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Die Erforschung der Ostküste Nordamerikas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Edition Erdmann in der marixverlag GmbHerschienen am17.03.20211. Auflage
Samuel de Champlain kann als Gründer von Neufrankreich und als dessen erster Gouverneur bezeichnet werden, obwohl er diesen Titel nie führte. Vor allem in Kanada wird sein Vermächtnis mit der Bezeichnung 'Le père de la nouvelle France' geehrt. 1604 unternahm er seine erste Reise in das heutige Kanada als Teilnehmer einer Pelzhandelsmission. Er war den Sankt-Lorenz- Strom aufwärts gefahren und zeichnete eine Karte des Seengebiets nach indianischen Auskünften. Infolge weiterer Missionen als Leutnant mehrerer Vizekönige von Neufrankreich veranlasste Champlain 1608 die Gründung von Québec. Wer heute Kanada auf den Spuren Champlains erkunden will, der hat alle Möglichkeiten. Ob in der Stadt oder draußen in der freien Natur, überall findet sich sein Name: Eine nach ihm benannte Brücke überspannt den Sankt-Lorenz in Montréal, die Stadt Québec verewigt ihren Gründer und der Champlain Naturpark in Ontario bietet vielfältige Formen von Naturerlebnissen.

Samuel de Champlain (1574-1635) stammte vermutlich aus einer Seefahrerfamilie und machte erste Erfahrungen bei Fahrten in die Karibik und nach Mittelamerika auf dem Schiff seines Onkels. Seine Reisen und Missionen nach Nordamerika führten zur Gründung von Québec und Neufrankreich. Er wurde in Gefechten mit den Irokesen verwundet, studierte aber auch deren Lebensweise und die anderer Indianer und hinterließ uns mehrere Reiseberichte und ein Traktat über Führungsstil, Seemannskunst und Navigation.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextSamuel de Champlain kann als Gründer von Neufrankreich und als dessen erster Gouverneur bezeichnet werden, obwohl er diesen Titel nie führte. Vor allem in Kanada wird sein Vermächtnis mit der Bezeichnung 'Le père de la nouvelle France' geehrt. 1604 unternahm er seine erste Reise in das heutige Kanada als Teilnehmer einer Pelzhandelsmission. Er war den Sankt-Lorenz- Strom aufwärts gefahren und zeichnete eine Karte des Seengebiets nach indianischen Auskünften. Infolge weiterer Missionen als Leutnant mehrerer Vizekönige von Neufrankreich veranlasste Champlain 1608 die Gründung von Québec. Wer heute Kanada auf den Spuren Champlains erkunden will, der hat alle Möglichkeiten. Ob in der Stadt oder draußen in der freien Natur, überall findet sich sein Name: Eine nach ihm benannte Brücke überspannt den Sankt-Lorenz in Montréal, die Stadt Québec verewigt ihren Gründer und der Champlain Naturpark in Ontario bietet vielfältige Formen von Naturerlebnissen.

Samuel de Champlain (1574-1635) stammte vermutlich aus einer Seefahrerfamilie und machte erste Erfahrungen bei Fahrten in die Karibik und nach Mittelamerika auf dem Schiff seines Onkels. Seine Reisen und Missionen nach Nordamerika führten zur Gründung von Québec und Neufrankreich. Er wurde in Gefechten mit den Irokesen verwundet, studierte aber auch deren Lebensweise und die anderer Indianer und hinterließ uns mehrere Reiseberichte und ein Traktat über Führungsstil, Seemannskunst und Navigation.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783843806619
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum17.03.2021
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4437 Kbytes
Artikel-Nr.5673690
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Einleitung
Bemerkung zu den Längenmaßen im Text
Bemerkung zu den Abbildungen
Erste Reise
Erstes Buch
Zweites Buch
Zweite Reise des Sieur de Champlain
Dritte Reise des Sieur de Champlain
Vierte Reise des Sieur de Champlain
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Leseprobe

EINLEITUNG
I. GEDANKEN ZU BEGINN

Von den Entdeckungen Christoph Kolumbus Ende des 15. Jahrhunderts an kontrollierten Spanier und Portugiesen jahrzehntelang die amerikanische Atlantikküste. Gelegentliche Versuche anderer europäischer Mächte, sich einen Stützpunkt zu sichern, erfolgten nur halbherzig und ohne dauerhaften Erfolg. Der Franzose Jacques Cartier segelte zwischen 1534 und 1542 dreimal zum Sankt-Lorenz-Golf und den Strom hinauf bis zum Ort des späteren Montreal, doch zu guter Siedlung kam es nicht. Die hugenottischen Versuche Nicolas Durand de Villegaignons in Brasilien in den 1550er Jahren blieben ebenso ergebnislos wie etwa die zaghaften englischen Bemühungen auf Roanoke Island vor der Küste Virginias in den 1580er Jahren. Erst der britische Sieg über die Spanier 1588 und das Ende der französischen Religionskriege gegen die Jahrhundertwende hin machten den Weg frei für ernsthaftere Bestrebungen. Die erste französische, die dauerhaften Erfolg hatte, war diejenige Samuel de Champlains. Auf eigene Initiative hin und bald auch mit staatlicher Unterstützung legte er den Grundstein für die Entwicklung der neufranzösischen Kolonie.

