Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Nevermoor 3. Leere Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
496 Seiten
Deutsch
Dressler Verlagerschienen am05.05.2021
Die Macht der Wunderschmied-Kräfte. Das erste Schuljahr ist vorbei, aber feiern kann Morrigan Crow trotzdem nicht. Denn eine seltsame und hochgefährliche Epidemie bricht über Nevermoor herein. Niemand ist vor ihr sicher. Jetzt liegt es allein an Morrigan, ein Heilmittel zu finden. Doch dafür muss sie lernen, ihre Wunderschmied-Kräfte unter Kontrolle zu halten. Gelingt ihr das nicht, könnte sie ganz Nevermoor ins Verderben stürzen. Jessica Townsends magische Fantasy-Reihe'Nevermoor' für Mädchen und Jungen ab 10 wird oft, vor allem von begeisterten Lesern, mit J. K. Rowlings Harry Potter verglichen.

Jessica Townsend lebt an der Sunshine Coast in Australien, hat jedoch immer wieder in London gewohnt. London ist ihr liebster Ort auf der Welt und hat sie zu vielen Details von 'Nevermoor', ihrem Debütroman, inspiriert. Eva Schöffmann-Davidov, geboren 1973, studierte an der Fachhochschule Augsburg Gestaltung und Kommunikationsdesign. Seit ihrem Diplom 1998 arbeitet sie als freie Illustratorin für Kinder- und Jugendbuchverlage.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDie Macht der Wunderschmied-Kräfte. Das erste Schuljahr ist vorbei, aber feiern kann Morrigan Crow trotzdem nicht. Denn eine seltsame und hochgefährliche Epidemie bricht über Nevermoor herein. Niemand ist vor ihr sicher. Jetzt liegt es allein an Morrigan, ein Heilmittel zu finden. Doch dafür muss sie lernen, ihre Wunderschmied-Kräfte unter Kontrolle zu halten. Gelingt ihr das nicht, könnte sie ganz Nevermoor ins Verderben stürzen. Jessica Townsends magische Fantasy-Reihe'Nevermoor' für Mädchen und Jungen ab 10 wird oft, vor allem von begeisterten Lesern, mit J. K. Rowlings Harry Potter verglichen.

Jessica Townsend lebt an der Sunshine Coast in Australien, hat jedoch immer wieder in London gewohnt. London ist ihr liebster Ort auf der Welt und hat sie zu vielen Details von 'Nevermoor', ihrem Debütroman, inspiriert. Eva Schöffmann-Davidov, geboren 1973, studierte an der Fachhochschule Augsburg Gestaltung und Kommunikationsdesign. Seit ihrem Diplom 1998 arbeitet sie als freie Illustratorin für Kinder- und Jugendbuchverlage.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783862721634
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum05.05.2021
Reihen-Nr.3
Seiten496 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5491641
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel Zwei Eine sorgfältig manövrierte Abfolge von Ereignissen

Ein paar Sekunden vergingen in völliger Stille und Dunkelheit, dann erschienen bewegte Bilder an der Wand. Morrigan musste wegen der plötzlichen Helligkeit blinzeln.

Sie sahen einen Film aus einer Nacht, an die sie sich sehr gut erinnern konnte.

Neun Kinder standen in einer Reihe vor dem Campus der Wundersamen Gesellschaft. Ein riesiger, kunstvoller Teppich aus echten Blumen bedeckte die Tore, und grüne Ranken formten die Worte:


Tritt ein und schließ dich uns an.


Die Mitglieder von Gruppe 919 schauten verblüfft auf die Leinwand, wo sie sich selbst vor einem Jahr sahen, und fragten sich, was das jetzt wieder sollte. Jedenfalls die meisten von ihnen.

»Sehen meine Haare wirklich so flauschig aus?«, flüsterte Hawthorne Morrigan ins Ohr.

»Ja.«

Er nickte. »Cool.«

»Was sollen wir denn tun?«, fragte die Thaddea im Film. Film-Morrigan warf ihr einen Seitenblick zu und wirkte viel kleiner und eingeschüchterter, als Morrigan sich erinnern konnte.

Und dann sah sie etwas auf der Leinwand, das ihr sofort eine Gänsehaut bereitete. Etwas, an das sie sich ebenfalls nicht erinnerte.

Sie spürte, wie jemand sie am Handgelenk packte. Cadence. Sie kam näher und fragte: »Was â¦ ist das?«

Selbst wenn Morrigan die Antwort gekannt hätte, in diesem Moment hätte sie kein Wort herausbekommen.

Die neun ahnungslosen Film-Kinder von Gruppe 919 standen um Mitternacht des Abends vor Frühlingsbeginn vor dem Campus der Wundersamen Gesellschaft und warteten aufgeregt und atemlos darauf, ihr neues Leben als Mitglieder von Nevermoors elitärster Institution zu beginnen.

