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Der Wolkenpavillon: Sano Ichiros vierzehnter Fall

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
447 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am21.10.2020
In den Gassen Edos tobt ein kalter Krieg: Der historische Kriminalroman »Der Wolkenpavillon« von Laura Joh Rowland jetzt als eBook bei dotbooks. Edo, 1701. Es herrscht ein brüchiger Friede im Herzen des japanischen Kaiserreichs: Sano Ichir?, der Kammerherr des Shoguns muss mittlerweile seinen Posten mit Fürst Yanagisawa teilen - seinem Erzfeind, der aus dem Exil zurückgekehrt und wieder zu Ruhm und Ehre gekommen ist. In dieser angespannten Situation erreicht Sano die flehende Bitte seines Onkels, dessen Tochter spurlos verschwunden ist. Dem ehrenwerten Samurai bleibt keine Wahl, die Loyalität zu seiner Familie ist unverhandelbar - und so begibt sich Sano Ichir? auf die Suche nach seiner Cousine. Doch als er seine Ermittlungen aufnimmt, verschwinden immer mehr Frauen in den Straßen Edos - und Sano stößt auf eine grausige Spur, die von den dunkelsten Gassen der Hauptstadt direkt in den Palast Edos zu führen scheint ... »Krimi und Historischer Roman - niemand beherrscht diese Kombination besser als Laura Joh Rowland!« New York Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde historische Kriminalroman »Der Wolkenpavillon« von Laura Joh Rowland. Ein Roman aus der Bestsellerserie um Sano Ichir? - die einzelnen Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Laura Joh Rowland wurde 1953 in Michigan, USA geboren. Nach einem Master of Public Health arbeitete sie unter anderem als Grafikerin und als Dozentin für kreatives Schreiben. Ihre Bücher sind internationale Bestseller und wurden in 21 Sprachen übersetzt. Heute lebt sie mit ihrem Mann in New York. Laura Joh Rowland veröffentlichte bei dotbooks bisher 14 historische Kriminalromane aus ihrer Bestseller-Serie rund um Sano Ichir?: Der Kirschblütenmord Die Rache des Samurai Die Spur des Verräters Das Geheimnis der Konkubine Der Weg des Kriegers Das Rätsel der schwarzen Lotosblüte Der Verrat der Kurtisane Der Palast des Drachenkönigs Der Brief des Feindes Der Finger des Todes Die rote Chrysantheme Die Geister des Mondes Der Feuerkimono Der Wolkenpavillion
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Produkt

KlappentextIn den Gassen Edos tobt ein kalter Krieg: Der historische Kriminalroman »Der Wolkenpavillon« von Laura Joh Rowland jetzt als eBook bei dotbooks. Edo, 1701. Es herrscht ein brüchiger Friede im Herzen des japanischen Kaiserreichs: Sano Ichir?, der Kammerherr des Shoguns muss mittlerweile seinen Posten mit Fürst Yanagisawa teilen - seinem Erzfeind, der aus dem Exil zurückgekehrt und wieder zu Ruhm und Ehre gekommen ist. In dieser angespannten Situation erreicht Sano die flehende Bitte seines Onkels, dessen Tochter spurlos verschwunden ist. Dem ehrenwerten Samurai bleibt keine Wahl, die Loyalität zu seiner Familie ist unverhandelbar - und so begibt sich Sano Ichir? auf die Suche nach seiner Cousine. Doch als er seine Ermittlungen aufnimmt, verschwinden immer mehr Frauen in den Straßen Edos - und Sano stößt auf eine grausige Spur, die von den dunkelsten Gassen der Hauptstadt direkt in den Palast Edos zu führen scheint ... »Krimi und Historischer Roman - niemand beherrscht diese Kombination besser als Laura Joh Rowland!« New York Times Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde historische Kriminalroman »Der Wolkenpavillon« von Laura Joh Rowland. Ein Roman aus der Bestsellerserie um Sano Ichir? - die einzelnen Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Laura Joh Rowland wurde 1953 in Michigan, USA geboren. Nach einem Master of Public Health arbeitete sie unter anderem als Grafikerin und als Dozentin für kreatives Schreiben. Ihre Bücher sind internationale Bestseller und wurden in 21 Sprachen übersetzt. Heute lebt sie mit ihrem Mann in New York. Laura Joh Rowland veröffentlichte bei dotbooks bisher 14 historische Kriminalromane aus ihrer Bestseller-Serie rund um Sano Ichir?: Der Kirschblütenmord Die Rache des Samurai Die Spur des Verräters Das Geheimnis der Konkubine Der Weg des Kriegers Das Rätsel der schwarzen Lotosblüte Der Verrat der Kurtisane Der Palast des Drachenkönigs Der Brief des Feindes Der Finger des Todes Die rote Chrysantheme Die Geister des Mondes Der Feuerkimono Der Wolkenpavillion
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966554220
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum21.10.2020
Reihen-Nr.14
Seiten447 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1430 Kbytes
Artikel-Nr.5413962
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 1

