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Die Muskeltiere - Einigkeit macht stark

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
184 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am26.07.2021
Einer für alle, alle für einen!
Pomme de Terre, der Abenteurer, Picandou, der Genießer, Hamster Bertram, der edle Held, und Gruyère, die kluge Laborratte - das sind die Muskeltiere! Zusammen kämpfen die vier gegen alle Bösewichte, die das Hafenviertel und seine Bewohner unsicher machen: allen voran der fiese Rattila und seine Rattenmafia. Mit Mut und Herz riskieren die Muskeltiere alles: Einer für alle und alle für einen!
Acht spannende, actiongeladene Geschichten zum Vorlesen und Selbstlesen, basierend auf den Episoden der beliebten TV-Serie.

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextEiner für alle, alle für einen!
Pomme de Terre, der Abenteurer, Picandou, der Genießer, Hamster Bertram, der edle Held, und Gruyère, die kluge Laborratte - das sind die Muskeltiere! Zusammen kämpfen die vier gegen alle Bösewichte, die das Hafenviertel und seine Bewohner unsicher machen: allen voran der fiese Rattila und seine Rattenmafia. Mit Mut und Herz riskieren die Muskeltiere alles: Einer für alle und alle für einen!
Acht spannende, actiongeladene Geschichten zum Vorlesen und Selbstlesen, basierend auf den Episoden der beliebten TV-Serie.

Maike Stein ist Jahrgang 1969 und lebt seit frühester Kindheit in Berlin. Hier hat sie eine Lesebühne mitgegründet und sich nach diversen Jobs in ihren Ausbildungsberufen (Clown, Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin) fürs Schreiben entschieden. Neben dem Schreiben von Romanen und Kurzgeschichten übersetzt sie Bücher vom Englischen ins Deutsche.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641276157
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum26.07.2021
Reihen-Nr.1
Seiten184 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5054 Kbytes
IllustrationenMit Filmfotos
Artikel-Nr.5425046
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Alles Käse

In der Deichstraße, im Keller von Fröhlichs Feinkostgeschäft, genauer gesagt unter der Kellertreppe, ging es hoch her: Die Muskeltiere trainierten, damit sie für ihre guten Taten auch gut in Form blieben. Gruyère sprang von einer ehemaligen Tortenschachtel hinab, flitzte um ein paar auf dem Boden verstreute Käsestückchen herum, ohne sie zu beachten, und hielt auf die Farbeimer am anderen Ende der Strecke zu. »Los, Jungs, gleich sind wir am Ziel!«, rief sie den anderen Muskeltieren zu, ließ ihren langen Rattenschwanz nach vorn schnellen und schleuderte ein paar Steinchen aus ihrem Weg.

Bertram, der Hamster, flitzte an ihr vorbei, den Degen gezückt, den breitkrempigen Hut mit einer Pfote fest umklammert, damit er ihm nicht vom Kopf fiel.

Gruyère beschleunigte ihre Schritte wieder und setzte ihm nach. Hinter ihr kam Pomme de Terre heran. Der Mäuserich lief leichtfüßig dahin und summte dabei leise eine heitere Melodie. Eigentlich hätte sie dahinter die etwas schwereren Schritte des anderen Mäuserichs, Picandou, hören müssen. Sie spitzte die Ohren. Nichts. Doch mit dem Ziel so nah vor Augen wollte Gruyère keine Zeit damit vergeuden, sich umzuschauen. Weiter vorn erklomm Bertram schon das Abstreifgitter, das an einem der Farbeimer lehnte. Den Degen hatte er wieder in den Gürtel gesteckt, damit er alle Pfoten zum Klettern frei hatte. Gruyère sprintete vorwärts.

Picandou hastete aus der Metallröhre hinaus, die bestimmt das hundertste Hindernis dieses Trainingslaufs war. Er hüpfte über die verstreut herumliegenden Kronkorken, Steinchen und Käsestückchen in seinem Weg, schwankte, blinzelte. Die anderen drei Muskeltiere waren ihm weit voraus. Aber er würde sie schon wieder einholen! Er rannte weiter, auch wenn der herrlich würzige Duft eines Stück Roquefort seine Nase umschmeichelte. Er durfte sich nicht ablenken lassen! Entschlossen setzte Picandou seinen Weg fort. Der Geruch von lange gelagertem Parmesan ließ ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen. Und war da nicht auch eine Note von Brie? Gar mit Walnuss? Niemand konnte ernsthaft von ihm verlangen, dass er daran einfach vorbeirannte!

