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Doppel-Moral

Ein München-Krimi
tolino mediaerschienen am01.07.2020
Manfred Raabe, ein eigenbrötlerischer Stubenhocker, wird in seiner Wohnung in München erschossen. Nur wenig später meldet die spanische Polizei einen Mord, der zur selben Zeit an einem Geschäftsmann in Malaga verübt wurde, der ebenfalls Manfred Raabe hieß. Was hat dies zu bedeuten? Auch der Mord an Richard Bernhardt gibt Rätsel auf: Warum wurde der Kommunikationsfachmann erstochen? Aber schon bald wird klar, er war ein Mann fürs Grobe. Und so wundert es nicht, dass bereits zahlreiche Morddrohungen gegen ihn vorlagen. Gerade erst hatte eine Umweltschutzgruppe im Internet damit gedroht, ihn abzustechen. Ist sie bei der Rettung der Natur zu rigoros vorgegangen? Irene Meier und Martin Behringer müssen sich mit diesen drängenden Fragen beschäftigen und geraten an der Schwelle zwischen Recht und Unrecht in arge Gewissenskonflikte.

Sophie Lenz wuchs in Regensburg auf. Nach dem Abendgymnasium stürzte sie sich in ein Studium der Philosophie und Biologie. Etliche Semester später zog sie, geleitet von praktischer Vernunft, nach München und absolvierte dort eine Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin. Klaus Sanders ist in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen. Für sein Studium der Nachrichtentechnik zog er in das Millionendorf München. Seit 2013 verbringt das Autorenteam die Freizeit schreibend mit Mord und Totschlag.
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Produkt

KlappentextManfred Raabe, ein eigenbrötlerischer Stubenhocker, wird in seiner Wohnung in München erschossen. Nur wenig später meldet die spanische Polizei einen Mord, der zur selben Zeit an einem Geschäftsmann in Malaga verübt wurde, der ebenfalls Manfred Raabe hieß. Was hat dies zu bedeuten? Auch der Mord an Richard Bernhardt gibt Rätsel auf: Warum wurde der Kommunikationsfachmann erstochen? Aber schon bald wird klar, er war ein Mann fürs Grobe. Und so wundert es nicht, dass bereits zahlreiche Morddrohungen gegen ihn vorlagen. Gerade erst hatte eine Umweltschutzgruppe im Internet damit gedroht, ihn abzustechen. Ist sie bei der Rettung der Natur zu rigoros vorgegangen? Irene Meier und Martin Behringer müssen sich mit diesen drängenden Fragen beschäftigen und geraten an der Schwelle zwischen Recht und Unrecht in arge Gewissenskonflikte.

Sophie Lenz wuchs in Regensburg auf. Nach dem Abendgymnasium stürzte sie sich in ein Studium der Philosophie und Biologie. Etliche Semester später zog sie, geleitet von praktischer Vernunft, nach München und absolvierte dort eine Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin. Klaus Sanders ist in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen. Für sein Studium der Nachrichtentechnik zog er in das Millionendorf München. Seit 2013 verbringt das Autorenteam die Freizeit schreibend mit Mord und Totschlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783739494807
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse327
Artikel-Nr.5637356
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Dienstag, 29.01.