Fanfaren schmetterten. Kriegstrommeln dröhnten. Zwei Generäle in Lederrüstung und mit Eisenhelm standen sich am Ufer eines kleinen Sees gegenüber, der sich auf dem Gelände des Palasts zu Edo befand. Wie auf ein Kommando wedelten beide Generäle gleichzeitig mit ihren Kriegsfächern und riefen: »Angriff!«

Zwei Reiterheere setzten sich in Bewegung. Die Soldaten trieben ihre Pferde in den See, hielten das Schwert erhoben und die Lanze vorgereckt. An der Spitze des einen Heeres ritt Kammerherr Sano IchirÅ, dessen Männer gellendes Kriegsgeheul ausstießen. Wasser spritzte auf Sanos Rüstung, als er auf die feindlichen Linien zupreschte. Doch als die Pferde sich der Mitte des Sees näherten, wurde das Wasser so tief, dass die Tiere ins Stocken kamen und bald darauf schwimmen mussten. Die geordneten Reihen der Soldaten lösten sich auf. Vom Ufer aus brüllten die Generäle ihren Offizieren zu, die Formationen beizubehalten, doch vergebens. Der See schien zu kochen, als ein ungeordnetes Kampfgetümmel ausbrach.

Die Soldaten hieben wild mit dem Schwert aufeinander ein oder versuchten, den Gegner mit der Lanze aus dem Sattel zu heben. Die Schreie der Männer und das Wiehern der Pferde vermischten sich mit dem Dröhnen und Krachen der hölzernen Übungswaffen, die gegen Rüstungen und Schilde hieben. Der Lärm war ohrenbetäubend. Das schlammige, von Pferdemist schmutzige Wasser reichte Sano bis zur Taille, als er im Sattel sitzend kämpfte, während die Tiere seiner Kameraden immer wieder gegen sein eigenes Pferd prallten. Sano dankte den Göttern, dass er stählerne Beinschienen trug. Er hieb mit dem Schwert nach einem Feind und warf ihn aus dem Sattel. Als ein anderer Gegner mit einer Lanze auf ihn losging, schlug Sano sie zur Seite. Der Mann verlor das Gleichgewicht und stürzte ins Wasser. Beifall brandete auf.

Die Zuschauer saßen auf einer Tribüne am Ufer des künstlich angelegten Sees oder beobachteten das Gefecht von den überdachten Wehrgängen der Mauern aus, von denen der Übungsplatz umschlossen wurde. Begeistert feuerten sie die Kämpfenden an und genossen den Wettstreit.

Sano und seine Mitstreiter wussten, dass ein Turnier wie dieses kaum weniger gefährlich war als eine richtige Schlacht. Jedes Mal gab es Verletzte, manchmal sogar Tote. Aber gerade die Todesgefahr machte die Übungsschlachten für die Zuschauer so erregend.

Bald wimmelte es im See von Soldaten, die aus dem Sattel gestürzt waren. Sie versuchten, sich über Wasser zu halten und nicht von den panischen Pferden getreten oder zwischen den Leibern der Tiere zerquetscht zu werden. Sano, der sich noch immer im Sattel hielt, wurde von einem wuchtigen Schwerthieb an der Schulter getroffen und fluchte in sich hinein. Während er die Hiebe des Angreifers parierte, schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, dass er mit dreiundvierzig Jahren vielleicht schon zu alt war für solche Turniere. Aber es war seine Pflicht, daran teilzunehmen, solange er körperlich noch dazu in der Lage war.

