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Number 10 1. Traue nur dir selbst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Verlag Friedrich Oetingererschienen am06.01.2021
Back to 'Night School'. Nach einem missglückten Partybesuch muss Gray Langerty, die rebellische 16-jährige Tochter der neuen Premierministerin in Hausarrest. Die unfreiwillige Freizeit nutzt sie, um die Downing Street Number 10 mit all ihren verborgenen Winkeln und Ecken zu erkunden. Eines Nachts stößt sie dabei auf einen alten Tunnel, der direkt ins Parlament führt. Dort belauscht sie ein Gespräch zweier Politiker: Sie planen einen Mordanschlag auf Grays Mutter, um selbst an die Macht zu gelangen. Sofort erzählt Gray ihrer Mutter davon. Doch die glaubt ihr nicht. Gray hat keine andere Wahl als gemeinsam mit ihrem Bodyguard und dem Sohn des politischen Gegners ihrer Mutter selbst den Mord zu vereiteln.

C.J. Daugherty, Autorin und Journalistin, lebt in Südengland. Sie war u.a. für verschiedene amerikanische Zeitungen als Polizeireporterin tätig schreibt seit einiger Zeit spannende Bücher für junge Erwachsene. Ihre Night School-Serie wurde in über 18 Sprachen übersetzt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextBack to 'Night School'. Nach einem missglückten Partybesuch muss Gray Langerty, die rebellische 16-jährige Tochter der neuen Premierministerin in Hausarrest. Die unfreiwillige Freizeit nutzt sie, um die Downing Street Number 10 mit all ihren verborgenen Winkeln und Ecken zu erkunden. Eines Nachts stößt sie dabei auf einen alten Tunnel, der direkt ins Parlament führt. Dort belauscht sie ein Gespräch zweier Politiker: Sie planen einen Mordanschlag auf Grays Mutter, um selbst an die Macht zu gelangen. Sofort erzählt Gray ihrer Mutter davon. Doch die glaubt ihr nicht. Gray hat keine andere Wahl als gemeinsam mit ihrem Bodyguard und dem Sohn des politischen Gegners ihrer Mutter selbst den Mord zu vereiteln.

C.J. Daugherty, Autorin und Journalistin, lebt in Südengland. Sie war u.a. für verschiedene amerikanische Zeitungen als Polizeireporterin tätig schreibt seit einiger Zeit spannende Bücher für junge Erwachsene. Ihre Night School-Serie wurde in über 18 Sprachen übersetzt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783960522096
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum06.01.2021
Reihen-Nr.1
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5506830
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eins

»Lust auf ´nen Shot?«

Über den Bass, der aus den Lautsprechern dröhnte, verstand Gray Chloes Frage kaum. Es war kurz vor Mitternacht, und im Bijou war die Party in vollem Gange. Um sie herum wirbelten Lichtkegel, verschmolzen miteinander - lila, blau, gelb, grün - und schossen dann genauso schnell wieder auseinander. Sie war so geblendet, dass sie blinzeln musste, um die kleinen, glänzenden Gläser zu erkennen, die Chloe in den Händen hielt. Gray nahm eines und beäugte misstrauisch die klare Flüssigkeit.

»Was ist mit der Bowle?« Sie schrie beinahe, um die Musik zu übertönen.

Vorher hatte es Fruchtbowle gegeben - ein buntes Saftgepansche, so süß, dass einem die Zähne wehtaten und man den Alkohol kaum schmeckte.

»Das ist alles, was ich kriegen konnte.« Chloe lallte leicht.

Mehr musste sie nicht sagen. Sie waren beide minderjährig und deshalb darauf angewiesen, dass ältere Clubgäste ihnen Drinks kauften.

Gray hob den Becher, schnupperte und kräuselte die Nase bei dem scharfen, stechenden Geruch.

»Was ist das?«

»Keine Ahnung. Wodka vielleicht?« Chloe zuckte mit den Schultern. Es schien sie nicht wirklich zu interessieren. »Alle trinken das, scheint also okay zu sein.«

»Trinkt ihr Shots?« Die Bolino-Zwillinge kamen mit Aidan im Schlepptau und grinsten die Mädchen an. »Runter damit. Auf ex!«

Sie feierten Aidans Geburtstag - seinem Vater gehörte das Bijou, und er hatte dafür gesorgt, dass alle reinkamen, egal wie alt sie waren. Es war derzeit einer der angesagtesten Clubs in London, und dies war die Party des Jahres. Die halbe Schule war aufgetaucht, und anscheinend hatten alle ihre Eltern belogen. Auch für Gray hatte die ganze Sache vom ersten Moment an einen unwiderstehlichen Reiz gehabt. Aufregend und verboten. Ein Riesenspaß. Sie und Chloe hatten eine Woche lang überlegt, was sie anziehen würden. Schließlich war die Entscheidung auf hautenge Minikleider gefallen - silbern für Chloe und blau für Gray - und dazu gefährlich hohe High Heels. Zwar konnte Gray kaum laufen, aber dafür sah sie in ihren Augen mindestens aus wie achtzehn, wenn nicht sogar älter.