Übermüdet, doch diesmal früher als die anderen, kamen Irene und Martin im Kommissariat an. Während Martin Kaffee kochte, überprüfte Irene bereits, was sie über Raabe in Erfahrung bringen konnte. Wenig später rief sie ins leere Nachbarbüro: Raabe war nicht verheiratet und hatte auch keine Kinder. Von Beruf war er technischer Zeichner.
Gibt es diesen Beruf überhaupt noch? , rief Martin erstaunt zurück. In diesem Bereich wurde doch alles auf CAD umgestellt.
Ich hab gerade die Anfrage an das Finanzamt gestellt, um seine Steuerbescheide einzusehen.
Unter meinem Namen oder unter deinem?
Unter deinem. Vielleicht geht es dann schneller. Ist dir das recht?
Aber natürlich. Mit diesen Worten betrat Martin sein Büro. Er servierte zwei Tassen Kaffee auf einem altmodischen Klemmbrett, den linken Arm nach hinten gebeugt in eleganter Ober-Manier. Als Irene aufstehen wollte, winkte er ab. Bleib ruhig sitzen und lass dich noch etwas verwöhnen. Voilà! Er zauberte eine Packung Schokoladenkekse hinter seinem Rücken hervor.
Irene lächelte. Wie machst du das nur? Wir gehen doch immer gemeinsam zum Einkaufen. Ach so, als ich beim Friseur war. Und ich hatte befürchtet, du amüsierst dich nur mit den Bedienungen in deinem Lieblingscafé.
Dann würde ich jetzt mit leeren Händen dastehen.
So ist es mir lieber. Irene riss die Verpackung auf, fingerte einen Keks heraus und schob ihn sich in den Mund. Sie schloss genüsslich die Augen, während sie ihn vernaschte und sagte dann: Ich hab auch gleich noch eine E-Mail an die Arbeitsagentur geschrieben, vielleicht hat Raabe beruflich umgesattelt.
Dann wissen wir hoffentlich bald mehr über ihn.
In diesem Moment wurde draußen die Eingangstür geöffnet. Während Irene die Packung Kekse blitzschnell im Schreibtisch verschwinden ließ, hörten sie bereits die Stimmen von Werner und Freddie.
Betont lässig stellte sich Martin in den Türrahmen, bis die zwei ihn neugierig anschauten. Habt ihr etwa auch eine Fahrgemeinschaft gebildet? , fragte er feixend.
Freddie erwiderte breit grinsend: Ich hab Werner auf dem Parkplatz getroffen und denk dir nur, wir haben überraschend festgestellt, dass wir den gleichen Weg haben. Und ihr habt schon Kaffee gekocht, wie mir meine Spürnase zweifelsfrei verrät.
Nicht nur. Irene hat auch schon offizielle Informationen über Raabe angefordert.
Werner wirkte leicht verärgert. Das hätte ich gestern doch auch schon anleiern können. Aber ich hab mich nur erkundigt, ob Raabe einen kriminellen Hintergrund hat.
Irene mischte sich ein. Martin ist aufgefallen, dass die Spurensicherung noch nicht mal einen Ausweis in der Wohnung gefunden hat.
Du warst ja nicht am Tatort , sagte Martin beschwichtigend zu Werner.
Trotzdem. Ich hätte weiter denken müssen. Er wandte sich an Irene: Dann gebe ich dir aber wenigstens ein paar Tipps, wie du dringende Anfragen beschleunigen kannst.
Ich ... wir haben sie unter Martins Namen gestellt. Ist das noch nicht dringend genug?
Werner lächelte. Doch, schon. Aber dennoch dauert es dann noch, bis sie an der richtigen Stelle landen.
Dann bin ich mal gespannt. Irene schaltete ihren Computer ein und wartete, bis er betriebsbereit war. Dann winkte sie Werner heran, stand auf und überließ ihm ihren Platz. Sie nahm ihr Notizbuch zur Hand und deutete auf die Mails, die sie auch an sich geschickt hatte.
Gut. Die Anfrage an die Arbeitsagentur werde ich gleich mal an Marc weiterleiten. Der sitzt sozusagen an der Quelle. Er fügte ein paar erklärende Sätze hinzu und drückte dann auf Senden.
Und beim Finanzamt habe ich Susi als direkten Kontakt. Wieder tippte er einen Text und setzte auch diesmal Martin auf cc. So und jetzt könnt ihr beide mal überprüfen, wer von denen sich zuerst meldet.
Freddie, der die ganze Zeit ruhig zugehört hatte, drängte nun: Martin hat durch dich so viel Zeit gespart und die vertrödeln wir jetzt gleich mal in der Küche. Du hast dir eine Kaffeepause verdient.
Mit beiden Händen stützte er sich auf den Schreibtisch, um sich rasch zu erheben. Da klingelte sein Telefon. Grummelnd ließ sich Freddie in seinen Stuhl zurückfallen, hob den Hörer ab und stellte den Lautsprecher an.
Herbert Reiser meldete sich. Diesmal passt es wieder. Ein Toter in Harlaching in einer schönen Villa, beste Lage. Ein lohnendes Ziel für einen Ausflug, noch dazu an diesem herrlichen Sonnentag. Ich hab euch die Adresse schon übermittelt.
Du hörst dich ja wie ein Immobilienmakler an. Vermittelst du die freigewordenen Wohnungen und Häuser danach weiter?
Das wäre eher etwas für euch. Ihr fahrt ja jetzt gleich zu einem ersten Besichtigungstermin. Bei dieser Gelegenheit könntet ihr schon mal die Zimmer ausmessen, ein paar Fotos machen und ein Exposé erstellen.
Das wäre tatsächlich ein lukrativer Nebenverdienst. Die Leute von der Spurensicherung würden allerdings ganz schön dumm schauen, wenn es am Tatort von Kaufinteressenten plötzlich nur so wimmelt.
Wollt ihr nicht vorher überprüfen, ob es Erben gibt und so ...?
Stimmt. Am Ende kriegen wir gar keine Provision. Weißt du was: Das knallharte Immobiliengeschäft ist wohl doch nicht unsere Welt. Wir beschränken uns lieber auf unsere Pflichten.
So kenne ich euch. Ihr denkt nur an das Wohl der Bürger. Dann kann ich ja beruhigt weiterarbeiten.
Herbert Reiser legte lachend auf.
Sogleich erhob Freddie seinen Zeigefinger und sagte fordernd: Der Fall gehört Werner und mir! Ihr habt ja schon den aus dem Hochhaus. Mit einem wehmütigen Blick in Richtung Kaffeemaschine verabschiedeten sie sich.

