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Einband grossBornholmer Falle
ISBN/GTIN

Bornholmer Falle

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am15.03.20211. Auflage
Letzte Spur: Bornholm.

Sarah Pirohl, ehemalige Polizistin in Rostock, möchte sich auf Bornholm einrichten, als sie der Hilferuf des BKA erreicht. Timo, der achtzehnjährige Stiefsohn eines renommierten Berliner Arztes, ist verschwunden. Zuletzt ist er gesehen worden, als er die Fähre von Bornholm nach Sassnitz bestieg. Sarah Pirohl beginnt sich umzuhören. Doch sie findet lediglich heraus, dass Sohn und Stiefvater vor Passanten auf der Insel in heftigen Streit gerieten. Dann jedoch erfährt sie, dass auf einem Musikfestival in Deutschland ein Junge umgebracht worden ist: ein Freund von Timo, der zuvor auf Bornholm gewesen ist ...

Hochspannend und mit einer sympathischen Ermittlerin - der neue Roman der Bestsellerautorin von 'Schiffsmord' und 'Todeswall'.


Katharina Peters, Jahrgang 1960, schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie ist passionierte Marathonläuferin, begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt am Rande von Berlin. Zuletzt erschien von ihr: 'Bornholmer Schatten' und 'Todeswall' Mehr zur Autorin unter www.katharinapeters.com
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextLetzte Spur: Bornholm.

Sarah Pirohl, ehemalige Polizistin in Rostock, möchte sich auf Bornholm einrichten, als sie der Hilferuf des BKA erreicht. Timo, der achtzehnjährige Stiefsohn eines renommierten Berliner Arztes, ist verschwunden. Zuletzt ist er gesehen worden, als er die Fähre von Bornholm nach Sassnitz bestieg. Sarah Pirohl beginnt sich umzuhören. Doch sie findet lediglich heraus, dass Sohn und Stiefvater vor Passanten auf der Insel in heftigen Streit gerieten. Dann jedoch erfährt sie, dass auf einem Musikfestival in Deutschland ein Junge umgebracht worden ist: ein Freund von Timo, der zuvor auf Bornholm gewesen ist ...

Hochspannend und mit einer sympathischen Ermittlerin - der neue Roman der Bestsellerautorin von 'Schiffsmord' und 'Todeswall'.


Katharina Peters, Jahrgang 1960, schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie ist passionierte Marathonläuferin, begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt am Rande von Berlin. Zuletzt erschien von ihr: 'Bornholmer Schatten' und 'Todeswall' Mehr zur Autorin unter www.katharinapeters.com
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841226440
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.03.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2211 Kbytes
Artikel-Nr.5453498
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Gudhjem an der Nordküste war für viele Dänen und Urlauber Bornholms heimliche Hauptstadt. Das kleine Städtchen - übersetzt: Götterheim - war in der kühlen Jahreszeit still und verträumt, im Sommer pulsierte in den engen Gassen und Straßen das Leben. Die Menschen strömten auf den Aussichtspunkt Bokul, einem Felsen am Hang von Gudhjem, dessen Kuppe sich knapp fünfzig Meter über der Ostsee erhob und ein wundervolles Panorama bot. Die roten Ziegeldächer glühten in der Sonne, Gärten standen in voller Blüte, am Hafen tummelten sich Einheimische und Besucher, und viele unternahmen einen Abstecher in Bornholms älteste Räucherei, bekannt insbesondere für seine Heringsspezialität »Sol over Gudhjem« - bestehend aus geräuchertem Hering, Radieschen, Frühlingszwiebeln, dunklem Roggenbrot, einem Eigelb, grobem Salz und Schnittlauch.

Sarah hätte nicht sagen können, wie oft sie dieses traditionelle Essen bereits genossen hatte. Ihr lief wie immer das Wasser im Mund zusammen, als sie sich in die Schlange einreihte und ihre Bestellung aufgab. Sie ließ sich die Mahlzeit einpacken und machte sich auf den Weg zum Nordhafen, der auch in der Hochsaison beschaulich und ruhig wirkte. Sie setzte sich auf eine Bank im Schatten und begann genüsslich zu essen, während ihr Blick hoch zu den Klippen wanderte. An der Steilküste stürzten die Felsen über zwanzig Meter tief in die Ostsee. Sarah hatte häufig dort oben gestanden, und beim Blick in die Tiefe war ihr oftmals schwindelig geworden.

