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Wega 3: Im Garten des Unsterblichen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am15.04.2021
Als die Menschen ins All vorstießen, gelangten sie zuerst ins System der blauen Sonne Wega und ihrer 42 Planeten. Dort trafen sie nicht nur auf Außerirdische, sondern auch auf das Galaktische Rätsel. Nach vielen Abenteuern konnten sie es lösen. Mehr als 3600 Jahre später sind die Bewohner des Wegasystems und die Menschen von der Erde längst gute Freunde. Doch als Perry Rhodan den Planeten Ferrol besucht, entwickeln sich auf einmal Raum-Zeit-Anomalien. Das gesamte System wird in einen undurchdringlichen Schirm gehüllt. In seinem Inneren sind Milliarden von Lebewesen gefangen. Was steckt dahinter? Kann Perry Rhodan das neue Galaktische Rätsel lösen?mehr

Produkt

KlappentextAls die Menschen ins All vorstießen, gelangten sie zuerst ins System der blauen Sonne Wega und ihrer 42 Planeten. Dort trafen sie nicht nur auf Außerirdische, sondern auch auf das Galaktische Rätsel. Nach vielen Abenteuern konnten sie es lösen. Mehr als 3600 Jahre später sind die Bewohner des Wegasystems und die Menschen von der Erde längst gute Freunde. Doch als Perry Rhodan den Planeten Ferrol besucht, entwickeln sich auf einmal Raum-Zeit-Anomalien. Das gesamte System wird in einen undurchdringlichen Schirm gehüllt. In seinem Inneren sind Milliarden von Lebewesen gefangen. Was steckt dahinter? Kann Perry Rhodan das neue Galaktische Rätsel lösen?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845353654
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum15.04.2021
Reihen-Nr.3
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1164 Kbytes
Artikel-Nr.5703057
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3.

 

Der Angriff kam plötzlich und ohne Warnung.

Perry Rhodan spürte, wie sich etwas Großes, Festes um seine Beine schlängelte und ihn mit einem Ruck zu Boden riss.

Er stürzte vornüber in den dichten Bodennebel und verlor dabei den Strahler. Sobald seine Hände den Boden berührten, kamen weitere Fangstränge aus dem Erdreich und ringelten sich um seine Arme.

Rhodan keuchte und streckte den Kopf in die Höhe. »Gillian!«

Da sah er über sich das Monster: kein Tier, sondern eine baumhohe Ranke, die mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit aus dem Boden wuchs und sich weit über ihn erhob.

Schon peitschte die Pflanze erneut auf ihn herab, da wirbelte Wetherby heran wie eine rächende Göttin. Mehrere Thermostrahlen fuhren in das Monster und setzten es in Flammen.

Rhodan glaubte, den Todesschrei des Pflanzenwesens zu hören. Ihm wurde so heiß, dass er das Gefühl hatte, ihm würden sämtliche Gesichtshaare wegbrennen.

Lodernde Zweige stürzten auf ihn. Aber die Stränge, die ihn an Armen und Beinen gepackt hatten, hielten ihn unverändert fest.

Der Boden hob und senkte sich, als hätte der Angriff mit der Thermowaffe nicht einem Pflanzenwesen gegolten, sondern dem ganzen Planeten.

Nur geringfügig löste sich der Griff der Pflanze. Mit einem Ächzen wälzte Rhodan seinen Körper herum und suchte nach seinem Kombistrahler.

Aus den Augenwinkeln sah er, wie rund um die abermals feuernde Gillian Wetherby neue Ranken aus dem Boden schossen.

Rhodan hatte sich noch immer nicht vollständig befreit. Er tastete wild im Nebel herum. Wo war die Waffe? Das wäre Atlan nie passiert! Er würde diesen Teil der Geschichte später etwas beschönigen müssen.

Die Ranken zogen Wetherby zu Boden. Aber sie hielt ihren Kombistrahler fest und feuerte weiterhin ununterbrochen auf die Pflanze. Flammenspeere zuckten empor. Der Nebel brannte.

Rhodan ertastete am Boden einen Knauf. Der Strahler, endlich! Er riss die Waffe an sich, wuchtete den Schalter in den Desintegratormodus und gab einen gefächerten Strahl auf den Boden ab, in das Umfeld der Stelle, wo die Ranken ihn so hartnäckig festhielten. Der Nebel leuchtete grün auf, als Teile des Pflanzenwesens zu atomarem Feinstaub zerfielen.

