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Das Savoy - Glanz einer Familie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.02.20231. Auflage
Blitzlichtgewitter, Glamour und eine unverhoffte Liebe.

London, 1950: Die Hotelerbin Violet Mason hat große Sorgen. Seit rings um das Savoy neue Luxushotels aus dem Boden schießen, steht ihr geliebtes Hotel vor dem Ruin. Als man Violet zum Verkauf zwingen will, zieht sie alle Register und arrangiert ein Medienspektakel - Weltstars inklusive. Kann das Comeback der Hollywood-Diva Greta Garbo das Savoy noch retten? Violet ahnt nicht, dass der Mann, der sie hinters Licht führen will, ein ganz anderes Interesse an ihr hegt ... 

Das große Finale der Erfolgssaga um das berühmteste Hotel der Welt.


Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie«, »Das Savoy. Hoffnung einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextBlitzlichtgewitter, Glamour und eine unverhoffte Liebe.

London, 1950: Die Hotelerbin Violet Mason hat große Sorgen. Seit rings um das Savoy neue Luxushotels aus dem Boden schießen, steht ihr geliebtes Hotel vor dem Ruin. Als man Violet zum Verkauf zwingen will, zieht sie alle Register und arrangiert ein Medienspektakel - Weltstars inklusive. Kann das Comeback der Hollywood-Diva Greta Garbo das Savoy noch retten? Violet ahnt nicht, dass der Mann, der sie hinters Licht führen will, ein ganz anderes Interesse an ihr hegt ... 

Das große Finale der Erfolgssaga um das berühmteste Hotel der Welt.


Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy. Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie«, »Das Savoy. Hoffnung einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841230386
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.02.2023
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.5
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse672 Kbytes
Artikel-Nr.9142823
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe





1
Eine Liebe im Pazifik


»Die Garbo?«, fragte Violet. »Greta Garbo? Warum sollte ausgerechnet sie mir helfen?«

»Weil sie es kann.«

Die Leitung wurde von Minute zu Minute schlechter. Violet presste den Hörer ängstlich ans Ohr. Sie war so glücklich, endlich wieder Garys Stimme zu hören. Drei Monate, Herrgott, hätte er sich nicht früher melden können? Seine Briefe, ja sicher, die waren voll unglaublicher Details und gefühlvoll geschrieben, aber sie ersetzten nicht die Freude, seine Stimme zu hören.

Jeden Tag, wenn Lucy von der Poststelle Violet ihre Korrespondenz brachte, suchte sie als Erstes nach dem nüchternen grauen Kuvert, auf dem die schwarzen Initialen G. S. standen. Er verlängerte das G immer mit einem Abstrich nach unten, sein S strebte fröhlich vorgeneigt in die Zukunft. Gary Stewart, der Mann, den es nie lange an einem Ort hielt, dessen Beständigkeit im Aufbruch lag - weshalb hatte sie sich ausgerechnet in so einen Menschen verliebt?

Weil ich das immer tue, dachte Violet, während sie hoffte, hinter dem Rauschen im Hörer möge doch wieder seine Stimme auftauchen. Onkel Henry hatte Violet vor Jahren die Augen über die Besonderheit ihres Charakters geöffnet: »Du verliebst dich gern in die dunklen Prinzen mit Vergangenheit. Das sind Männer, die dich anziehen. Doch jetzt hast du dich zu allem Überdruss in einen Juwelendieb verliebt.«

Auf seinen Verdacht hatte sie wütend, aufgeregt und verzweifelt reagiert. Wütend, weil sie fürchtete, ihr Onkel könnte recht haben, aufgeregt, weil ihr die Möglichkeit erst in jener Nacht klar geworden war, und verzweifelt, weil sie keinen Ausweg aus dem Schlamassel wusste. Damals hatte einfach alles gegen den weltgewandten Gary Stewart gesprochen. Er hätte tatsächlich der Dieb sein können, der die Gäste des Hotels Savoy beraubte, die Gäste ihres Hotels. Unausdenkbar, dass sie eine Beziehung mit jenem Verbrecher begonnen hatte, der ihr Haus bestahl. Doch schließlich war es Violet mit Garys Hilfe gelungen, die beiden Angestellten zu überführen, die im Savoy auf Beutezüge gegangen waren.

