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Das Strandhaus

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.03.20221. Auflage
Wer die Wahrheit sucht, findet den Tod! Hochspannend und schottisch-unheimlich bietet 'Das Strandhaus' einen packenden Mix aus atmosphärischer Psycho-Spannung und eiskaltem Polit-Thriller. Für die einflussreiche Politikerin Juliet bricht eine Welt zusammen, als sie die Nachricht vom Tod ihrer Nichte erhält: Die talentierte, lebensfrohe Beth soll sich beim Sommerhaus der Familie im Meer ertränkt haben? Trotz eines Abschiedsbriefs kann Juliet das einfach nicht glauben. Obwohl ihre Partei, die sich für Frauenrechte einsetzt, mitten im Wahlkampf steckt, fährt Juliet zum Strandhaus an der schottischen Küste, um selbst ein paar Nachforschungen anzustellen. Schnell fallen ihr einige Merkwürdigkeiten auf. Und die Nachbarn - eine prominente Techno-Band, mit deren Sänger Beth angeblich liiert war - wirken seltsam zwielichtig. Doch um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, braucht Juliet nicht nur die Fähigkeiten einer mit allen Wassern gewaschenen Politikerin, sondern vor allem das, was ihre Jugend an Schottlands rauer Küste und seinem tückischen Meer sie gelehrt hat ... Ein unwahrscheinlicher Selbstmord, eine skrupellose Intrige und eine Frau, die bereit ist, alles zu riskieren: Deborah O'Donoghues Thriller »Das Strandhaus« begeistert mit toughem, intelligentem Nervenkitzel aus Schottland.

Deborah O'Donoghue studierte Englisch und Französisch an der University of Sussex und Darstellende Kunst an der Sorbonne. Sie arbeitete als Mädchen für alles in einem Comedy-Club, reparierte Karosserien und verkaufte Fish and Chips in Brighton. Nach einer Lehrtätigkeit an der Université Paris VII und an Sekundarschulen in Sussex lebt und schreibt sie heute in Brüssel. 'Das Strandhaus' ist ihr erster Roman.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextWer die Wahrheit sucht, findet den Tod! Hochspannend und schottisch-unheimlich bietet 'Das Strandhaus' einen packenden Mix aus atmosphärischer Psycho-Spannung und eiskaltem Polit-Thriller. Für die einflussreiche Politikerin Juliet bricht eine Welt zusammen, als sie die Nachricht vom Tod ihrer Nichte erhält: Die talentierte, lebensfrohe Beth soll sich beim Sommerhaus der Familie im Meer ertränkt haben? Trotz eines Abschiedsbriefs kann Juliet das einfach nicht glauben. Obwohl ihre Partei, die sich für Frauenrechte einsetzt, mitten im Wahlkampf steckt, fährt Juliet zum Strandhaus an der schottischen Küste, um selbst ein paar Nachforschungen anzustellen. Schnell fallen ihr einige Merkwürdigkeiten auf. Und die Nachbarn - eine prominente Techno-Band, mit deren Sänger Beth angeblich liiert war - wirken seltsam zwielichtig. Doch um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, braucht Juliet nicht nur die Fähigkeiten einer mit allen Wassern gewaschenen Politikerin, sondern vor allem das, was ihre Jugend an Schottlands rauer Küste und seinem tückischen Meer sie gelehrt hat ... Ein unwahrscheinlicher Selbstmord, eine skrupellose Intrige und eine Frau, die bereit ist, alles zu riskieren: Deborah O'Donoghues Thriller »Das Strandhaus« begeistert mit toughem, intelligentem Nervenkitzel aus Schottland.

