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Seenebel

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am30.03.20231. Auflage
Hochspannung auf der Urlaubsinsel Föhr Unausgesprochenes drängt ans Licht Als der Milchbauer Heiko Mommensen ermordet aufgefunden wird, sind die Bewohner der Insel Föhr entsetzt. Kommissarin Kerrin Iwersen reist aus Flensburg an, um mit dem Inselpolizisten Hark Hansen zusammenzuarbeiten. Die Ermittlungen nehmen gerade Fahrt auf, da verschwindet eine junge Frau. Kurz darauf ist auch sie tot. Doch erst als Nele, die Tochter des ersten Opfers, ebenfalls verschwindet, überwindet sich seine Witwe Anne, die Polizei in ein lang gehütetes Geheimnis einzuweihen. Ist es bereits zu spät? Ist auch Nele tot, oder verfolgt der Täter mit ihrer Entführung ein ganz anderes Ziel? Die Bände der Reihe »Iwersen und Hansen ermitteln«: Band 1: Dunkelmeer Band 2: Gischtgrab Band 3: Seenebel

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextHochspannung auf der Urlaubsinsel Föhr Unausgesprochenes drängt ans Licht Als der Milchbauer Heiko Mommensen ermordet aufgefunden wird, sind die Bewohner der Insel Föhr entsetzt. Kommissarin Kerrin Iwersen reist aus Flensburg an, um mit dem Inselpolizisten Hark Hansen zusammenzuarbeiten. Die Ermittlungen nehmen gerade Fahrt auf, da verschwindet eine junge Frau. Kurz darauf ist auch sie tot. Doch erst als Nele, die Tochter des ersten Opfers, ebenfalls verschwindet, überwindet sich seine Witwe Anne, die Polizei in ein lang gehütetes Geheimnis einzuweihen. Ist es bereits zu spät? Ist auch Nele tot, oder verfolgt der Täter mit ihrer Entführung ein ganz anderes Ziel? Die Bände der Reihe »Iwersen und Hansen ermitteln«: Band 1: Dunkelmeer Band 2: Gischtgrab Band 3: Seenebel

Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492603843
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum30.03.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.3
SpracheDeutsch
Dateigrösse8636 Kbytes
Artikel-Nr.10067511
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Als der Wyker Polizeichef Hark Hansen zusammen mit seinen Kollegen Tom Pahl und Christian Jensen auf den Hof der Familie Mommensen fuhr, ahnte er nicht, welch grausamer Anblick ihn erwartete. Er war gerade erst in der Dienststelle am Hafendeich eingetroffen, als Ida Sander, die gute Seele der Inselpolizei, in einem bunt gebatikten Baumwollkleid auf ihn zugestürmt gekommen war.

»Gut, dass du da bist«, hatte sie schon von Weitem gerufen. »Es gibt einen Notfall auf dem Hof der Mommensens bei Midlum. Die Bullen sind ausgebüxt, und der Alte liegt im Stall, ob tot oder verletzt, habe ich nicht verstanden. Die Anruferin, so ein junges Ding, war völlig durch den Wind. Ich habe mit dem Tierarzt in Alkersum, der auch schon von der Familie angerufen worden war, gesprochen. Er hat sich für den Fall, dass die Tiere noch frei herumlaufen, bereits mit einer Betäubungspistole auf den Weg gemacht. Außerdem sollte dort mittlerweile ein Rettungswagen eingetroffen sein. Tom und Christian sitzen auf dem Parkplatz im Streifenwagen und warten auf dich, ihr müsst sofort hinfahren.«

»Vielen Dank, Ida, gute Arbeit«, hatte Hark gesagt und ohne ein weiteres Wort auf dem Absatz kehrtgemacht. Adrenalin war durch seinen Körper geschossen.

»Moin, Chef«, hatte Christian ihn begrüßt und den Wagen gestartet. »Auf nach Midlum.«

Da niemand gewusst hatte, was genau geschehen war, war die kurze Fahrt über Wrixum und Oevenum schweigend verlaufen. Der grau verhangene Himmel hatte zu der angespannten Stimmung im Auto gepasst. Nach dem Jahrhundertsommer, der bis Ende September angedauert hatte, war Hark fast froh über die abgekühlten Temperaturen. Ein strammer Wind aus dem Westen blies die Wolken über die Insel. Für ihn das typische Inselwetter. Gerne hätte er sich jetzt, bekleidet mit dicker Jacke, Mütze und Gummistiefeln, bei einem ausgiebigen Strandspaziergang ordentlich durchpusten lassen. Aber er hatte geahnt, dass daraus heute nichts werden würde.

