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Ziemlich turbulente Zeiten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am19.07.2021
Wenn es um die wahre Liebe geht - immer auf das Bauchgefühl hören!
Singlefrau Ilona führt einen Delikatessenladen am Chiemsee und ist selbst den Leckereien gegenüber nicht abgeneigt. Umso mehr, als ihr Leben derzeit kaum etwas Aufregendes zu bieten hat. Den passenden Mann zu finden, hat sie nach diversen Fehlversuchen abgehakt. Bis Biobauer Chris sie zur Vertiefung ihrer Geschäftsbeziehung in die Toskana einlädt. Dumm nur, dass Ilona sich als etwas jünger und schlanker ausgegeben hat. Sie will die Einladung deswegen ablehnen, da greifen ihre Freundinnen Anna und Zoe ein. Gemeinsam machen sie sich auf eine turbulente Reise in den sonnigen Süden, die Ilonas Leben auf den Kopf stellen wird.

Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als erfolgreiche Drehbuchautorin für Kino und TV und wurde für das Drama »Eine unerhörte Frau« unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zum Schreiben lebt sie gern auf dem Land, träumt aber davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu bereisen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextWenn es um die wahre Liebe geht - immer auf das Bauchgefühl hören!
Singlefrau Ilona führt einen Delikatessenladen am Chiemsee und ist selbst den Leckereien gegenüber nicht abgeneigt. Umso mehr, als ihr Leben derzeit kaum etwas Aufregendes zu bieten hat. Den passenden Mann zu finden, hat sie nach diversen Fehlversuchen abgehakt. Bis Biobauer Chris sie zur Vertiefung ihrer Geschäftsbeziehung in die Toskana einlädt. Dumm nur, dass Ilona sich als etwas jünger und schlanker ausgegeben hat. Sie will die Einladung deswegen ablehnen, da greifen ihre Freundinnen Anna und Zoe ein. Gemeinsam machen sie sich auf eine turbulente Reise in den sonnigen Süden, die Ilonas Leben auf den Kopf stellen wird.

Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als erfolgreiche Drehbuchautorin für Kino und TV und wurde für das Drama »Eine unerhörte Frau« unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zum Schreiben lebt sie gern auf dem Land, träumt aber davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu bereisen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641259068
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum19.07.2021
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2090 Kbytes
Artikel-Nr.5425411
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Eine Frau muss ins Kleid passen!

»Blödes Ding, geh doch zu«, murmelte ich gepresst und versuchte, meinen Bauch noch weiter einzuziehen. Gleich würde mein Nabel an der Wirbelsäule andocken.

»Kann ich Ihnen helfen?«

Eine perfekt manikürte Hand schob sich zwischen den Vorhang.

»Nein!«, zischte ich.

Die Hand zog sich sofort zurück.

Sollte die Verkäuferin es auch nur wagen, einen Blick in die Kabine zu werfen, bevor ich es geschafft hatte, den Reißverschluss an der Seite des Kleides hochzuziehen, dann würde ich sie mit meinem BH erdrosseln. Okay ... Vielleicht nicht gleich erdrosseln, schließlich war ich überzeugte Pazifistin, aber ... aber ich würde ihr mindestens einen dicken, fetten Pickel mitten auf ihre perfekte kleine Nase wünschen! Was zugegebenermaßen ziemlich kindisch war.

»Ich kann das Kleid auch eine Nummer größer bringen. Soll ich?«, ließ sie nicht locker, obwohl sie mir vorhin davon abgeraten hatte, nachdem sie mit einem Röntgenblick meine Figur taxiert hatte. Umso mehr wollte ich ihr beweisen, dass es passte.

»Nein danke!«, knurrte ich, während sich Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten. Es gab für mich eine Grenze, was Kleidergrößen betraf, und die durfte ich nicht überschreiten. Auch nicht für dieses Kleid. Sonst würde ich irgendwann völlig aus der Form laufen. Das musste ich unbedingt vermeiden. Ein kurzer Blick in den Spiegel, und ich erschrak über die bedenkliche rote Farbe, die mein Gesicht vor Anstrengung inzwischen angenommen hatte. Trotzdem würde ich auf keinen Fall aufgeben! Nur noch etwa sieben Zentimeter, dann hätte ich es geschafft. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, versuchte, mich noch ein klein wenig mehr zu strecken, die Luft anzuhalten und - Bingo! Mit einem energischen letzten Zug glitt der kleine Schieber ganz nach oben.

