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Dunkelmeer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am01.04.20211
Eine Mordserie. Zwei ungleiche Ermittler. Als eine Frau unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode kommt, erschüttert der Fall das beschauliche Föhr. Kurz darauf werden mehrere junge Männer erschossen, die Freunde kannten sich seit Kindertagen. Der erfahrene Inselpolizist Hark Hansen soll gemeinsam mit der jungen Flensburger Kommissarin Kerrin Iwersen ermitteln, doch das ungleiche Team steht vor einem Rätsel: Wie passen diese Morde zusammen? Die verschwiegene Inselgemeinschaft scheint die Geheimnisse der Opfer zu wahren - aber bald stellt sich heraus, dass der Freundeskreis der Toten von Verrat, Neid und Eifersucht zerfressen war. Stefanie Rogge ist in Kiel aufgewachsen und hat in ihrer Kindheit alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. Sie steht unter anderem mit der Polizeidienststelle von Wyk in Kontakt.

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine Mordserie. Zwei ungleiche Ermittler. Als eine Frau unter rätselhaften Umständen am Strand zu Tode kommt, erschüttert der Fall das beschauliche Föhr. Kurz darauf werden mehrere junge Männer erschossen, die Freunde kannten sich seit Kindertagen. Der erfahrene Inselpolizist Hark Hansen soll gemeinsam mit der jungen Flensburger Kommissarin Kerrin Iwersen ermitteln, doch das ungleiche Team steht vor einem Rätsel: Wie passen diese Morde zusammen? Die verschwiegene Inselgemeinschaft scheint die Geheimnisse der Opfer zu wahren - aber bald stellt sich heraus, dass der Freundeskreis der Toten von Verrat, Neid und Eifersucht zerfressen war. Stefanie Rogge ist in Kiel aufgewachsen und hat in ihrer Kindheit alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. Sie steht unter anderem mit der Polizeidienststelle von Wyk in Kontakt.

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492998710
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.04.2021
Auflage1
Reihen-Nr.1
SpracheDeutsch
Dateigrösse6985 Kbytes
Artikel-Nr.5413445
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Gegenwart

Hark hatte schlechte Laune. Es war Sonntagmorgen, er hatte noch nicht gefrühstückt und musste jetzt ungeduscht zu einem Tatort fahren. Nicht einmal für sein tägliches Bad in der Nordsee blieb Zeit, obwohl am Vormittag Flut war. Der Leiter der Polizeistation in Wyk auf Föhr hatte heute eigentlich frei und war am gestrigen Abend mit seinem Freund Fiete versackt. Heike und er hätten Hochzeitstag gehabt, wenn seine Frau nicht völlig überraschend vor drei Jahren an einem Hirnschlag gestorben wäre. Mit nur fünfundfünfzig Jahren war er von einer Sekunde zur nächsten zum Witwer geworden. Nach einer ersten schlimmen Zeit hatte Hark zurück ins Leben gefunden, aber der gestrige Tag hatte ihm wie jedes Jahr bevorgestanden. Fiete hatte sich nicht lange bitten lassen, mit seinem alten Freund ein paar Bierchen und Kümmerling zu trinken, und so war Hark erst um kurz nach Mitternacht in sein leeres Bett gefallen.

Und dort hatte er wie ein Stein geschlafen, bis ihn sein junger Kollege Christian Jensen geweckt hatte. Sie hatten einen Notruf aus einem Hotel in Utersum bekommen: Eine Frau lag tot am Strand. Der 25-jährige Christian war erst seit einem halben Jahr dabei, und Hark war sofort klar gewesen, dass er dem jungen Mann nicht zumuten durfte, allein zum Fundort zu fahren. Außerdem gab es auf ihrer beschaulichen Insel äußerst selten eine Leiche am Strand. So ein Vorfall war Chefsache.

Hark hatte Christian gebeten, ihn in fünfzehn Minuten abzuholen. Außerdem sollte er ihren Kollegen Tom, der in Utersum wohnte, informieren, damit dieser schon einmal alles absperren konnte.

Auf die Minute pünktlich klingelte Christian bei Hark. »Moin, Chef.« Er wippte von einem Fuß auf den anderen. »Die Fahrbereitschaft meldet sich zum Dienst. Hört sich ja nach einer großen Sache an.«

»Schauen wir mal.« Hark sah zu seinem knapp zwei Meter großen und schlaksigen Kollegen mit den hellblonden, fast weißen Haaren hoch und kam sich mit seinen 1,80 Meter neben ihm wie so oft klein und stämmig vor. Er war sich immer noch nicht sicher, was er von dem jungen Mann halten sollte. Christian strotzte geradezu vor Selbstbewusstsein und war mit seiner forschen Art schon mehr als einmal bei seinen Kollegen angeeckt. Auf der anderen Seite war er engagiert und mit Begeisterung bei der Arbeit.