Deborah O'Donoghue studierte Englisch und Französisch an der University of Sussex und Darstellende Kunst an der Sorbonne. Sie arbeitete als Mädchen für alles in einem Comedy-Club, reparierte Karosserien und verkaufte Fish and Chips in Brighton. Nach einer Lehrtätigkeit an der Université Paris VII und an Sekundarschulen in Sussex lebt und schreibt sie heute in Brüssel. 'Das Strandhaus' ist ihr erster Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426458679
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.03.2022
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3385 Kbytes
Artikel-Nr.5694586
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

5

Der Nachhall ist gewaltig und trifft sie hart. Fionas Rede ist ruhig und souverän, wie auch sie selbst. Sie gesteht die Niederlage ein und gratuliert den Siegern. Auf unaufdringliche Weise gelingt es ihr, die, wie sie es nennt, geheuchelten Mitleidsbekundungen der rechten Presse anzuprangern, ohne den Wählern die Schuld zu geben. Allein die fahrigen Bewegungen ihrer Finger, mit denen sie sich ständig durchs Haar fährt, offenbaren ihre Bestürzung. Noch während die Journalisten sie mit Fragen bombardieren, verlässt sie das Podium.

»Miss Goldman, Miss Goldman! Wie geht es jetzt mit der Progressive Alliance weiter? Werden Sie zurücktreten? Miss Goldman?«

Am nächsten Tag folgt ein längeres vertrauliches Gespräch mit der Wahlkampfzentrale in Brixton. Juliet steht in der Tür zu ihrem Büro und hört aus der Ferne mit. Die Frage, die allen unter den Nägeln brennt, beantwortet Fiona immer noch nicht. Was geschieht mit der PA, wenn sie geht? Und wer wird die Führung übernehmen? Unter anderem wird auch Juliets Name eine Zeit lang gehandelt, wobei sie diese Spekulationen selbst weder dementiert noch befeuert. Und wenn sie ehrlich ist, weiß sie nicht einmal, was sie von der Idee, die Parteiführung zu übernehmen, halten soll. Selbst in dieser schwierigen Lage ist Fiona ein Faktor, den man nicht außer Acht lassen darf. Es ist geradezu einschüchternd.

Eine junge Praktikantin in unmittelbarer Nähe bricht vor versammelter Mannschaft in Tränen aus. Juliet beneidet sie um die Fähigkeit, ihre Empfindungen zu zeigen. Das Gefühl von Benommenheit, das sie seit Wochen verspürt, beraubt alles seiner Vielfalt und Lebendigkeit. Fiona beendet das Gespräch mit überschwänglichen Worten, spricht von großer Dankbarkeit, persönlichem Bedauern und Kampfgeist, auch wenn es Juliet vorkommt, als versuchte jemand, mit blassen Wasserfarben ein kräftiges Bild auf die Leinwand zu bringen.

Fiona verlässt die improvisierte Bühne, kommt zu Juliet und schließt die Tür hinter sich. Die beiden Frauen sehen sich an. Sie arbeiten schon lange zusammen, in der Regel aber in Gegenwart anderer. Die Zuneigung zwischen ihnen ist greifbar, dennoch ist Juliet ein wenig bang. Fiona ist eine Frau, die man nicht zum Feind haben möchte.

Juliet wählt ihre Worte mit Bedacht. »Das war eine sehr schöne Rede.«

Fiona schlüpft aus ihrer eleganten roten Jacke und hängt sie in der Ecke an der Garderobe auf, wo sie sich neben Juliets weitem Trenchcoat wie das Kleidungsstück eines Schulkindes ausnimmt. Sie tritt an den Schreibtisch und legt die Hände auf die Lehne des Schreibtischstuhls. »Es tut mir leid, Juliet.«

»Du musst dich bei mir nicht entschuldigen.«

»Doch, weil ich weiß, was dir die Partei bedeutet.«

Juliet antwortet nicht. Sie traut sich nicht, etwas zu sagen.