»Halt!«, gellte eine Stimme.

Augenblicklich endete die Schlacht. Die Soldaten zügelten ihre Pferde und hielten inne, als wären sie zu Stein erstarrt. Sano, der das Schwert mit dem Gegner gekreuzt hatte, blickte ebenso zum Ufer wie die Männer, die wassertretend im See schwammen. Alle waren in der Bewegung erstarrt.

»Bleibt so!«, rief der ShÅgun aus dem Innern eines Pavillons, der auf einer Anhöhe an einem Ende des Sees stand.

Donner grollte, und aus dem verhangenen grauen Sommerhimmel begann es zu nieseln, doch niemand wagte es, sich zu bewegen.

ShÅgun Tokugawa Tsunayoshi, der Militärdiktator Japans, kniete an einem Tisch, auf dem Schreibzeug bereitlag: Papier, ein Tintenstein, eine Schale voll Wasser sowie Gefäße, in denen verschiedene Tuschepinsel steckten. Der ShÅgun trug einen Kittel über seinen silbernen Gewändern, dazu die runde schwarze Kappe, die seinen Rang kennzeichnete. Blinzelnd betrachtete er die regungslos im See verharrenden Soldaten, dann ergriff er einen der Pinsel und fertigte mit raschen, groben Strichen eine Zeichnung an. Als Bewunderer der Künste versuchte der ShÅgun sich auf dem Gebiet der Malerei, und Reitersoldaten gehörten zu seinen Lieblingsmotiven. Sano hatte einige Arbeiten des ShÅgun gesehen; sie waren gar nicht so schlecht. Auf jeden Fall waren sie besser als seine Regierungsführung.

»Das genügt!«, rief der ShÅgun. »Macht weiter!«

Sofort nahm die Schlacht ihren Fortgang, wilder und ungezügelter als zuvor. Obwohl Sano die verschiedensten Kampftechniken mit und ohne Waffe beherrschte, legte er es nicht auf Eleganz an; er wollte nur vermeiden, dass er aus Versehen eines lächerlichen Todes starb.

In Edo, der Hauptstadt des Tokugawa-Regimes, lebten mehr als eine Million Menschen, darunter etwa einhunderttausend Samurai - viel zu viele Krieger, die in Friedenszeiten ohne Beschäftigung waren. Außerdem lag der letzte große Krieg fast ein Jahrhundert zurück, und die letzte nennenswerte Schlacht hatte vor sieben Jahren stattgefunden, als Fürst Matsudaira seinen Rivalen Yanagisawa Yoshiyasu besiegt hatte. Ein Streit zwischen Sano und Matsudaira im Jahr zuvor hatte mit dem Selbstmord des Fürsten geendet, ohne dass es zu einem Krieg gekommen wäre. Deshalb breiteten sich nun unter den kampfeslustigen Samurai Unzufriedenheit und Unruhe aus - und genau deshalb waren Turniere wie dieses so wichtig. Sie beschäftigten die Krieger und verschafften ihnen Gelegenheit, ihre Kampfkünste zu verbessern, die während der langen Zeit des Friedens eingerostet waren. Außerdem konnte sich in den Übungsschlachten ihre aufgestaute Kampfeslust entladen, die andernfalls zu Gewalttätigkeiten gegen die Bevölkerung und zu blutigen Kriegen unter den Samurai-Klans geführt hätte, vielleicht sogar zu Aufständen gegen den ShÅgun.

Eine Glocke läutete das Ende der Schlacht ein - für Sano keinen Augenblick zu früh. Er und seine Leute schwammen, wateten oder ritten zu dem einen Seeufer, während der Feind sich an das andere Ufer zurückzog. Der Schiedsrichter machte sich daran, die ins Wasser gestürzten Soldaten zu zählen. Dann verkündete er: »Mannschaft Nummer zehn ist Sieger!«

Sanos Männer jubelten, und die Zuschauer stimmten in den Jubel ein, während die geschlagenen Feinde zerknirscht dreinschauten. Sano trieb sein Pferd die Uferböschung hinauf und schwang sich aus dem Sattel. Beinahe wäre er im Matsch ausgerutscht, doch eine kräftige Hand packte ihn am Arm. Sano blickte zur Seite, um festzustellen, wer ihm geholfen hatte. Er sah sich einem hochgewachsenen Samurai in einem schwarzen, mit roten Stickereien verzierten Waffenrock gegenüber. Der Mann nahm seinen Helm ab, und Sano blickte in das anziehende Gesicht seines einstigen Todfeindes Yanagisawa.

