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Ins Arktische Amerika

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Edition Erdmann in der marixverlag GmbHerschienen am25.02.20211. Auflage
Die Expedition brach 1819 auf, um die Nordküste Kanadas östlich der Mündung des Coppermine-Flusses zu erforschen. Doch drei Jahre später drohte das Unternehmen zu scheitern, die Vorräte wurden knapp, man fing an, Flechten, Aas und sogar Schuhe zu verspeisen. Am Ende ihrer Reise waren nur noch elf der zwanzig Männer am Leben. Der Expeditionsleiter war kein anderer als John Franklin - der berühmte Arktisforscher, dem von Sten Nadolny in seinem Roman Die Entdeckung der Langsamkeit ein literarisches Denkmal gesetzt wurde. Franklins Bericht seiner abenteuerlichen Forschungs- und Entdeckungsreise schildert die unfassbaren Entbehrungen in der arktischen Natur. Auf seiner letzten Mission in die Arktis 1845 starb Franklin. Seine gesunkenen Schiffe wurden erst kürzlich entdeckt, sie werden erforscht und in Zukunft als National Historic Site gemeinsam von der kanadischen Nationalparkverwaltung und den Inuit gemanagt und Besuchern zugänglich gemacht. Bis dahin gibt es zahlreiche Naturparks in den Nordwest-Territorien auf den Spuren Franklins zu erkunden und die CCGS Sir John Franklin der kanadischen Küstenwache sorgt für Sicherheit und betreibt Forschung auf See.

Sir John Franklin (1786-1847) britischer Marineoffizier, Kolonialbeamter und Arktisforscher. Er führte mehrere Expeditionen in arktische Gefilde, bis er auf der Suche nach einer Nordwestpassage für immer im Eis verschwand.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden (Leinen)
EUR26,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,90
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EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDie Expedition brach 1819 auf, um die Nordküste Kanadas östlich der Mündung des Coppermine-Flusses zu erforschen. Doch drei Jahre später drohte das Unternehmen zu scheitern, die Vorräte wurden knapp, man fing an, Flechten, Aas und sogar Schuhe zu verspeisen. Am Ende ihrer Reise waren nur noch elf der zwanzig Männer am Leben. Der Expeditionsleiter war kein anderer als John Franklin - der berühmte Arktisforscher, dem von Sten Nadolny in seinem Roman Die Entdeckung der Langsamkeit ein literarisches Denkmal gesetzt wurde. Franklins Bericht seiner abenteuerlichen Forschungs- und Entdeckungsreise schildert die unfassbaren Entbehrungen in der arktischen Natur. Auf seiner letzten Mission in die Arktis 1845 starb Franklin. Seine gesunkenen Schiffe wurden erst kürzlich entdeckt, sie werden erforscht und in Zukunft als National Historic Site gemeinsam von der kanadischen Nationalparkverwaltung und den Inuit gemanagt und Besuchern zugänglich gemacht. Bis dahin gibt es zahlreiche Naturparks in den Nordwest-Territorien auf den Spuren Franklins zu erkunden und die CCGS Sir John Franklin der kanadischen Küstenwache sorgt für Sicherheit und betreibt Forschung auf See.

Sir John Franklin (1786-1847) britischer Marineoffizier, Kolonialbeamter und Arktisforscher. Er führte mehrere Expeditionen in arktische Gefilde, bis er auf der Suche nach einer Nordwestpassage für immer im Eis verschwand.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843806602
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum25.02.2021
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse15400 Kbytes
Artikel-Nr.5651579
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
INHALT