Weil es ihre Mutter nie im Leben erlaubt hätte, hatte sie den ältesten Trick der Welt angewandt und gesagt, dass sie bei Chloe übernachtete. Währenddessen dachte Chloes Mutter, dass sie bei Aidan zu Hause waren.

Die Lügen machten das Ganze noch aufregender. Seit sie ihre Klassenkameraden ähnlich aufgedreht angetroffen hatten, waren die beiden auf einem Höhenflug. Sie hatten alle zusammen »Happy Birthday« für Aidan gesungen und waren um ihn herumgetanzt, bis sein Gesicht die gleiche rostrote Farbe hatte wie seine Sommersprossen. Aber jetzt wurde es spät. Gray war müde. Und sie spürte langsam Übelkeit aufsteigen. Essen war auf ihrem Plan nicht vorgesehen.

 

Chloe verschwendete daran keinen Gedanken. Sie hielt ihr Glas hoch und schwenkte es hin und her, sodass die Flüssigkeit fast überschwappte.

»Komm schon, Gray«, bettelte sie. »Wir sind hier, um Spaß zu haben.«

»Verdammt richtig«, sagte Tom Bolino und stieß sie an. »Sei doch nicht so eine Spaßbremse.«

»Ich habe Spaß«, beharrte Gray. »Ich will nur kein komisches Zeug trinken und am nächsten Morgen in den Nachrichten wieder aufwachen. Dann sagt jeder: Warum hat sie das bloß getrunken? Sie wusste nicht mal, was es war. Jetzt liegt sie im Koma. Wie kann man nur so bescheuert sein? «

»Das ist das Bijou.« Chloe tat, als wäre damit eindeutig bewiesen, dass ihnen nichts passieren konnte. »Da drin ist Wodka oder so was. Das ist nicht giftig.« Sie schwenkte ihren Arm mit einer ausladenden Geste durch den Raum, in dem sich schwitzende Tänzer dicht aneinandergedrängt in den grellen Lichtern drehten. »Die werden doch nicht alle ins Koma fallen.«

»Der Club von meinem Vater ist safe«, sagte Aidan leicht gekränkt.

Gray schluckte die Bemerkung hinunter, dass Leuten auch an coolen Orten immer wieder etwas in den Drink gekippt wurde. Sie hätte noch einiges zu sagen gehabt, aber die Musik war einfach zu laut, und außerdem wollte es eh niemand hören. Deshalb beließ sie es bei einem »Seh ich anders«.

Chloe zuckte wieder mit den Schultern.

»Ich schütte das bestimmt nicht weg.« Sie hob ihr Glas und lächelte. »Auf bessere Noten. Und wildere Partys.«

Sie kippte den Shot in einem Zug runter und zuckte bei dem Geschmack zusammen. Dann lachte sie und knallte das Glas auf den klebrigen Tisch neben ihnen.

»Das war cool.«

Sie schloss die Augen und fing an, sich zur Musik zu bewegen, die so laut war, dass Gray den Rhythmus wie ihren Herzschlag spürte. Ihre glänzenden Haare schimmerten im pinken Licht, und sie bewegte sich geschmeidig wie eine Katze.

Auf der anderen Seite der Tanzfläche sah Gray eine Gruppe Männer, die sich anstießen und anzüglich grinsend auf sie zeigten. Sie stand abrupt auf und schirmte ihre Freundin vor den Blicken ab. Chloe interpretierte das falsch und strahlte. Sie sah auf das Getränk, das Gray komplett vergessen hatte.

»Komm schon.« Chloe zeigte auf ihr volles Glas. »Ich bin nicht gestorben, also ist es clean.«

Die Jungs lachten.

»Ja, mach schon, Langtry! Wir sind auch noch am Leben«, stichelte Tom Bolino. »Sei nicht so langweilig.«

Das saß. Das Letzte, was Gray über sich hören wollte, war das Wort »langweilig«. Ihre Mutter war langweilig. Und erst recht ihr Stiefvater. Aber sie war anders.

Gerade als sie das Glas hob, erschien Jake McIntyre in dem künstlichen Nebel, der über der Tanzfläche waberte. Gray erstarrte mit dem Glas an den Lippen.

Missbilligend ließ er den Blick durch den Raum schweifen, in Jeans und dunklem T-Shirt wirkte er so cool und gelangweilt wie immer. Er war zu dünn. Zu blass. Und zu sehr von sich überzeugt.

