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Tante Dimity und das verzauberte Cottage

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
264 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am01.06.20221. Aufl. 2022
Es ist Sommer in Finch, und das kleine englische Dörfchen kann sich über einen neuen Einwohner freuen, denn endlich hat jemand das lange leer stehende Cottage Weidenkätzchen gemietet. Jedoch erweist sich der neue Bewohner Crispin Windle als recht störrischer Zeitgenosse, der sich nicht in die Dorfgemeinschaft einbringen will. Lori lässt sich davon nicht einschüchtern und arrangiert ein zufälliges Treffen. Dabei entdecken die beiden eine geheimnisvolle überwucherte Ruine. Was hat es damit auf sich? Lori bittet Tante Dimity um Rat und kommt einem dunklen Kapitel in der Geschichte des Dorfs auf die Spur ...

Ein zauberhafter Wohlfühlkrimi für gemütliche Lesestunden. Jetzt als eBook und Taschenbuch bei beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

'Kein anderer Krimi ist so liebenswert wie ein Tante-Dimity-Abenteuer!' (Kirkus Reviews)
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEs ist Sommer in Finch, und das kleine englische Dörfchen kann sich über einen neuen Einwohner freuen, denn endlich hat jemand das lange leer stehende Cottage Weidenkätzchen gemietet. Jedoch erweist sich der neue Bewohner Crispin Windle als recht störrischer Zeitgenosse, der sich nicht in die Dorfgemeinschaft einbringen will. Lori lässt sich davon nicht einschüchtern und arrangiert ein zufälliges Treffen. Dabei entdecken die beiden eine geheimnisvolle überwucherte Ruine. Was hat es damit auf sich? Lori bittet Tante Dimity um Rat und kommt einem dunklen Kapitel in der Geschichte des Dorfs auf die Spur ...

Ein zauberhafter Wohlfühlkrimi für gemütliche Lesestunden. Jetzt als eBook und Taschenbuch bei beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.

'Kein anderer Krimi ist so liebenswert wie ein Tante-Dimity-Abenteuer!' (Kirkus Reviews)
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751708982
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.06.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.25
Seiten264 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5601996
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

  Kapitel 1

Niemand hätte den Little Deeping mit dem mächtigen Mississippi oder dem Nil verwechselt. Als kleinerer Nebenfluss der Themse war sein Quellgebiet eine bescheidene Wiese mit Pfützen, die aus einer plätschernden Quelle stammten. Gespeist von der Schneeschmelze, von Regenfällen und einem glitzernden Netz schmaler, namenloser Wasserläufe, erreichte der Bach als reißender Strom die Cotswolds, eine ländliche Oase, die von zahllosen Reiseführern als eine der malerischsten Landschaften Englands beschrieben wird.

Obwohl nie jemand einen Schaufeldampfer über den Little Deeping gelenkt oder eine Pyramide neben ihm errichtet hatte, war der Fluss seit Jahrhunderten ein Dreh- und Angelpunkt menschlicher Aktivität. Römer hatten Villen an ihm erbaut, Angelsachsen hatten Opfergaben in seinen Tiefen versenkt, und Wikinger hatten ihn mit ihren Drachenbooten erkundet. Im Mittelalter hatte man an einem mit Weiden bestandenen Flussabschnitt, der an dem kleinen Cotswolds-Dorf Finch vorbeifloss, eine einbogige Packesel-Brücke errichtet.

Mit seiner Buckelbücke, der normannischen Kirche und den Gebäuden aus goldfarbenem Stein war Finch äußerst malerisch. Seine Cottages und kleinen Läden umstanden den Dorfanger, ein lang gestrecktes, von einer Kopfsteinstraße umgebenes Oval, auf dem buschiges Gras wuchs. Der Pub, der Gemüseladen und der Gemischtwarenladen hoben sich als Silhouette vor einer ansteigenden Landschaft aus dunklen Wäldern und einem Flickenteppich aus Feldern ab, während hinter der Teestube, dem Pfarrhaus und der alten Dorfschule, die seit vielen Jahren als Gemeindesaal diente, die Auen begannen, die zum Flussufer hin sanft abfielen.