Der Rettungswagen parkte mit Blaulicht vor dem großen Stallgebäude. Die beiden Rettungssanitäter standen daneben und blickten ihnen stumm entgegen. Eine Frau saß zusammengesunken auf einer Bank, neben sich ein junges Mädchen, das ihr immer wieder über den Rücken strich.

»Moin«, begrüßte Hark die Anwesenden. »Was ist los? Wo ist Herr Mommensen?«

Einer der Sanitäter zuckte bedrückt mit den Schultern. »Im Stall. Er scheint tot zu sein. Die Zuchtbullen sind wohl aus ihrer Box ausgebrochen und haben ihn totgetrampelt. Sein Sohn Klaas ist mit dem Tierarzt und zwei Nachbarn im Stall, seine Frau Anne sitzt dort drüben. Wir haben ihr ein Beruhigungsmittel gegeben«, murmelte er leise. »Dr. Jannen betäubt gerade den noch frei herumlaufenden Bullen. Sobald das Medikament wirkt und alle Tiere eingeschlossen sind, gehen wir rein.«

In diesem Moment stürmte ein kräftiger Mann in den Dreißigern aus dem Stall. »Sie können jetzt kommen!«, schrie er. »Schnell, beeilen Sie sich!«

Die Sanitäter griffen sofort nach ihren schweren Taschen und liefen los. Als sich auch die beiden Frauen erheben wollten, wurde die Stimme des Mannes ruhiger. »Fenja, bleib bitte mit meiner Mutter hier draußen. Ich bin gleich zurück.« Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand wieder hinter der schweren Holztür. Von Hark und seinen Kollegen hatte er keinerlei Notiz genommen.

»Ihr wartet hier«, raunte Hark Tom und Christian zu. »Ich verschaffe mir mal einen Überblick.«

Im Stall war es mittlerweile hell. Aufmerksam sah Hark sich um. Die Kühe in den Boxen an der langen und geräumigen Stallgasse waren unruhig und stapften hin und her. Sie müssen dringend gemolken werden, dachte er mitleidig. Er kannte sich in der Milchviehwirtschaft nicht aus, konnte sich aber vorstellen, dass es für eine Kuh unangenehm sein musste, mit einem übervollen Euter herumzulaufen.

Am Ende der Stallgasse knieten die Rettungssanitäter neben einem dunklen Bündel auf dem Boden und führten Untersuchungen durch. Fünf Männer standen stumm daneben.

Langsam ging Hark auf sie zu. Er war noch nicht ganz bei der Gruppe angekommen, als einer der Sanitäter aufblickte und den Kopf schüttelte. »Es tut mir sehr leid«, sagte er in Richtung des jungen Mannes, »aber wir können nichts mehr für Ihren Vater tun.«

 

Die Rettungssanitäter hatten eine Decke über dem Toten ausgebreitet. Der Anblick, der sich ihnen allen geboten hatte, war schlimm gewesen. Die Bullen mussten den Landwirt wie einen Spielball benutzt haben. Heiko Mommensen lag auf dem Rücken, sein blaues Sweatshirt war nach oben gerutscht und erlaubte den Blick auf ein großflächiges Hämatom auf der linken Hüfte. An den Unterarmen waren blutige Abschürfungen zu erkennen. Vielleicht hatte das Tier ihn über den Stallboden geschleift, und er hatte verzweifelt versucht, sich an irgendetwas festzuhalten und hochzuziehen, um dem Angriff nicht mehr ganz so wehrlos ausgeliefert zu sein. Augenscheinlich ohne Erfolg. Am schlimmsten aber war der durch den eng anliegenden Pullover deutlich zu erkennende eingedrückte Brustkorb. Es schien, als hätte der Bulle sich mit seinem Gewicht von ungefähr tausend Kilogramm auf ihn gestützt.

