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Liebe unverzollt

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
280 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am26.02.20211. Aufl. 2021
Derbyshire, 1817: In einer regnerischen Nacht gelangt John Staple, ein hünenhafter Gentleman, an eine Mautschranke. Doch weit und breit ist kein Zollwärter zu sehen - was ist hier geschehen? Der abenteuerlustige John beschließt spontan, sich als Schrankenwärter auszugeben und lernt dabei die eigenwillige Nell Stornaway kennen, die ihn um Hilfe bittet. Auf dem Landsitz ihres kranken Großvaters haben sich ungebetene Gäste einquartiert, die etwas Seltsames im Schilde zu führen scheinen. John ist von der mutigen jungen Frau zutiefst beeindruckt und nimmt sich der Sache an. Dabei bekommt er es ganz unstandesgemäß mit Dieben, Wegelagerern und anderen Strolchen zu tun. Aber um die Dame seines Herzens zu beschützen, ist ihm kein Weg zu weit ...

'Liebe Unverzollt' (Im Original: 'The Toll-Gate') besticht mit faszinierenden Figuren, humorvollen Dialogen und genau recherchiertem historischen Hintergrundwissen. Ein spannender Regency-Klassiker von Georgette Heyer - jetzt als eBook bei beHEARTBEAT. Herzklopfen garantiert.

'Auch in diesem Roman nimmt uns Georgette Heyer mit auf eine abenteuerliche Reise durch das England des frühen neunzehnten Jahrhunderts und brilliert mit ihrem komödiantischen Talent ...' Chicago Sunday Tribune



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Produkt

KlappentextDerbyshire, 1817: In einer regnerischen Nacht gelangt John Staple, ein hünenhafter Gentleman, an eine Mautschranke. Doch weit und breit ist kein Zollwärter zu sehen - was ist hier geschehen? Der abenteuerlustige John beschließt spontan, sich als Schrankenwärter auszugeben und lernt dabei die eigenwillige Nell Stornaway kennen, die ihn um Hilfe bittet. Auf dem Landsitz ihres kranken Großvaters haben sich ungebetene Gäste einquartiert, die etwas Seltsames im Schilde zu führen scheinen. John ist von der mutigen jungen Frau zutiefst beeindruckt und nimmt sich der Sache an. Dabei bekommt er es ganz unstandesgemäß mit Dieben, Wegelagerern und anderen Strolchen zu tun. Aber um die Dame seines Herzens zu beschützen, ist ihm kein Weg zu weit ...

'Liebe Unverzollt' (Im Original: 'The Toll-Gate') besticht mit faszinierenden Figuren, humorvollen Dialogen und genau recherchiertem historischen Hintergrundwissen. Ein spannender Regency-Klassiker von Georgette Heyer - jetzt als eBook bei beHEARTBEAT. Herzklopfen garantiert.

'Auch in diesem Roman nimmt uns Georgette Heyer mit auf eine abenteuerliche Reise durch das England des frühen neunzehnten Jahrhunderts und brilliert mit ihrem komödiantischen Talent ...' Chicago Sunday Tribune



Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703031
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.02.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.21
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5404708
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Der Sechste Earl of Saltash ließ den Blick um die riesige Tafel schweifen und empfand ein warmes Gefühl der Befriedigung. Ein Gefühl, das allerdings weder sein Butler noch sein Haushofmeister teilten. Sie hatten beide noch unter dem Fünften Earl gedient und erinnerten sich wehmütig bis in die kleinsten Einzelheiten der verschiedenen Gelegenheiten, zu denen im großen Speisesaal für Angehörige des Königshauses, ausländische Gesandte und für die elegante Welt glänzende Gesellschaften gegeben worden waren. Der Fünfte Earl war eben ein Mann der Öffentlichkeit gewesen. Mit seinem Sohn verhielt sich das jedoch ganz anders; er hatte weder das Verlangen noch besaß er die Fähigkeiten, ein hohes Amt zu bekleiden. Ja, er hatte so wenig Aussicht, auch nur den belanglosesten Sprössling eines Königshauses zu bewirten, dass die Galaräume in Easterby überhaupt nicht mehr benutzt worden wären, hätte er sich nicht im Alter von dreißig Jahren mit Lady Charlotte Calne verlobt.