Hark griff nach seiner Jacke und verließ seufzend das Haus. Im Auto warteten zwei dampfende Becher Kaffee. Überrascht sah er Christian an.

»Ich weiß doch, dass du sonst den ganzen Tag unausstehlich bist«, sagte dieser grinsend. Zum ersten Mal an diesem Morgen lächelte Hark und nahm dankbar einen großen Schluck.

Die Fahrt verlief schweigend, Hark musste erst noch richtig wach werden. Er blickte auf die vorbeiziehende Landschaft. Nach den letzten beiden verregneten Sommern war dieser bisher umso schöner. Seit Wochen hielt sich ein Hochdruckgebiet über Norddeutschland und sorgte jeden Tag für blauen Himmel und Sonnenschein, nur von Zeit zu Zeit unterbrochen durch ein kurzes, heftiges Gewitter. Hark kurbelte das Fenster herunter, fuhr sich durch seine immer noch vollen braunen, von dem Salz der Nordsee ausgebleichten Haare und sog den Duft der Heckenrosen ein, der in der Luft lag. So roch ein Inselsommer. Ein kurzer Schmerz durchzuckte sein Herz. Es war für ihn immer noch unvorstellbar, dass Heike dies alles nie mehr erleben durfte. Wie oft hatten sie im Sommer ihre Fahrräder genommen und waren kreuz und quer über die Insel gefahren. Durch die weite platte Marsch, wo der Nordseewind immer blies. Durch die Dörfer mit ihren wunderschönen Friesenhäusern und den alten gemauerten Kirchen, auf deren Friedhöfen die Walfänger, die von den gefährlichen Fahrten zurückgekehrt waren, beerdigt worden waren. Und über die Deiche, mitten durch die Schafherden, die gemächlich auseinanderstoben, wenn sie juchzend hindurchbrausten. Hark trank noch einen Schluck Kaffee und zwang sich, seine Gedanken auf die Arbeit zu konzentrieren.

Kurz darauf parkte Christian den Streifenwagen auf dem noch fast leeren Strandparkplatz. Spätestens zur Mittagszeit würde hier kein Platz mehr frei sein. Sie nahmen den Hauptweg zum Strand, vorbei an dem Restaurant und dem Wagen des Strandwärters, der gerade aufschloss, über die von Wind und salziger Luft gegerbten Holzplanken. An deren Ende zogen sie beide Schuhe und Strümpfe aus und liefen barfuß durch den Sand.

Sie brauchten nicht zu suchen. Ein kleiner Menschenkreis hatte sich um einen Strandkorb gebildet. Tom hatte ganze Arbeit geleistet und es tatsächlich geschafft, die Schaulustigen auf Abstand zu halten. Die in langen Reihen aufgestellten bunten Strandkörbe waren größtenteils noch leer, die meisten Touristen saßen wohl beim Frühstück.

»Zurücktreten bitte.« Harks Stimme klang streng. »Hier gibt es nichts zu sehen, gehen Sie bitte nach Hause.«

Christian und er begrüßten ihren Kollegen. Dann traten sie zu dem Strandkorb und betrachteten die tote Frau. Sie war nicht mehr jung, um die sechzig, schätzte Hark, und saß in eine Ecke des Strandkorbes gelehnt. Ihr Kopf war leicht nach vorn auf die Brust gesunken, die offenen Augen starrten ins Nichts. Sie trug eine Jeans und ein blaues Sweatshirt. Ihre Haut war faltig. Hark vermutete, dass sie jahrelang geraucht hatte.

Er wandte sich an Tom. »Wissen wir, wer sie ist?«

Tom nickte. »Sarah Klasen aus Oldsum. Sie ist mir gleich bekannt vorgekommen, und in der Handtasche war ihr Ausweis.«

Hark zückte sein Handy und machte ein Bild von dem Gesicht der Toten. »Weißt du was über sie?« Er sah seinen Kollegen fragend an. Auch wenn sich viele der Insulaner untereinander kannten, tappte er bei dem Namen und der Frau im Dunkeln.

»Nicht viel, nur, was man so hört.« Tom zuckte die Schultern. »Sie hat eine behinderte Tochter, die schon lange in Wyk in einer Einrichtung lebt. Sarah hat seit Jahrzehnten getrunken, war in allen einschlägigen Lokalen gut bekannt. Keine Ahnung, wie sie über die Runden gekommen ist. Gearbeitet hat sie nicht, soweit ich weiß.«

Hark nickte. »Dann hören wir uns gleich mal in Oldsum um.«

»Ist die Person, die die Leiche entdeckt hat, hier?« Christian blickte sich suchend um.