Vorwort des Herausgebers
"... ausgesandt, einen Weg zur See aufzusuchen"
John Franklin, der Erforscher der Nordwestpassage
JOHN FRANKLIN - INS ARKTISCHE AMERIKA
1. Kapitel
Abreise von England - Die Davis-Straße - York Factory
2. Kapitel
Beginn der Entdeckungsreise - Deren Fortschritte bis Cumberland House
3. Kapitel
Abreise von Cumberland House - Methode der Winterreisen in jenen Gegenden - Carlton House - Isle à la Crosse - Ankunft im Fort Chipewyan
4. Kapitel
Aufenthalt in Fort Chipewyan - Vorbereitung zur nördlicheren Reise
5. Kapitel
Abreise vom Fort Chipewyan - Schwierigkeiten der Schifffahrt auf den Flüssen und Landseen - Der Sklavensee und das Fort Providence - Mangel an Lebensmitteln und Unzufriedenheit der kanadischen Reisegefährten - Der obere Teil des Kupferminenflusses - Winterquartier im Fort Enterprise
6. Kapitel
Aufenthalt in dem von den Reisenden neu erbauten Fort Enterprise am Wintersee - Herrn Backs Reise nach Chipewyan
7. Kapitel
Schilderung der Kupferindianer - Vorbereitungen zur weiteren nördlichen Reise
8. Kapitel
Abreise vom Fort Enterprise - Schifffahrt auf dem Kupferminenfluss - Der Kupferberg - Zusammenkunft mit den Eskimos
9. Kapitel
Schifffahrt auf dem Polarmeer - Bemerkungen über die Wahrscheinlichkeit einer nordwestlichen Durchfahrt
10. Kapitel
Rückreise durch die dürren Landstriche - Schwierigkeiten der Überfahrt über den Kupferminenfluss - Traurige Ergebnisse derselben - Großes Elend der Reisegesellschaft - Ermordung des Herrn Hood - Tod mehrerer Kanadier - Schlechter Zustand des Fort Enterprise - Geschichtserzählungen der Herren Richardson und Back - Rückkehr nach der York Factory
Editorische Notiz
Weiterführende Literatur
Empfehlungen für Leser, die mehr über John Franklin wissen wollen
Lebensdaten
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Leseprobe

VORWORT DES HERAUSGEBERS

»â¦ ausgesandt, einen Weg zur See aufzusuchen«

John Franklin, der Erforscher der Nordwestpassage

Die Entdeckung Amerikas ist die Pointe eines Aberwitzes ⦠Anno Domini 1295 soll der Venezianer Marco Polo nach langen Karawanenzügen durch Ostasien - das weiland auch pauschal mit dem Begriff »Indien« bezeichnet wurde - in seine Heimat zurückgekehrt sein. Freilich: Ob diese Reise jemals stattgefunden hat, ist bis heute unbewiesen. Genauso, wie es keine Bestätigung für die Umstände gibt, unter denen Marco Polo angeblich dem Schriftsteller Rustichello da Pisa 1298 von seinem Gran Viaggio erzählt hat. Hirngespinste sind darunter, Ammenmärchen und Schnurrpfeifereien wie jene, wonach vor der Küste Chinas eine Insel namens »Zipangu« (= Japan) liege. Deren König halte Hof in einer Feste, deren Dach ganz und gar mit Gold plattiert sei, »gerade so wie wir die Häuser, oder richtiger die Kirchen, mit Blei decken«.

Zwei Jahrhunderte später wurde der Genueser Cristoforo Colombo von solchem Seemannsgarn gefesselt. Und er notierte neben die besagte Stelle in seinem Exemplar der Beschreibung der Welt »Aurum in copia maxima« ⦠»Gold in größtem Überfluss«. Dann rüstete er drei Karavellen, ließ ihren Kurs nach Westen legen, und nachdem er fünf Wochen lang gesegelt war, trug er am 10. September 1492 in sein Bordbuch ein: »Heute ließ ich die Mannschaft zusammenrufen und sprach von den Ländern, die auf uns warten. Ich schilderte sie, wie ich sie aus dem Bericht Marco Polos kenne. Als ich die Reichtümer erwähnte, das Gold und die Edelsteine, mit welchen sich ein jeder die Taschen würde vollstopfen können, hellten sich die Mienen doch ein wenig auf.«

Sobald er dann am 12. Oktober den Strand von Guanahaní (= Watlinginsel) betreten hatte, wähnte er sich im Dunstkreis jenes Eldorados. Aber das Gefundene erwies sich nicht als das Gesuchte. Weder auf der ersten Mission noch auf der zweiten von 1494 bis 1496 noch auf der dritten von 1498 bis 1500 noch auf der vierten von 1502 bis 1504. Am Ende wurde dem Admiral nicht einmal das Namenspatronat der fernen Küste gewährt. Stattdessen sollte der Geograph Martin Waldseemüller aus Freiburg im Breisgau den fremden Gestaden 1507 in seiner Universalis Cosmographia zu Ehren des florentinischen Schiffsführers - und Aufschneiders! - Amerigo Vespucci den Namen »America« geben. Waldseemüller korrigierte das später. Aber da hatte er seine Karte bereits in tausend Exemplaren gedruckt und somit markt- und meinungsbeherrschend gemacht.

