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Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
455 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am30.04.20211. Aufl. 2021
Sie kämpft für ihre Rechte und für ihre Liebe!

Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft ...

'Klug, stark und leidenschaftlich! Eine Heldin, die ihr Recht auf Glück einfordert, und ein Held zum Dahinschmelzen, der durch sie lernt, für was es sich wirklich zu kämpfen lohnt.' LYSSA KAY ADAMS

Band 1 der REBELLINNEN VON OXFORD





Evie Dunmore lebt zurzeit in Berlin. Ihr Debüt als Autorin ist inspiriert vom Zauber der Stadt Oxford, ihrer Faszination für Pionierinnen der Geschichte und ihrer Liebe zu allem Viktorianischen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Wandern in den schottischen Highlands oder auf der Jagd nach Schnäppchen in Tartanshops.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSie kämpft für ihre Rechte und für ihre Liebe!

Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft ...

'Klug, stark und leidenschaftlich! Eine Heldin, die ihr Recht auf Glück einfordert, und ein Held zum Dahinschmelzen, der durch sie lernt, für was es sich wirklich zu kämpfen lohnt.' LYSSA KAY ADAMS

Band 1 der REBELLINNEN VON OXFORD





Evie Dunmore lebt zurzeit in Berlin. Ihr Debüt als Autorin ist inspiriert vom Zauber der Stadt Oxford, ihrer Faszination für Pionierinnen der Geschichte und ihrer Liebe zu allem Viktorianischen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit Wandern in den schottischen Highlands oder auf der Jagd nach Schnäppchen in Tartanshops.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736315662
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.04.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.1
Seiten455 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420631
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL

Kent, August 1879

»Auf gar keinen Fall. Diese Idee ist völlig absurd, Annabelle.« In Gilberts Augen stand der panische Blick eines Hasen, der von Hunden gehetzt wird.

Annabelle senkte den Kopf. Dadurch wirkte sie bescheiden, und Bescheidenheit besänftigte ihren Cousin am schnellsten, wenn er sich aufregte. Von all den Männercharakteren, die sie inzwischen zu beeinflussen gelernt hatte, stellte die Kategorie »ignorant, aber selbstgefällig« nicht unbedingt die größte Herausforderung dar. Allerdings setzte es dem Ganzen die Krone des Hohns auf, wenn ihr Schicksal ausgerechnet in den Händen eines solchen Mannes lag. Gilbert würde ohne Weiteres die Chance ihres Lebens in seinem vollgestopften kleinen Arbeitszimmer wie eine Seifenblase zerplatzen lassen, um sich anschließend sofort wieder bewundernd den frisch aufgesteckten Schmetterlingen in dem Schaukasten auf dem Tisch zu widmen.

»Was kommt als Nächstes?«, fragte er. »Willst du zum Zirkus gehen? Oder dem Parlament beitreten?«

»Ich verstehe ja, dass es ungewöhnlich ist«, erwiderte sie, »aber ...«

»Du gehst nicht nach Oxford«, geiferte er und schlug mit der Hand auf den Tisch.

Den Tisch ihres Vaters. In seinem Testament hatte ihr Vater verfügt, dass der Schreibtisch Gilbert zufallen sollte, nicht ihr. Das ehrwürdige Möbelstück tat jedoch nichts, die Autorität ihres Cousins zu betonen. Vom Zahn der Zeit angenagt und auf vier imposanten geschnitzten Löwenfüßen stehend hätte es die Persönlichkeit eines jeden Mannes, der dahinter thronte, untermauert. Gilbert indes wirkte lediglich aufgeplustert wie ein erschrockenes Huhn. Nun gut. Es war verständlich, dass er sich überrumpelt fühlte. Sie hatte sich ja selbst überrascht. Seit fünf langen Jahren war sie Gilberts Mädchen für alles; sie hätte niemals damit gerechnet, dass sie noch einmal diese drängende Sehnsucht verspüren würde. Sie hatte sich geduckt, die Füße stillgehalten und akzeptiert, dass die Pfarrgemeindegrenzen von Chorleywood auch gleichzeitig die Grenzen ihrer Träume darstellten. Bis die Nachricht, dass die Universität Oxford ein Frauenkolleg eröffnet hatte, sie mit der Wucht eines Pfeils mitten ins Herz getroffen hatte.

