Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Das Savoy - Hoffnung einer Familie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am17.01.20221. Auflage
Kostbare Augenblicke 

London, 1946: Der Krieg ist vorbei, doch die Hotelerbin Violet Mason findet kaum Zeit, ihr Liebesglück mit Lionel Burke zu genießen. Ein Juwelendieb treibt sein Unwesen im Savoy. Während der Hausdetektiv und Scotland Yard im Dunkeln tappen, stellt Violet eigene Nachforschungen an. Verbirgt sich hinter dem amerikanischen Gast Gary Stewart etwa das Phantom des berüchtigten Juwelenräubers »Descoyne«? Als eine Jugendliebe Lionel Burkes auftaucht, sucht Violet ausgerechnet in den Armen des Hauptverdächtigen Trost ... 

London in der Nachkriegszeit  - der neue Band der Erfolgssaga über das berühmteste Hotel der Welt


Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextKostbare Augenblicke 

London, 1946: Der Krieg ist vorbei, doch die Hotelerbin Violet Mason findet kaum Zeit, ihr Liebesglück mit Lionel Burke zu genießen. Ein Juwelendieb treibt sein Unwesen im Savoy. Während der Hausdetektiv und Scotland Yard im Dunkeln tappen, stellt Violet eigene Nachforschungen an. Verbirgt sich hinter dem amerikanischen Gast Gary Stewart etwa das Phantom des berüchtigten Juwelenräubers »Descoyne«? Als eine Jugendliebe Lionel Burkes auftaucht, sucht Violet ausgerechnet in den Armen des Hauptverdächtigen Trost ... 

London in der Nachkriegszeit  - der neue Band der Erfolgssaga über das berühmteste Hotel der Welt


Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841227607
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum17.01.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse691 Kbytes
Artikel-Nr.5616807
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe





1
Das Glück der Stunde


»Ich habe ein Kind«, sagte Violet mit Blick in die Sterne. »Ich habe ein Hotel, dem ich meine ganze Kraft widme. Und neben dem Hotel und meiner Tochter gibt es etwas, das ich genauso liebe. Weißt du, was ich meine?«

Der Mann in ihrem Bett streckte sich wohlig aus. »Ich habe keine Ahnung.«

Der Friede machte Violet glücklich. Alles, so kam ihr vor, schien sich zum Guten zu wenden. Deutschland war besiegt, das mörderische Regime stand in Nürnberg vor Gericht. Großbritannien hatte wirtschaftlich zwar eine harte Zeit durchzustehen, doch nach einem Krieg wie diesem war das zu erwarten. Die Briten wollten Weltmacht bleiben und unterhielten weiterhin ein riesiges Heer. Das Königreich bat die USA um einen Kredit von drei Billionen Dollar. In London wurde der neue Flughafen Heathrow eröffnet. Großbritannien schloss Frieden mit Indien und Thailand. Die Zeitungen waren voll von solch großartigen Neuigkeiten. Der Mensch, so schien es Violet, hatte begriffen, dass er den Ast, auf dem er saß, nicht absägen durfte.

Auch sie selbst konnte ihr Glück manchmal kaum fassen. Der Mann, den sie tot geglaubt hatte, der in Nordafrika verschollen gewesen war, hatte den Weg zurück nach Hause gefunden. Lionel war zu ihr gekommen, nach London, ins Savoy, hierher, in das wunderbare Kuppelzimmer.

»Vor sechs Jahren standen wir im Krieg«, fuhr sie fort. »Er sollte noch fünf lange Jahre dauern. Damals zu Weihnachten habe ich den Vorsatz gefasst, um meine Liebe zu kämpfen. Diese Liebe gehörte dir, Lionel. Und sie gehört dir bis heute.«

Violet ließ den Blick durch den Raum schweifen. Hier hatte einmal ihr Großvater, Sir Laurence Wilder, gewohnt. Als sie auf die Welt kam, war er schon im vorgerückten Alter gewesen, trotzdem hatten seine Privaträume nie den Geschmack eines alten Mannes widergespiegelt. Nach seinem Tod war diese Suite verwaist, aber der Friede hatte Violet veranlasst, den Räumen neues Leben einzuhauchen. Sie ließ alles so renovieren, wie er es geliebt hätte. Die kräftigen Linien, das dunkle Holz, das den Deckenbogen trug. Der Bogen stützte die Glaskuppel, durch die man in den Himmel sah.

»Jeder Mensch fasst zu Weihnachten gute Vorsätze«, sagte sie. »Aber wie ist das mit guten Vorsätzen an einem Geburtstag?«

»Wer hat Geburtstag?« Lionel schob sich das verstrubbelte Haar aus der Stirn.

Als hätte er das richtige Stichwort gegeben, klopfte es an der Tür.

»Da ist er schon.«

»Wer denn?«

Mit zärtlichen Knüffen boxte Violet ihren Liebsten aus dem Bett. »Du musst dich anziehen.«

»Warum?« Widerwillig stand er auf.

»Weil er dich nicht nackt in meinem Bett erwischen soll. Er ist ein bisschen altmodisch.«

Lionel nahm seine Sachen vom Sessel und lief zum Paravent. Schmunzelnd beobachtete Violet, wie er hinter dem Möbel verschwand, das schon Sir Laurence als Umkleidekabine gedient hatte. Die Seidenstickerei auf dem Bambusrahmen war brüchig geworden, aber das Motiv leuchtete noch immer: eine japanische Raupe, die an einem Schilfhalm emporkroch.

