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Hamish Macbeth riskiert Kopf und Kragen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
271 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.01.20221. Aufl. 2022
Eigentlich wollte der gebeutelte schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth im charmanten Küstenstädtchen Skag einfach nur Urlaub machen. Doch dann ist das Essen furchtbar, und der Typ im Nebenzimmer nervt ihn so sehr, dass er ihm ordentlich die Meinung geigt. Leider treibt der Kerl wenig später leblos im Fluss, und Hamish ist plötzlich der Hauptverdächtige in einem Mordfall. Statt Urlaub heißt es also: den eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen und den Mörder dingfest machen!


M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um die englische Detektivin Agatha Raisin und den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth feierte sie große Erfolge in über 17 Ländern. Sie verstarb im Dezember 2019 im Alter von 83 Jahren.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEigentlich wollte der gebeutelte schottische Dorfpolizist Hamish Macbeth im charmanten Küstenstädtchen Skag einfach nur Urlaub machen. Doch dann ist das Essen furchtbar, und der Typ im Nebenzimmer nervt ihn so sehr, dass er ihm ordentlich die Meinung geigt. Leider treibt der Kerl wenig später leblos im Fluss, und Hamish ist plötzlich der Hauptverdächtige in einem Mordfall. Statt Urlaub heißt es also: den eigenen Kopf aus der Schlinge ziehen und den Mörder dingfest machen!


M. C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um die englische Detektivin Agatha Raisin und den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth feierte sie große Erfolge in über 17 Ländern. Sie verstarb im Dezember 2019 im Alter von 83 Jahren.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751709682
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.01.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.11
Seiten271 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5708820
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Erstes Kapitel

Oh, welche Schmach! -
Der Skandal, der unglaubliche Niedergang!

SIR MAX BEERBOHM

Hamish Macbeth erwachte zu einem neuen Tag. Sein Hund Towser lag schnarchend auf seinen Füßen, und Sonnenlicht fiel durch den Spalt zwischen den Vorhängen herein. Im Büro der Polizeiwache schrillte das Telefon, dann sprang der Anrufbeantworter an. Hamish sollte aufstehen und nachsehen, was los war. Es war seine Pflicht als Police Constable im Dorf Lochdubh und der näheren Umgebung der Grafschaft Sutherland. Doch Hamish wollte sich nur die Decke über den Kopf ziehen und wieder einschlafen.

Ihm fiel kein einziger Grund ein, aus dem Bett zu steigen und sich dem Tag zu stellen.

Bis zu seiner Degradierung vom Sergeant zurück zum Constable und der gelösten Verlobung mit Priscilla Halburton-Smythe, der Tochter eines hiesigen Hoteliers, war Hamish sehr beliebt gewesen. Und er hatte die glücklichen Umstände für selbstverständlich gehalten. Doch irgendwie ging das Gerücht, er hätte Priscilla grausam abserviert, die sowieso viel zu gut für ihn gewesen war, und so kam es, dass er bei seinen Streifengängen nichts als vorwurfsvolle Blicke sah.

Obwohl auch Chief Superintendent Peter Daviot wegen der geplatzten Verlobung wütend gewesen war, war Hamish nicht deswegen degradiert worden. Er hatte einen Mordfall aufgeklärt, indem er eine Leiche präsentiert hatte, die er für das Opfer hielt, um ein Geständnis zu provozieren. Es hatte funktioniert, auch wenn es die falsche Leiche gewesen war.

Wie sich herausstellte, handelte es sich um ein hervorragend erhaltenes Exemplar eines frühen Kelten, was der Polizei den Vorwurf eintrug, ein Haufen ungehobelter Idioten zu sein, der sich nicht einmal schämte, so mit einem kostbaren Fund umzugehen. Also musste jemand bestraft werden, und natürlich war dieser Jemand Hamish Macbeth.

Hamish war kein ehrgeiziger Mann. Tatsächlich war er mit seinem Los als gewöhnlicher Police Constable recht zufrieden. Nur der Missmut der Dorfbewohner setzte ihm zu. Bevor er in Ungnade gefallen war, war er gern schnorrend und plaudernd durchs Dorf geschlendert.