Anfangs hatte sie sich bemüht, die aufflammende Sehnsucht zu ignorieren, aber nach kaum einer Woche bröckelte die Selbstbeherrschung, die sie sich so mühsam anerzogen hatte, um schließlich wie ein Kartenhaus in sich zusammenzufallen.

Ganz gewiss lag dies aber nicht nur daran, dass sie stets zu viel vom Leben wollte. Wer konnte schon sagen, wie lange sie in Gilberts finanzklammem Haushalt noch Schutz vor der drohenden Mittellosigkeit fand? Oder davor, sich eine Anstellung suchen zu müssen, wo sie leichte Beute für einen lüsternen Hausherrn wäre? Tagsüber erledigte sie ihre Pflichten wie ein Automat, aber nachts kroch die Angst in ihr Bewusstsein, dass sie tagtäglich am Rande eines Abgrunds balancierte, in dessen Schlund ein Lebensabend im Arbeitshaus auf sie lauerte. In ihren schlimmsten Albträumen fiel sie endlos in die Tiefe.

Sie umklammerte den schmalen Umschlag in ihrer Schürzentasche. Die Zulassung am Frauenkolleg in Oxford. Eine gute Ausbildung könnte ihren Sturz abfangen.

»Dieses Gespräch ist beendet«, erklärte Gilbert.

Sie ballte die Hände zu Fäusten. Ruhig. Bleib ruhig. »Ich wollte gewiss nicht mit dir streiten«, sagte sie sanft. »Ich dachte, du würdest dich darüber freuen.«

Eine glatte Lüge.

Gilbert runzelte die Stirn. »Mich freuen?« Seine Miene veränderte sich zu einem Ausdruck von Sorge. »Geht es dir gut?«

»Da es für deine Familie von Vorteil wäre, habe ich angenommen, du würdest die Möglichkeit begrüßen.«

»Welcher Vorteil?«

»Bitte entschuldige, Cousin. Ich hätte deine kostbare Zeit nicht vergeuden sollen.« Sie stand auf.

»Moment, nicht so hastig.« Gilbert machte eine rasche Handbewegung. »Warte! Setz dich.«

Sie musterte ihn aufmerksam. »Ich weiß, dass du große Pläne für deine Jungen schmiedest«, erklärte sie, »und eine Gouvernante, die ein Zertifikat von Oxford mitbringt, wäre dabei gewiss von Nutzen.«

»Ich habe in der Tat Pläne für sie, vernünftige Pläne«, posaunte Gilbert. »Aber du kennst dich bereits besser mit Griechisch und Latein aus, als es notwendig ist, und ganz sicher besser, als es sich schickt. Und es ist allgemein bekannt, dass zu viel Bildung sich schädlich auf das weibliche Gehirn auswirkt. Worin soll da also ein Vorteil für uns liegen, hm?«

»Ich könnte mich als Gouvernante oder Gesellschafterin im Herrenhaus bewerben.«

Sie hatte ihren letzten Trumpf ausgespielt. Wenn die Erwähnung Baron Ashbys, Lord des auf dem Hügel thronenden Herrenhauses und Gutsherr ihrer Pfarrgemeinde, Gilbert nicht dazu bewegte, ihr seine Erlaubnis zu geben, würde ihn nichts überzeugen. Gilbert betete den Boden an, über den der Adlige schritt.

Und tatsächlich schien er ins Grübeln zu geraten. Sie konnte beinahe hören, wie sich die Rädchen in seinem Kopf mühsam und knarzend drehten wie der alte Wetzstein in der Küche. Alt deshalb, weil Gilbert nicht genug Geld besaß, um das Cottage instand zu halten. Was nur logisch war, da sein geringer Lohn für das Läuten der Kirchenglocken stets derselbe blieb, seine Familie sich jedoch beständig vergrößerte.

»Nun, damit könnte man tatsächlich ein hübsches Sümmchen verdienen«, sprach er seine Überlegung laut aus. »Seine Lordschaft zahlt gut.«

»Ja, in der Tat. Aber ich gebe dir recht. Nicht einmal die Aussicht auf ein Vermögen könnte eine solche Unschicklichkeit rechtfertigen.«

»Das stimmt. Jawohl! Aber wenn man bedenkt, dass es einem höheren Zwecke dient, wäre es ja nicht wirklich unziemlich, nicht wahr?«

»Oh«, rief sie. »Nachdem du mir alle Makel in meinem Vorhaben aufgezeigt hast, würde ich es niemals wagen, zur Universität zu gehen. Was, wenn mein Gehirn Schaden nimmt ...«