Wir wüssten heute nicht viel über die Einzelheiten dieses Beginns ohne Champlains Berichte. Obwohl selbst eher ein Mann des Astrolabs und der Hakenbüchse, hat er uns jedoch offensichtlich aufgrund eigener oft minutiöser Aufzeichnungen recht ausführliche Erzählungen über vielerlei Einzelheiten dieser Anfangsjahre hinterlassen. Dafür gebührt ihm der uneingeschränkte Dank des Historikers. Natürlich ist die Darstellung durchgehend subjektiv gefärbt und verlangt, wie neuere Untersuchungen ergeben haben, in nicht wenigen Fällen hinsichtlich mancherlei Fakten nach Korrektur. Aber gleichwohl ist sie in vielem unersetzlich in ihrer Frische. Nirgends sonst finden wir eine solche Fülle von Beschreibungen der Fauna und Flora, der Sitten der Ureinwohner und der Mühsal der Erkundungsbemühung zu Beginn des 17. Jahrhunderts wie bei ihm. In den hier vorgelegten Schilderungen seiner Reisen zwischen 1604 und 1613, die das Kernstück seines schriftstellerischen Schreibens bilden, besitzen wir eine zeitgenössische Quelle erster Güte. Sie wird hier erstmals auch deutschsprachigen Lesern vorgelegt.

Bei der Übersetzung des im Französisch des frühen 17. Jahrhunderts verfassten Textes mussten natürlich hin und wieder im deutschen Sprachgebrauch nicht zu findende Wendungen adaptiert werden. Grundsätzlich wurde jedoch Wert gelegt auf möglichst große Textnähe, um dem Leser wenigstens so weit wie angängig das Flair des Originals zu vermitteln. Auf die Verwendung heute bei Manchen beliebter, ideologisch inspirierter Modernismen (»Erste-Nation-Leute« für Ureinwohner) wurde verzichtet. So schreibt Champlain zwar durchgehend von »Wilden«; diese werden in der vorliegenden Übersetzung aber, wohl sachgerechter, »Indianer« genannt. Absätze wurden grundsätzlich beibehalten. Für Ortsnamen wurde, falls heute üblich, die englische Form gewählt, sonst die französische.
II. SAMUEL DE CHAMPLAIN

Wenig ist bekannt über Champlains Abstammung. Seinem Ehevertrag zufolge wurde er als Sohn von Anthoine de Champlain, einem »Kapitän der Marine« und dessen Ehefrau Marguerite Le Roy geboren. Unbezweifelt ist, dass er seine Jugend in Brouage in der Saintonge (heutiges Département Charente-Maritime) an der französischen Atlantikküste verbrachte. Aber viele Fragen sind ungeklärt. Wurde er in Brouage geboren? Dies war damals ein vorwiegend katholischer Platz in einer hugenottischen, also protestantisch-calvinistischen Umgebung. Wurde er katholisch getauft? Sein für Katholiken unüblicher, alttestamentarischer Vorname Samuel deutet eher auf eine protestantische Familienabstammung hin. Andererseits verhielt er sich in späteren Jahren unzweideutig katholisch, doch dies in der Nähe des selbst vom Calvinismus zum römischen Glauben konvertierten Königs Heinrich IV. Ist Champlain diesem auch in Glaubenssachen gefolgt?

Sehr unsicher ist gleichfalls das genaue Jahr der Geburt. Das Taufregister jener Jahre in der Kirche von Brouage ist nicht erhalten. Lange Zeit schwankten diesbezügliche Annahmen zwischen etwa 1567 und 1580. Kürzlich fand man einen möglicherweise passenden Taufeintrag in einer Kirche der nahegelegenen Stadt La Rochelle aus dem Jahr 1574; doch sofort vorgebrachte Zweifel konnten bislang nicht überzeugend widerlegt werden.

Eine andere Frage ist diejenige nach der Zugehörigkeit zum Adel. Den Namen des Vaters ziert, wie oben erwähnt, in Champlains Eheurkunde die adlige Partikel »de«. Doch Champlain hat diese bis 1610 nicht verwendet. Auch war es damals nicht unüblich, dass sich arrivierte Leute auf diese Weise schmückten, ohne formell in den Adelsstand erhoben worden zu sein. Von solcher Erhebung wissen wir jedoch nichts. Der Umstand, dass Champlain trotz aller Verdienste um Neufrankreich nie mit dem dortigen Gouverneursposten ausgezeichnet wurde - was eine adlige Stellung vorausgesetzt hätte - deutet eher darauf hin, daß er in bürgerlichem Stand verblieb.