Rhodan war befreit. Ungelenk ruckte er in die Höhe.

Wetherby wenige Meter neben ihm war inzwischen vollständig von den Ranken umgeben. Die Pflanzententakel hatten ihre Arme in die Höhe gedrückt, sodass ihr Strahler nur noch in den Himmel feuerte. Für einen Moment entstand vor Rhodans geistigem Auge das Bild eines uralten Baums, in dessen Innerem ein menschliches Skelett eingeschlossen war.

Grimmig schoss er auf den Boden unter der Pilotin, wo die Wurzeln dieses Ungetüms sitzen mussten - wenn es so etwas wie Wurzeln hatte.

Das Pflanzenwesen ächzte - und brach endlich entzwei.

Wetherby fiel aus den berstenden Ästen und stürzte laut fluchend zu Boden in den Nebel. Sofort rappelte sie sich wieder auf und sicherte in alle Richtungen.

Nichts. Der Spuk war ebenso schnell wieder vorbei, wie er gekommen war.

Rhodan sah hinauf zum Himmel. Während ihrer Wanderung durch den Nebel war die Sonne heller geworden und höher gestiegen. Nun zogen sich dunkle Wolken zu einem Gewitter zusammen.

Rhodan zwinkerte. Ihm war, als flackere die Sonne für einen winzigen Augenblick. Wurde sie aus dem All angegriffen? War das ein Werk von Krakatau und seinen Maccani? Oder verwandelte ES die Sonne dieser Welt in eine Supernova wie damals die Wega?

Rhodan und Wetherby trugen leichte SERUNS, und im Moment boten ihnen diese Einsatzmonturen keine Möglichkeit, etwas über die Himmelsaktivität herauszufinden. Funk und Ortung waren nach wie vor ausgefallen. Was auch immer da oben vor sich ging, ein anderer Feind lauerte im Boden: Das Nebellabyrinth war zu einer tödlichen Gefahr geworden. Und dann war da noch der Bastardprinz Krakatau, der hinter ihnen her war.

 

*

 

Die knochige, graue Gestalt stand plötzlich auf einer Anhöhe.

Sie winkte ihnen aus dem Nebel zu. Sie trug ein wallendes Gewand. Der Wind offenbarte, dass sich darunter eine hagere Knochengestalt befand. Sie sah aus wie ein Geist, und ihre Stimme krächzte wie ein uralter Vogel: »Ihr müsst zu mir kommen! Ihr seid in Gefahr!«

Perry Rhodan verspürte einen hypnotischen Sog, der von der Stimme ausging. Trotz des Krächzens und eines undefinierbaren eigenartigen Zungenschlags wirkte sie nicht unangenehm. Im Gegenteil, sie lullte ihn ein und griff nach seinem Geist. Rhodans Mentalstabilisierung verhinderte jedoch, dass er dem Lockruf der grauen Frau erlag.

Automatisch hielt er sie für eine Frau, obwohl sie so fremdartig und geisterhaft wirkte. Sie war mehr als zwei Meter groß. Feste, lederartige Haut umspannte die Knochen. Ein runder, haarloser Kopf saß wie bei Halutern und Maahks ohne Hals direkt auf dem Rumpf. Es schien, als ob sie drei Augen habe. Doch bei genauem Hinsehen erwies sich, dass das dritte nur eine Art verkümmerter Spalt auf der Stirn war, umgeben von lippenförmigen Wülsten. Und sie hatte vier Arme: zwei dürre Hauptarme und zwei noch dünnere Zusatzarme, die ihr unterhalb der Brust aus dem Leib wuchsen.

»Wer bist du?« Gillian Wetherby trat schützend ein paar Schritte vor Rhodan und zielte mit dem Kombistrahler auf die Greisin, die auf unheimliche Weise noch immer nach seinem Bewusstsein tastete.

Rhodans Begleiterin war nicht mentalstabilisiert. Aber auch sie ließ sich von dem hypnotischen Lockruf offenbar nicht beeinflussen.

»Schnell, schnell! Kommt!«, drängte die Frau. Sie hatte ein breites Froschmaul, in dem scharfe Krokodilzähne saßen. »Die Glasspinnen kommen. Der Zusammenfall droht. Die Sonne geht unter!«

Rhodan blinzelte skeptisch zur Sonne, die hoch am Himmel stand.

Dann spürte er erneut etwas unter seinen Füßen. Aber diesmal war es kein Pflanzenwesen.

