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Kopf-Prämie

Ein München-Krimi
tolino mediaerschienen am01.07.2021
Auf einer Wanderung in Südtirol entdecken Marianne und Gerhard Berger einen abgetrennten Kopf in einem idyllischen Gebirgsbach. Nur wenige Wochen später finden die beiden bei einem Waldspaziergang in Münchens Süden einen weiteren Toten. Kann das Zufall sein? Hauptkommissar Martin Behringer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Warum wurde das Mordopfer über eine Woche lang nicht vermisst? Und warum sind alle Familienangehörigen nicht erreichbar? Als wäre dies noch nicht genug, wird auch noch ein Ermordeter in der Isar gefunden, ohne Kopf. Zum Glück erhält das Team Unterstützung: Die neue Mitarbeiterin Irene Meier ist eine ambitionierte Ermittlerin. Obwohl Martins trickreiches Verhalten sie verstört, ist sie dennoch von ihm fasziniert. So sehr, dass sie ihren Spürsinn auch hier einsetzt. Mit einem sonderbaren Ergebnis: Er könnte tatsächlich ihr Traummann sein. Aber was für ein Traum wird das?

Sophie Lenz wuchs in Regensburg auf. Nach dem Abendgymnasium stürzte sie sich in ein Studium der Philosophie und Biologie. Etliche Semester später zog sie, geleitet von praktischer Vernunft, nach München und absolvierte dort eine Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin. Klaus Sanders ist in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen. Für sein Studium der Nachrichtentechnik zog er in das Millionendorf München. Seit 2013 verbringt das Autorenteam die Freizeit schreibend mit Mord und Totschlag.
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Produkt

KlappentextAuf einer Wanderung in Südtirol entdecken Marianne und Gerhard Berger einen abgetrennten Kopf in einem idyllischen Gebirgsbach. Nur wenige Wochen später finden die beiden bei einem Waldspaziergang in Münchens Süden einen weiteren Toten. Kann das Zufall sein? Hauptkommissar Martin Behringer und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Warum wurde das Mordopfer über eine Woche lang nicht vermisst? Und warum sind alle Familienangehörigen nicht erreichbar? Als wäre dies noch nicht genug, wird auch noch ein Ermordeter in der Isar gefunden, ohne Kopf. Zum Glück erhält das Team Unterstützung: Die neue Mitarbeiterin Irene Meier ist eine ambitionierte Ermittlerin. Obwohl Martins trickreiches Verhalten sie verstört, ist sie dennoch von ihm fasziniert. So sehr, dass sie ihren Spürsinn auch hier einsetzt. Mit einem sonderbaren Ergebnis: Er könnte tatsächlich ihr Traummann sein. Aber was für ein Traum wird das?

Sophie Lenz wuchs in Regensburg auf. Nach dem Abendgymnasium stürzte sie sich in ein Studium der Philosophie und Biologie. Etliche Semester später zog sie, geleitet von praktischer Vernunft, nach München und absolvierte dort eine Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin. Klaus Sanders ist in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen. Für sein Studium der Nachrichtentechnik zog er in das Millionendorf München. Seit 2013 verbringt das Autorenteam die Freizeit schreibend mit Mord und Totschlag.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752130461
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse447
Artikel-Nr.5637477
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Sonntag, 04.11.

Marianne und Gerhard Berger mussten nur eine der wenig befahrenen Seitenstraßen bis zum Ende gehen, und schon waren sie im Perlacher Forst, einem Naherholungsgebiet, das sich von hier aus fünf Kilometer in den Süden von München erstreckt. Die schnurgeraden Wege und das eintönige Bild des lichten Fichtenwaldes ließen beide bald in ihrer eigenen Gedankenwelt versinken ...

Als Marianne mit dem Fuß einen Kieselstein über den asphaltierten Weg meterweit wegkickte, wurde sie durch das Geräusch wieder in die Realität zurückgeholt.
Wo sind wir denn überhaupt? Das sieht ja noch immer genauso aus, wie vorhin ... Oh, es ist ja schon nach drei! Müssen wir nun den weiten Weg wieder zurück? Marianne wandte sich hilfesuchend an ihren Mann.
Sofort kramte Gerhard im Rucksack nach seinem GPS-Navigationsgerät und zeigte dann nach links: Wenn wir einen Kilometer in diese Richtung gehen, kommen wir zur S-Bahn-Station.
Marianne deutete ein paar Meter geradeaus auf einen schmalen Pfad: Na wenigstens müssen wir nicht durchs Unterholz latschen.