Da er jedoch der einzige überlebende Sohn des Fünften Earls war, konnte er nicht umhin, dieses Ereignis als eine Sache von beträchtlicher Bedeutung für die Familie anzusehen. Um dies zu unterstreichen, hatte er demnach alle erreichbaren Angehörigen des Hauses Staple nach Easterby geladen, damit sie seine zukünftige Frau kennenlernten. Ein schneller Überblick über seine mütterlichen Verwandten hatte genügt, ihn zu überzeugen, dass deren Anwesenheit bei diesem triumphalen Treffen sowohl unnötig wie auch unerwünscht gewesen wäre. Für die Staples war er als Chef der Familie ein Mann von Bedeutung, und nicht einmal seine herrische Schwester Albinia hätte ihm - zumindest nicht vor allen Leuten - den Respekt versagt, der ihm dank seiner Stellung zukam. Anders verhielt es sich mit den Timbercombes, die ihm gegenüber zu keiner Lehenstreue verpflichtet waren. Er brauchte daher nur wenige Minuten zu der Entscheidung, dass sie seine Verheiratung nichts anging.

Demnach setzten sich also unter der bemalten Decke des großen Speisesaals nur zwanzig Personen zum Diner. Und so kam es, dass der Earl am Kopfende einer Tafel, die sich unter der Last des Silbers bog und als Mittelstück einen ungeheuren, von irgendeinem fremden Potentaten dem Fünften Earl verehrten Tafelaufsatz trug, mit Genugtuung um sich blicken konnte.

Es machte ihm nichts aus, dass der Saal viel zu groß für die Gesellschaft war und um zwei Herren mehr als Damen anwesend waren. Denn die Staples hatten in höchst befriedigender Weise auf seine Einladung reagiert und benahmen sich - einschließlich seiner furchterregenden Tante Caroline - durchaus so, wie sie sollten. Er konnte sehen, dass Lady Melksham, seine zukünftige Schwiegermutter, beeindruckt war. Die meisten Staples waren ihr schon bekannt, aber seinen Onkel Trevor, den Archidiakon, der neben ihr saß, hatte sie erst heute kennengelernt, ebenso des Earls hünenhaften Vetter John. Saltashs unverheiratete Tante Maria, die ihm das Haus führte, hatte etwas Gewissensbisse gehabt, weil John einen geringeren Platz an der Tafel erhalten hatte, als seinem Rang zukam, hatte aber dem diesbezüglichen Wunsch des Earls nachgegeben. Sie wusste natürlich, dass ein Archidiakon Vorrang vor einem Captain der Dragoon Guards hatte, aber der Archidiakon war ihr jüngerer Bruder, und es fiel ihr daher schwer einzusehen, dass er eine besondere Stellung in der Welt einnahm. John hingegen war der einzige Sohn ihres zweiten Bruders und der voraussichtliche Erbe des Earl-Titels, womit er in ihren Augen eine wichtige Persönlichkeit war. Sie wagte das dem Earl zu sagen, und er war nicht unangenehm berührt; er meinte, dies sei eine sehr gerechtfertigte Bemerkung.

»Aber ich bin überzeugt, dem lieben John ist es gleichgültig, wo er sitzt!«, hatte Lady Maria tröstend hinzugefügt.

Der Earl hatte das Gefühl, dass das leider Gottes stimmte. Er hatte John sehr gern, war jedoch der Meinung, dass er viel zu wenig Gewicht auf seine Würde legte. Wahrscheinlich war er durch seine jahrelangen Feldzüge auf der spanischen Halbinsel etwas vergesslich in Bezug auf das geworden, was ihm und dem Namen, den er trug, zukam. Seine Manieren waren fast allzu ungezwungen, und er hatte sehr oft solche Schrullen, dass es seinen noblen Verwandten ernstlich entsetzte. Seine Taten auf der Halbinsel hatten ihn bei seinen Offizierskameraden sprichwörtlich gemacht, und zumindest eine seiner Handlungen seit seinem Ausscheiden aus der Armee im Jahre 1814 erschien dem Earl bis zur Ungehörigkeit wunderlich: Kaum hatte John erfahren, dass Napoleon wieder in Freiheit war, als er sich auch schon als gewöhnlicher Freiwilliger zur Armee zurückmeldete. Und als ihm der Earl vorhielt, dass die Pflicht ein solches Opfer seiner Würde nicht verlangte, war er in Gelächter ausgebrochen und hatte ausgerufen: »Oh Bevis, Bevis! Du wirst doch nicht annehmen, dass ich mir diesen Feldzug entgehen lasse - oder? Nicht um ein Vermögen! Zum Teufel mit Pflicht !«

Und damit war John wieder in den Krieg gezogen. Er war aber nicht lange in der bescheidenen Stellung eines Freiwilligen geblieben. Kaum hatte Colonel Clifton, der Kommandeur des 1. Dragonerregiments, gehört, dass der »Verrückte Jack« zurück sei, als er sich ihn auch schon als Sonderadjutanten holte. John ging aus der Schlacht bei Waterloo sehr angeregt und mit keiner ernsteren Verwundung als einem Säbelhieb und dem Streifschuss einer verirrten Kugel hervor. Der Earl freute sich sehr, ihn wieder sicher daheim zu sehen, und dachte, es sei allmählich Zeit, dass John sich niederlasse und eine standesgemäße Frauensperson heirate. John hatte einen kleinen Besitz von seinem Vater geerbt, war neunundzwanzig Jahre alt und hatte keine Brüder.

