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Ausgeträumt?

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
436 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am01.10.20203. Auflage
Das Buch "Nur ein Traum im Traum?" erzählt von den Nöten Anton Kortners, dessen kleine Existenz auseinanderzufliegen droht. Es ist ein Jahr her, dass er mit einem blauen Auge aus Wien zurückgekehrt ist und gemeint hat, es ginge wieder bergauf. Doch es ist alles andere als gut. Er steuert auf einen Burnout und auf die Insolvenz zu. Ein Auftrag mit Arbeit in Wien gibt ihm Hoffnung. Eigentlich ein Traum, der für ihn wahr wird, wenn es nicht die Ereignisse beim letzten Besuch gegeben hätte. Er war in einen geheimen Kreis geraten, wo keine externen Zeugen geduldet werden. Wahrscheinlich ist deshalb eine Frau gestorben, durch seine Schuld! Damit gerät Anton in einen Strudel von Sex und Crime, Realität und Traum. Ausgeträumt ist ein Traum erst dann, wenn er dich endgültig in Ruhe lässt! Anton Kortner (er)lebt seinen Albtraum immer wieder und der droht ihn in Panik und Wahnsinn zu treiben!

Marco Toccata ist ein Pseudonym eines Autors, der nach etwa 45 Jahren im Beruf als Ingenieur begonnen hat, Bücher zu schreiben. Einige seiner Bücher handeln vom pummeligen Privatdetektiv Amor Amaro, der in der fiktiven Stadt Kronenburg ermittelt. Dieses Buch ist nach "Nur ein Traum im Traum?" das zweite der Reihe "Wiener Träume". Es gibt auch das dritte und abschließende Buch. Es heißt "Ausgeschämt!"
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR5,99

Produkt

KlappentextDas Buch "Nur ein Traum im Traum?" erzählt von den Nöten Anton Kortners, dessen kleine Existenz auseinanderzufliegen droht. Es ist ein Jahr her, dass er mit einem blauen Auge aus Wien zurückgekehrt ist und gemeint hat, es ginge wieder bergauf. Doch es ist alles andere als gut. Er steuert auf einen Burnout und auf die Insolvenz zu. Ein Auftrag mit Arbeit in Wien gibt ihm Hoffnung. Eigentlich ein Traum, der für ihn wahr wird, wenn es nicht die Ereignisse beim letzten Besuch gegeben hätte. Er war in einen geheimen Kreis geraten, wo keine externen Zeugen geduldet werden. Wahrscheinlich ist deshalb eine Frau gestorben, durch seine Schuld! Damit gerät Anton in einen Strudel von Sex und Crime, Realität und Traum. Ausgeträumt ist ein Traum erst dann, wenn er dich endgültig in Ruhe lässt! Anton Kortner (er)lebt seinen Albtraum immer wieder und der droht ihn in Panik und Wahnsinn zu treiben!

Marco Toccata ist ein Pseudonym eines Autors, der nach etwa 45 Jahren im Beruf als Ingenieur begonnen hat, Bücher zu schreiben. Einige seiner Bücher handeln vom pummeligen Privatdetektiv Amor Amaro, der in der fiktiven Stadt Kronenburg ermittelt. Dieses Buch ist nach "Nur ein Traum im Traum?" das zweite der Reihe "Wiener Träume". Es gibt auch das dritte und abschließende Buch. Es heißt "Ausgeschämt!"
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752615043
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.10.2020
Auflage3. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten436 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5376173
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2 Alles kehrt zurück

Das Betriebsgelände von Pohrer liegt an der Donau nahe dem Freudenauer Hafen. Es sind nur hundert Meter zur nächsten Bushaltestelle und es dauert nicht lange, bis ein Bus kommt. Er achtet nicht auf die Buslinie. Von hier aus geht alles Richtung Zentrum beziehungsweise bis zu einer U-Bahn-Station.

Er ist allein im Bus und fährt bereits einige Minuten. Da sieht er links ein Gebäude mit dem Schriftzug Schenker und daneben Getreidesilos. Das kennt er. Er ist an der Haltestelle Alberner Hafen. Hier war er schon mal zusammen mit seiner Frau Dorothee, als sie auf dem Weg zum Friedhof der Namenlosen waren.

Fast automatisch, ohne nachzudenken steigt er aus. Ins Hotel kann er immer noch fahren. Noch ist ein wenig Tageslicht vorhanden.

Er muss grinsen, als er über die Getreidekörner geht und an dem WC-Container langläuft, den Dorothee damals verschmäht hatte. Doch mit jedem Schritt, den er entlang der Silos macht, wird seine Beklemmung stärker. Warum ist er eigentlich ausgestiegen? Was hat er hier zu suchen? Wer oder was steuert ihn, hier lang zu gehen?

