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Sonne über dem Salzgarten

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
365 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am25.02.20221. Aufl. 2022
Die erfolgreiche, aber gestresste Sterneköchin Julia will ihren Neffen eigentlich nur kurz auf die kanarische Insel La Palma begleiten. Doch dann entdeckt sie über einer wildromantischen Bucht eine alte Finca, die sie sofort verzaubert. Könnte sie sich hier ihren Traum von einem kleinen Restaurant am Meer erfüllen? Es scheint sich perfekt zu fügen, dass am Fuße der Klippe ein Salzgarten liegt, der in Familientradition von dem attraktiven Álvaro betrieben wird. Julia verliebt sich auf den ersten Blick in ihn, und auch er ist ihr sehr zugetan. Aber wie so oft im Leben kann das, was so einfach schien, ganz schön kompliziert werden ...

Ein wunderbarer Roman um Liebe, einen großen Traum und einen traditionellen Salzgarten am Atlantik



Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie wuchs in Süddeutschland und Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald. Ihre KAMELIEN-INSEL-Romane gelangten alle auf die Bestsellerliste - ebenso wie die SEIDENVILLA-Saga, die in einer Seidenweberei spielt. Die neue Reihe handelt von einem Salzgarten auf den Kanarischen Inseln.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
HörbuchCD-ROM
EUR16,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie erfolgreiche, aber gestresste Sterneköchin Julia will ihren Neffen eigentlich nur kurz auf die kanarische Insel La Palma begleiten. Doch dann entdeckt sie über einer wildromantischen Bucht eine alte Finca, die sie sofort verzaubert. Könnte sie sich hier ihren Traum von einem kleinen Restaurant am Meer erfüllen? Es scheint sich perfekt zu fügen, dass am Fuße der Klippe ein Salzgarten liegt, der in Familientradition von dem attraktiven Álvaro betrieben wird. Julia verliebt sich auf den ersten Blick in ihn, und auch er ist ihr sehr zugetan. Aber wie so oft im Leben kann das, was so einfach schien, ganz schön kompliziert werden ...

Ein wunderbarer Roman um Liebe, einen großen Traum und einen traditionellen Salzgarten am Atlantik



Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie wuchs in Süddeutschland und Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald. Ihre KAMELIEN-INSEL-Romane gelangten alle auf die Bestsellerliste - ebenso wie die SEIDENVILLA-Saga, die in einer Seidenweberei spielt. Die neue Reihe handelt von einem Salzgarten auf den Kanarischen Inseln.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751709668
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.02.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.1
Seiten365 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1763 Kbytes
Artikel-Nr.5708734
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2
Nudeln mit Tomatensauce

»Urlaub?« Kercher sah sie an, als verlange sie etwas ganz und gar Ungeheuerliches. »Eine ganze Woche? Wie stellen Sie sich das vor?«

»Ich hab es mir genau überlegt«, antwortete Julia. »Wenn ich die Menüs im Voraus plane und mit René durchgehe, dann müsste das eigentlich klappen.«

»Müsste? Eigentlich?« Kercher riss die Augen noch weiter auf. »Eine Sterneküche ist ein Präzisionslabor. Da muss alles hundertprozentig sein. Ach was, hundertfünfzigprozentig. Experimente können wir uns nicht leisten.«

»René kann mich eine Woche lang vertreten«, gab Julia zurück. »Gut, er ist noch jung. Es kann allerdings nicht schaden, ihm etwas Verantwortung zu â¦«

»Ich halte das für keine gute Idee«, fiel ihr Kercher ins Wort. »Sie können jetzt nicht fort. In einem halben Jahr vielleicht. Aber nicht jetzt.«

»Es wird nie den idealen Zeitpunkt geben«, gab Julia zu bedenken. »Außer Sie schließen das Restaurant für zwei oder drei Wochen, und wir machen alle Urlaub. Das haben Sie ja nicht im Sinn«, fügte sie schnell hinzu, als sie sah, wie Kercher aufbegehren wollte. »Und ich brauche jetzt eine Woche. Es muss einfach sein.«

»Ausgeschlossen«, beharrte Kercher und wandte sich irgendwelchen Papieren auf seinem Schreibtisch zu, so als sei das Gespräch für ihn beendet.

Unschlüssig blieb Julia in dem großzügigen Büro des Restaurantbesitzers stehen und sah sich um. Sie war schon viele Male hier gewesen, und doch hatte sie sich nie die Zeit genommen, genauer hinzuschauen. Eine maßgeschreinerte Bücherwand aus massivem Nussbaumholz, wenn sie das richtig einschätzte, in der die einschlägigen Werke der berühmtesten Köche standen. Ob Kercher je darin gelesen hatte? Ein paar Jahrgänge des Guide Michelin standen daneben, einige Ordner, dazwischen viel Freiraum. Und waren diese Lederrücken dort oben nicht Buchattrappen? Der Schreibtisch, hinter dem Kercher sich verschanzte, war aus demselben Holz wie die Bücherwand und wirkte wuchtig und abweisend. Julias Füße versanken in dem dichten Flor eines Perserteppichs. Alles war zu groß, zu üppig, irgendwie falsch.