Nicht von Adel zu sein, bedeutete für Champlain freilich vor allem, dass er sich offen zeigen musste für die Möglichkeiten, die sich für sein Fortkommen boten. Gute Voraussetzungen für Letzteres waren durchaus vorhanden. Er besuchte wohl einige Jahre lang eine der in Brouage tätigen privaten Elementarschulen, wo ihm eine solide Grundausbildung in Grammatik und Rechnen vermittelt wurde. Seine späteren Schriften sind durchweg frei von den damals zum höheren Bildungsgut zählenden Bezügen zu antiker Mythologie und Philosophie, was gewiss darauf hinweist, dass er mit solchem Wissen nicht konfrontiert wurde. Vielmehr erhielt er seine weitere Ausbildung in der Praxis des Lebens, und dieses war für ein Kind der Seefestung Brouage fast notwendig mit dem Meer verbunden.
III. JUGENDJAHRE

Sowohl Champlains Vater als auch ein Onkel waren Seeleute. Bevor er sich allerdings auf See begab, lernte er das Metier eines Landsoldaten. Er diente wohl zwischen 1595 und 1598, also in den späten Jahren der französischen Religionskriege, in der Armee König Heinrichs IV. in der Bretagne. Erst Hilfsquartiermeister, beendete er sein Engagement schließlich als »maréchal de logis«, das heißt Verantwortlicher für die Versorgung der Pferde.

Nach der Beendigung der Kämpfe in der Bretagne erfuhr Champlain, dass ein Onkel mütterlicherseits sein Schiff zum Transport spanischer Truppen nach Cádiz vermietet hatte. Champlain wurde zum Sicherheits-Chef auf der Saint-Julien bestellt. Anschließend erhielt er einen Schiffsplatz auf einer zweijährigen Reise zu den spanischen Besitzungen in der Karibik. Champlain machte unterwegs, wie es seine Gewohnheit wurde, viele Notizen. Einen bebilderten Bericht über das während dieser Jahre Erfahrene übergab er dann nach seiner Rückkehr an Heinrich IV., der ihm daraufhin eine lebenslängliche Pension gewährte. Dieser Bericht, bekannt als Brief Discours â¦, wurde erst 1870 veröffentlicht. Gelegentlich ist wegen einiger Ungenauigkeiten und textlicher Diskrepanzen Champlains Autorenschaft infrage gestellt worden, doch wird diese neuerdings nicht eigentlich mehr bezweifelt.

Beim Tod des Onkels 1600 erbte Champlain dessen erheblichen Besitz einschließlich eines Gutes bei La Rochelle, Grundstücken in Spanien und eines Handelsschiffes von 150 Tonnen. Diese Erbschaft gewährte ihm, zusammen mit der königlichen Pension, eine finanzielle Unabhängigkeit, die ihn für vielerlei Unternehmungen frei machte. Sie gestattete ihm insbesondere auch, den Handelskreisen in Saint-Malo, Rouen und La Rochelle gegenüber forscher aufzutreten, als es sonst denkbar gewesen wäre.

Die nächsten zweieinhalb Jahre lang arbeitete Champlain am Hof Heinrichs IV. als Geograf, wobei es zu seinen Aufgaben gehörte, die Anlagen französischer Häfen zu besichtigen. Er erfuhr viel über Nordamerika von den Fischern, die jährlich über den Atlantik fuhren und die reichen Fischgründe vor der Küste von Massachusetts bis Neufundland ausbeuteten. Hierbei informierte er sich auch über die kürzlich erfolgten französischen Kolonisierungsversuche, etwa des 1600 in Tadoussac am Sankt-Lorenz-Strom unternommenen, und die Gründe für deren Scheitern.
IV. AKADIEN

1602 erhielt der Gouverneur von Dieppe, Aymar de Chaste, das Pelzhandelsmonopol für Nordamerika zugesprochen. Champlain sah die Möglichkeit einer weiteren Transatlantikreise und bat de Chaste erfolgreich um einen Platz auf dessen erstem nach Westen segelndem Schiff. Im März 1603 fuhr er von Honfleur in der Normandie auf der unter dem Kommando von François du Pont-Gravé stehenden Bonne-Renommée ab. Champlain hatte als eine Art Gentleman-Fahrgast keine eigentlichen Mannschaftsaufgaben auf dem Schiff. Er verstand sich aber offensichtlich gut mit dem älteren und erfahrenen Pont-Gravé, der ihm mancherlei Navigationswissen vermittelte und mit dem ihn danach...
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Samuel de Champlain (1574-1635) stammte vermutlich aus einer Seefahrerfamilie und machte erste Erfahrungen bei Fahrten in die Karibik und nach Mittelamerika auf dem Schiff seines Onkels. Seine Reisen und Missionen nach Nordamerika führten zur Gründung von Québec und Neufrankreich. Er wurde in Gefechten mit den Irokesen verwundet, studierte aber auch deren Lebensweise und die anderer Indianer und hinterließ uns mehrere Reiseberichte und ein Traktat über Führungsstil, Seemannskunst und Navigation.