Gleichwohl wusste weder der eine noch der andere, weder dieser Deutsche noch jener Italiener, was »America« war. Ein riesiges, »Zipangu« vorgelagertes Eiland â¦? Eine Barriere im Atlantik â¦? Eine neue Welt â¦?

Des Rätsels Lösung brachte 1513 ein Mann, der heute wohl weitgehend vergessen wäre, wenn ihm nicht Stefan Zweig in den Sternstunden der Menschheit 1943 mit der ersten seiner zwölf historischen Miniaturen ein Denkmal eherner denn Erz gesetzt hätte: Vasco Núñez de Balboa, ein Desperado aus Jerez de los Caballeros in Spanien, der wie so viele seiner Zeitgenossen davon träumte, das von Marco Polo in zwei, drei Sätzen erwähnte Gefilde allen Überflusses zu erobern.

Gesten und Zeichen der »Indios« hatte Balboa entnommen, dass das Gebiet um die Siedlung Darien bloß ein schmaler Landstreifen ist, den im Westen ein unendlich weites Meer bespült - in wenigen Tagesmärschen zu erreichen. »Von diesem Augenblick an«, bemerkte Stefan Zweig, »hat das Leben dieses zufälligen Abenteurers einen hohen, einen überzeitlichen Sinn.« Denn Balboa machte sich auf den Weg über jenen Isthmus.

Es wurde eine Schinderei ohnegleichen - sowohl für die Conquistadores als auch für die Eingeborenen und die Tiere: die Pferde, die Lastesel und Bluthunde ⦠»Ave Maria, gratia plena ⦫ Die Überquerung - vielmehr: das Schneisen-Freischlagen, das Sümpfe-Durchwaten, das Berge-Erklimmen - führte durch einen Dschungel, aus dessen geheimnisvollen Tiefen immer wieder vergiftete Pfeile auf den längst fiebersiechen Heerwurm niederprasselten. Hundertdreiundzwanzig der hundertneunzig Soldaten, die sich vor Wochen beutelüstern aufgemacht hatten, waren inzwischen schon tot.

Doch dann, am 25. September 1513, schien es, als hätte sich die Heilige Jungfrau ihrer Schutzbefohlenen erbarmt. Und so trat auf einer Anhöhe plötzlich der Baumbestand zurück, und bis zum Horizont sah Balboa nichts als das Gleißen und Glitzern des avisierten Ozeans â¦

Zwei Tage später erreichte er mit einer Abteilung seiner Getreuesten das Ufer. »Diese zweiundzwanzig«, bezeugt eine zeitgenössische Quelle, »sowie der Schreiber Andrés de Valderrábano waren die ersten Christen, die ihren Fuß in das Mar del Sur setzten, und alle probten sie mit ihren Händen das Wasser und netzten damit den Mund, um zu sehen, ob es Salzwasser sei wie jenes des anderen Meeres. Und als sie sahen, dass dem so war, sagten sie Gott ihren Dank.«

So gewissenhaft der 27. September 1513 dokumentiert ist: Der grandiose Moment, in dem Balboa achtundvierzig Stunden zuvor die »Südsee« erblickt hatte, dieses Gewahrwerden, dass »America« ein Kontinent ist, markiert das Datum, an dem die Suche nach dem westlichen Seeweg nach »Indien« aufs Neue begann. »Indien« lag plus ultra, noch weiter draußen, und harrte darauf, von Osten her angesteuert zu werden.

Doch nachdem dies 1521 durch die Landung von Fernão de Magalhães auf den Philippinen gelungen war, sich aber - nicht zuletzt in dem Archipel am Südzipfel Amerikas - als äußerst mühsam erwiesen hatte, richtete sich das Augenmerk der Seefahrer Europas auf den Norden des Mundus Novus.