Das lag nun vier Jahre zurück, genau wie der Krieg, der dem Savoy tiefe Wunden geschlagen hatte. Doch die Wunden heilten, Violet und die Menschen, die sich dem Hotel verpflichtet fühlten, brachten die Dinge wieder in Ordnung. Das alte Haus stand wie eh und je unweit der Waterloo Bridge, eine kurze Wegstrecke von Big Ben entfernt. Es war und blieb die nobelste Adresse entlang des Strand.

Auch ich bleibe, dachte Violet. Ich bin wie ein Baum, den man eingepflanzt hat, um über das Savoy zu wachen. Gary Stewart liebt mich, aber er ist leider alles andere als ein Baum. Am ehesten verglich man ihn mit einer Libelle, schillernd, blitzschnell und nicht zu fassen. Ich wäre auch lieber eine Libelle, dachte sie. Als ich jung war, wollte ich reisen, ungewöhnliche Menschen treffen, am Leben der Welt teilhaben.

Violet hatte tatsächlich viele interessante Menschen kennengelernt, die aus aller Herren Länder stammten, aber selten geschah das auf Reisen. Stattdessen kam die Welt zu ihr, die Menschen stiegen gern in Violets Haus ab.

Dieses Hotel, das Savoy, war eine Welt für sich, die jeden Tag ihren eigenen Sonnenauf- und -untergang erlebte. Hier arbeiteten, bedienten, genossen und vergnügten sich Menschen, die nicht nur aus den verschiedensten Erdteilen stammten, sondern auch für die Vielfältigkeit der Welt standen. Das walisische Zimmermädchen, das Schauspielerin werden wollte. Der Liftboy, der die Aufmerksamkeit des französischen Modeschöpfers erregte. Die deutsche Witwe, die ihren Reichtum in die Zeit nach Hitler gerettet hatte. Der texanische Ölbaron, der aus Liebe zu Miss Hunt, der neuen Hausdame, häufig im Savoy Quartier nahm, der Privatlehrer der schwedischen Zwillinge und der tschechische Tenor, der am Telefon so laut sprach, dass sich die Gäste im Nebenzimmer beschwerten.

Violet kannte viele dieser Menschen persönlich. Die meisten stiegen nicht zum ersten Mal hier ab. Das Savoy war ein Hotel, in das man wiederkam; für jene, die es bezahlen konnten, war es ein Zuhause. Nach dem Skandal um die Juwelendiebstähle war Gary entgegen seinen Plänen bei Violet geblieben, fast ein Jahr lang, ein wunderbares Jahr. Doch schließlich hatte er es selbst an diesem glücklichen Ort nicht ausgehalten und war seinem Wesen gefolgt. Die Libelle hatte sich in die Lüfte erhoben und war davongeflogen. Er schrieb ihr zwei-, manchmal dreimal die Woche. Selten rief er an. Wen wunderte es? An der Pazifikküste eine Stadt zu finden, wo es eine Telefonleitung gab, die bis nach London führte, stellte ein Kunststück der besonderen Art dar.

»Hallo? Violet?«, ertönte seine Stimme vom anderen Ende der Welt.

»Ja, Gary! Jetzt höre ich dich wieder. Du warst weg -«

»Du bist weg gewesen -«, fiel er ihr ins Wort. »Ich weiß nicht, wie lange die Leitung noch ...« Wieder das unheilvolle Rauschen - ihr erstes Gespräch nach Monaten würde wahrscheinlich kurz ausfallen.