Jetzt schien keiner mehr mit ihm reden zu wollen; zumindest wirkte es so auf sein finsteres Gemüt. Wäre Priscilla noch geblieben und hätte für jedermann sichtbar zu ihm gehalten, stünde er nicht als Schuft da. Aber sie war für einen längeren Besuch zu Freunden nach Gloucestershire gereist. Und für die Leute hier bedeutete es, Hamish hätte sie in die »Fremde« getrieben, wo sie ihr gebrochenes Herz kurieren musste. Hamish hingegen war beachtenswert wenig erschüttert über das Ende ihrer Romanze.

Mrs. Halburton-Smythe machte es um nichts besser, denn wann immer Hamishs Name fiel, murmelte sie kopfschüttelnd: »Arme Priscilla!« Jedoch galt es eher ihrer einsetzenden Furcht, ihre kühle, distanzierte Tochter würde überhaupt nie heiraten.

Stöhnend quälte Hamish sich aus dem Bett. Towser grummelte, sprang auf den Boden und tapste in die Küche.

Hamish zog die Vorhänge auf. Von der Polizeiwache hatte man direkten Blick auf Loch Lochdubh, den Meeresarm, dessen Wasser an diesem Morgen so ruhig dalag wie eine Glasscheibe.

Nachdem Hamish sich gewaschen und angezogen hatte, ging er durch ins Büro. Die Nachricht auf dem Anrufbeantworter war aus der Zentrale in Strathbane und erinnerte ihn daran, dass er noch keinen Bericht zu einem Einbruch in einem kleinen Hotel an der Strecke nach Drum eingereicht hatte. Hamish schlurfte in die Küche, wo er sich ein Frühstück richtete, das aus Brot und Käse bestand, weil er vergessen hatte, den Ofen anzufeuern. Priscilla hatte für die Wache einen nagelneuen Elektroherd angeschafft, aber Hamish hatte ihn, kindisch wie er war, zurückgeschickt.

Er fütterte Towser und stand unentschlossen auf einem Bein da, was an einen grübelnden Reiher an einem Teich erinnerte. Depressionen waren ihm bisher fremd gewesen, und er musste etwas unternehmen, egal was, um sie zu lindern. Er könnte anfangen, den Bericht zu tippen. Andererseits musste Towser raus.

Wieder klingelte das Telefon, also verließ Hamish hastig die Wache, dicht gefolgt von Towser, und machte sich im heißen Morgensonnenschein auf den Weg ans Wasser. Es war tatsächlich heiß, was für Nordschottland äußerst ungewöhnlich war. Hamish schob seine spitze Polizeimütze auf dem feuerroten Haar nach hinten und sah Unheil in Gestalt der Currie-Schwestern Jessie und Nessie nahen. Die beiden Dorfjungfern hielten ihm dauernd vor, ein herzloser Weiberheld zu sein.

Hamish tippte sich an die Mütze. »Schönen guten Morgen.«

»Ist er für manche. Ist er für manche«, antwortete Jessie, die die enervierende Angewohnheit hatte, alles zu wiederholen. »Aber anderen wurde das Herz gebrochen.«

Hamish passierte die beiden. Verdruss und Selbstmitleid rangen in seiner Brust. Einmal hatte er den Currie-Schwestern aus einer gefährlichen Bredouille geholfen und für sie sogar Beweise vernichtet. Verdammt, er hatte schon einer Menge Leuten in diesem Dorf geholfen! Warum redete man ihm nun Schuldgefühle ein?

Seine Gedanken schweiften zu Angela Brodie ab, der Frau des Arztes. Sie hatte sich nicht gegen ihn gewandt. Und so bog er auf den kurzen Weg ein, der nach oben zum Haus des Doktors führte, ging zur Hintertür und klopfte an.

Angela öffnete. Ihre Hunde sprangen ihr um die Füße und kläfften. Sie strich sich das dünne Haar aus dem Gesicht und sagte zerstreut: »Ah, Hamish, wie nett! Kommen Sie rein und trinken Sie einen Kaffee.«

In der Küche hob sie Bücherstapel vom Tisch, um Hamish Platz zu machen, und deponierte sie auf dem Boden.

»Mir ist, als hätten wir schon ewig nicht mehr geplaudert«, bemerkte Angela munter. »Haben Sie von Priscilla gehört?«

Hamish, der sich eben auf einem Küchenstuhl niederlassen wollte, richtete sich wieder auf. »Wenn Sie jetzt auch noch anfangen ⦫, begann er mürrisch.