Damals war er zwei Mal hier, zuerst mit Dorothee per Bus und dann mitten in der Nacht mit Itzhak Rosenstein, dem geheimnisvollen Taxifahrer.

Nun steht er vor der Treppe, die über den Schutzdeich zum Friedhof führt. Er könnte sich umdrehen und zurück zur Bushaltestelle gehen. Genau! Vergessen wir das Ganze! Was soll dieser späte Besuch?

Aber sein linker Fuß ist auf der ersten Stufe und wie fremdgesteuert folgt der rechte. Er sieht schon die Rückseite der kreisrunden Kapelle, geht weiter und nimmt die rechte, vordere Treppe hinunter.

Wieder bemächtigt sich seiner eine unbeschreibliche Stimmung genau wie beim ersten Besuch. Es ist kein unangenehmes Gefühl nur, dass er alles, was nun kommt, nicht beeinflussen kann, ruft in ihm Widerstand hervor. Er kann tatsächlich nicht umkehren. Er muss Stufe für Stufe zu den Grabstätten runtergehen. Immer weiter zieht es ihn zu dem Mann, der an einem der Gräber steht. Den kennt er!

Nein, genau genommen kennt er ihn nicht. Er hat ihn damals gesehen, als er in der Kapelle die Leiche einer schönen, jungen Frau für ihr Begräbnis präpariert hat. War es Sissis Leiche? Später sah er ihn nochmal bei einer denkwürdigen Beerdigung mitten in der Nacht und ein letztes Mal, als er ihm in einem Heurigen an einem Tisch gegenüber saß. Der Mann ist älter als er. Trägt seine dichten, dunkelbraunen Haare mit vielen grauen Strähnen lang. Er ist nicht groß, hat eine sehr kräftige, kompakte Figur. Ein Typ, wie man ihn in Dörfern der Steiermark antrifft, einer der mit Landarbeit groß geworden ist.

Das Grab, vor dem er steht, ist gepflegt. Es wirkt wie neu und soeben geschlossen. Darauf liegen frische Kränze mit Schleifen, deren Aufschriften er aus unerfindlichen Gründen nicht lesen kann. Es ist schon sehr dämmerig hier, aber das ist nicht der Grund.

Warum wirkt das Grab neu? Er war Zeuge, als in ihm vor über einem Jahr eine junge, rothaarige Frau beerdigt wurde. Damals, es war ein Uhr nachts, strahlte ihre weiße Haut, wie eine natürliche Lichtquelle auf dem dunklen Friedhof. Ihre Haare auf Kopf und Scham bildeten zwei orangerote Akzente auf der weißen Fläche ihres Körpers. Was er sah, sah aus, wie von Gustav Klimt gemalt. Sie lag obenauf in einem offenen Sarg, den der alte Mann am Tag zuvor in seinem Beisein vorbereitet hatte, nicht von Decken oder Totenhemd verdeckt, sondern nackt und schön, eine Frau, wie man sie auf Jugendstilbildern als Nymphen sehen kann.

Drei Helfer schlossen zusammen mit dem alten Mann den Sarg und ließen ihn an Seilen in die Grube.

Außer den Bestattern standen noch ein Mann und eine Frau vor dem Grab. Sie sahen aus wie Fred Baldow und Antons Frau Dorothee. Die beiden schienen nicht zu bemerken, dass er und Rosenstein die Zeremonie beobachteten, so als wären sie selbst Akteure in einem Film, den sie sich von außen ansahen.

Unmittelbar nachdem der Sarg abgesenkt war, gingen sie fast durch sie hindurch und verließen den Friedhof. Kurz darauf hörte er den Motor eines Jaguar-Cabriolets, das er beim Kommen gesehen hatte. Der Alte und seine Helfer schaufelten das Grab zu.

Nachdem auch die Helfer gegangen waren, nahm der Alte einen Kranz vom Boden neben dem Grab und legte ihn sorgsam auf den frischen Grabhügel. Damals konnte er die Aufschrift auf der Schleife lesen: R.I.P. wünscht dir die Vereinigung der Adamiten.

Er hatte sich in der Nacht vor diesem denkwürdigen Begräbnis in ein Treffen der Adamiten eingeschlichen und war entdeckt worden. War diese Tote die Frau, die ihn gerettet hatte?

Von Stund an machte er sich Vorwürfe und er fragte sich seitdem, wer diese Frau war und was ihr geschehen sein mochte, ob sie gelitten hatte? ⦠für ihn?

Das alles geht ihm in Blitzeseile durch den Kopf. Dabei hat er es wieder verpasst, mit dem geheimnisvollen Bestatter zu sprechen, denn der ist gegangen, ohne dass er es bemerkt hat und ohne erkennen zu lassen, dass er ihn bemerkt hätte. Es ist genauso wie in der Nacht bei der Beerdigung. Er kommt sich wie Einer vor, der einen Film sieht und selbst in der Kulisse steht.