Finch lag in einer Biegung des Little Deeping, als schmiegte es sich in eine wässrige Armbeuge. Die Einwohner von Finch waren sich einig darüber, dass der Fluss nach einem nassen Winter lästig werden konnte, denn er pflegte die unhöfliche Gewohnheit, dann über die Ufer zu treten. Niemand hatte große Lust, überflutete Keller auszuschöpfen oder Treibgut aus nassen Gärten wegzuräumen, und die Farmer in der Gegend seufzten betrübt, wenn sie zusehen mussten, wie das strudelnde Wasser ihre gepflegten Felder überschwemmte.

Größtenteils jedoch betrachtete man den Little Deeping als Pluspunkt für die Gemeinde. Eine Vorschrift, nach der gefangene Fische sofort wieder freizulassen waren, hinderte die Angler von Finch daran, die Forellen, die sie an Land zogen, zum Abendessen zu verspeisen, kratzte aber nicht an ihrer Begeisterung für den Sport. Vogelkunde war so beliebt, dass fast jeder Dorfbewohner ein Fernglas zur Hand hatte, um die Reiher, Blesshühner und Stockenten, die am Little Deeping nisteten, sowie wie die gefiederten Freunde zu beobachten, die nur auf der Durchreise waren.

Der Fluss war zu kalt und seine Strömung zu stark, um Gelegenheitsschwimmer zu locken, doch ein paar abgehärtete Seelen wagten an heißen Sommertagen den Sprung.

So angenehm es war, eine müßige Stunde am Wasser zu verbringen, verloren die Dorfbewohner doch nie die Rolle aus dem Auge, die der Little Deeping bei der Förderung der hiesigen Wirtschaft spielte. Obwohl Opfergaben aus der Mode gekommen und die römischen Villen den Weg der Wikingerschiffe und Packpferd-Karawanen gegangen waren, hatte die zunehmende Beliebtheit von Wassersportarten eine kleine, aber stetige Flut von Kajak-â, Kanu- und Paddelboot-Enthusiasten ins Dorf geführt. Der Zustrom der Freiluftfans war nicht überwältigend, reichte jedoch aus, um Finchs kleinen, zweizylindrischen Wirtschaftsmotor auf vollen Touren laufen zu lassen.

Eine bedeutende Anzahl feuchter und sonnenverbrannter Besucher kehrte nach einem langen Tag auf dem Fluss im Pub der Peacocks ein, um ein erfrischendes Bier zu trinken. Andere schwelgten in Sallys Teestube in ihrem köstlichen Gebäck. Mit ihren bunt zusammengewürfelten Tischen und Stühlen und den Teekannen und dem Geschirr, die ebenfalls nicht zusammenpassten, wirkte die Teestube ebenso unkompliziert wie entzückend.

Viele Besucher stockten ihr mitgebrachtes Picknick mit frischem Obst aus dem Gemüseladen auf, und noch mehr durchstreiften auf der Suche nach Sonnencreme, Insektenschutzmittel, Energieriegeln, Bungee-Schnur und allem, was sie sonst noch vergessen hatten, die Gänge von Taxman's Emporium, Finchs grandios benanntem Gemischtwarenladen. Wie die Dorfbewohner gern sagten, hielt der Fluss Finchs Geschäftsleben über Wasser.

Im Pub, der Teestube und im Emporium wurde auch eine äußerst begrenzte Palette von Produkten angeboten, die von lokalen Kleinunternehmern hergestellt wurden. Miranda Morrow, Finchs ortsansässige Hexe und renommierte Homöopathin, war auf eine Linie von Salben mit Kräuterauszügen spezialisiert, die sie aus den im eigenen Treibhaus gezogenen Heilpflanzen gewann. Felicity Hobson, eine pensionierte Lehrerin, verkaufte den Honig aus den Bienenkörben in ihrem Garten in Gläsern mit handgeschriebenen Etiketten. Elspeth Binney, Opal Taylor, Millicent Scroggins und Selena Buxton, ein betriebsames Quartett von Rentnerinnen mit künstlerischen Neigungen, produzierten einen stetigen Strom von Miniatur-Gemälden, die Flussszenen und besondere Landmarken des Dorfes darstellten. Die Souvenirs brachten kein Vermögen ein, ergänzten aber manch schmales Einkommen durch ein willkommenes Taschengeld.

Auch andere Unternehmen im Umkreis von Finch sahen dank der Verlockung des Flusses steigende Kundenzahlen. Broschüren, die für den hiesigen Reitstall warben, verlockten hartgesottene Frischluftfreunde, einem Vormittag am Fluss einen Nachmittag im Sattel folgen zu lassen und die Reitwege rund um Anscombe Manor zu erkunden, wo die Reitschule lag.