»Du hast all die Jahre eine Menge eingebracht«, fährt Fiona fort. »Deine Klugheit, dein Urteilsvermögen, deine Kontakte.«

»Das gehört zum Job.«

»Ja, aber du bringst viel Talent und Leidenschaft für diese Arbeit mit.«

So geht das also? Hat Fiona vor, sie zu bequatschen, ihre Nachfolge anzutreten? Oder sind die Entschuldigung und das Süßholzraspeln nichts als ein Versuch, gut Wetter zu machen, um dann einen anderen Kandidaten aus dem Hut zu zaubern? Es ist nicht das erste Mal, dass Juliet sich einen Vorhang herbeiwünscht, den sie vor die gläserne Trennwand ziehen könnte. Ihr Blick wandert kurz zu den Leuten vor ihrem Büro, die sich bemühen, möglichst desinteressiert an dem zu wirken, was sich hier drinnen abspielt. Als sich auch Fiona zu ihnen umdreht, huschen sie davon. Mit dem Rücken zu Juliet tritt sie an die Scheibe und berührt sie mit den Fingerspitzen.

»Du hast unter einem großen Druck gestanden.«

Juliet erstarrt. Was soll das werden? »Fiona, bitte. Einfach war es für uns alle nicht. Auch für dich nicht.«

»Aber deine Nichte.«

»Beth.«

»Ja, Beth.« Fiona dreht sich zu ihr um und sieht sie an. »Ich weiß, dass sie wie eine Tochter für dich war, und ich rechne dir hoch an, dass du so schnell zurückgekommen bist. Der Tag muss furchtbar für dich gewesen sein. Es tut mir wirklich leid.«

»Danke.«

»So etwas kann man nur schwer ertragen, besonders bei Selbstmord.«

Will sie auf ihre Trauer hinaus? Die Schuld für das Scheitern darauf schieben? Juliet antwortet nicht gleich. Sie rückt ein paar Unterlagen auf dem Schreibtisch zurecht und bemerkt dabei, dass ihre Hände zittern und die Fingernägel abgekaut sind.

»Was soll Beths Tod damit zu tun haben?«

»Wusstest du, dass es eine Verbindung zwischen Beth und Dominic Palmer gibt?«

Wie vom Donner gerührt, sinkt Juliet in ihren Sessel zurück. Dominic Palmer? Dass Fiona den Namen überhaupt in den Mund nimmt, ist bereits erstaunlich genug. Der Erbe der Eden Media Group. Sein Name wird in der Parteizentrale schon lange nicht mehr in den Mund genommen. Sein Vater, Bernhard, hat das EMG-Imperium vor Jahren aus einem eingeführten Zeitungsunternehmen heraus aufgebaut und schon bald danach um ein Plattenlabel und mehrere Fernsehsender erweitert. Er ist ein bekannter Unterstützer der politischen Rechten und sollte sich eigentlich schon lange im Ruhestand befinden. Dem Vernehmen nach denkt er aber gar nicht daran, das Ruder aus der Hand zu geben, und hat zwei ultrarechte Social-Media-Plattformen aufgekauft, in denen es von Rassisten und Holocaust-Leugnern nur so wimmelt.

Die meisten Beobachter sind sich darin einig, dass Dominic kaum der Bewegungsspielraum zur Verfügung steht, der erforderlich wäre, um den Examiner zu führen. Obwohl er sich abstrampelt, seinem Vater und den Gesellschaftern von Eden zu zeigen, dass er das mitbringt, was es im krisenbehafteten Printmarkt braucht, ist das Blatt in bisher ungekannte inhaltliche Niederungen hinabgesunken. Alles, was politisch links von der Mitte angesiedelt ist, sieht sich wahnwitzigen Hetzkampagnen ausgesetzt. Dominic hat die Story über Fionas Affäre als Erster gebracht und eine Reihe alter Werbeaufnahmen und Aktfotos von ihr veröffentlicht, obwohl sein Vater vermutlich immer noch das Sagen hat.

Wie kommt Fiona jetzt auf Dominic? Juliet und das Team der PA erwogen, gerichtlich gegen ihn vorzugehen, denn es war nicht klar, ob die Bilder überhaupt echt oder, was wahrscheinlicher war, von Malcolm Lyall, Fionas PR-Agenten aus Schauspielertagen, an die Eden-Gruppe durchgestochen worden waren. Über Dominic eine Verbindung zu Lyall und Bernhard Palmer herzustellen, wäre ein Kinderspiel gewesen - zwischen ihnen bestand seit Jahren eine unheilige Allianz -, aber Fiona wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen.