Als er sie sah, fiel sein Blick kurz auf den Shot und wanderte dann zurück zu ihren Augen. Er hob die linke Augenbraue.

Gray fühlte Wärme in ihrem Gesicht. Ohne zu überlegen, ließ sie hastig das Glas sinken und bereute es sofort.

Er machte das ständig. Sie herablassend beobachten. Er schaffte es immer wieder, dass sie sich wie eine Idiotin vorkam. Egal, sollte er doch denken, was er wollte. Heute Nacht würde sie tun, was sie wollte.

Trotzig drehte sie sich wieder zu Chloe.

»Auf die wilden Partys«, sagte sie und kippte das Getränk runter. Die anderen grölten, als sie das Glas auf den Tisch knallte. Das war kein Wodka. Der Shot hatte einen starken Lakritzgeschmack und brannte in ihrem Magen wie Feuer.

Gray hustete heftig, und ihr schossen die Tränen in die Augen. Bevor sie sich erholt hatte, wechselte die Musik. Chloe kreischte aufgeregt und wirbelte herum.

»Ich liebe diesen Song!«

Sie griff nach Grays Arm und zog sie mit sich auf die Tanzfläche, wo bereits unzählige Körper im Takt der Musik hüpften. Gray hatte keine Wahl, sie musste tanzen. Tyler und Tom gesellten sich dazu, und gemeinsam rockten sie wild ab.

Aus den Augenwinkeln sah Gray, wie Jake sich neben Aidan stellte, der ihm eines der Gläser anbot. Jake schüttelte den Kopf. Aidan zuckte mit den Schultern, stürzte den Shot runter und stieß fröhlich zu ihnen auf die Tanzfläche.

Jake blieb unbewegt stehen und beobachtete sie mit gerunzelter Stirn. Gray war sich seiner Blicke bewusst und tanzte umso ausgelassener. Um sie herum stieg pulveriger Nebel auf. Sie fühlte sich schwerelos und weich. Sie glaubte den Beat wirklich in ihrem Körper zu spüren. Er war ein Teil von ihr. Neben ihr drehte sich Chloe mit hochrotem, schweißnassem Gesicht und sang lautstark mit. Gray hob die Arme und gab sich mit geschlossenen Augen der Musik hin. Sie fühlte sich frei.

Wenige Minuten später ließ die Musik sie im Stich. Ihre Lippen waren trocken, und ihr war schwindelig. Ihr Magen fühlte sich merkwürdig an.

»Was ist los?«, schrie Chloe. »Du siehst komisch aus.«

»Mir geht´s nicht so gut«, gab Gray zurück und wünschte, sie hätte den Mund gehalten. Sprechen machte alles nur noch schlimmer.

»Lass uns an die frische Luft gehen.« Chloe nahm ihre Hand und führte sie an der Bar vorbei. Haarsträhnen klebten Gray unangenehm im Gesicht, als sie sich ihren Weg durch die Menge in Richtung Ausgang bahnten. Ihr Magen rebellierte bei jedem Schritt.

Chloe sah unerträglich fit aus. Ihr schien kein bisschen übel zu sein, nur besorgt wirkte sie. Im Flur war es ruhiger und wesentlich kühler. Gray wischte sich den Schweiß von der Stirn und versuchte, mit tiefen Atemzügen ihren Magen zu beruhigen. In ihrem Mund herrschte Dürre.

»Ich hab Durst«, murmelte sie.

Sie bekam kaum mit, dass Chloe weg war, als sie schon mit einem Bier wieder auftauchte und es Gray in die Hand drückte.

»Trink das. Dann geht´s dir besser.«

Keine gute Idee. »Ich brauche Wasser«, sagte Gray.

»Der Typ an der Bar wollte mir keins geben. Die haben das nur in Flaschen, und er meinte, er kann mir nichts verkaufen, weil ich minderjährig bin. Das hier hat mir Tyler gegeben. Er hat gesagt, das hilft.«

Alkohol war das Letzte, was Gray jetzt wollte. Aber immerhin war das Bier schön kühl auf ihrer erhitzten Haut. Sie drückte die Flasche an ihre Wangen.

»Gray.« Jakes nördlicher Akzent war unverkennbar.

Sie fuhr herum und entdeckte ihn wenige Schritte entfernt, sein Gesichtsausdruck hätte nicht missbilligender sein können.

»Was willst du?«, fragte sie.

Er senkte den Blick zu der Flasche in ihrer Hand und ließ ihn dann wieder zu ihrem Gesicht wandern.

»Vielleicht solltest du damit mal einen Gang runterschalten. Du siehst...
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