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Still into you

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Forevererschienen am28.06.2021Auflage
Willkommen in Moonflower Bay - Eine Stadt zum Verlieben! Als Eve Abbott nach zehn Jahren in Moonflower Bay eintrifft, ist es eine unfreiwillige Rückkehr. Die Stadt, in der sie einst jeden Sommer verbrachte, ist für sie mit traurigen Erinnerungen verbunden. Doch nun hat sie von ihrer Großtante das Mermaid Inn geerbt und muss sich mit Renovierungsarbeiten und neugierigen Nachbarn herumschlagen. Und dann stellt sie auch noch fest, dass der Grund für ihre einstige Abkehr von Moonflower Bay und ihr gebrochenes Herz, noch immer in der Stadt lebt ...   Police Chief Sawyer Collins hat die letzten zehn Jahre alles versucht, um Eve Abbott zu vergessen. Aber kaum ist sie wieder in der Stadt, erwachen die alten Gefühle zu neuem Leben und bald schon ist Sawyer sich sicher: Eve zeigt ihm zwar die eiskalte Schulter, aber noch mal wird er sie nicht gehen lassen ...

Jenny Holiday ist USA-Today-Bestseller-Autorin und wurde bereits für den RITA-Award nominiert. Sie lebt in London, Ontario, Kanada.
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Produkt

KlappentextWillkommen in Moonflower Bay - Eine Stadt zum Verlieben! Als Eve Abbott nach zehn Jahren in Moonflower Bay eintrifft, ist es eine unfreiwillige Rückkehr. Die Stadt, in der sie einst jeden Sommer verbrachte, ist für sie mit traurigen Erinnerungen verbunden. Doch nun hat sie von ihrer Großtante das Mermaid Inn geerbt und muss sich mit Renovierungsarbeiten und neugierigen Nachbarn herumschlagen. Und dann stellt sie auch noch fest, dass der Grund für ihre einstige Abkehr von Moonflower Bay und ihr gebrochenes Herz, noch immer in der Stadt lebt ...   Police Chief Sawyer Collins hat die letzten zehn Jahre alles versucht, um Eve Abbott zu vergessen. Aber kaum ist sie wieder in der Stadt, erwachen die alten Gefühle zu neuem Leben und bald schon ist Sawyer sich sicher: Eve zeigt ihm zwar die eiskalte Schulter, aber noch mal wird er sie nicht gehen lassen ...

Jenny Holiday ist USA-Today-Bestseller-Autorin und wurde bereits für den RITA-Award nominiert. Sie lebt in London, Ontario, Kanada.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958186088
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum28.06.2021
AuflageAuflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2762 Kbytes
Artikel-Nr.5452337
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Großtante Lucille hat immer gesagt, das Leben sei verworrener als der Miskwimin River, was Eve Abbott zwar als süße Metapher, aber letztlich nichtssagend abgespeichert hatte. Niemandes Leben war verworrener als der Miskwimin River. Auf seinem Weg runter zur Bucht von Moonflower Bay machte der Fluss so viele verwinkelte Kurven, dass sich Touristen ständig auf der Strecke verirrten. Das galt allerdings auch für Einheimische, die in Lawson´s Lager House einen zu viel getrunken hatten. In einer Sekunde lag der Fluss hinter einem, und in der nächsten, bäm, taucht er direkt vor einem wieder auf. Man konnte sich nur noch am Kopf kratzen und fragen: »Habe ich das Ding nicht gerade erst überquert?«

Man müsste also quasi in einer Seifenoper leben, um ein derart verworrenes Leben zu haben. Eves Leben war ganz sicher nicht wie eine Seifenoper. Wenn man mal bei der Fluss-Metapher bleiben wollte, war ihr Leben ein ruhiger, gerader Kanal. Ein künstlich angelegter Kanal, der sich, so weit das Auge reichte, als verblüffend gerade Linie vor einem erstreckte. Eves Leben war hart erkämpft. Vorhersehbar. Nicht verworren. Nicht einmal leicht gekrümmt.

Lucilles Leben dagegen war sehr wohl verworren gewesen, und für die meisten der Kurven war sie selbst verantwortlich gewesen. Zum Beispiel, als Eves Vater - Lucilles Neffe - vorschlug, dass Lucille in Rente gehen sollte, das Inn verkaufen und in ein Altenheim ziehen könnte, weil er das Gefühl hatte, dass sie »es ruhiger angehen« sollte. Ihre Antwort darauf war, mit zweiundsiebzig Jahren plötzlich ihren Führerschein zu machen.