Ja! Ich ballte die Sieger-Faust, als hätte ich einen Marathon gewonnen. Und irgendwie fühlte es sich fast genauso an. Zumindest hatte ich das dringende Bedürfnis, mich auf den Boden zu werfen und hechelnd nach Luft zu schnappen, während ich mir eine Flasche Wasser über den Kopf goss und mir irgendjemand anerkennend auf die Schulter klopfte. Egal in welcher Reihenfolge das dann ablaufen würde.

Nun setzte ich die Brille auf und wagte es, mich ganz im Spiegel zu betrachten. Das, was ich sah, es war ... nun ja ...ehrlich gesagt war es all die Mühe nicht wert gewesen.

Verdammt!

Aus meiner Kehle kam ein enttäuschtes Glucksen.

Das traumhafte Etuikleid, um das ich seit einer Woche herumschlich und bei dem ich mir sicher war, dass ich darin einfach nur fantastisch aussehen würde, quetschte meinen üppigen Körper wie Presswurst in einen spinatgrün gefärbten Biodarm. Schauderhaft! Nie im Leben konnte ich meiner besten Freundin Anna darin als Trauzeugin zur Seite stehen. Ich kannte mich und meinen nicht vorhandenen eisernen Willen gut genug und machte mir nichts vor. Die Wahrscheinlichkeit, in den nächsten sechs Wochen so viel abzunehmen, dass das Kleid meinen Körper bis dahin schmeichelhaft umhüllte, war ebenso gering wie die Aussicht darauf, dass der inzwischen ergraute Anteil meiner Haare sich von selbst wieder sein natürliches Dunkelblond zurückerobern würde.

»Hier ist das Kleid eine Nummer kleiner«, hörte ich die Verkäuferin nun sagen.

Kleiner? Tickt die Gute noch ganz richtig?

»Das ist superlieb von Ihnen«, flötete eine zauberhafte Stimme aus der Kabine links von mir. »Danke!«

Die Verkäuferin hatte offensichtlich nicht mich gemeint. Und am entspannten Tonfall der Kundin von nebenan war klar, bei ihr gab es keine Grenze nach oben, die sie verteidigen musste.

Ein Gefühl von Neid stieg in mir hoch. Neid auf alle Frauen dieser Welt, die nie ... Halt Ilona! - Neid macht hässlich. Und Neid macht sicherlich auch einen hohen Blutdruck. Außerdem war es ein Gefühl, das völlig untypisch für mich war. Was war heute nur los mit mir? Eigentlich hatte ich doch schon vor einer Weile Frieden mit meinen üppigen Formen geschlossen und kam damit ganz gut zurecht. Doch seitdem ich die Umkleidekabine mit diesem Kleid betreten hatte, litt ich unter einer Anspannung, die mir selbst ein Rätsel war.

Ich seufzte. Vielleicht war es einfach mal wieder an der Zeit für einen gemütlichen Frauenabend mit Anna und Zoe. Spontan griff ich nach dem Handy und tippt eine Nachricht in unsere WhatsApp-Gruppe:

Heute 19 Uhr im Dolce Vita?

Nur wenige Sekunden später schrieb Anna:

Unbedingt!

Und auch Zoes Antwort ließ nicht lange auf sich warten:

Ich reserviere unseren Tisch!

Zufrieden steckte ich das Handy zurück in die Handtasche und fühlte mich bei der Aussicht auf ein Treffen mit meinen Freundinnen wieder deutlich besser.

Eigentlich hätte ich mir denken können, dass der Schnitt des grünen Kleides für meine Figur nicht wirklich optimal war, egal wie traumhaft schön es im Schaufenster ausgesehen hatte. Dennoch war es zu verlockend gewesen hineinzuschlüpfen. Tja. Die Verkäuferin hatte leider recht gehabt. Vermutlich sollte ich doch besser das taubenblaue Cocktailkleid mit dem die Pölsterchen kaschierenden Chiffon-Überwurf anprobieren, das sie mir eigentlich mit in die Kabine geben wollte. Allerdings war das so gar nicht meine Farbe. Oder sollte ich es für heute einfach gut sein lassen? Und mir die restliche Nachmittagspause, die ich mir extra für den Besuch in dem Modeladen genehmigt hatte, am Stehtisch in meiner Lieblingsbäckerei mit einem feinen Nusshörnchen aus buttrigem Blätterteig und Milchkaffee versüßen. Ja! Das war ein guter Plan.

Und jetzt schnell raus aus diesem Kleid.

Ich griff nach dem Reißverschluss und wollte ihn nach unten ziehen, doch der kleine Schieber rührte sich keinen Millimeter. Erneut zog ich scharf die Luft ein, damit der Stoff etwas weniger spannte, und versuchte es mit der anderen Hand. Ich ruckelte, erst wild, dann mit viel Gefühl. Vergeblich.

