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Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
539 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am23.12.20211. Aufl. 2021
Um wirklich zu lieben, muss sie erst ihre inneren Fesseln abstreifen

Hattie Greenfield hat ihr behütetes Leben satt. Selbst ihr Kunststudium scheint sie nicht weiterzubringen. Doch wegen eines kleinen Fehltritts mit dem berüchtigten Lucian Blackstone vor dem Altar zu stehen, war auch nicht ihr Plan. Nun hat sie einen düsteren Schotten am Hals, der sie offenbar eiskalt manipuliert hat. Obwohl Hattie die Anziehungskraft zwischen ihnen nicht leugnen kann, leistet sie ihm und ihren verräterischen Gefühlen entschlossen Widerstand. Als Lucian sie jedoch mit nach Schottland nimmt, wird ihr klar, dass er viel mehr ist als der skrupellose Geschäftsmann, den die Welt in ihm sieht - und sie muss sich entscheiden, ob sie ihrem Ehemann ihr Herz anvertrauen kann.

'Einer der besten historischen Liebesromane, die ich je gelesen habe. Scharfsinnig, zutiefst romantisch und zum Nachdenken anregend.' FULLY BOOKED

Band 3 der REBELLINNEN VON OXFORD


Evie Dunmore lebt in Berlin. Ihre Romane sind inspiriert vom Zauber Oxfords, ihrer Faszination für Pionierinnen der Geschichte und alles Viktorianische. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in den schottischen Highlands oder auf der Jagd nach Schnäppchen in Tartanshops.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextUm wirklich zu lieben, muss sie erst ihre inneren Fesseln abstreifen

Hattie Greenfield hat ihr behütetes Leben satt. Selbst ihr Kunststudium scheint sie nicht weiterzubringen. Doch wegen eines kleinen Fehltritts mit dem berüchtigten Lucian Blackstone vor dem Altar zu stehen, war auch nicht ihr Plan. Nun hat sie einen düsteren Schotten am Hals, der sie offenbar eiskalt manipuliert hat. Obwohl Hattie die Anziehungskraft zwischen ihnen nicht leugnen kann, leistet sie ihm und ihren verräterischen Gefühlen entschlossen Widerstand. Als Lucian sie jedoch mit nach Schottland nimmt, wird ihr klar, dass er viel mehr ist als der skrupellose Geschäftsmann, den die Welt in ihm sieht - und sie muss sich entscheiden, ob sie ihrem Ehemann ihr Herz anvertrauen kann.

'Einer der besten historischen Liebesromane, die ich je gelesen habe. Scharfsinnig, zutiefst romantisch und zum Nachdenken anregend.' FULLY BOOKED

Band 3 der REBELLINNEN VON OXFORD


Evie Dunmore lebt in Berlin. Ihre Romane sind inspiriert vom Zauber Oxfords, ihrer Faszination für Pionierinnen der Geschichte und alles Viktorianische. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in den schottischen Highlands oder auf der Jagd nach Schnäppchen in Tartanshops.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736316300
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum23.12.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.3
Seiten539 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708856
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. KAPITEL

London, August 1880

Hattie Greenfield stand unschlüssig auf dem regennassen Bürgersteig vor dem Stadthaus in Chelsea, das sie zu infiltrieren plante, und musste unwillkürlich an den Tag denken, an dem sie ihrem Leibwächter zum letzten Mal ausgebüxt war. Damals hatte dies zu einer Auseinandersetzung mit einer Kröte von einem Polizisten geführt, und eine liebe Freundin war im Millbank-Gefängnis gelandet. Vermutlich begannen all ihre gefährlichsten Abenteuer damit, dem sauertöpfischen Mr Graves zu entwischen. Allerdings auch die besten.

Sie beäugte die Haustür, die über der Eingangstreppe thronte. Der schmiedeeiserne Löwenkopf, der den Türklopfer hielt, hatte absurd lange, spitze Zähne. Eine fast schon überdeutliche Warnung, dass sie gleich die Höhle des Löwen betreten würde, die ein selektiv abergläubischer Mensch wie sie kaum ignorieren konnte. Dieses Mal wollte sie jedoch nicht an einer grundsätzlich riskanten Demonstration für Frauenrechte auf dem Parliament Square in London teilnehmen; ihr Abenteuer bestand vielmehr aus dem Besuch einer privaten Kunstgalerie. Es war also völlig harmlos.

Mit einer Hand raffte sie ihre Röcke und stieg die Treppe hinauf.