Hark hatte sich vorgestellt und darum gebeten, dass alle den Stall verließen. Tom und Christian würden neben der Leiche Wache halten und Andreas Schneider, den Inselbestatter, informieren.

Als er mit den fünf Männern zurück ins Tageslicht trat, sahen ihnen Anne Mommensen und Fenja mit angstvollen Blicken entgegen. Klaas trat stumm zu seiner Mutter und zog sie in seine Arme. Ihr Rücken bebte, aber außer einem leisen Schluchzen war kein Laut zu vernehmen.

Nach einer Weile lösten sich Mutter und Sohn voneinander. »Ich bin Klaas Mommensen.« Der junge Mann streckte Hark die Hand entgegen und kniff die Augen zusammen, um die Tränen zurückzudrängen. »Das sind meine Mutter Anne und unsere Auszubildende Fenja.«

»Mein aufrichtiges Beileid«, sagte Hark mit einem Kloß im Hals. »Es tut mir furchtbar leid.« Er wandte sich an die anderen vier Männer. »Und wer sind Sie?«

»Unser Tierarzt Dr. Jannen und unsere Nachbarn Meik Schwattke und Timo Hellmann«, antwortete Klaas mit leiser, aber gefasster Stimme. »Sie haben Dr. Jannen und mir geholfen, den betäubten Bullen zurück in seine Box zu wuchten. Und das ist unser anderer Auszubildender Tobi. Er hat meinen Vater heute Morgen gefunden.«

Hark räusperte sich. »Kann ich Ihnen trotz dieses Schocks ein paar Fragen stellen?«

Anne starrte ihn stumm an. Lautlose Tränen liefen ihre Wangen herunter. Ihre blonden Haare waren zu einem lockeren Dutt hochgesteckt und ihr Gesicht kaum geschminkt. Verwundert bemerkte Hark den großen Bluterguss unter ihrem Auge. Er nahm sich vor, später in Erfahrung zu bringen, wie es dazu gekommen war. Jetzt war nicht der richtige Moment für derartige Fragen.

Fenja hatte wieder Annes Hand ergriffen. Sie war ein zierliches Mädchen mit kurz geschnittenen braunen Haaren und wachen dunklen Augen, dem man nicht ansah, dass es sein Geld im Leben mit harter körperlicher Arbeit verdienen wollte. Ihre Gesichtszüge waren fein, und sie blickte voller Mitgefühl zu Anne.

»Selbstverständlich.« Auch Klaas hatte erneut Tränen in den Augen, aber er wischte sie mit einer schnellen Geste beiseite. »Was wollen Sie wissen?«

»Was ist heute Morgen geschehen?«

Mit stockender Stimme berichtete Klaas Mommensen, dass er wegen des Geburtstages seines Sohnes erst gegen 6 Uhr auf den Hof gekommen war. Er hatte Tobi zitternd vor dem Stall vorgefunden und ein paar Minuten gebraucht, bis er verstanden hatte, was wohl geschehen war. Seine Mutter, die zu der Zeit wie jeden Morgen das Frühstück vorbereitet hatte, hatte den Aufruhr auf dem Hof mitbekommen und war mit Fenja nach draußen geeilt. Nachdem sie verstanden hatte, was geschehen war, hatte sie in den Stall stürmen wollen, um bei ihrem Mann zu sein. Nur mit Mühe war es Klaas gelungen, sie davon abzuhalten. Nachdem er seinen Bruder, einen Tierarzt, nicht erreicht hatte, hatte er Fenja gebeten, Dr. Jannen und den Rettungsdienst zu verständigen.

»Können Sie sich vorstellen, wie es zu diesem tragischen Vorfall gekommen ist?«

Klaas schüttelte langsam den Kopf. »Wegen Ennos Geburtstag war alles anders heute Morgen«, erwiderte er langsam. »Meine Frau und ich wollten mit ihm vor...
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Stefanie Rogge, Jahrgang 1973, ist in Kiel aufgewachsen und hat als Kind und Jugendliche alle Ferien auf Föhr verbracht. Die studierte Juristin arbeitet seit einigen Jahren in einer Anwaltskanzlei und widmet sich in jeder freien Minute dem Schreiben. Mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern lebt sie heute in Hamburg, doch ihre Bindung zu Föhr ist nie abgerissen.