Von draußen hörte Violet ein helles Stimmchen. »Nun mach schon!«

»Warte«, widersprach eine feine Männerstimme. »Wir können nicht einfach ...«

»Klar können wir.« Ein kleines Mädchen stürmte ins Zimmer. Ihre Bluse hatte Puffärmel, ihr Rock war übersät von Flecken. Sie trug lange Strümpfe, obwohl es dafür eigentlich schon zu warm war. »Das war früher mein Zimmer!«, rief Maxine, Violets Tochter.

»Du hast recht. Als du noch klein warst, ist das unser gemeinsames Zimmer gewesen.« Violet warf ihren Morgenmantel über. »Aber jetzt bist du schon groß und hast ein viel schöneres Zimmer nebenan.«

»Jutty huy!« Mit einem gewaltigen Satz hopste Maxine in das Bett ihrer Mutter.

»Aber doch nicht mit den Kleidern ins Bett, Maxine.« Ein älterer Mann folgte dem Kind. Er trug einen korrekten Gehrock mit Stehkragen und Krawatte, sein Haar war weiß. »Du hast gerade im Sandkasten gespielt. Der ganze Schmutz kommt ja ins Bett.«

Maxine fiel ihrer Mutter um den Hals. »Wir waren in der Sandkiste, Henny und ich. Und ich habe ihn im Pennywerfen besiegt.«

»Stimmt das, Onkel Henny?«, lachte Violet. »Du warst beim Pennywerfen doch sonst der Champion.«

»Eine bittere Erfahrung für mich, Vi«, antwortete Henry Wilder, Violets Onkel und zugleich Sohn und Nachkomme von Laurence Wilder, in dessen Fußstapfen er aber nie getreten war. »Im Pennywerfen rücken nun jüngere Athleten nach.« Solange seine Nichte ihm im Nachtgewand gegenübersaß, hielt Henry den Blick respektvoll abgewandt.

Wenn Violet ihren Onkel heute vor sich sah, musste sie an ein Wunder glauben. Er war krank gewesen. Die Ärzte hatten keine organische Erklärung für seinen Zusammenbruch finden können, doch schien er damals jegliche Lebenskraft zu verlieren. Henry wurde immer schwächer, er verließ sein Zimmer und bald darauf auch sein Bett nicht mehr. Violet hatte den Eindruck gehabt, als würde ihr Onkel Tag für Tag mehr erlöschen. Die Zerstörung Londons während des Luftkampfes, die vielen Toten, die zahllosen Menschen, die von den Schlachtfeldern nicht zurückkehrten; Henry verkraftete das alles einfach nicht. Er hatte dem Wüten des Bösen und der Macht des Teufels über die Welt nichts entgegenzusetzen.

Dazu war ein persönlicher Schicksalsschlag gekommen. Henry, der zarte Mensch in den Sechzigern, hatte sich getraut, wieder zu lieben. Doch die Frau, die sein Herz erobert hatte, war eine Betrügerin gewesen. Sie verriet Violet, sie verriet das Savoy. Ihr Ende war traurig und dramatisch. Sie wurde ermordet. Man fand ihre Leiche in einem zusammengerollten Teppich.

Als Henrys Zustand immer schlimmer wurde, suchte Violet nach einem Ausweg, der medizinisch nicht zu erklären war. Er wog damals nur noch neunzig Pfund. Die Rettung war einem Zufall zu verdanken. Einmal, als Violet ihn in seinen Privaträumen besuchte, war Maxine hinter der Mutter hergeschlichen und mit Trara in Henrys Zimmer gesprungen. Das Mädchen erschrak einen Moment über das Aussehen ihres Großonkels, setzte sich aber ungezwungen auf sein Bett und stellte Fragen. Henry war ein leidenschaftlicher Uhrensammler, überall hingen seine Exponate in Glasvitrinen. Maxine fand die schimmernden Uhren interessant und wollte mehr darüber wissen. Mit schwacher Stimme gab Henry seiner Großnichte Auskunft.

Von nun an brachte Violet ihre Tochter zu jedem Besuch mit. Das Verhältnis der beiden vertiefte sich, bis sie mitunter ganz vergaßen, dass Violet ebenfalls anwesend war. Henry bekam wieder Appetit, er aß mit Maxine, weihte sie in die Uhrmacherei ein und spielte ihre kindlichen Spiele mit, darunter auch das Pennywerfen. Es kam der Tag, als die beiden das Savoy zum ersten Mal zu zweit verließen und einen Spaziergang entlang der Themse machten. Violet beobachtete das Ereignis vom Fenster ihres Büros aus. Ihr standen die Tränen in den Augen. Es war Liebe. Wie immer war es die Liebe, die Henry geheilt hatte. Die Liebe zu seiner Großnichte ließ ihn die Verneinung des Lebens vergessen.

Tagsüber war Violet zu beschäftigt, um sich um Maxine zu kümmern; mehrere Nannys waren für die Kleine zuständig. Seit einiger Zeit besuchte sie außerdem den Kindergarten. Doch nach der wundersamen Genesung Henrys gab es nur noch eine Nanny für Maxine, ihren Großonkel. Das Hotel wurde Zeuge, wie die beiden ein Herz und eine Seele wurden. Eine innigere Freundschaft konnte sich niemand vorstellen.

»Hast du ihm schon gratuliert?«, fragte Violet ihre Tochter.

Mit großem Ernst schüttelte Maxine den Kopf. »Nein, Mama.« Sie machte ein geheimnisvolles Gesicht. »Das wollten wir zusammen tun.«

Violet hauchte dem Kind einen Kuss auf die Stirn. »Du hast recht.«

»Jetzt, Mama?«, fragte Maxine mit leuchtenden Augen.

»Was wird denn da getuschelt?« Hinter dem Paravent kam Lieutenant Lionel Burke hervor. Diesen Rang hatte er im Krieg bekleidet. Nachdem er verwundet, in italienische...


mehr

Autor

Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy.

Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.