»Es handelt sich um einen Notfall«, versuchte sie es erneut. »Ich muss meinen Neffen zu seinem Vater bringen. Der Junge ist erst zwölf. Bitte. Wir kriegen das hin, ganz bestimmt.« Julia fühlte, wie ihr heiß wurde vor Scham und aufsteigendem Zorn. Sie fand es nicht richtig, Bittstellerin sein zu müssen. Sie war Küchenchefin und gewohnt, dass Dinge rasch und vernünftig geregelt wurden und vor allem, dass man ihr vertraute. »Es muss auch mal ohne mich gehen«, fuhr sie eine Spur lauter fort. »Sollte ich irgendwann mal krank werden â¦«

»Krank? Sie sind aber nicht krank!«, fiel ihr Kercher zornig ins Wort. »Und hüten Sie sich ja, jemals krank zu werden. Wir stehen noch ganz am Anfang. Den Stern haben wir erst seit ein paar Wochen. Sagen Sie mal, was bilden Sie sich überhaupt ein?«

Julia musste sich schwer zusammenreißen, um nicht aus der Haut zu fahren, denn damit war bei Kercher überhaupt nichts zu erreichen, das wusste sie aus Erfahrung. Und es war auch nicht hilfreich, ihn darauf hinzuweisen, dass sie den Stern errungen hatte, nicht er. Denn ein Michelin-Stern wurde einem Restaurant verliehen, nicht dem Koch. Falls sie je das Savoir Vivre verlassen würde, könnte sie diese Auszeichnung nicht mitnehmen wie eine Trophäe. Sie müsste ihn an ihrer neuen Wirkungsstätte abermals erringen.

Das alles war schrecklich ungerecht. Und wenn sie ihren Beruf nicht so lieben würde, dass sie sich für ihr Leben überhaupt nichts anderes vorstellen konnte, dann hätte sie bestimmt schon hundert Mal das Handtuch geworfen. Aber das kam nicht infrage. Nicht wegen einer Woche Urlaub, der ihr zustand.

»René wird mich vertreten«, sagte sie ruhig und bestimmt. »Früher oder später muss er ins kalte Wasser springen, er ist mein Souschef und zeigt tagtäglich, was er draufhat. Er kann das, Sie werden sehen.«

»Das entscheide immer noch ich!«, gab Kercher zurück.

»Jeder hat ein Recht auf Urlaub«, erklärte sie so ruhig, wie sie es vermochte. »Letztes Jahr habe ich schon darauf verzichtet. Jetzt brauche ich ihn wirklich. Nicht für mich. Für die Familie. Am Donnerstag geht der Flug, und eine Woche später bin ich wieder zurück.«

Kercher lief so hochrot an, dass Julia befürchtete, es würde ihn gleich der Schlag treffen. Den Wutausbruch, der nun folgte, ließ Julia an sich abperlen wie einen Gewitterregen, jedenfalls bemühte sie sich darum. Sie hatte das schon viel zu oft erlebt, um sich davon beeindrucken zu lassen. Und trotzdem. Irgendwann riss ihr der Geduldsfaden.

»Das reicht jetzt«, unterbrach sie ihn kalt vor Zorn. »Wenn Sie mich langfristig hier halten wollen, dann behandeln Sie mich bitte anständig. Es ist nicht so, dass ich keine Angebote von anderen erstklassigen Häusern bekäme.« Sie biss sich auf die Zunge. Davon hatte sie Kercher eigentlich nichts erzählen wollen. Es war nicht klug, mit Kündigung zu drohen, wenn man es nicht ernst damit meinte. Und sie hatte nicht vor, das Savoir Vivre zu verlassen. Schließlich hatte sie gerade erst das Team beisammen, von dem sie überzeugt war, dass sie gemeinsam Großes leisten konnten. Jeder ihrer Mitarbeiter hatte einzigartige Qualitäten, obwohl René beispielsweise noch nicht auf der Höhe seines Könnens war, dazu war er einfach noch zu jung. Aber er würde rasch lernen. In einem Jahr oder zwei würde er vermutlich schwer zu halten sein, und sie müsste ihn zwar mit Bedauern, doch auch mit Stolz ziehen lassen.

»Na gut«, sagte Kercher plötzlich und wirkte, als hätte er soeben eine Eingebung gehabt. »Sie fliegen am Montag, da haben wir ohnehin unseren Ruhetag. Und kommen am Mittwoch zurück. Am Abend will ich Sie dann wieder hier in der Küche sehen.«

»So geht das nicht«, versuchte sie zu widersprechen.