Die hügelige Nebellandschaft, die sie seit Stunden durchquerten, schaukelte leicht, der Boden wirkte instabil. Drohte ein Erdbeben? Bestand die Gefahr, dass dieser ganze Planet in sich zusammenfiel?

Für einen Augenblick verwehte der Nebel an seinen Füßen, da sah er es: Über die Stiefel des SERUNS wimmelten Hunderte blitzschneller Käfer. Manche waren groß wie Uniformknöpfe, andere wie die Faust eines Ertrusers. Ihre Körper bestanden aus einem harzigen, beinahe transparenten Material. Es waren keine Käfer, sondern Spinnen - die Glasspinnen.

Schon krabbelten sie an seinen Beinen hoch, kleine und große, durchsichtige, gefräßige Spinnenwesen.

»Helm schließen!«, befahl Rhodan. Der Helm des SERUNS entfaltete sich und schloss hermetisch ab.

Wetherby, die noch immer ihren Strahler auf die Geisterfrau gerichtet hatte, riss die Waffe herum und feuerte einen Thermostrahl auf den Untergrund ab. Gleichzeitig schloss sie ebenfalls den Helm ihres SERUNS. Da der Funk defekt war, konnten sie nun nicht mehr miteinander kommunizieren.

Trotzdem handelten sie in sofortigem Einverständnis. Gemeinsam stürmten sie den Hügel hoch, dorthin, wo die Geisterfrau ihnen hastig winkte, ihr zu folgen. Rhodan sah, dass sie barfuß war. Oben auf der Anhöhe hatte sich der Nebel fast vollständig verzogen. Die Frau wandte sich um und verschwand auf der anderen Seite.

Wetherby bestrich die Landschaft hinter ihnen noch einmal mit einer Thermosalve. Die Spinnen kreischten, der Nebel brannte.

Rhodan keuchte, als er die Stelle erreichte, wo die Fremde eben noch gestanden hatte. Er sah sie unter ihnen. Sie hatte den Rumpf nach vorn gekippt und war damit auf die Hauptarme herabgefallen. Auf allen vieren, unterstützt durch die kleineren Zusatzarme, jagte sie den Hügel hinunter.

Aber noch bizarrer als dieses sonderbare Lebewesen war der Anblick, der sich Rhodan bot, als er die Erhebung vollends erklommen hatte.

In einem kleinen Tal auf der anderen Seite standen wie eine verstreute Schafherde ein paar schlichte, weiße Hütten. Das Sonnenlicht spiegelte sich auf den hellen Dächern. Alles sah aus wie ein idyllisches Holomotiv, das Kinder ihren Eltern schickten, wenn sie zum ersten Mal allein auf einem fremden Planeten waren.

Wetherby kam neben Rhodan zum Stehen und blickte ebenso verblüfft auf die andere Seite der Anhöhe hinab. Die unheimliche Frau hatte mit großer Kraft und Geschwindigkeit das kleine Dorf schon fast erreicht.

Hastig halfen Rhodan und Wetherby einander, die Spinnen von ihren Anzügen abzuklopfen. Wetherby zerstrahlte die heruntergefallenen Tiere gnadenlos zu Atomstaub. Doch schon kamen weitere Artgenossen den Hügel hoch und drangen auf sie ein.

Die beiden Terraner zögerten nicht länger. Sie rannten der grauen Frau hinterher, die im selben Moment im Dorf ankam und in der ersten weißen Hütte verschwand.

Sie erreichten das Bauwerk kurz bevor die Glasspinnen das Tal überfluteten.

 

*

 

Perry Rhodan atmete auf, als die einfache Tür hinter ihnen mit einem pneumatischen Schmatzen in die Angeln fiel. Automatisch fuhren zwei große Balken von der Seite heran und verriegelten sie zusätzlich. Die äußerlich so simpel wirkende Hütte der Geisterfrau schien damit hermetisch versiegelt zu sein.

Rhodan öffnete den Helm und blickte sich um. Wetherby tat es ihm gleich.

Im Innern der Hütte war es hell, teils durch das Licht, das durch ein großes Fenster fiel, teils durch überall verteilte, kleine Lampen, die auf die Wände gerichtet waren. Der Unterschlupf der unheimlichen Frau war eine großzügige, elegant wirkende Räumlichkeit in weißer Optik. In schmalen Regalen standen Vasen und Lampen, an den Wänden waren einige Armaturen und technische Geräte angebracht, die nach...
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