»Setzen Sie sich hin«, sagte Angela erschrocken. »Womit anfangen?«

Langsam ließ Hamish sich nieder. »Sie sind die Einzige gewesen, die nicht von Priscilla redet«, antwortete er, wobei es klang, als kämen im Namen seiner Ex-Verlobten drei »R« hintereinander vor. Hamishs Highland-Akzent wurde ausgeprägter, wenn er wütend oder aufgeregt war.

»Oh, verstehe.« Angela schenkte ihm einen Becher Kaffee ein und schob ihn über den Tisch. »Ich habe nur nach Priscilla gefragt, weil ich dachte, Sie beide sind noch befreundet.«

»Sind wir auch!«, sagte Hamish. »Aber das sollte man nicht glauben, wenn man diesen Haufen in Lochdubh hört. So, wie die reden, meint man fast, ich wäre irgendein viktorianischer Schwerenöter!«

»Das gibt sich wieder«, beruhigte Angela ihn. »Solches Gerede verbreitet sich wie ein Infekt in diesen Dörfern. Mrs. Wellington hat es in die Welt gesetzt.« Mrs. Wellington war die Pfarrersfrau. »Sie fing an damit, dass Sie ein nutzloser Frauenheld wären und so. Sie wissen ja, wie sie ist. Aber Sie haben sich das selbst eingebrockt!«

»Wie?«

»Sie hat zufällig gehört, wie Sie sie zum Vergnügen der Pfadfinder sehr gut nachgeäfft haben.«

»Ah.«

»Deswegen hat sie aus Groll gegen Sie Gerüchte verbreitet, und Groll ist hochgradig ansteckend. Mich hat übrigens schon immer fasziniert, wie beispielsweise ein Querulant es schafft, dass eine ganze Fabrikbelegschaft streikt, und das so lange, bis die Firma in die Knie geht und alle ihre Jobs verlieren. Abgesehen davon laufen Sie ziemlich bedrückt herum, was die Gerüchte noch befeuert. Sie wirken, als wären sie schuldig.«

»Ich bin etwas down«, gestand Hamish. »Ja, ich habe auf einmal eine Abneigung gegen Lochdubh und alle hier.«

»Hamish! Sie lieben diesen Ort!«

»Im Moment nicht, nein.«

»Sie haben doch sicher noch Urlaub zu bekommen, oder nicht? Verreisen Sie einfach. Sie könnten eine Pauschalreise nach Spanien buchen. Oder einen von diesen All-inclusive-Urlauben in Griechenland.«

»Ich überlege es mir«, sagte Hamish finster. »Vielleicht mache ich ein paar Tage Urlaub irgendwo in Schottland, wenn das Wetter schon mal gut ist.«

Angela stand auf und begann, in einem Stapel alter Zeitschriften auf einem Küchenstuhl zu kramen. Aus dem angelte sie eine farbige Sonntagsbeilage heraus. »Wie wäre es hiermit?«, fragte sie blätternd. »Skag. Kennen Sie Skag?«

»Das ist drüben am Moray Firth. Ich bin noch nicht da gewesen, aber ich war in Forres, was ganz in der Nähe ist.« Er betrachtete die Farbfotos. Es sah aus wie ein Badeort in Cornwall mit langen weißen Sandstränden und einem hübschen Dorf mit Hafen. Es gab eine Seite mit Werbeanzeigen von Hotels und Pensionen in Skag. »Ich nehme das mit, wenn ich darf, Angela.«

»Behalten Sie es«, antwortete die Arztfrau. »Ein Stück Altpapier weniger. Ich bringe es nie übers Herz, Zeitschriften wegzuwerfen oder sie auch nur ins Wartezimmer der Praxis zu bringen.«

»Was ist der neueste Tratsch?«, fragte Hamish.

Angela trank von ihrem Kaffee und wirkte so gedankenverloren wie immer. Dann stellte sie den Becher wieder hin. »Tja, der saftigste - sieht man von Ihnen ab - ist Jessie Currie.«

»Was ist mit ihr?«

»Angus Macdonald, der Seher, hat ihr erzählt, sie wäre noch vor Jahresende verheiratet.«

Hamishs braune Augen blitzten amüsiert. »Das hat sie ihm nicht geglaubt, oder?«

»Sie sagt Nein, doch seitdem mustert sie die Männer im Dorf auffallend aufmerksam, und Nessie hat Angst, dass sie allein zurückbleibt.«

»Und wer soll der Charmeur sein, der Jessie dahinschmelzen...

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