Ein kleiner Happen schadet sicherlich nicht, dachte Picandou, der jetzt nur noch auf der Stelle joggte. »Nur zur Stärkung«, murmelte er vor sich hin. Schließlich musste man auf seine Kräfte achten, wenn man gute Taten vollbringen wollte. So rasch er konnte, lief er rückwärts den Gerüchen nach. Dabei ließ er die anderen Muskeltiere nicht aus den Augen, die bereits kurz vor dem Ziel waren. Doch zu ihm drehte sich niemand um. Sehr gut.

Pomme de Terre schoss hinter einem Holzrahmen hervor und sprang auf das Abstreifgitter. Mit wenigen Sätzen war er oben auf dem Farbeimer, Gruyère folgte gleich hinter ihm. Jetzt mussten sie nur noch den Abgrund zwischen diesem und dem nächsten Eimer überwinden, dann wären sie am Ziel! Schon griff Bertram nach dem Kabel, das sachte zwischen den beiden Farbeimern schaukelte. Der Hamster hielt sich an dem Kabel fest, stieß sich von der Kante des Eimers ab und schwang sich über den Abgrund. Pomme de Terre schnappte sich das zurückschwingende Kabel und sprang ihm nach. Kurz darauf stand auch Gruyère neben ihnen.

»Wir haben es geschafft!« Sie klatschten einander mit den Pfoten ab. Gruyère blickte sich um.

»Wo ist denn Picandou?«

Da erst fiel es Pomme de Terre auf: Sie waren nur zu dritt! Wo war ihr viertes Muskeltier? »Picandou!«, rief er mit den anderen beiden zusammen. »Picandou-ou!«

»Oh.« Picandou legte das Stück Käse, an dem er knabberte, beiseite. »Ach so.« Er musste ja weiter! Das hatte er ganz vergessen über diesem Genuss. Picandou setzte sich schnell wieder in Bewegung. Er keuchte, als er das Abstreifgitter hinaufkletterte. Seine Seiten stachen. Trotzdem schaffte er es nach oben - aber das war noch immer nicht das Ende. Erschöpft nahm Picandou erneut Anlauf und packte das Kabel, um sich zu den anderen hinüberzuschwingen. Aber mitten zwischen den Eimern verlor er an Schwung, das Kabel pendelte schwach hin und her, und Picandou rutschte seufzend an ihm hinab und hinab und hinab - bis der Stecker am Ende ihn stoppte. Am Boden begrüßte ihn bereits Bertram.

»Picandou, mein Freund, du bist mutig und du hast viele Fähigkeiten«, sagte er und fügte gequält hinzu: »Aber Käse ist noch mal dein Untergang.«

Picandou ließ den Kopf hängen. Er wagte kaum, Pomme de Terre und Gruyère anzuschauen, die sich zu ihnen gesellten. Er hatte sie alle so enttäuscht.

»Wenn du die Fresserei im Ernstfall nicht lässt, bringst du uns alle in Gefahr!«, empörte sich Pomme.

Picandou starrte auf seine Pfoten. »Es tut mir ja leid, Freunde.« Wie sollte er das bloß erklären? Wenn er Käse roch, dann hatte irgendwie nichts anderes Platz in seinem Kopf. Gruyère legte ihm eine Hand auf die Schulter.

»Du bist ein tolles Muskeltier, Picandou. Aber du lässt dich zu leicht ablenken.«

»Ich kann einfach nichts dagegen tun, Gruyère.« Picandou schloss die Augen. »Es liegt am Käse!« Schon führten Brie, Gouda und Camembert einen Tanz in seinen Gedanken auf. Schnell riss Picandou die Augen auf und blickte die anderen an, um die Käse-Bilder aus dem Kopf zu bekommen. »Bei Käse werde ich immer irgendwie schwach.«

»Hmmmm.« Unter Bertrams Musterung wurde Picandou ganz mulmig zumute. »Ich hab´s!«, verkündete der Hamster. »Das ist es. Ich denke, ich kann Picandou von seiner unbezwingbaren Lust auf Käse heilen.« Bertram wirkte äußerst zuversichtlich. Doch Pomme und Gruyère blickten so zweifelnd drein, wie Picandou sich fühlte.