»Danke«, sagte Sano.

»War mir ein Vergnügen, ehrenwerter Kammerherr«, erwiderte Yanagisawa.

Beide Männer verband eine lange und wechselvolle Geschichte. Als Sano vor zwölf Jahren in die Dienste des ShÅgun getreten war, war Yanagisawa sein Vorgänger im Amt des Kammerherrn gewesen. Von Anfang an hatte er Sano als Rivalen betrachtet und versucht, ihn mit allen Mitteln zu vernichten, bis eine Mordermittlung die beiden Männer dazu gezwungen hatte, eng zusammenzuarbeiten, was schließlich zu einem Waffenstillstand geführt hatte.

In den darauffolgenden Jahren war Yanagisawa zu sehr von seiner Auseinandersetzung mit dem machthungrigen Fürsten Matsudaira in Anspruch genommen worden, als dass er seine Feindseligkeiten gegen Sano hätte weiterführen können. Fürst Matsudaira hatte schließlich triumphiert und seinen Sieg über Yanagisawa mit dessen Verbannung auf die ferne Insel Hachijo gekrönt. Doch Yanagisawa konnte fliehen und nach Edo zurückkehren, wo er im Verborgenen die Fäden gezogen hatte. Es war ihm gelungen, die mächtigsten Verbündeten Sanos und Matsudairas auf seine Seite zu ziehen und die beiden Männer gegeneinander aufzuhetzen, was schließlich Fürst Matsudairas Sturz und seinen Selbstmord zur Folge hatte. Nach dem Tod des Fürsten war Yanagisawa aus seinem Versteck hervorgekommen und hatte eine triumphale Rückkehr auf die politische Bühne gefeiert.

Doch mit Fürst Matsudairas Tod war die alte Rivalität zwischen Sano und Yanagisawa wiederaufgeflammt. Sano hatte mit wütenden Vergeltungsschlägen des wiedererstarkten Yanagisawa gerechnet und sich auf den härtesten Kampf seines Lebens gefasst gemacht. Doch dieser Kampf war ausgeblieben.

Nun lächelte Yanagisawa mit derselben Freundlichkeit, mit der er Sano schon seit seiner Rückkehr aus der Verbannung behandelte. Er strich sich das Haar zurück, das dicht, glänzend und schwarz war, während Sanos Haar bereits ergraute, obwohl beide Männer im gleichen Alter waren.

»Ihr habt Euch gut geschlagen«, sagte Yanagisawa.

Sano horchte, ob es einen feindseligen Unterton gab, doch er konnte nichts heraushören. »Ihr auch«, erwiderte Sano.

Yanagisawa lachte. »Wir haben die armen Schweine niedergemetzelt.«

Seit nunmehr einem Jahr herrschte Frieden zwischen den beiden Männern - ein Frieden, den Sano nie für möglich gehalten hätte. Natürlich war er froh, von Mordversuchen durch Yanagisawas Handlanger verschont zu sein, aber der beinahe vertraute Umgang mit seinem einstigen Todfeind kam ihm seltsam, ja unwirklich vor - so, als würde die Sonne um Mitternacht scheinen.

Sano und Yanagisawa nahmen ihren Platz an der Spitze ihrer jubelnden Männer ein. Der Schiedsrichter trat vor sie hin und verkündete: »Beide Mannschaften erhalten den Preis für den besten Reiterkampf, ein Fass vom besten Sake. Meinen Glückwunsch.«

»Ist es nicht großartig, dass wir jetzt auf einer Seite stehen?«, fragte Yanagisawa, nachdem der Jubel der Soldaten verklungen war.

»Ja, so ist...
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