Daran dachte seine Lordschaft, als er um die Tafel blickte und seine Augen auf seiner angeheirateten Tante, der Ehrenwerten Mrs Staple, haften blieben. Er wunderte sich, dass sie ihren Sohn John noch immer nicht mit einer passenden Frau versorgt hatte, und nahm sich vor, die Sache vielleicht nachher ihr gegenüber aufs Tapet zu bringen. Er war zwar nicht ganz zwei Jahre älter als John, aber als Chef des Hauses fühlte er sich für seine Vettern verantwortlich. Das half ihm, das Gefühl der Unterlegenheit zu bewältigen, das ihn allzu oft ergriff, wenn er sich vor diese überwältigend hochgewachsenen Leute gestellt sah. Eine mächtige Rasse, diese Staples: Er war ja selbst groß, aber schmalschultrig, und ging gern leicht vorgeneigt. John natürlich war ein Riese; und dessen Schwester, Lady Lichfield, die sich mit entschlossener Liebenswürdigkeit mit dem sehr langweiligen Schwager des Earls, Mr Tackenham, unterhielt, maß barfuß einen Meter fünfundsiebzig. Auch Lucius Staple, das einzige Kind des dritten Sohnes des Vierten Earls, war groß; ebenso Arthur, der Älteste des Archidiakons, der sich soeben bemühte, seine Cousine Lettice zu unterhalten, die John über die Tafel hinweg mit Kalbsaugen anhimmelte. Selbst Lettices Bruder, der junge Geoffrey Yatton, versprach, obwohl er noch leicht schlenkrig war, dem Earl über den Kopf zu wachsen; und beider Mutter, Lady Caroline, konnte man nur als massig bezeichnen.

Die Verlobte des Earls, Lady Charlotte Calne, war über die prächtigen Ausmaße der Staples derart verblüfft, dass sie sich zu einer spontanen Bemerkung hinreißen ließ. »Wie riesig doch deine Vettern sind!«, sagte sie. »Sie sehen alle sehr gut aus; ungewöhnlich gut, glaube ich.«

Er war erfreut und sagte eifrig: »Meinst du wirklich? Aber weißt du, Lucius hat rotes Haar. Geoffrey sieht ja wirklich gut aus, aber Arthur ist meiner Meinung nach nicht überdurchschnittlich. Hingegen ist John wirklich ein schöner Mensch, nicht? Ich hoffe, du wirst ihn gern haben - alle mögen John gern! Ich selbst habe sehr viel für ihn übrig.«

»Wenn dem so ist, dann hat er auch auf meine Zuneigung Anspruch. Ich versichere dir, ich werde ihn äußerst gernhaben«, erwiderte die Dame pflichtbewusst.

Es war nicht das erste Mal, dass er sich zu der Wahl seiner Braut gratulierte. Da er nicht übermäßig sensibel war, fand er an der farblosen Art seiner Charlotte nichts auszusetzen; ja, es hätte ihn ziemlich überrascht, hätte er gewusst, dass sie von seiner Familie nicht allgemein gebilligt wurde. Zwar meinte Lady Maria, sie würde Bevis eine vortreffliche Frau sein, der Archidiakon, sie sei ein Mädchen mit hübschen Manieren, und Lady Caroline, ihr einziger Fehler sei der Mangel an Mitgift; jedoch war zu merken, dass sich Mrs Staple zurückhielt, eine Meinung zu äußern, und Mr Yatton ging sogar so weit zu sagen - allerdings nicht in Hörweite seiner Gemahlin - für seinen Geschmack hänge sie viel zu sehr an ihrer Mutter.

Die jüngere Generation sprach sich viel offener aus. Nur die Schwester des Earls, die sehr wesentlich am Zustandekommen der Verbindung beteiligt gewesen war, billigte Lady Charlotte voll und ganz. Miss Yatton verkündete mit der ganzen Selbstsicherheit einer jungen Dame, die eine erfolgreiche Londoner Season hinter sich hatte, Charlotte sei ein altmodisches Ding. Ihr Bruder Geoffrey vertraute seinem Vetter Arthur an, er persönlich...
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