Die Burnaus hatten von hier aus eine lange Wanderung in Richtung der Helligdomsklippen unternommen - neben dem Hammerplateau und den Felsen an Bornholms Westküste bei Hammershus stellten sie eine der eindrucksvollsten Felsformationen der gesamten Insel dar. Zahlreiche Videos und Fotos waren dabei entstanden - wie bei anderen größeren Ausflügen mit dem Rad oder dem Boot zu den sogenannten Erbseninseln. Dazu gehörten Christiansø, Frederiksø, Græsholm und kleinere Felsen einer Schären-Inselgruppe achtzehn Kilometer nordöstlich von Bornholm.

Hannah hatte Sarah das Material am Vortag geschickt, das die ersten Informationen zur Familie und ihrem Urlaub um Persönliches ergänzte. Darüber hinaus hatte die Kollegin veranlasst, dass eine Suchmeldung veröffentlicht wurde, und ihr Gespräch mit Julia Burnau aufgezeichnet. Sarah hatte es sich bereits zweimal angehört und ein drittes Mal, bevor sie am Morgen das gebuchte Ferienhaus und die Umgebung in Augenschein genommen hatte. Natürlich war die Unterkunft längst wieder belegt, für benachbarte Häuser galt das Gleiche. Die meisten Touristen blieben lediglich für zwei Wochen, und so lange wurde der Teenager bereits vermisst. Falls jemand Auffälligkeiten im Umfeld der Familie, welcher Art auch immer, mitbekommen hatte, dürfte er sie längst wieder vergessen haben. Timos Vater - genauer gesagt: der Stiefvater - hatte ihn zur Fähre gebracht, das Busticket war gebucht. Danach hatte niemand mehr etwas von Timo gehört. Rein theoretisch könnte er sogar über Bord gegangen sein.

»Er hat sich nicht gemeldet, als er in Berlin eingetroffen war?«, hatte Hannah bei ihrem Gespräch mit Julia Burnau nachgehakt. Eine Frage, die Sarah auch sofort durch den Kopf geschossen war.

»Nein. Timo ist ausgesprochen selbstständig, reist häufig und legt Wert darauf, dass er selbst bestimmt, wann und wie oft er sich mit uns in Verbindung setzt. Außerdem war uns bewusst, dass er nachts arbeitet und tagsüber schläft.«

»Ich verstehe, aber eine WhatsApp nach seiner Ankunft ...«

»Nein.«

Sarah war davon überzeugt, dass Julia Burnau inzwischen zutiefst bereute, in diesem Fall nicht früher versucht zu haben, ihren Sohn zu erreichen beziehungsweise vorher darauf zu bestehen, dass er sich kurz meldete.

»Und der Freund, der ihm den Job ...«

»Den kenne ich gar nicht.« Julia Burnaus Stimme klang energisch und eine Spur zu scharf, dachte Sarah. Die Fragen verstörten sie, weil sie sich angegriffen fühlte.

»Frau Burnau, ich muss Ihnen diese Fragen stellen, wenn ich mir ein vollständiges Bild von der Situation machen möchte«, hatte Hannah in ruhigem Ton erwidert. »Anders funktioniert es nicht. Ihr Sohn ist achtzehn, hat die Schule beendet und nabelt sich ab oder hat das längst getan. Natürlich kennen Sie nicht alle Details seines Lebens - welche Mutter von halbwüchsigen Kindern kann das schon von sich behaupten? Ich übrigens auch nicht, und ich hielte es sogar für bedenklich, wenn es so wäre. Aber was Sie wissen, müssen wir auf der Suche nach Anhaltspunkten zusammentragen. Sonst kann ich nicht helfen. Und falls Sie vorhaben, einen Detektiv einzuschalten, wird er garantiert ähnliche Fragen stellen.«

»Ja, schon gut, tut mir leid. Ich bin ... Egal, also: Timo hatte Handy und Laptop bei sich. Da lässt sich also nichts überprüfen, außerdem kenne ich sein Passwort gar nicht. Mit einigen Freunden, die ich aus der Schulzeit kannte, habe ich gesprochen. Von denen, die ich erreichen konnte - viele sind im Urlaub oder auf dem Weg in eine andere Stadt -, wusste niemand von diesem Job. Eine aktuelle Freundin gab es meines Wissens nach nicht.«

»Hat Timo zum ersten Mal als Barkeeper gearbeitet?«

Pause. »Ich weiß es nicht. Er hat manchmal in den Ferien in irgendwelchen Clubs gejobbt, und da fiel dann wohl alles Mögliche an.« Und kurze Zeit später: »Aber all das können Sie doch herausfinden! Sie haben sicher die Möglichkeiten dazu, auch was seine Mobilfunkdaten angeht.« Verzweiflung hatte sich in ihrer Stimme eingenistet.