Lucille muss also gedacht haben, dass Eves Leben ein paar mehr Kurven und Abzweigungen vertragen könnte. Bis vor ein paar Tagen führte Eve das gemütliche Leben ihrer Träume in Toronto als Bibliothekarin und Plant Lady, und jetzt stand sie auf dem Dach vom Mermaid Inn in Moonflower Bay, das ihr gehörte.

Die sechs Worte, die ihr Leben komplett durcheinandergebracht haben, gingen ihr immer wieder durch den Kopf: »Das Testament von Lucille Frances Abbott.«

Eve seufzte. Na ja, wenigstens hatte sie die Ursache ihres unmittelbaren Problems gefunden - nämlich, dass es drinnen geregnet hatte, als sie gestern angekommen war. Ein großer, kahler Fleck mitten auf dem sonst geteerten Dach.

Als sie am Abend vorher in Moonflower Bay eingetroffen war, hatte sie sich noch über den Regen gefreut - also, den Regen draußen -, weil das bedeutete, dass sie mit niemandem außer Jason Sims, dem Anwalt, der sich um Lucilles Nachlass kümmerte, großartig reden musste. Eve kannte Jason nicht. Er musste erst in den letzten zehn Jahren neu in die Stadt gezogen sein. Bei der Schlüsselübergabe hatte er sie schon gewarnt, dass das Mermaid Inn wohl schon bessere Tage gesehen hatte. »Gegen Ende wurde es alles etwas zu viel für Lucille«, waren seine Worte, und die hatten sich schmerzhaft in Eves von Schuldgefühlen überkommenes Herz gebohrt. Eves Entschlossenheit, Moonflower Bay nach dem Sommer vor zehn Jahren nie wieder zu betreten, wurde nur noch von Lucilles Hingabe zu dem Ort übertroffen. Also hatte Eve ihre geliebte Großtante seitdem nur noch ein paarmal im Jahr gesehen. Meist an Feiertagen, wenn ihr Vater Lucille für einen Tag nach Toronto geholt hatte.

Die letzten zehn Jahre über hatte Eve sich immer wieder eingeredet, dass sie auch von weit weg eine aufopferungsvolle Großnichte sein könne. Sie hatte Geschenke geschickt und oft mit Lucille telefoniert. Sie bekam alles mit - hatte sie jedenfalls gedacht.

Über Probleme mit dem Inn hatte Lucille allerdings nie etwas erzählt.

Über ihre Herzschwäche auch nicht.

Oder darüber, dass sie Eve das Mermaid in ihrem verdammten Testament überlassen würde.

Okay, Eve hatte anscheinend überhaupt nichts mitbekommen.

Nur, dass sie einen Klempner brauchte, und zwar sofort. Oder einen Dachdecker. Oder ... wen auch immer man anrief, wenn es drinnen regnete.

Sie fing an, in Gedanken eine Liste aufzustellen. Als Bibliothekarin gehörte kategorisieren sowieso zu ihren Stärken. Oder ihre Vorliebe für Listen kam daher, dass sie ihr ein Gefühl von Kontrolle gaben, auch wenn das letztlich wahrscheinlich eher Einbildung war.

Anrufen:

1. Klempner
2. Dachdecker


Und, vielleicht am allerwichtigsten:


3. Makler


Am besten einen Makler aus Grand View, der Nachbarstadt, denn sie wollte nicht, dass ganz Moonflower Bay alles mitbekam. Hier mischten sich die Leute ständig in die Angelegenheiten von anderen ein. Da wollte sie wirklich nicht mit reingezogen werden, sondern so schnell und unauffällig wie möglich wieder von hier verschwinden. Wie ein Ninja. Oder Spion.

Oder, na gut, ein Angsthase.

Die leisen Schuldgefühle, weil sie Lucilles ganzen Stolz und ihr eigenes ehemals geliebtes Feriendomizil verkaufen wollte, schob sie schnell wieder beiseite.

Sie redete sich ein, dass es viel eher Überforderung war als wirkliche Schuldgefühle. Immerhin war Lucille tot, und Eve war zurück in Moonflower Bay.

Außerdem war es eklig schwül. Viel zu heiß für so früh am Morgen. Viel zu heiß für irgendeine Tageszeit, in einer Stadt direkt an einem riesigen See. Schnell wieder rein zur Klimaanlage.