Das darf doch nicht wahr sein!

Ich steckte in diesem verdammten Kleid fest. Die Kabine schien mit einem Schlag enger zu werden, und eine plötzlich aufsteigende Panik schnürte mir die Luft ab. Ich begann zu schwitzen.

Hilfe! Ich brauche Hilfe! Sofort!

Rasch schob ich den Vorhang zur Seite, doch von der Verkäuferin war weit und breit nichts zu sehen! Das war wieder mal typisch! Die ganze Zeit war sie um mich herumscharwenzelt, und jetzt, wo ich sie wirklich, wirklich, wirklich brauchte, war sie verschwunden. Das Kleid schien meinen Körper mit jeder Sekunde enger zu umfangen, wie eine Anakonda, die sich um ihr Opfer schlang, um es zu Tode zu quetschen. Verzweifelt japste ich nach Luft.

»Lona?«

Mitten im Japsen hielt ich vor Schreck inne. Es gab nur einen, der mich so ansprach, weil ihm mein Name Ilona nicht gefiel. Und genau dieser eine war der Letzte, den ich jetzt hier sehen wollte!

»Alles okay?« Die Frage klang eher barsch als tatsächlich besorgt.

Ich drehte mich zu der Stimme um. Und tatsächlich: Jo Ranke stand leibhaftig vor mir. Jo Ranke, der Oskar-nominierte Filmkomponist. Der Mann, mit dem ich vor ein paar Wochen nach einem ziemlich kurzen Intermezzo per WhatsApp Schluss gemacht hatte. Und er sah besser aus denn je.

»Alles gut!«, krächzte ich mit einer Stimme, so hoch, dass sie an meiner Schädeldecke vibrierte.

»Wirklich? Du siehst aus, als ob du gleich einen Herzinfarkt kriegen würdest!«, bemerkte er trocken.

Vor meinen Augen begann es zu flimmern, in meinen Ohren rauschte es, und meine Beine fühlten sich an wie Gummi. Kalter Schweiß stand auf meiner Stirn. Ich würde doch nicht jetzt ohnmächtig werden?

»Du wirst doch nicht ... Lona ...«, hörte ich seine Stimme wie aus der Ferne und spürte, wie mich jemand unter den Armen packte und zu einem kleinen Zweisitzersofa zog, das neben der Umkleidekabine für geduldig wartende Ehemänner und Freunde bereitstand.

»Eigentlich solltest du mir egal sein«, zischte er mir keuchend zu. »So wie du mich abserviert hast!«

»Jo ... ich ...!«, setzte ich an.

»Schon gut! Hinsetzen!«, unterbrach Jo mich streng.

»Kann nicht!«, krächzte ich hilflos.

»Stell dich nicht so an!«

Doch es war unmöglich in dem engen Kleid. Es ging einfach nicht. Er schien das schließlich ebenfalls zu erkennen, und ehe ich michs versah, lag ich auf dem Boden.

Er packte meine Fußknöchel, hob meine Beine hoch und hielt sie fest.

»Schön durchatmen, Lona!«

Ich tat, was er mir sagte, schloss jedoch die Augen. Ich konnte ihn jetzt nicht anschauen! Noch nie im Leben hatte ich mich so geschämt!

»Oh! Was ist denn hier los?« Das war die Stimme der Verkäuferin.

»Jo? Was machst du denn da?« Das war die Stimme der Kundin, die vorhin neben mir in der Kabine gewesen war.

»Vermutlich der Kreislauf«, erklärte Jo knapp und drückte meine Beine noch ein Stück höher.

In diesem Moment wurde mir bewusst, dass es Wochen her war, dass ich meine Beine rasiert hatte. Für ein Date. Mein letztes Date mit Jo, bevor es drei Tage später zu Ende gewesen war! Inzwischen konnten meine haarigen Unterschenkel sicher als Kulisse für die Dschungelshow dienen. Ich presste die Augen noch fester zu und schluckte.

Oh! Mein! Gott!

»Ihr Kopf wird ja ganz rot!«, hörte ich die...
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Angelika Schwarzhuber lebt mit ihrer Familie in einer kleinen Stadt an der Donau. Sie arbeitet auch als erfolgreiche Drehbuchautorin für Kino und TV und wurde für das Drama »Eine unerhörte Frau« unter anderem mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Zum Schreiben lebt sie gern auf dem Land, träumt aber davon, irgendwann einmal die ganze Welt zu bereisen.