»Dieses Gespräch ist beendet«, sagte Kercher. »Ich rate Ihnen nur eines, Madame mit den tausend erstklassigen Angeboten: Verschwinden Sie jetzt in Ihre Küche.«

Einen Moment lang musste sie sich an dem chromblitzenden Handlauf festhalten, als sie die Treppe zum Restaurant hinunterging. In ihrem Kopf dröhnte es, und etwas ballte sich schmerzhaft zwischen Herz und Magen zusammen. Am liebsten wäre sie zurück in Kerchers Büro gestürmt und hätte mit der Faust auf seinem protzigen Schreibtisch herumgetrommelt, so zornig war sie. Dann fiel ihre Wut auch schon in sich zusammen wie ein Soufflé, das zu früh aus dem Ofen genommen wurde.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte Amelie erschrocken, als sie Julia ins Restaurant kommen sah.

»Ach, nichts«, brachte Julia hervor und fuhr sich mit der Hand über ihr Gesicht. »Ich muss Emil zu Jens auf die Kanaren bringen. Kercher tut so, als wäre Urlaub eine Todsünde.«

»Du willst verreisen?« Amelie sah sie mit kugelrunden Augen an.

»Ist das so schockierend?«, fragte Julia zurück und musste trotz allem lachen.

»Du bist noch nie verreist, seit wir uns kennen«, versuchte Amelie, sich zu rechtfertigen. »Und wie soll das in der Küche laufen ohne dich?«

Julia ließ sich resigniert auf einen Stuhl neben der Theke fallen und ließ ihren Blick durch das Restaurant schweifen. Jeder Tisch war tadellos eingedeckt. Bei Tage mochte der Raum ein wenig schlicht wirken, seinen Zauber entfaltete er erst gegen Abend mit der raffinierten, indirekten Beleuchtung, die ihn in ein warmes, goldenes Licht tauchte. Auch bei der Einrichtung hatte sie Kercher beraten und auf einem dezenten, modernen Ambiente bestanden. Kein Schwarzwald-Kitsch, sondern warme, ruhige Farben und viel Raum für täglich frische Blumenarrangements, die sie von einer jungen Floristin vor Ort anfertigen ließen. Die Stühle waren bequem, was in den wenigsten anderen Restaurants der Fall war, wie Julia aus Erfahrung wusste. Das Savoir Vivre war ein Ort zum Wohlfühlen, an dem die Gäste einen Abend lang die Hektik des Alltags hinter sich lassen konnten.

Es war schon nach vierzehn Uhr, und es wurde Zeit, nach Hause zu gehen und Emil schonend beizubringen, dass sie ihn nur kurz abliefern würde, statt wie versprochen eine Woche lang zu bleiben.

»Keiner ist unersetzlich«, antwortete sie schließlich auf Amelies Frage. »René kann das schaffen, wenn er sich zusammenreißt, und das wird er tun, so ehrgeizig wie er ist. Wenn Kercher nicht so knickrig wäre und den zusätzlichen Koch eingestellt hätte, wegen dem ich ihm seit Wochen in den Ohren liege, dann wäre das noch viel einfacher. Aber er hört ja nicht auf mich.« Sie erhob sich. »Ich muss los. Emil wartet.« Sie straffte sich. Das Gespräch mit Kercher war eine herbe Enttäuschung gewesen, doch sie würde sich nicht unterkriegen lassen.

»Du siehst irgendwie â¦ müde aus«, hörte sie Amelie sagen. »Ist alles in Ordnung mit dir?«

»Natürlich«, antwortete Julia mechanisch und sah auf ihre Armbanduhr. Es war fast halb drei. »Ich geh jetzt mal die Flüge buchen. Wir sehen uns später.

Julia trat durch die magische Schwingtür, die Restaurant und Küche voneinander trennte. Alles war bereit für den allabendlichen großen Auftritt. Seit der Guide Michelin vor gut zwei Monaten seine Wertung veröffentlich hatte und außerdem mehrseitige Reportagen über Julia in den einschlägigen Magazinen erschienen waren, stand das Telefon nicht mehr still. Julia war der neue Star am Gourmethimmel und das Savoir Vivre bis ins nächste Jahr hinein ausgebucht - wer jetzt einen Tisch wollte, musste sich zehn Monate lang gedulden. Vermutlich hatte Kercher, das Ekel, sogar recht. Eine...

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Tabea Bach war Operndramaturgin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Sie wuchs in Süddeutschland und Frankreich auf. Ihr Studium führte sie nach München und Florenz. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem idyllischen Dorf im Schwarzwald. Ihre KAMELIEN-INSEL-Romane gelangten alle auf die Bestsellerliste - ebenso wie die SEIDENVILLA-Saga, die in einer Seidenweberei spielt. Die neue Reihe handelt von einem Salzgarten auf den Kanarischen Inseln.
Sonne über dem Salzgarten

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