»Nun übertreib nicht gleich«, sagte Gilbert. »Dein Verstand ist ja an Bücher gewöhnt und vermutlich längst abgehärtet. Allerdings kommen wir ohne deine Hilfe nicht einmal eine Woche zurecht. Ich müsste eine Magd einstellen, die deine Aufgaben übernimmt.« Er schenkte ihr einen alarmierend verschlagenen Blick. »Und das lässt meine Börse nicht zu, wie du sehr wohl weißt.«

Zu dumm, dass ihm ausgerechnet jetzt der finanzielle Haken auffallen musste. Zweifellos würde er darauf bestehen, dass sie jegliche Ausgaben bezahlte, die ihre Abwesenheit hervorrufen würde, da ihre Hilfe ihn exakt ... nichts kostete. Leider würde das geringe Stipendiengeld, das sie erhalten würde, kaum für ihren eigenen Unterhalt ausreichen.

Sie beugte sich vor. »Wie viel würdest du einer Magd zahlen, Cousin?«

Gilbert riss erstaunt die Augen auf, aber er fasste sich schnell und verschränkte die Arme. »Zwei Pfund.«

Sie hob die Brauen. »Zwei Pfund?«

Er machte eine störrische Miene. »Ja. Beth ist ... hm ... erneut guter Hoffnung. Ich muss eine zusätzliche Hilfe anstellen.«

Das würde er garantiert niemals tun, aber es gelang ihr, sich ihren Sarkasmus nicht anhören zu lassen. »Dann werde ich dir jeden Monat zwei Pfund schicken.«

Gilbert runzelte die Stirn. »Und wie willst du das bewerkstelligen?«

»Ganz einfach.« Ich habe absolut keine Ahnung. »Sicher gibt es genügend Schüler, die eine Nachhilfelehrerin benötigen.«

»Verstehe.«

Er schien dennoch Zweifel zu hegen, so wie sie, denn nicht einmal die Dienstmädchen im Herrenhaus erhielten zwei Pfund im Monat. Wenn sie zwei Schilling zusammenkratzen könnte, wäre das schon ein Wunder.

Sie stand auf und streckte die rechte Hand aus. »Du hast mein Wort darauf.«

Gilbert betrachtete ihre Hand, als sei sie irgendein ekliges Getier. »Verrate mir eines«, sagte er nach einer Weile. »Wie soll ich mir sicher sein, dass die oxfordschen Attitüden und Allüren nicht auf dich abfärben und du wieder zu uns zurückkehrst?«

Ihr Kopf war plötzlich wie leer gefegt. Wie seltsam. Dabei diente das gesamte Vorhaben, Gilbert eine Erlaubnis abzuringen, doch allein dem Zweck, sich ihren Platz in seinem Haushalt zu sichern.

Eine Frau brauchte ein Zuhause, egal wie es auch aussehen mochte. Aber etwas in Annabelle sträubte sich, ihm ihr Versprechen zu geben, dass sie nach Chorleywood zurückkehren würde.

»Wohin sonst sollte ich gehen?«, fragte sie.

Gilbert presste die Lippen zusammen und strich sich gedankenverloren über den Bauch. Er nahm sich Zeit, bevor er wieder das Wort ergriff. »Wenn du mit deinen Zahlungen in Rückstand gerätst«, sagte er schließlich, »werde ich dich bitten müssen, nach Hause zu kommen.«

Bedächtig wälzte sie die Worte in ihrem Kopf. Sie zurück zu bitten hieß, dass er sie erst einmal gehen lassen musste. Er ließ sie gehen!

»Selbstverständlich«, versicherte sie.

Sein feuchter, schlaffer Händedruck war an ihrer schwieligen Hand kaum wahrnehmbar. Halt suchend lehnte sie sich an den Schreibtisch, den einzigen stabilen Gegenstand in dem sich plötzlich drehenden Zimmer.

»Du brauchst natürlich eine Anstandsdame«, hörte sie ihn sagen.

Sie konnte ihr Lachen nicht unterdrücken, ein kehliges Geräusch, das sie erschreckte. »Ich bin doch schon fünfundzwanzig Jahre alt.«

»Hmpf«, brummte Gilbert. »Vermutlich machst du dich mit so einer übermäßigen Bildung ohnehin zum Ladenhüter, den kein Mann zur Ehefrau nehmen möchte.«

»Dann trifft es sich doch...

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