Nachdem sie ungefähr die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, fiel ihnen ein dicker, älterer Mann auf, der an einem Baumstamm angebunden war.
Wieder mal ein Großvater, der sich für seine Enkel zum Affen macht , lautete Mariannes Kommentar.
Als sie näher kamen und der Mann sich immer noch nicht regte, sagte Gerhard leise: Nicht schon wieder!
Ohne viel Hoffnung auf eine Antwort rief Marianne: Hallo! ... Also schön, Sie haben uns einen Schreck eingejagt. Aber jetzt sollten Sie ganz schnell mit dem Blödsinn aufhören!
Mit zitterndem Finger deutete Gerhard auf einen dunklen Fleck am Pullover des Mannes: Wenn er noch atmen würde, könnte man sicherlich auch dafür eine harmlose Erklärung finden. Aber so würde ich sagen, er wurde ermordet.
Nach einer Weile meinte Marianne: Und wenn wir diesmal einfach weiter gehen?
Außer uns kommt hier heute niemand mehr vorbei. Wir sind ja auch auf den Hauptwegen kaum jemanden begegnet.
Aber wir können doch nicht schon wieder einen Ermordeten melden.
Na ja, vielleicht wissen sie hier nicht, dass wir in Südtirol einen Kopf gefunden haben.
Also gut! Aber nur noch diesen hier! Den nächsten lassen wir einfach liegen, hängen oder was auch immer.
Marianne nahm ihr Handy aus dem Rucksack, aber Gerhard hielt sie zurück: Diesmal bin ich dran. Statt umständlich den Weg zu beschreiben, gab er einfach die per GPS ermittelten Koordinaten durch.
In einiger Entfernung von der Leiche warteten sie auf das Eintreffen der Polizei. Die Sonne war mittlerweile hinter den Bäumen verschwunden. Schnell wurde es kühl, und die beiden begannen, in ihrer leichten Kleidung zu frösteln.
In die Stille hinein fragte Gerhard zögerlich: Sollen wir den Vorfall in Südtirol ansprechen? Wir können ja schließlich nichts dafür, dass Leute mittlerweile nicht nur ihren Müll, sondern auch Leichen neben Wanderwegen ablegen.
Marianne schien erst unentschlossen, schüttelte dann aber vehement den Kopf: Nein, lieber nicht! Ich hab noch nichts davon gehört, dass Morden im Grünen der neue Trend ist. Ich fürchte, wir sind die Einzigen, die so oft fündig werden. Ganz sicher würde die Polizei uns wieder eine Menge dummer Fangfragen stellen.
Gerhard nickte. Das kann dann locker bis Mitternacht dauern.
Und wenn wir uns dabei verdächtig machen, müssen wir die Nacht im Gefängnis verbringen , fügte Marianne mit einem hörbaren Schaudern in ihrer Stimme hinzu.
Nein, kommt gar nicht infrage! Ich meine, wir helfen ihnen bei ihrer Arbeit. Und als Dank dafür halten sie uns für die Mörder.


Bald danach näherte sich aus der anderen Richtung eine Gruppe Menschen, allen voran zwei Polizisten in Uniform. Sie trugen schwere Metallkoffer. Hinter ihnen folgte ein Team der Spurensicherung, das weitere Koffer heranschleppte. Marianne betrachtete die beiden Polizisten skeptisch. Sie waren in etwa gleich alt und komischerweise auch gleich groß wie die in Südtirol.
Der jüngere begrüßte sie mit den Worten: Vielen Dank, dass Sie uns angerufen haben. Soll ich Ihnen Decken bringen?
Marianne war so angenehm überrascht, dass sie nur dankbar lächelte. Der Polizist ging zum Auto zurück und brachte zwei Polyester-Decken, die sich Marianne und Gerhard sofort umhängten.
Wir haben immer Decken dabei, falls wir mal einen Exhibitionisten einsammeln müssen. Als er sah, wie Marianne angewidert das Gesicht verzog, fügte er hinzu: Diese Decken sind neu.
Eine Frau von der Spurensicherung kam hinzu und fragte in sachlichem Ton: Wie nahe sind Sie an den Toten herangetreten?
Als Gerhard sie vorsichtig dorthin führte, sagte sie zufrieden: Sie sollten öfter Leichen auffinden. Sie erleichtern mir meine Arbeit.
Marianne verzog erneut das Gesicht, und auch Gerhard zeigte sich verunsichert.