Zumindest verschwand sein mulmiges Gefühl, als Bertram einen ganzen Käse-Berg vor ihm aufstapelte. Emmentaler! Brie! Gouda! Saint Albray! Roquefort! Köstlich! Picandou riss die Augen immer weiter auf. »Und das ist alles für mich?«

Von der anderen Seite des Käse-Berges aus nickte ihm Bertram zu. »Das ist alles für dich«, bestätigte er. »Greif zu.«

Das ließ Picandou sich nicht zweimal sagen. Er hatte zwar keine Ahnung, wie ihn das von der Lust auf Käse heilen sollte, aber er würde sich bestimmt nicht darüber beschweren, so viel Käse essen zu dürfen. Heute war sein Glückstag!

Pomme und Gruyère verließen das Hauptquartier der Muskeltiere, um bei Familie van der Kaas vorbeizuschauen. Von all den Käseresten, die sie im Feinkostgeschäft über ihrem Hauptquartier abstaubten, konnten sie gut und gerne etwas abgeben. Die Arme voller Käse bogen sie in die Gasse ab, in der Familie van der Kaas ihren Unterschlupf hatte. Die gesamte Familie erwartete sie bereits, und die beiden Kinder, Maike und Jost, stürzten sich sofort auf den Käse, den sie vor ihrer Tür abluden.

»Na, ihr habt ja Hunger«, bemerkte Pomme de Terre.

Herr van der Kaas nickte. »Wir waren alle krank.« Und er wirkte noch immer nicht gesund, musste zwischen jedem Wort lautstark husten und sich bei seiner Frau anlehnen. Die legte einen Arm um ihn.

»Ja, die ganze Woche lang«, sagte sie und klopfte ihrem Mann auf den Rücken. »Ich bin erst seit heute wieder auf den Beinen und konnte noch kein Essen besorgen.«

Gruyère stemmte die Pfoten in die Seiten. »Warum habt ihr uns denn nicht eher Bescheid gesagt?«

»Ach ...« Frau van der Kaas sah zu Boden. »Ihr habt selbst genug um die Ohren.«

Gruyère seufzte. »Aber wir sind doch Freunde!«, rief sie. »Und Freunde helfen einander in der Not!«

Sie stutzte, denn sie hatte bemerkt, dass die Mäusekinder etliche Käsestücke auf einen gesonderten Haufen sortierten, anstatt sich weiter satt zu futtern. »Was wird das denn?«, fragte sie neugierig.

»Das ist für -« Herr van der Kaas konnte nicht weitersprechen, weil er schon wieder von einem Hustenanfall geschüttelt wurde.

»Das sind unsere Steuern für Rattila«, erklärte Frau van der Kaas.

Pomme schnaufte. »Ihr habt doch kaum genug für euch selbst!«, rief er.

»Du kennst doch die Regeln, Pomme de Terre.« Frau van der Kaas klang, als belehrte sie eines ihrer Kinder. »Wenn wir hier bleiben wollen, müssen wir Rattila und seine Ratten-Mafia bezahlen.«

Manchmal schämte Gruyère sich, eine Ratte zu sein.

Pomme fuhr unbeirrt fort: »Was soll er euch denn groß antun, wenn ihr die Steuern nicht bezahlt? Er kann euch nicht wegnehmen, was ihr nicht habt.«

Frau van der Kaas drückte ihren Mann an sich. »Dann schickt er seine Schläger, und die tun ihm wieder weh«, sagte sie leise. Ihr Mann seufzte.

»Das tun sie garantiert nich´, wenn wir euch helfen!«, erklärte Pomme entschlossen.

»Das ist lieb gemeint.« Frau van der Kaas lächelte. »Aber ihr könnt ja nicht die ganze Zeit hier bei uns sein, nicht wahr?«

»Aber wir können bei euch sein, wenn sie zum Abkassieren kommen.« In Pommes Augen glitzerte die Wut über die Ungerechtigkeit.

Auch Gruyère war empört. Damit durfte Rattila nicht durchkommen!

Doch Frau van der Kaas drückte ihren Mann enger an sich. »Ich glaube, das lassen wir lieber mal«, murmelte sie.

Pomme und Gruyère sahen sich ratlos an. Wie konnten die beiden sich einfach so mit dieser scheußlichen Sache abfinden?

Inzwischen futterte Picandou noch immer Käsestückchen. Eins nach dem anderen schob er sich in den Mund. Ein lang gereifter Pecorino! Herrlich, wie der auf der Zunge zerkrümelte. Der perfekte letzte Happen, dachte Picandou und rieb...

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