Okay, ein Schritt nach dem anderen. Und zwar wörtlich, denn als Erstes sollte sie irgendwie vom Dach runterkommen. Vorsichtig ging sie zum Rand, wollte die Leiter runterklettern, mit der sie hochgekommen war, und ... was zur Hölle?

Sie starrte auf den Parkplatz, der bis auf ihren Mietwagen leer war. Die Leiter war weg. Nicht umgekippt, weg. Nirgendwo zu sehen.

Sie griff in ihre Hosentasche. Auch leer.

Dann spähte sie noch mal über den Rand des Daches. Die Leiter war immer noch fort. Nicht, dass sie erwartet hatte, sie würde auf wundersame Weise wiederauftauchen ...

Was sie allerdings entdeckte, war ihr Handy, das auf dem Dach des Mietwagens lag. »Scheiße.« Sie hatte es rausgeholt, um ein paar Fotos von Stellen der Backsteinfassade vom Inn zu machen, die so schlimm aussahen, dass sie vor dem Verkauf wahrscheinlich noch abgeschliffen werden sollten.


4. Handwerker. Maurer? Egal: Fassaden-Typ


Liste mal beiseite, das hier war wirklich gar nicht gut. Sie hockte auf dem Dach fest und konnte niemanden anrufen.

Außer, war das ...?

»Mr Andersen?«, rief sie.

So viel zu unauffällig. Sobald Karl Andersen, der Besitzer vom Baumarkt, dem Lakeside Hardware Store, wusste, dass sie hier war, würde es die ganze Stadt erfahren. Früher wurde in dem Laden jedenfalls mehr mit Gerüchten gehandelt als mit allem anderen. Es war quasi das inoffizielle Rathaus und Treffpunkt für eine Gruppe von Alteingesessenen, die sich überall einmischten. In manchen anderen Städten liefen alle Gerüchte über Friseursalons, aber in Moonflower Bay war es der Laden von Andersen.

Karl hatte sie anscheinend nicht gehört. Er muss inzwischen um die achtzig sein. Sie rief noch mal lauter. »Mr Andersen!«

Er schaute sich übertrieben auffällig um.

»Hier oben, Mr Andersen! Auf dem Dach vom Mermaid!«

Er legte seinen Kopf in den Nacken und sah sie schweigend an. Sie hatte mit Überraschung gerechnet, Ungläubigkeit, aber er lächelte einfach nur. »Eve Abbott. Ich habe schon gehört, dass du in der Stadt bist.«

Ach ja?

Wie war das möglich? Sie hatte niemandem erzählt, dass sie kam, und sie hatte hier auch keine Freunde mehr. Vielleicht hatte sie überschätzt, wie ernst Jason Sims es mit der Vertraulichkeitsvereinbarung nahm. Und dabei hatte sie gerade noch daran gedacht, wie schnell sich Gerüchte in der Stadt verbreiteten.

Sie machte sich schon auf die ganzen Fragen gefasst. Was wollte sie hier? Wo war sie die ganzen Jahre gewesen? Wieso hatte sie Lucille nie besucht? Wieso war sie so eine schreckliche Großnichte?

Aber stattdessen sagte er nur: »Was hältst du vom neuen Marktplatz? Von da oben musst du doch einen perfekten Blick haben.«

Sie schaute nach unten. Die historische Hauptstraße von Moonflower Bay verlief direkt von der Bucht hoch, etwa dreihundert Meter, bis zu einem großen, begrünten Marktplatz, auf dem der Wochenmarkt sowie die zwei jährlichen Festivals stattfanden.

»Äh, sieht toll aus.« Alles sah genauso aus wie früher. Und sie kannte diese Aussicht gut. Immer wenn eines der oberen Zimmer frei gewesen ist, hatte sie auf einem der Balkone dort gelesen.

Oder stundenlang mit dem, dessen Name nicht genannt werden darf, auf dem Balkon gesessen und geredet.

Oder zusammen die Mermaid Parade von oben beobachtete.

Nur, dass sie das letzte Jahr allein vom Rand zugesehen hatte, während er Teil davon gewesen war.

Aber genug von der Mermaid Parade. Zeit, die marschierenden, winkenden Meer-Menschen wieder in die hinterste Ecke ihres Kopfes zu verbannen. Das war wahrscheinlich nicht besonders gesund, aber egal. Die letzten zehn Jahre hatte es immerhin ziemlich gut funktioniert.

»Der Pavillon ist brandneu«, rief Karl hoch. »Der alte wurde so oft gestrichen, dass keine...
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