Nachdem die ersten Untersuchungen des Tatortes abgeschlossen waren, sagte der etwas ältere Polizist freundlich: Sie können jetzt heimgehen. Wir haben ja Ihre Personalien, falls es noch Fragen gibt. Wenn Sie allerdings mit uns in die Stadt fahren wollen, müssten Sie sich leider noch etwas gedulden.
Marianne und Gerhard überlegten nicht lange. Sie gaben die Decken zurück und verließen den mittlerweile grell ausgeleuchteten Tatort. Aber schon nach wenigen Schritten blieben sie stehen.
Gerhard blickte zurück und meinte: Die waren ja überaus freundlich und dankbar. Sollen wir ihnen doch noch erzählen, dass uns in Südtirol etwas Ähnliches passiert ist?
Nein, auf gar keinen Fall! Diese Frau von der Spurensicherung hatte ja ohnehin den Verdacht, dass wir professionelle Leichensucher sind.
Dann fahren wir jetzt doch lieber heim.
Und überhaupt, wir machen uns so viele Gedanken, und dabei hat sich die Brixener Polizei gar nicht mehr bei uns gemeldet.
Dein Busenfreund dort hätte dich bestimmt angerufen, wenn es neue Erkenntnisse gäbe.
Na, wenigstens hat er mir geglaubt.
Wundert mich schon, dass er sich von deinem Ausschnitt losreißen konnte.
Was blieb ihm anderes übrig. Ich war doch unschuldig.
Meine Mutter hat mich immer vor dir gewarnt.
Und meine Mutter fand Bibliothekare langweilig.
Ein Rascheln im Unterholz schreckte beide auf. Schnell liefen sie weiter. Dabei zogen beide den Kopf ein, bemerkten dies und lachten. Und so übersahen sie den großen, breitschultrigen, korpulenten Mann, der geradewegs auf sie zumarschierte.
Marianne zuckte zusammen, als eine autoritär klingende Stimme fragte: Wer sind Sie? Und warum haben Sie es so eilig?
Gebannt schaute Marianne auf den etwa 50-jährigen Mann im dunklen Mantel, der eine bauchige Ledertasche trug: Wir ... wir haben den Toten gefunden. Berger Marianne und mein Mann Gerhard.
Sein Tod scheint Ihnen ja nicht sehr nahe zu gehen.
In Mariannes Gehirn klingelten die Alarmglocken. Sie schaute kurz, ob sich Gerhard zu einer Äußerung hinreißen ließ. Als er ansetzte, etwas zu sagen, erzählte sie lieber, was ihr spontan einfiel: Nein, wir haben nur so gefroren, und deshalb sind wir gelaufen. Dabei ist mein Mann gestolpert und hätte sich fast das Genick gebrochen. Und so mussten wir lachen bei dem Gedanken, dass Ihre Kollegen gleich zwei Leute abtransportieren müssen. Sie sind doch von der Polizei?
Nicht ganz. Ich bin Rechtsmediziner. Hubert Reinmüller. Und deshalb kann ich Ihnen glaubhaft versichern, dass es nicht leicht ist, sich auf einem Waldboden das Genick zu brechen.
Marianne lächelte nun wieder naiv: Oh, daher die große Tasche. Ich konnte mir nicht erklären, was Sie damit im Wald suchen.
Der Rechtsmediziner wandte sich kopfschüttelnd ihrem Mann zu: Ich bin ebenfalls verheiratet. Meine Frau hat sich diese naive Tour ganz schnell abgewöhnt, weil sie bei mir damit nichts erreicht hat. Nun, was wollen Sie verbergen?
Gerhard Berger lachte. Ich falle leider noch manchmal auf diese Masche rein. Aber hin und wieder macht es mir auch Spaß, wenn meine Frau sich so viel Mühe gibt, mich von etwas zu überzeugen, was ich ja sowieso machen wollte.
Marianne warf ihrem Mann einen verächtlichen Blick zu und sagte nun in resolutem Ton: Also gut, wenn alle Welt mich durchschaut, dann erzähle ich Ihnen jetzt die Wahrheit. Wir haben in Südtirol einen Toten gefunden. Aber glauben Sie mir, wir haben damals und auch heute den Toten wirklich nur gefunden. Nur weil man uns damals in Südtirol verdächtigt hat, haben wir heute der Polizei den ersten Fund verschwiegen. Deswegen waren wir diesmal schon kurz davor, dem nächsten Spaziergänger die Leiche zu überlassen.
Ohne zu zögern, antwortete der Rechtsmediziner: Ich glaube Ihnen! Und wann war damals?
Marianne starrte ihn an: Vor nicht ganz drei Wochen. Woher wussten Sie ...?
Sie haben zweimal damals gesagt und es besonders betont. Aber das macht für mich keinen Unterschied. Ich glaube Ihnen, dass Sie keine Mörder sind, und ich bin echt froh, wenn die Leichen in einem guten Zustand in meine Hände gelangen. Vielen Dank und noch schönen Abend!
Sie lassen uns einfach gehen? , fragte Marianne nun zu ihrer eigenen Verwunderung.
Aber natürlich. Warum sollte ich meinem Urteilsvermögen nicht trauen? Wenn es nichts taugen würde, wären Sie schon mit Ihrer gespielten Naivität durchgekommen.
Marianne und Gerhard gingen eine Weile schweigend nebeneinanderher. Doch dann zischte Marianne ärgerlich: Du ... du hast mich so oft...

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