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Wega 5: Die Mission des Wurms

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am13.05.2021
Seit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden bereisen die Menschen den Weltraum und erforschen die Wunder des Universums. Sie sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet, haben zahlreiche Welten besiedelt und kosmische Geschichte gestaltet. Als die Raumfahrer einst zu den Sternen aufbrachen, war die Wega ihr erstes Ziel. Im Jahr 2059 Neuer Galaktischer Zeitrechnung kehrt Perry Rhodan dorthin zurück, wo er den Schlüssel zur Unsterblichkeit entdeckt hat. Er gerät mitten in einen Krisenherd. Eine unbekannte Macht riegelt das System von der Außenwelt ab. Um die Gegner abzuwehren, müssen Rhodan und seine Gefährten einem neuen Galaktischen Rätsel nachspüren. Gemeinsam mit einer Raumpilotin, die aus einer fernen Vergangenheit stammt, durchläuft Perry Rhodan eine Reihe sonderbarer Prüfungen. Nur mit Mühe kann er dem Anführer der Maccani entkommen, der dem Terraner unerbittlich auf den Fersen bleibt. Auf der dritten Station wird Rhodan zur Geisel im Ringen um DIE MISSION DES WURMS ...mehr

Produkt

KlappentextSeit mehr als dreieinhalb Jahrtausenden bereisen die Menschen den Weltraum und erforschen die Wunder des Universums. Sie sind faszinierenden Fremdvölkern begegnet, haben zahlreiche Welten besiedelt und kosmische Geschichte gestaltet. Als die Raumfahrer einst zu den Sternen aufbrachen, war die Wega ihr erstes Ziel. Im Jahr 2059 Neuer Galaktischer Zeitrechnung kehrt Perry Rhodan dorthin zurück, wo er den Schlüssel zur Unsterblichkeit entdeckt hat. Er gerät mitten in einen Krisenherd. Eine unbekannte Macht riegelt das System von der Außenwelt ab. Um die Gegner abzuwehren, müssen Rhodan und seine Gefährten einem neuen Galaktischen Rätsel nachspüren. Gemeinsam mit einer Raumpilotin, die aus einer fernen Vergangenheit stammt, durchläuft Perry Rhodan eine Reihe sonderbarer Prüfungen. Nur mit Mühe kann er dem Anführer der Maccani entkommen, der dem Terraner unerbittlich auf den Fersen bleibt. Auf der dritten Station wird Rhodan zur Geisel im Ringen um DIE MISSION DES WURMS ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845353678
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum13.05.2021
Reihen-Nr.5
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1573 Kbytes
Artikel-Nr.5744123
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3.

Lanzette

Karyptichon

 

Die schweren Energiegeschütze, die weit oben an der konkaven Innenwandung der Lanzette verankert waren, ruckten vor und zurück. Sie feuerten beinahe pausenlos Salve um Salve auf die riesenhaften Insekten, die aus verborgenen Gängen in den Machtbereich der Garstag eingefallen waren: Sindillaner, die es auf diesem Deck eigentlich gar nicht geben sollte. Gleißend blaue Strahlen fuhren in die Insektenkörper und lösten diese fast vollkommen auf. Ein beißender Gestank verbreitete sich in der drückend heißen Halle.

Hinter den Maschinenblöcken lauerten die überlebenden Sindillaner, die es verstanden hatten, rechtzeitig Deckung zu suchen - hinter wertvollem Gerät oder so nah der Wandung, dass die Energiegeschütze sie nicht erreichen konnten. Denn deren Automatik verhinderte, dass sie Schüsse abgaben, welche die Struktur der Lanzette gefährden mochten.

Die Lanzette durfte nicht beschädigt werden! Das war der oberste Grundsatz. Der Bohrwurm musste seine Arbeit weiter verrichten! Das war die heilige Mission der Garstag.

Karyptichon, der Erste Bewahrer, würde bis zu seinem letzten Atemzug dafür kämpfen, dass die Lanzette diese Aufgabe erfüllte. Selbst wenn sie ihr Ziel niemals erreichte. Dann würde er eben beim Versuch sterben.

Im Laufe seines fast 40.000 Tage währenden Lebens hatte Karyptichon schon viele Angriffe verfeindeter Gruppen im Innern der Lanzette erlebt. Manche hatten das Ziel gehabt, die Herrschaft über den Bohrwurm zu erobern, andere wollten einfach nur zerstören. Verrückte und Verwirrte waren über die Transmitter des Unsterblichen an Bord gekommen. Als sie begriffen hatten, wo sie gelandet waren, konnten es einige einfach nicht ertragen. Sie suchten einen Ausweg, den es nicht gab, und als sie das erkannten, versuchten sie, die Lanzette zu zerstören. Es war eine Art Selbstmord.