Daher schwärmten sie aus, um ihrerseits ans Ziel des Genuesen zu gelangen ⦠und mussten doch allesamt vor heimtückischen Untiefen oder abweisenden Packeissperren beidrehen: der Italiener Giovanni da Verrazzano 1523 in der Hudson-Straße, der Portugiese Esteban Gómez 1525 unter dem Saum Neufundlands, der Franzose Jacques Cartier 1534 im Sankt-Lorenz-Golf, die Engländer Martin Frobisher 1576 vor der Cumberland-Halbinsel, Henry Hudson 1610 in der Hudson Bay und William Baffin 1616 im Lancaster-Sund.

Nein, die Nordwestpassage blieb ein Traum und ein Trug: ein brillantes Theorem!

So lenkte die dauerhafte Fruchtlosigkeit der älteren Piloten die Draufgängerlust der jüngeren für eine Weile auf andere Regionen, obschon das Parlament in London unterdessen - 1745 - eine Belohnung von zwanzigtausend Pfund Sterling für jenen Sailor ausgesetzt hatte, der den Durchschlupf fände. Nachdem dann überdies James Cook von der Beringstraße aus in west-östlicher Richtung vergebens nach jener Schneise gefahndet hatte, erschien sie ein für alle Mal als Illusion. Am 15. August 1778 notierte der Post Captain Seiner Majestät ins Logbuch der »Resolution«: »Eine halbe Stunde nach zwei kamen wir bei 22 Faden tiefem Wasser [â¦] auf eine Breite von 70°41', wobei wir nicht in der Lage waren, uns auch nur ein Geringes weiter vorzutasten, war doch das Eis zur Gänze undurchdringlich und reichte vor uns von einem Horizont zum anderen, so weit wir sehen konnten.«

Die Nord-Route vom Atlantik in den Pazifik wurde zu einer Herausforderung für Albions Seehelden in spe. Dementsprechend stellte sich 1818 schon auf den ersten Seiten von Mary Shelleys Schauermär Frankenstein ein junger Skipper dadurch als Wohltäter der Menschheit vor, »dass ich in der Nähe des Pols eine Passage zu den Ländern entdecke, die zu erreichen im Augenblick so viele Monate in Anspruch nimmt«.

Now then! John Ross, David Buchan, William Edward Parry - sie alle ließen in ebenjenem Jahr 1818 die Anker lichten und irrten im maritimen Labyrinth der Arktis umher, erlitten Verluste an Material und Mannschaften, scheiterten, aber gaben nicht auf und wiederholten ihre Attacken.

Am erbittertsten kämpfte ein Engländer, der bis heute als Ausbund eines Suchers nach der Nordwestpassage gilt und nicht zuletzt durch Sten Nadolnys Roman Die Entdeckung der Langsamkeit (1983) ein mythischer Heros geworden ist, das Muster eines Mannes, der sein Schicksal beharrlich mit dem Drang zum Voraussein verband - jener Grundbedingung, die für die Erforschung der Erde seit Olims Zeiten zwingend ist.

Sein Name: John Franklin.

John Franklin wurde am 15. April 1786 in Spilsby geboren1, einem Marktflecken in der Grafschaft Lincolnshire, nahe der Ostküste der Insel. Seine Vorväter stammten aus dem südwärts gelegenen Norfolk, hatten sich dann aber bei Sibsey in Lincolnshire als Gutsherren niedergelassen - freilich ohne Fortune. Denn mit jedem neuen Geschlecht schrumpfte das Vermögen der Sippe so weit zusammen, dass am Ende die Witwe John Franklins, des Großvaters des Wegbereiters, ein - wie die Annalen berichten - »gar mäßiges Auskommen« besaß. Da sie jedoch, wie ebenfalls kolportiert wird, eine Frau »von maskuliner Dynamik und resolutem...
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Autor

Sir John Franklin (1786-1847) britischer Marineoffizier, Kolonialbeamter und Arktisforscher. Er führte mehrere Expeditionen in arktische Gefilde, bis er auf der Suche nach einer Nordwestpassage für immer im Eis verschwand.