Anton versucht wieder, die Aufschriften auf den Schleifen der Kränze zu lesen, doch es gelingt ihm nicht. Die Buchstaben verschwimmen vor seinen Augen.

Auf dem Namensschild am geschmiedeten Kreuz kann man jedoch deutlich Unbekannt in weißer Schrift auf schwarzem Grund lesen. Wer ist diese Tote, zu deren Grab er immer wieder geführt wird?

Es gibt ein Grab auf dem Zentralfriedhof, wo eine Elisabeth Kolesariç begraben ist. Aber das kann eigentlich nicht seine Sissi sein. Vom Jahrgang her käme es hin, aber die Elisabeth Kolesariç im Grab ist nur sechszehn Jahre alt geworden und lange vor seinem Treffen mit Sissi gestorben. Trotzdem ist er überzeugt, dass es ihr Grab ist. Ihm sind vor einem Jahr in Wien seltsame Dinge passiert, die er sich nicht erklären kann. Während dieser vier Tage, die er in Wien war, gingen bei ihm Traum und Realität durcheinander. Er hat damals seine eigene Traumnovelle, genau wie Fridolin, der Protagonist im gleichnamigen Buch von Arthur Schnitzler, erlebt!

Mittlerweile ist es dunkel geworden. Ihm ist nicht bewusst, wie lange er schon hier steht. Er ist wie weggetreten, keine Gedanken im Kopf, keinen Wunsch, weder Hunger noch Durst oder irgendeine andere Empfindung.

Eine Hand auf seiner rechten Schulter holt ihn zurück. Er dreht sich um und erkennt Itzhak Rosenstein, seinen treuen Taxifahrer aus alter Zeit. Sie sind zurück, Herr Ingenieur! Wir sollten fahren. Wie immer ins Bristol?

Guten Abend, Herr Rosenstein! Ja, fahren sie zum Bristol.

Sie verlassen den Friedhof zusammen, als wären sie gemeinsam gekommen und sowieso schon seit langem miteinander unterwegs. Dass inzwischen mehr als ein Jahr vergangen ist, spielt keine Rolle. Es wundert ihn kein bisschen.

Als sie auf dem Damm stehen, spürt er den scharfen, kalten Wind, der von Ungarn her durch Wien bläst. Er ist froh, dass er nun nicht zur Bushaltestelle zurück muss. Und auch Rosenstein ist ein großer Trost für ihn. Bis jetzt war er allein. Wien ergreift ihn wieder mit einer eigenartigen Stimmung, die beängstigend sein müsste, ihn aber nur melancholisch stimmt.

Im Taxi ist es noch warm und er drückt sich angenehm berührt in den hinteren Sitz.

Wie ist es Ihnen ergangen, Herr Rosenstein?

Oh, ich war lange weg aus Wien, aber seit heute Morgen bin ich wieder hier und nach einer Pause

Sie suchen, Herr Ingenieur?

Er geht in sich. Ja, er sucht, das wird ihm nun klar. Er sucht die Lösung. Es ist noch zu viel übrig geblieben vom letzten Mal. Er hatte damals die Sache abgeschlossen, weil er mit Fred Baldow und Dorothee im Reinen zu sein glaubte, aber mit sich selbst war er noch nicht fertig!

Ja, ich suche. Ich suche das, was geschehen ist und was ich bis heute mit mir herumtrage, ohne zu wissen, was es ist. Wien hat mich eingeholt. Schön, dass Sie da sind und mir helfen! sagt er, ohne zu wissen, ob Rosenstein ihm helfen wird. Aber das gehört zum Spiel und Rosenstein widerspricht nicht.

Und haben Sie noch Ihre Dame, Herr Ingenieur? Rosenstein ist passionierter Schachspieler, meint es im übertragenen Sinne.

Nein, meine Dame habe ich nicht mehr. Diese Partie spiele ich ohne jede Aussicht auf Erfolg, aber spielen muss ich sie!

Das muss nicht so sein. Sie können immer noch einen Bauern zur gegnerischen Grundlinie durchbringen und in eine Dame wandeln.

Sie sind schon auf dem Rennweg und es ist nicht mehr weit bis zum Hotel. Bevor er aussteigt, schaut er Rosenstein lange an und überlegt, ob er ihn fragen soll oder nicht â¦

Ja, Herr Ingenieur. Das Grab war frisch und mir ist der Verwalter des Friedhofs begegnet, bevor ich zu Ihnen kam.

Damit sind seine drängendsten Fragen beantwortet. Er zweifelt an seinem Verstand. Wien bedrückt ihn. Er fühlt sich, als hätte er einen schweren Rucksack auf dem Rücken, den er nicht ablegen...
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