Andere gründeten Gruppen, mit denen sie sich entweder irgendwo isoliert verschanzten oder die Lanzette mit Krieg überzogen. Sie wollten die absolute Macht erobern und die Lanzette zwingen, ihren Kurs zu ändern. In Hunderten und Tausenden Jahren waren aus solchen Gruppen zuweilen Völker entstanden, die einander gegenseitig bekämpften.

Seit Karyptichon zum 209. Bewahrer des Ersten Ranges berufen worden war, oblag es ihm, in die Kriege auf der Lanzette einzugreifen, um wenigstens die gröbsten Zerstörungen zu verhindern. Er musste dafür sorgen, dass der Bohrkopf an der Spitze seine Arbeit verrichten konnte.

Dabei ging es schon seit langer Zeit gar nicht mehr darum, was der Bohrkopf eigentlich tat. Es ging auch nicht mehr darum, die Völker der Lanzette zu vereinen, damit sie gemeinsam dieser Aufgabe folgten. Sondern es ging nur noch ums Überleben. Karyptichon musste die Angreifer zurückschlagen und die Geräte, die noch funktionierten, in Betrieb halten. Schon seine Vorgänger indes hatten die Kontrolle über große Teile der Lanzette längst verloren.

Müde blickte der Erste Bewahrer durch seine von warzigen Schuppen fast zugewucherten Augen auf den Schauplatz des Kampfs. Seine Getreuen, fast 100 an der Zahl, rückten einzeln zwischen Geräteblöcken vor, hinter denen sich die riesenhaften Insekten verborgen hatten. Manchmal waren die Gegner unvorsichtig, und ein Fühler oder ein Bein ragte über die Geräte hinaus. Dann schossen Karyptichons Leute sofort.

Die Bewahrer der Lanzette trugen ihre Karabiner manchmal in zweien oder gar dreien ihrer vier Hände. Es waren tödliche Handfeuerwaffen. Doch es war mutig, sich mit so einem primitiven Kampfgerät einem mordlüsternen Sindillaner entgegenzustellen, der viermal so hoch war wie ein Garstag.

Weiter hinten fauchte wieder ein Schuss. Kreischend bäumte sich der getroffene Sindillaner auf und stürzte sich auf den Schützen: Jegtichlar, Karyptichons obersten Lanzettenmeister. In einer der anderen Hände hielt Jegtichlar einen Paralysator, ein energiebetriebenes Gerät, das sparsam eingesetzt werden musste. Er bestrich das Insekt mit einer Garbe und zog Arme und Kopf in sein Leibdach zurück, als der Riese über ihm zusammenbrach.

Diesen Gegner musste man zuerst kampfunfähig schießen, weil die Nervenbahnen der Sindillaner den Paralyseimpuls so langsam an ihr Gehirn leiteten, dass sie noch lange weiterkämpften, bevor sie endgültig zusammenbrachen. Das hatten sie mit den Macrygen im oberen Teil des Bohrwurms gemein. Das Insekt zuckte, begrub Jegtichlar unter sich und wurde dann endlich still.

Zwei andere Soldaten eilten heran und befreiten den Lanzettenmeister von dem Insektenkörper. Als Jegtichlars bunter Kopf unter dem Leibdach hervorkam, war sein Gefieder zwar in Unordnung. Aber er wehrte die Versuche der Kameraden, ihn zu stützen, sofort ab.

Humpelnd, jedoch weitgehend unverletzt, kam er auf seinen kurzen Beinen zu Karyptichon und machte Meldung. »Wir schlagen sie zurück!«, rief er. »Es sind Hunderte. Aber wir schlagen sie zurück!« Es machte beinahe den Eindruck, als ob ihm der Kampf Spaß machte.

»Gewiss.« Karyptichon klappte milde die Augendeckel nieder.

Jegtichlar war jung, sein Gesichtsgefieder bunt und glänzend, die Augen frei, das Leibdach fest und unbeschädigt. Er glaubte noch daran, dass der ewige Krieg eines Tages gewonnen werden könnte. Dabei diente das Kämpfen nur noch dazu, den Status quo aufrechtzuerhalten.

Ein anderer Garstag lief herbei. Karyptichon erkannte ihn durch das Schuppengeflecht vor seinen Augen nicht auf Anhieb. »Geschütz zwei ist ausgefallen!«, meldete der Soldat. »Keine Energie mehr!«

War das nicht der junge Rigglaran? Auch so ein tatkräftiger Junge, voller Temperament und Hoffnung. Was würde aus ihm werden, wenn er erst mal ins Uik kam? Karyptichon würde es nicht mehr erleben. Er war ein alter Kämpfer. Diese Zeit im Leben eines Garstag lag schon lange hinter ihm.