»Frau Burnau, im Moment gibt es keinen hinreichenden Grund für weitreichende Ermittlungsaktivitäten.«

»Aber ...«

»Ihr Sohn ist achtzehn Jahre alt. Er ist nicht verpflichtet, sich bei Ihnen zu melden. Und Sie haben selbst betont, dass er ...«

»Aber es gibt keinen Grund, uns auszuschließen! Das hat er noch nie getan. Wir hatten eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm. Er hat sich auf den Urlaub mit uns gefreut. Welcher Achtzehnjährige fährt gerne mit der Familie in die Ferien? Ich bin davon überzeugt, dass ihm etwas zugestoßen ist.«

»Ich glaube Ihnen. Und darum werden wir auch Erkundigungen einziehen. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass eine Straftat vorliegen könnte, werden wir weitreichendere Ermittlungen anschieben, aber erst dann. Uns sind an dieser Stelle bis dahin die Hände gebunden.«

»Vielleicht ist es dann zu spät.«

Darauf hatte Hannah nicht mehr geantwortet. In dem kurzen nachfolgenden Bericht erwähnte sie, dass sie weitere Gespräche mit Askold Burnau und sowie Timos Schwester vereinbaren würde.

Sarah war sicher, dass Hannah darüber hinaus stillschweigend und unterhalb jeden Radars weitere Erkundigungen einziehen würde, zum Beispiel darüber, wann Timo sein Handy zum letzten Mal benutzt hatte. Eine verantwortungsvolle Entscheidung, ab wann in einem Vermisstenfall polizeiliche Aktivitäten angemessen waren, die über einen oberflächlichen Check hinausgingen, war gerade bei Teenagern nicht einfach zu treffen.

Sarah sah sich die Aufnahmen von der Wanderung an der Steilküste erneut an. Sie stammten aus den ersten Urlaubstagen. Die Familie wirkte fröhlich und unbeschwert. Askold war ein groß gewachsener, kraftvoller und attraktiver Mann, der gerne und häufig in die Kamera lächelte, wenn seine Frau oder Greta filmten. Timo ging meist an der Spitze, manchmal schloss der kleine Halbbruder zu ihm auf und griff nach seiner Hand.

Andere Fotos am Ende einer Radtour zeigten die Familie beim Besuch einer Eisdiele in Gudhjem eine gute Woche später. Sarah war sicher, dass nach ihrer üppigen Fischmahlzeit kein Platz mehr für einen Nachtisch geblieben war, änderte aber ihre Meinung, als sie wenige Minuten später die Eisdiele betrat. Softeis konnte man eigentlich immer essen, erst recht das dänische.

Zwei Verkäufer standen hinter dem Tresen. Sarah bestellte eine kleine Portion und sah sich einen Augenblick um. Der erste Mittagsansturm schien abgeflaut zu sein. Sie warf dem blonden Hünen hinter dem Tresen ein freundliches Lächeln zu. »Kann ich Ihnen vielleicht ein, zwei Fragen stellen?«

»Aelvfølgelig - natürlich«, antwortete er sofort. »Aber wir können auch deutsch sprechen.«

Sarah seufzte. »Hört man es so deutlich?«

Er grinste. »Ein bisschen.«

»Okay, das muss ich wohl so hinnehmen.«

»Macht doch nichts.« Er zwinkerte.

Sie zog ihren Ausweis aus der Tasche und erläuterte kurz den Vermisstenfall sowie ihren Status als deutsche Polizeibeamtin auf Bornholm.

»Und wie kann ich helfen?«

»Die Familie hat in Gudhjem gewohnt und Ihre Eisdiele besucht ...«

»Das tun viele, glücklicherweise.«

»Wenn sie schlau sind.« Sarah lächelte. Sie öffnete die Fotoapp. »Würden Sie sich ein paar Bilder ansehen?«

Zu ihrer Verblüffung erkannte der Mann die Burnaus wieder. »Ja, die waren sogar mehrfach hier.« Er runzelte die Stirn. »Und der Älteste ist verschwunden?«

»Ja. Wir wissen aber nicht genau, wann, und wir kennen die Umstände noch nicht. Haben Sie vielleicht etwas beobachtet oder mitbekommen?«

»Vater und Sohn hatten mal Krach.«

»Ach?«

Der Eisverkäufer zuckte mit den Achseln. »Keine Ahnung, worum es ging, aber ich erinnere mich, dass die beiden ganz schön laut geworden sind.«

Sarah hob eine Braue. »Sie haben sich hier mitten in der Eisdiele so gestritten, dass es...
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Katharina Peters, Jahrgang 1960, schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie ist passionierte Marathonläuferin, begeistert sich für japanische Kampfkunst und lebt am Rande von Berlin.
Zuletzt erschien von ihr: "Bornholmer Schatten" und "Todeswall"
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