einst auch ein Soul Rider gewesen - und zwar im Zeichen des Sonnenkreises, genau wie Anne. Bevor Elizabeth von der Hexe Pi in ein Irrlicht verwandelt worden war, hatte sie Anne von dieser Zeit erzählt. Für Einzelheiten hatten sie nicht genug Zeit gehabt, aber â¦

»Elizabeth hat etwas von einer Schwesternschaft erzählt, die zerbrochen ist«, sagte sie zu den anderen. »Als sie noch ein Soul Rider war. Aber â¦ was, wenn das nur die Version der Druiden ist? Vielleicht sagen sie eines Tages genau das Gleiche über uns, falls der Damm bricht und wir gescheitert sind?«

Lisas große Augen verdunkelten sich, und ein verächtlicher Unterton hatte sich in ihre Stimme geschlichen: »Elizabeth und ihre Schwesternschaft waren einfach noch nicht bereit. Die Zeichen standen gut, doch am Ende erwiesen sie sich als irreführend. Die Schwesternschaft zerbrach. Wir müssen uns damit abfinden: Wir sind eins zu eins austauschbar. Genau wie all die Soul Riders, die vor uns kamen.«

»Das kannst du doch nicht ernst meinen, Lisa!« Alex schüttelte ungläubig heftig den Kopf. »Die Druiden sind unsere Freunde! Sie würden uns nie anlügen.«

»Ach komm, Alex«, höhnte Lisa. »Glaubst du das wirklich? Hast du das Gesicht von dem Vater unten im Dorf vergessen, als wir ihn vor der Flut gewarnt haben? Woher willst du wissen, dass die Druiden anders sind? Wie kommt s überhaupt, dass du die andauernd verteidigst? Das ist doch sonst nicht deine Art.«

Alex verdrehte die Augen.

»Vielleicht, weil sie uns geholfen haben, Lisa! Der geheime Steinkreis, unsere Ausbildung zu Soul Riders, all die Legenden, klingelt s da bei dir? Die Druiden sind so ungefähr die Einzigen, die an uns glauben.«

»So wie ich das sehe, sollten wir momentan keinem Erwachsenen trauen«, widersprach Lisa. »Wir haben nur uns. Und unsere Pferde. Das ist das Einzige, worauf wir wirklich zählen können.«

»Ich wünschte, Elizabeth wäre hier«, seufzte Alex.

Lisa nickte traurig. In Gedanken fügte sie noch hinzu: Und ich wünschte, mein Vater wäre hier und könnte mich weit wegbringen. Ich wünschte, ich hätte nie herausgefunden, dass ich ein Soul Rider bin.

»Das wünschen wir uns alle«, sagte Anne. »Aber sie ist nun mal nicht hier, und deshalb bleibt uns nichts anderes übrig, als alleine klarzukommen.« Entschlossen richtete sie sich auf, und Linda fand, dass sie beinahe aussah wie eine Königin.

Linda umklammerte das Buch der Lichtzeremonien fester und spürte, wie das Licht weiter herausfloss und über den Umschlag tanzte. Das alte Leder lag warm in ihrer Hand. »Alles für die Schwesternschaft«, verkündete sie...
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