»Nein.« Tom schüttelte den Kopf. »Eine Touristin aus Kiel, abgestiegen im Hotel Wattläufer. Lotta Wagner.« Er sah zu den Schaulustigen, die sich langsam zurückzogen. »Sie muss schreiend ins Hotel gelaufen sein. Einige andere Gäste, die bereits im Frühstücksraum saßen, haben sich sofort auf den Weg hierher gemacht. Vielleicht haben sie gedacht, sie könnten noch helfen, aber â¦«

»Die wollten wohl eher ihre Sensationsgier befriedigen«, unterbrach Hark ihn kopfschüttelnd. Dann schnupperte er in die Luft. »Riecht ihr das auch?«, fragte er verwundert.

Tom nickte grinsend. »Das hat ja gedauert bei dir, Chef, mir ist das gleich aufgefallen. Man hat das Gefühl, man sitzt in einer Kneipe.«

Hark beugte sich zu der Frau herunter. »Die hat ordentlich einen getankt.« Nachdenklich richtete er sich auf. »Wahrscheinlich hat sie das eine Glas zu viel getrunken.«

»Habe ich auch im ersten Moment gedacht und liegt ja nahe bei ihrem Lebenswandel. Aber wo sind die Flaschen? Ich habe hier nichts gesehen«, wandte Tom ein.

»Vielleicht hat sie woanders getrunken und ist dann hierhergekommen, eingeschlafen und gestorben«, überlegte Christian laut.

Tom sah ihn zweifelnd an. »Kann ich mir nicht vorstellen. Wenn du so viel trinkst, dass du an einer Alkoholvergiftung stirbst, dann gehst du nirgendwo mehr hin, sondern fällst um. Und erst recht wanderst du nicht durch den Sand, das ist viel zu anstrengend.«

»Wer weiß. Wenn der Alkohol sie vor dem letzten Absturz aufgeputscht hat, könnte das schon sein.« Christian schaute ihn herausfordernd an.

»Anhaltspunkte für eine Gewalteinwirkung sehe ich nicht«, bemerkte Hark schnell, um den unausweichlichen Schlagabtausch zwischen den beiden zu verhindern. Er überlegte einen Moment und wählte dann schweren Herzens die Nummer der Dienststelle in Flensburg. Da die Todesursache ungeklärt war, musste er Meldung machen. Sollte es sich um Mord handeln, durfte er als Inselpolizist nicht ermitteln, sondern musste die Kripo hinzuziehen.

Hark hatte kein Problem damit, sich unterzuordnen, aber er wusste auch, dass Klaus Martens, der in den letzten Jahren mit seinem Team die wenigen Tötungsdelikte auf Föhr übernommen hatte, seit Kurzem im Ruhestand war. Klaus, seine Jungs und er hatten gut zusammengearbeitet. Hark liebte privat und beruflich das Gewohnte, und er hatte keine große Lust, sich an jemand Neues zu gewöhnen. Außerdem hatte er gehört, dass eine junge Polizistin Klaus Nachfolgerin werden sollte. Zwar war Hark in der Theorie davon überzeugt, dass Männer und Frauen gleichberechtigt waren, trotzdem fiel es ihm schwer, sich vorzustellen, einer Frau, die seine Tochter sein könnte, unterstellt zu sein. Und so war er skeptisch, ob die Arbeit mit den Flensburgern weiterhin so unproblematisch verlaufen würde. Aber er hatte Glück. Peter Heyden, der Dienststellenleiter in Flensburg, wollte erst die Obduktion abwarten und sichergehen, ob es sich überhaupt um ein Tötungsdelikt handelte, bevor jemand auf die Insel geschickt wurde.

»Ich rufe Elena an. Die Tote soll obduziert werden«, informierte er seine Kollegen. Er nahm erneut sein Handy und stimmte mit Elena Bruckner, der Pathologin aus Kiel, und Andreas Schneider, dem Inselbestatter, ab, wie Sarah Klasen in die Rechtsmedizin nach Kiel gebracht werden sollte. Anschließend riss er zwei weitere Beamte, Jan und Fabian, aus ihrer sonntäglichen Ruhe. Er hatte mit Heyden verabredet, dass seine Kollegen die Spuren am Strand sichern und dann nach Flensburg zur Auswertung schicken sollten.

Nachdem alles geregelt war, fuhr Hark zusammen mit...
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Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren halbtags in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen. So hat sie nicht nur eine gute Freundin auf der Insel, sondern steht auch mit der Polizeidienststelle in Wyk auf Föhr in Kontakt.