Ihre Freundinnen hatten sie allerdings darauf hingewiesen, dass die Kunstausstellung im Haus von Mr Blackstone stattfand, einem Mann, dem die feine Gesellschaft den Spitznamen Beelzebub gegeben hatte und der zufällig ein geschäftlicher Rivale ihres Vaters war. Und nein, man sollte sie besser nicht dabei ertappen, wie sie ohne Anstandsdame seine präraffaelitischen Kunstwerke bewunderte. Sie konnte jedoch erstens fast sicher davon ausgehen, dass Mr Beelzebub nicht anwesend sein würde. Tatsächlich hatten ihn bisher nur wenige persönlich gesehen. Zweitens hatte sie sich für die Führung unter dem Namen »Miss Jones« eintragen lassen, eine Studentin der Klassiker in Cambridge, und nicht als Harriet Greenfield, Bankenerbin und Kunststudentin in Oxford. Und drittens nahmen an der Führung durch die Gemälde- und Antiquitäten-Ausstellung weitere junge Kunstliebhaberinnen und vermutlich auch deren Anstandsdamen teil, und die Einladung in ihrem Retikül besagte, dass sie diese warten ließ. Die Führung hatte um Punkt zwei Uhr begonnen, und ihre kleine Taschenuhr brannte ihr bereits fast schon ein Loch ins Kleid.

Da die dumpfen Schläge mit dem Türklopfer ungehört in der Eingangshalle zu verhallen schienen, betätigte sie die Klingel.

Stille.

Ungeduldig tippte sie mit einer regenfeuchten Schuhspitze auf den Boden. Offenbar hatte die Führung ohne sie begonnen. Da war sie nun extra aus der Kutsche gestiegen, die schon kurz nach Verlassen des Bahnhofs Victoria Station wegen des Regens stecken geblieben war, und die restliche Viertelmeile zu Fuß gelaufen - und das alles vergeblich? Beharrlich schlug sie den Klopfer gegen die Eichentür.

Oder hatte sie sich vielleicht wieder einmal vertan? Sie holte die Einladung aus ihrem Retikül und verglich konzentriert die Adresse mit der Hausnummer. Ja, sie befand sich vor Nummer zwölf im Carlyle Square. Der Platz war nur klein, sie bezweifelte, dass es hier eine Nummer 21 gab. Sie klopfte erneut und gleich noch mal.

Unvermittelt schwang die massive Tür auf.

Der Mann, der vor ihr stand, war gewiss kein Butler. Sein schütteres graues Haar war zerzaust, und er trug eine mit Farbflecken übersäte Schürze. Ein stechender Geruch stieg ihr in die Nase. Wachspolitur für Antiquitäten? Verstohlen versuchte sie herauszufinden, ob ihr sein langes, faltiges Gesicht aus Kunstkreisen vertraut war. Seine Musterung fiel keineswegs so unauffällig aus: Zuerst schwenkte sein Blick zur Seite, wo ihre Anstandsdame hätte stehen sollen, dann glitt er vom durchnässten Saum ihres Umhangs nach oben zu ihren inzwischen wohl zweifellos zerzausten roten Locken.

»Und Sie sind?«, fragte er gedehnt.

Sie räusperte sich. »Ich bin wegen der Führung hier.«

»Der Führung?« Erkenntnis blitzte in den Augen des Mannes auf. »Ah, die Führung.«

»Ja.«

Abfällig verzog er den Mund. »Verstehe.«

Sie wippte von einem Fuß auf den anderen. »Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber ich wurde aufgehalten. Ich komme von außerhalb Londons, wissen Sie, und meine Begleiterin ... fühlte sich unwohl, und dann war der Verkehr auf der Lyall Street wegen des heftigen Regens wirklich fürchterlich, die Straßen sind ...«

»Nun kommen Sie schon herein.« Er machte einen Schritt zur Seite und winkte sie näher.

Er war verärgert, männliche Künstler hatten dieses Vorrecht, ihren Unmut kundzutun, wenn man sie bei ihrer Arbeit störte.

Kein Dienstmädchen war in Sicht, um ihr den Mantel abzunehmen. Die Eingangshalle war gähnend leer. Ein mulmiges Gefühl machte sich in Hattie breit. Der Wachspoliturmann war ihr jedoch schon ein ganzes Stück voraus, seine eiligen Schritte hallten auf dem schwarz-weiß gefliesten Boden wider.

»Sir.« Sie eilte ihm auf nassen, quietschenden Schuhen hinterher.

In dem dunklen Flur, den sie betraten, befand sich eine Reihe faszinierend schöner Statuen und Vasen, aber Hattie musste sich leider darauf konzentrieren, nicht auf feuchten Absätzen auszurutschen. Der Mann war inzwischen stehen geblieben und öffnete eine Tür. Er bedeutete ihr einzutreten, aber sie verharrte auf der Schwelle. Das Zimmer war zwar hell erleuchtet, aber es gab keine Spur von den anderen Teilnehmern der Tour. In dem Raum befand sich keine Menschenseele.

Ungeduldig machte der Maler eine scheuchende Bewegung zu einem Sofa. »Nur zu, setzen Sie sich.«

Selbst von der Türschwelle aus war es offensichtlich, dass das Sofa aus der Zeit von Louis XIV stammte; wenn sie sich mit ihrem nassen Umhang auf die buttergelbe Seide setzte, würde sie es beschädigen.