»Du hast von Greta Garbo gesprochen«, schrie sie fast, um die Verbindung nicht zu verlieren. »Wieso sollte ausgerechnet die Garbo mir helfen können?«

»Weil sie den Atem der großen Welt besitzt, diesen unvergleichlichen Glamour, für den das Savoy berühmt ist. Du musst dir diesen Glamour zurückerobern.« Er machte eine Pause. »Und da ist noch ... was, das ... seit Langem sag ... schmerzhaft ... Vi -«

»Hallo?«

Das Rauschen wurde stärker.

»Hallo, Gary! Was wolltest du sagen? Gary - hallo!«

Eine andere Stimme meldete sich. »Die Verbindung wurde unterbrochen, Miss Mason«, sagte Lucy aus der Zentrale. »Vielleicht hat der Gesprächspartner aufgehängt.«

»Danke, Lucy.«

»Soll ich die Nummer noch einmal wählen, Miss Mason?«

»Nicht nötig. Wir waren ja schon fertig.« Sie hängte ein.

Wir waren noch nicht fertig, noch lange nicht, dachte sie. Das Büro mit der alten Holztäfelung und den schweren Jalousien, die das graue Londoner Tageslicht dämpften, kam Violet mit einem Mal schrecklich einsam vor. Schmerzhaft? Was hatte Gary wohl damit gemeint?

Miss Hunt, die Hausdame, trat ein und brachte wie jeden Tag die LdE, die Liste der dringenden Erledigungen, wie sie im Haus genannt wurde. Diese Liste wurde niemals kürzer, täglich länger.

»Es lässt sich nicht mehr hinausschieben«, begann Miss Hunt. »Wir müssen die Gäste aus der Wellington Suite in das Stockwerk darunter verlegen. Zimmer 437 ist unbewohnbar geworden.«

»Was stimmt nicht mit 437?«

»Der Wasserschaden hat sich vergrößert.«

»Aber das ist doch instand gesetzt worden. Ich dachte, wir hätten dort endlich Ruhe. Wieder das Dach?«, fragte Violet verzagt. »Hat Mr Ehrlichman es nicht vor drei Wochen ausgebessert?«

»Diese Flickschusterei würde jetzt nicht mehr reichen, sagt Ehrlichman. Das Dach braucht eine grundlegende Sanierung.«

Violet fühlte Wut aufsteigen. »Unser vorzüglicher Haustechniker hat gut reden«, gab sie zurück. »Wenn er von Sanierung spricht, meint er in Wirklichkeit ein neues Dach. Weiß Mr Ehrlichman, was das kostet?«

»Es ist ...« Miss Hunt stockte.

»Was ist los? Heraus mit der Sprache.«

»Er behauptet, mittlerweile sei es nicht mehr nur die Beplankung. Der Schiefer ist porös geworden. In der Folge sind jetzt auch die Balken darunter betroffen.«

»Der Dachstuhl?« Violet sprang auf. »Das kann nicht sein! Der Dachstuhl ist aus Ulmenholz. Es gibt kein stabileres Material. Die London Bridge hat siebenhundert Jahre lang gehalten, und die bestand aus Ulme.«

»Es tut mir leid«, erwiderte Miss Hunt.

»Wenn wir das Dach austauschen müssten, wäre während der Arbeiten der Nordtrakt unbewohnbar. Unser Einnahmeverlust wäre ... Ich müsste ...« Violet wusste nicht weiter. ...


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Autor

Hinter Maxim Wahl verbirgt sich ein deutscher Bestsellerautor, der mit seinen zahlreichen Romanen auch international Aufmerksamkeit erregte. Für seine Stoffe sucht sich Maxim Wahl große Schauplätze der europäischen Geschichte. Er lebt in Berlin und London - und am allerliebsten im Hotel Savoy.
Im Aufbau Taschenbuch sind bisher seine Romane »Das Savoy. Aufbruch einer Familie«, »Das Savoy. Schicksal einer Familie«, »Das Savoy. Geheimnisse einer Familie«, »Das Savoy. Hoffnung einer Familie« sowie bei Rütten & Loening »Stürmische Weihnacht in Cornwall« erschienen.