Und währenddessen krochen hinter ihnen aus der Dunkelheit Dutzende von â¦ Morrigan wusste nicht, was sie waren. Monster, nahm sie an.

Die Kreaturen hatten dunkle Schuppen und viele Gliedmaßen. Es waren keine wirklichen Undertiere, aber sie waren auch nicht menschlich. Sie krochen über den Boden, zogen sich mit kräftigen Unterarmen vorwärts und schleppten lange, muskulöse Schwänze hinter sich her. In ihren merkwürdig menschenähnlichen, markanten Gesichtern glitzerten die Augen so schwarz wie ihre Schuppen, schillernd wie Käfer.

Nie zuvor hatte Morrigan etwas Derartiges gesehen. Diese Wesen wirkten wie das Ergebnis eines misslungenen Experiments, wie Schlangen, die fast menschlich geworden waren â¦ oder umgekehrt. Selbst ihr Anblick auf der Leinwand weckte in ihr das instinktive, primitive Bedürfnis, wegzulaufen. Aber sie stand wie versteinert da.

»Ist das ein Witz?«, fragte Anah mit hoher, zittriger Stimme. »Irgendein schrecklicher Scherz? Er ist überhaupt nicht lustig.«

Sie drehte sich um und rannte zur Tür, musste jedoch feststellen, dass sie verriegelt war.

»Das ist nicht LUSTIG!«, rief sie erneut.

Der Rest von Gruppe 919 rückte näher zusammen und verfolgte mit blankem Entsetzen, wie die schlangenartigen Kreaturen hinter ihren Filmversionen her krochen. Wenn Morrigan diese Nacht nicht selbst erlebt hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, wie sie endete, wäre sie davon überzeugt gewesen, gleich mitansehen zu müssen, wie sie und ihre Freunde von Monstern angegriffen und verschlungen wurden.

Das passierte natürlich nicht. Wenige Sekunden, bevor die lauernden Ungeheuer sie erreichten, kamen noch mehr Gestalten aus der Dunkelheit - Zauberer in schwarzen Wungesell-Mänteln - und trieben die Ungeheuer mit brennenden Ästen und seltsamen qualmenden Talismanen schweigend in die Schatten zurück.

Seltsamerweise - unfassbarerweise - hatte die Gruppe 919 der Vergangenheit von all dem nichts bemerkt. Ihre Augen waren erwartungsvoll auf die Tore gerichtet, die sich knarrend öffneten und sie in eine geheime Welt voller Möglichkeiten und Abenteuer einluden.

Alle, bis auf Lambeth, wie Morrigan feststellte. Eingehend beobachtete sie deren Filmversion. Lam stand am Ende der Reihe und starrte mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen in die Dunkelheit hinter ihnen.

»Du hast das nie erwähnt«, sagte Morrigan leise und sah Lam an. Das Licht von der Projektion erleuchtete ihr Gesicht. »Warum hast du uns nichts davon erzählt?«

Lams Kinn zitterte ein wenig. »Ich â¦ es â¦ schien einfach netter, es zu verschweigen.«

Die neun Film-Kinder marschierten freudig auf den Campus der Wungesell. Bis auf Lam bemerkte keines von ihnen etwas von der Gefahr, die hinter ihnen lauerte.

Erleichtert atmete Morrigan auf und schaute im schummrigen Klassenraum zu Hawthorne und Cadence, die stumm vor Verwirrung zurückstarrten. Als sich die Tore hinter den Kindern auf der Leinwand schlossen und die Monster nicht mehr zu sehen waren, hatte Morrigan das Gefühl, als wäre etwas Luft in den Raum zurückgekehrt. Dann ertönte eine Stimme aus dem Lautsprecher, und alle Schüler zuckten vor Schreck zusammen.

»Ich vermute, Sie wundern sich, warum Sie hier sind.«

Morrigan kannte diese brüchige Stimme: Älteste Quinn.

Gregoria Quinn gehörte dem Ältestenrat an, der aus den drei angesehensten Personen der Wundersamen Gesellschaft bestand. Er wurde zu Beginn einer jeden Ära von allen Mitgliedern der Wundersamen Gesellschaft gewählt, um sie bis zur nächsten Ära anzuführen und zu regieren. Morrigan konnte verstehen, warum man Älteste Quinn in dieses ehrenvolle Amt gewählt hatte: Sie mochte zwar klein und gebrechlich wirken, aber sie war eine beeindruckende Frau. Die anderen beiden Ältesten - Helix Wong und Alioth Saga - waren fast genauso eindrucksvoll. (Aber eben nur fast.)

»Seit vielen Jahren«, hallte Älteste Quinns Stimme durch den Raum, »hat die Wundersame Gesellschaft eine Mission. Sie verfolgt einen geheimen Zweck, der sich aus zwei separaten, aber gleichermaßen wichtigen Aufgaben zusammensetzt. Mangels einer imposanteren Bezeichnung nennen wir diesen Zweck Begrenzen und ablenken.«

»Also â¦ nicht Blaubeer- und Apfelkuchen«, flüsterte Hawthorne, und absurderweise musste Morrigan sich eine Hand vor den Mund schlagen, um einen Kicheranfall zu unterdrücken.