»Die Energie wird für keins der Geschütze lange reichen«, bedauerte Karyptichon mit rauer Stimme. »Wir schlagen die Sindillaner zurück, ja. Aber dieser Sieg ist teuer erkauft. Die Vorräte sind fast aufgebraucht. Und es wird keinen Nachschub geben.«

Rigglaran hatte seine Meldung gemacht und zog sich eilends zurück. Er stürzte sich wieder in den Kampf, um weitere Sindillaner aufzuspüren, die sich hinter den Geräten verschanzt hatten.

Jegtichlar rümpfte den Schnabel und kam einen Schritt näher. »Wir werden dennoch gewinnen, Erster Bewahrer - eines Tages. Vielleicht sollten wir es sein, die ins Gebiet der Sindillaner vordringen!«

Karyptichon winkte ab. »Dann werden sie es sein, die uns zurückschlagen.«

Der junge Lanzettenmeister öffnete den Schnabel, aber er sagte nichts. Er schien nicht zu wissen, was er auf Karyptichons Argument erwidern sollte. »Ich wusste überhaupt nicht, dass Sindillaner so weit in die unteren Decks vorgedrungen sind«, brachte er schließlich hilflos hervor.

Karyptichon öffnete die Augendeckel ganz, damit er Jegtichlar besser sehen konnte. »Das sind sie nicht«, sagte er. »Die Sindillaner verteidigen ihren Machtbereich in den oberen Decks. Aber sie streben nicht aktiv danach, ihn von sich aus zu erweitern. Mysganc hat jedoch einige von ihnen in seinen Machtbereich gelockt oder entführt. Er hat sie für seine Zwecke konditioniert und missbraucht. Diese Zwecke bestehen darin, uns anzugreifen!«

Karyptichon zog einen Arm in sein Leibdach zurück und bediente den Mikrocomputer, den er dort seit seinen Kindheitstagen aufgebaut und gepflegt hatte. ES sei Dank waren die im Innern integrierten Energiespeicher noch nicht verbraucht. Er rief die Daten und Baupläne von Deck 12 auf, als wären sie ihm nicht bereits bis ins kleinste Detail bekannt.

»Diese Attacke war vielleicht nur als Störmanöver gedacht«, analysierte er. »Vielleicht war Mysgancs Ziel aber auch, die Energievorräte der Geschütze zu verbrauchen, und nur dafür hat er die Sindillaner in den Tod geschickt. In beiden Fällen kommt der große Angriff bald. Wir müssen darauf vorbereitet sein. Außerdem haben die Sindillaner ungenutzte Geheimgänge entdeckt, um in unseren Bereich vorzudringen. Wir werden diese Zugänge zerstören müssen - und dabei noch mehr Energie verbrauchen!«

Seine Finger im Innern des Leibdachs ertasteten die Koordinaten der Orte, an denen er geheime Zugänge der Sindillaner vermutete. Er nannte dem Lanzettenmeister die Daten. Jegtichlar bestätigte eilfertig, begab sich zu seinen Unteroffizieren und schickte sie in die eine und andere Richtung.

Im Hintergrund donnerten Schüsse, der Todesschrei eines weiteren Sindillaners erklang. Der Kampf auf Deck 12 war noch nicht vorbei.

Aus trüben Augen blickte Karyptichon dem jungen Garstag nach. Er war übereifrig und viel zu selbstbewusst. Aber der Junge gefiel ihm. Eines Tages würde er Erster Bewahrer werden, eine ehrenvolle und wichtige Aufgabe. Auch wenn es vielleicht keine Zukunft mehr gab.

 

*

 

Die Klause war der Schlupfwinkel des Ersten Bewahrers auf Deck 2. Dahin zog sich Karyptichon zurück, wenn er über die Zukunft der Garstag nachdachte. Dort setzte er die Bauteile zusammen, die er ins Innere seines Leibdachs integrierte, so wie es jeder Garstag tat. Doch als Erster Bewahrer war er privilegiert. Ihm gebührte Zugang zur besten und funktionstüchtigsten Technik, die die Lanzette noch bereithielt. Auch wenn das kein besonderes Qualitätsmerkmal war.

Die Klause war ein sternförmiger Technobereich, in dessen Mitte der Erste Bewahrer saß wie eine Khyrrgospinne in ihrem Netz. Überall summten und zirpten Geräte wie ein Frühlingschor der Insekten. Karyptichon genoss das Konzert der Apparate, das nur deshalb hinter das Deckgefieder seiner Ohren drang, weil die Klause genau wie eine...
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