»Würden Sie bitte jemanden schicken, der mir meinen Mantel abnimmt, Mr ...?«

Der Mann neigte den Kopf in einer spöttischen Verbeugung. »Man wird sich gleich um Sie kümmern.«

»Sir, könnten Sie wohl ...«

Er schlug ihr die Tür vor der Nase zu.

Verwirrt starrte Hattie auf das weiße Holz.

»Na gut.« Sie atmete tief aus.

In der Stille schien ihr Herz unnatürlich laut zu schlagen. Schweißperlen liefen ihr warm über den Rücken. Gefahr, warnte ihre innere Stimme. Lord der Unterwelt. So hatte ihre Freundin Lucie den Herrn des Hauses hier bezeichnet. Und Lucie wusste, wovon sie sprach, denn ihr Verlobter, Lord Ballentine, hatte sich kürzlich Geld von Mr Blackstone geliehen, um ein Verlagshaus zu kaufen.

Sie setzte ein Lächeln auf. »Das ist ein Abenteuer«, redete sie sich gut zu. »Ein fabelhaftes, spannendes Abenteuer.«

Das Zimmer, in dem sie stand, erinnerte tatsächlich an eine Piratenhöhle, in der sich die Schätze stapelten. Auf jedem Regal, jedem Tisch drängten sich Kunstwerke aneinander: glänzende Porzellanfiguren - Meißen, nach einem zweiten Blick zu urteilen. Filigrane, mit Gold verzierte Elfenbein-Statuetten; reich geschnitzte Kästchen in allen Schattierungen von Jadegrün. Einige ausgewählte Kostbarkeiten wurden von kleinen Tischlampen beleuchtet, deren hauchdünne Keramikschirme das Gaslicht hindurchschimmern ließen wie Seide. Die gegenüberliegende Wand zierte eine Tapete mit floralen Motiven - eigentlich eine Verschwendung, da die Wand vom Boden bis zur Decke mit Gemälden behängt war, deren vergoldete Rahmen sich fast berührten.

»Oh du liebe Güte.« Sie lachte leise. Ein Gemälde von Cranach dem Älteren hing direkt neben einer Picknickszene, die von Monet stammen könnte. Diese Sammlung war, objektiv betrachtet, noch weitaus faszinierender als die Präraffaeliten.

Schockierenderweise übte das knisternde Feuer im Kamin jedoch gerade einen viel größeren Reiz auf Hattie aus. Vorsichtig schlängelte sie sich an den vollgestellten Konsoltischen vorbei. Dennoch verfing sich ihr Umhang an einem davon, worauf eine Porzellanballerina in Spitzenschuhen gefährlich ins Schwanken geriet. Lieber Himmel. Was hatte sich Mr Blackstone oder sein Kurator bloß dabei gedacht, solche kostbaren Antiquitäten wie Gäste auf einer zwanglosen Dinnerparty zu versammeln, noch dazu in einem Raum, der für die Öffentlichkeit zugänglich war?

Das Feuer im Kamin strahlte nur eine schwache Wärme aus. Ihr Bild in dem breiten Spiegel über dem Kamin war gleichermaßen enttäuschend: Die bauschige Feder an ihrem Hut war durch den Regen inzwischen so dünn wie ein Rattenschwanz, ihre gewöhnlich seidigen Locken waren struppig, und ihre Himmelfahrtsnase glänzte rosa. Wenn schon ihr Gesicht so aussah, wie mitgenommen waren nach dem kurzen Spaziergang wohl erst ihre Schuhe? Sie streckte einen Fuß unter dem Saum hervor. Zierliche Absätze, weiße Seide, mit winzigen Perlen bestickt. Eine völlig ungeeignete Wahl für einen solchen Ausflug, aber es war eins ihrer liebsten Paar Schuhe. Das nun leider völlig ruiniert war. Ihr Magen zog sich zusammen.

An allem war allein Professor Ruskin schuld. Hätte er ihre Interpretation von der Entführung der Persephone in der vergangenen Woche nicht als »entzückend« betitelt, wäre sie an diesem Morgen nicht in den Zug gestiegen. Es war ein »entzückend« zu viel gewesen, seit sie sich im vergangenen Jahr in Oxford für ein Kunststudium eingeschrieben hatte. Ruskin hatte es im Vorübergehen gesagt, mit freundlichem Nicken, und war dann neben ihr vor Lord Skeffingtons Leinwand stehen geblieben, um sein Werk in aller Ausführlichkeit zu beurteilen. Sie hatte die Ohren gespitzt, um jeden Ratschlag aufzuschnappen,...

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Evie Dunmore lebt in Berlin. Ihre Romane sind inspiriert vom Zauber Oxfords, ihrer Faszination für Pionierinnen der Geschichte und alles Viktorianische. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in den schottischen Highlands oder auf der Jagd nach Schnäppchen in Tartanshops.
Die Rebellinnen von Oxford - Furchtlos

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