»Psst«, machte Cadence und knuffte sie mit dem Ellbogen in die Rippen. »Schau hin.«

Älteste Quinn sprach weiter, während der Film die Einführungszeremonie zeigte, die so ganz anders war als die, die sie erlebt hatten. Und dennoch handelte es sich um dieselbe Nacht.

Morrigan erinnerte sich, wie sie die Auffahrt zu Proudfoot House hinaufgegangen und ein wenig nervös, aber nicht ängstlich gewesen war. Sie erinnerte sich an die verhüllten Mitglieder der Wundersamen Gesellschaft, die mit Kerzen in der Hand hoch oben in den abgestorbenen Feuerblütenbäumen entlang der Auffahrt gesessen hatten. Sie hatte sich durch ihre Gegenwart seltsam ermutigt gefühlt. Das Schwerste lag hinter ihr, hatte sie damals gedacht. Schließlich hatte sie die Aufnahmeprüfung bestanden und war in die Gesellschaft aufgenommen worden, und ab jetzt würde alles leichter werden.

Natürlich hatte sie sich geirrt. Aber erst jetzt wusste sie, wie sehr sie sich geirrt hatte.

Die Gestalten, die hinter den neun neuen Schülern von den Bäumen heruntersprangen, waren keine Mitglieder der Wundersamen Gesellschaft. Sie waren nicht einmal menschlich â¦ lediglich eine gute Imitation.

»Was, bei den Sieben Gebieten, ist das?«, keuchte Arch.

Jetzt schienen die Wesen sich von ihrer menschenähnlichen Hülle zu lösen und in etwas zu verwandeln, bei dem es sich um ihre wahre Gestalt handeln musste: gewaltige, geierartige, gebeugte und gespenstisch aussehende Kreaturen mit gelben Augen und großen, hakenartigen Krallen.

Morrigan konnte kaum glauben, dass sie und der Rest der Gruppe davon überhaupt nichts mitbekommen hatten.

»Lauft weg, um Himmels willen«, flüsterte Arch der an die Wand projizierten Gruppe 919 zu. Es war natürlich vollkommen nutzlos, aber Morrigan verstand den Impuls. Am liebsten hätte sie ihr damaliges Ich geschüttelt und diese andere Morrigan dazu gebracht, sich umzudrehen und die Gefahr wahrzunehmen.

Denn es waren nicht nur diese unheimlichen Kreaturen, die sich aus den Schatten schlängelten und in den Bäumen hockten. Da waren noch mehr, viel mehr.

Sie hatte geglaubt - alle hatten geglaubt -, das prachtvolle Spektakel ihrer Aufnahmezeremonie habe dazu gedient, ihren Erfolg zu feiern.

Aber es war keine Feier, wie sie jetzt begriff. Sondern eine Ablenkung. Eine Abfolge präzise choreografierter Ablenkungen, um ihre Blickrichtung sekundengenau in die richtige Richtung zu lenken, damit sie alles andere um sich herum nicht bemerkten.

Die marschierenden Musiker, die sie den Pfad hinauf zu Proudfoot House begleiteten, hatten sie von den menschengroßen Geierwesen abgelenkt, die sich hinter ihnen versammelten.

Das funkelnde, schillernde Regenbogentor hatte sie über die Tatsache hinweggetäuscht, dass jedes Fenster in Proudfoot House zu bluten begonnen hatte - eine dicke, rote Flüssigkeit rann wie in einer Gruselgeschichte an den Ziegelsteinwänden herab.

Der trompetende Elefant am Fuß der Marmortreppe erregte ihre Aufmerksamkeit genau in dem Augenblick, als ein Team von Wungesell-Mitgliedern eine tausendköpfige Armee aus Spinnen über die Schuhe von Gruppe 919 dirigierte.

Keiner von ihnen hatte etwas bemerkt.

Und als sie ehrfürchtig aufschauten, um ihre neun Namen zu sehen, die mit Drachenfeuer an den Himmel geschrieben waren, entging ihnen der wahrscheinlich außergewöhnlichste Anblick von allen: ein Trupp...
mehr

Autor

Jessica Townsend lebt an der Sunshine Coast in Australien, hat jedoch immer wieder in London gewohnt. London ist ihr liebster Ort auf der Welt und hat sie zu vielen Details von "Nevermoor", ihrem Debütroman, inspiriert.

Eva Schöffmann-Davidov, geboren 1973, studierte an der Fachhochschule Augsburg Gestaltung und Kommunikationsdesign. Seit ihrem Diplom 1998 arbeitet sie als freie Illustratorin für Kinder- und Jugendbuchverlage.