Emma Harris, die das Herrenhaus zusammen mit ihrem Mann Derek und ihrem großen Familienkreis bewohnte, hatte sich inzwischen an den Anblick von Autos mit tropfenden Kanus, Kajaks oder Paddelbooten auf dem Gepäckträger gewöhnt, die die geschwungene Auffahrt zum Haus hochkamen.

Die Kirche St. George's war weder wirklich eine Firma, noch hätte man sie als »Kleinunternehmen« bezeichnen können, doch auch sie profitierte von der Beliebtheit des Flusses. Eine erfreuliche Anzahl Freiluft-Abenteurer kam in die Kirche geschlendert, um die mittelalterlichen Wandmalereien zu bewundern oder einfach an einem mit Aktivitäten vollgepackten Urlaubstag einen ruhigen, besinnlichen Moment zu genießen. Ein paar kehrten auch ein, um nach einem von etwas zu viel Action erfüllten Tag Dank für ihre sichere Rückkehr zu sagen. Und kaum jemand davon ging, ohne ein Pfund oder mehr in den Opferstock zu werfen, entweder als Bezahlung für einen der von Lilian Bunting, der gelehrten Pfarrersfrau, verfassten Reiseführer oder als freundlichen Beitrag zur Instandhaltung der Kirche.

Während sich die große Mehrheit der Besucher von Finch tadellos benahm, machten sich ein paar schwarze Schafe zum Narren, nachdem sie länger im Pub gesessen hatten, als gut für sie war. Finch war viel zu klein für einen eigenen Dorfpolizisten und erst recht für ein Polizeirevier, doch seine Bewohner verfügten über zwei Geheimwaffen, auf die sie sich verlassen konnten, um Widerspenstige zur Ordnung zu rufen.

Die erste Verteidigungslinie bildete Peggy Taxman, eine beherzte Dame, die nicht ganz im Scherz als ungekrönte Kaiserin von Finch bekannt war. Peggy Taxman herrschte unangefochten über das Emporium, den Gemüseladen, die Poststelle und jede Komitee-Sitzung, die je in der alten Dorfschule stattgefunden hatte. Nachdem alle Dorfbewohner schon bei zahlreichen Gelegenheiten Zielscheibe von Peggys Wortkanonaden gewesen waren, vertrauten sie darauf, dass ihre beeindruckende Körperfülle, die gebieterische Art und Donnerstimme alle bis auf die kampflustigsten Plagegeister einschüchtern und augenblicklich ernüchtern würden.

Doch wenn Peggys stechender Blick und ihr lautes Schimpfen die gewünschte Wirkung verfehlten, ließ der Anblick Tommy Prescotts, der auf sie zuhielt, selbst die rauflustigsten Missetäter kuschen. Tommy war ein dreißigjähriger Armee-Veteran, der kürzlich nach Finch zu seinem Onkel gezogen war, dem allseits geachteten Allround-Handwerker Mr. Barlow.

Tommy war so groß, dass er sich fast vor jeder Tür in Finch bücken musste, um sich nicht den Kopf zu stoßen, und an seiner breitschultrigen, muskulösen Gestalt saß kein Gramm Fett. Bei einem Kampfeinsatz in Übersee hatte er durch eine Straßenbombe den linken Unterschenkel verloren, doch eine geniale Prothese erlaubte ihm, ein Fitnessprogramm zu verfolgen, das ihn in beeindruckender Weise in Form hielt.

Wer Tommy kannte, wusste, dass er in seinem Leben schon zu viel Gewalt gesehen hatte, um selbst Gewalt anzuwenden. Doch wer zum ersten Mal vor ihm stand, tat sein Bestes, um sich nicht mit ihm anzulegen. Wenn Tommy Prescott streitlustige Betrunkene aufforderte, in der Teestube eine Kanne starken Kaffee mit ihm zu trinken, wurden sie plötzlich lammfromm.

Meine Familie und ich brauchten uns allerdings nicht darauf zu verlassen, dass Peggy Taxman oder Tommy Prescott Betrunkene von unserer Türschwelle vertrieben, denn besagte Schwelle lag in sicherer Entfernung zum Pub. Wir lebten zwei Meilen außerhalb von Finch an einer schmalen, kurvenreichen und mit hohen Hecken bestandenen Straße. Wir brauchten uns auch keine...
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