Fiona setzt sich ihr gegenüber. »Die Information wurde mir zugespielt, und zwar bevor Beth gestorben ist. EMG soll an ihr interessiert gewesen sein.«

»Was, um Himmels willen, hat Beth mit Eden Media oder Dominic Palmer zu tun? Sie ist ... sie war doch nur eine kleine Design-Studentin.«

»Könnte sie versucht haben, Werbung für sich zu machen? Ich meine, sie wäre nicht die erste junge Frau, die es auf diese Weise versucht.«

Ihre Blicke treffen sich. Fiona lächelt verlegen.

Juliet steht nicht der Sinn nach irgendwelchen Bekenntnissen. Sie runzelt die Stirn. »Von wem weißt du das?«

»James.«

Juliet fragt sich, wie Fiona den Namen ihres Ex-Liebhabers über die Lippen bringt, ohne sich auch nur den Anflug von Scham über das Chaos anmerken zu lassen, in das die Affäre die Partei gestürzt hat.

»James Brockwell hat dir gesagt, dass Beth und Dominic Palmer sich kannten?« Juliet schüttelt den Kopf. »Das kann ich mir nicht vorstellen. Beth war weder reich noch berühmt oder ... Sie hatte keinen Grund, sich mit einem solchen Mann einzulassen.«

»Das ist richtig. Aber er muss an ihr interessiert gewesen sein. Wir wissen, dass Dominic Palmer ...« Fiona macht eine Pause, legt sich die Worte zurecht. Sie sieht sich wieder zum Fenster um, aber die Parteifreunde sind schon lange gegangen.

Sie zieht den Stuhl weiter heran. »Auf Palmers Schreibtisch lag eine Notiz über sie.«

»Über Beth? Was stand drauf? Und woher weißt du das?«

»James hatte jemanden an der Hand, der ihm hin und wieder ein paar Informationen zukommen ließ. Er hielt ihn über Eden und deren Projekte auf dem Laufenden. Auf dem Zettel stand nur Beths Name ... zusammen mit deinem.«

Juliet schließt die Augen. »Und das hat jemand gesehen, der für James arbeitet? In Dominic Palmers Büro? Das darf nicht wahr sein.«

»Damals dachten wir nicht, dass es wichtig wäre.«

»Wir? Du und James? Seit wann führt ihr die PA zusammen? Warum seid ihr nicht zu mir gekommen oder habt euch an die Zentrale gewandt?«

»Wir dachten, es ginge die PA nichts an. Und wie hätte ich dir erklären sollen, woher ich das wusste? James hat es mir erzählt, weil ... na ja, weil er sich um mich kümmert und weiß, wie sehr ich dich schätze. Sollen alle glauben, was sie wollen, ich habe weder ihn noch meine Position benutzt, nur um etwas für mich ...« Sie hält inne. Der seltene emotionale Ausbruch überrascht Juliet. Fiona scheint wirklich bewegt zu sein. Sie holt tief Luft und fährt fort. »Jedenfalls haben wir es für unwichtig gehalten, Juliet. Wie du weißt, hatten wir es nach meinen Bemerkungen über die Saudis mit Wirtschaftskreisen zu tun. James und ich haben uns natürlich an die Presse gewandt, und das ist dabei herausgekommen. Und als Beth dann gestorben ist, hatten wir diese Palmer-Sache schon fast vergessen. Es war schon traurig genug, und wir wollten es dir nicht noch...
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Autor

Deborah O'Donoghue studierte Englisch und Französisch an der University of Sussex und Darstellende Kunst an der Sorbonne. Sie arbeitete als Mädchen für alles in einem Comedy-Club, reparierte Karosserien und verkaufte Fish and Chips in Brighton. Nach einer Lehrtätigkeit an der Université Paris VII und an Sekundarschulen in Sussex lebt und schreibt sie heute in Brüssel. "Das Strandhaus" ist ihr erster Roman.
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