Noch bevor die Tür ins Schloss fiel, wurde sie von außen her erneut aufgedrückt. Hans und Stefan traten ein und unterhielten sich weiter, bis sie merkten, dass zwei Augenpaare auf sie gerichtet waren. Anstatt einer Begrüßung fragte Stefan: Gibt es eine Spur?
Leider noch nicht! antwortete Martin. Aber uns wurde ein weiterer Mordfall zugeteilt.
Kann ich euch bei eurem Fall helfen? Gestern war es schon sehr langweilig hier.
Empört warf Hans sogleich ein: Aber während unserem Urlaub haben sich doch über 150 Mails angesammelt! Die zu lesen, ist eine Menge Arbeit. Das dauert sicher noch ein paar Tage, bis wir durch sind.
Ach was! Ich hab die rausgesucht, die mich betreffen. Das waren gerade mal 14 und 11 davon waren nicht mehr aktuell.
Irene konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Erst dadurch wurde Hans bewusst, dass er als Faulpelz und Drückeberger dastand. Mit unverhohlener Wut fixierte er den Verräter. Doch Stefan zuckte nur mit den Schultern.
Trotz Pokerface arbeitete es in Martins Kopf. Ist das nun die Gelegenheit, von Hans endlich mal Mitarbeit einzufordern? ... Ach was, viel wichtiger ist mir, dass ich Stefans Angebot nicht zurückweise. Na ja, ein paar der üblichen Nachforschungen haben wir bereits angeleiert. Werner überprüft auf seine Weise, ob Raabe sich etwas zu Schulden kommen ließ. Irene hat bei den Behörden Informationen angefordert.
Während Stefan sich enttäuscht im Bürostuhl zurücksinken ließ, rief Martin erfreut aus: Die Telefonverbindungsnachweise! Vielleicht hat Raabe ja mit seinem Mörder telefoniert.
Habt ihr ein Handy bei ihm gefunden?
Nein, ... und der Telefonapparat im Flur war mindestens 20 Jahre alt. Wahrscheinlich hab ich deshalb vermutet, dass er ihn nicht allzu oft benutzt hat. Aber wenn doch, führen uns die Anrufe möglicherweise direkt zum Täter.
Stefan tippte bereits wie wild auf seiner Tastatur herum.

Auf dem Weg in sein Büro warf Martin einen sehnsüchtigen Blick auf Irene, die sich bereits auf ihren Monitor konzentrierte. Mit einem Seufzer wandte auch er sich seinem Computer zu. In den wenigen Minuten waren vier E-Mails eingegangen. Die neueste Nachricht stammte von Herbert Reiser. Martin klickte weiter, das war ja nun Freddies Fall. Die nächste Nachricht kündigte eine zweistündige Fortbildung für Einsatzkräfte an. Es ging um den richtigen Umgang mit Drogenkriminellen. Einer aus jedem Team sollte teilnehmen. Dann schicke ich Hans hin, entschied Martin schnell. Der ist ohnehin auf jede Fortbildung scharf auch wenn es ihm dabei nicht um die Inhalte geht. Martin musste sich eingestehen, dass er für das Problem Hans immer noch keine Lösung gefunden hatte. Nach mehreren Versuchen und Ansätzen hatte er innerlich kapituliert. Auch wenn es ihm schwerfiel, sich dies einzugestehen: Sonderbarerweise imponierte ihm dessen Dreistigkeit verbunden mit einem unerschütterlichen Selbstvertrauen. Martin seufzte erneut, wippte mit dem Stuhl und wandte sich dann wieder seinem Monitor zu.
Die dritte E-Mail kam von der Organisationsabteilung, der Martin mit tiefer Abneigung verbunden war. Nur widerwillig fing er zu lesen an. Und so erfuhr er, dass im Rahmen von Maßnahmen zur Effizienzsteigerung alle Ermittlungskräfte zu wöchentlichen Meetings in das Präsidium eingeladen wurden. Martin verdrehte die Augen. Die Teilnahme ist auch während laufender Ermittlungen Pflicht , wiederholte er empört. Das gab es ja noch nie!, fügte er im Stillen aufgebracht hinzu. Wir arbeiten ganz bestimmt effizient, wenn wir jede Woche stundenlang zusammen in einem Meeting hocken!
Er starrte auf die nächste...
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