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Sommerwind in den Highlands

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
226 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am01.06.20211. Auflage
Nach dem Überraschungserfolg ihres letzten Romans leidet Ella an einer handfesten Schreibblockade. Ausgerechnet jetzt soll sie zusammen mit einem anderen Schriftsteller ein gemeinsames Buch schreiben. Wie soll sie das nur jemals schaffen? Kurz entschlossen nimmt Ella das verlockende Angebot an, auf einer schottischen Burg ein Schreibseminar zu leiten. Im rauen Klima der Highlands gelingt es ihr schnell, auf andere Gedanken zu kommen. Das liegt nicht zuletzt an ihrem äußerst charmanten Schreibschüler Patrick, der nicht nur hervorragend schreiben kann, sondern auch noch ziemlich gut aussieht. Gelingt es ihm, Ella aus ihrer Krise zu helfen? Und welche Motive verfolgt er wirklich dabei?

Mit leckeren schottischen Rezepten zum Nachkochen.



Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit, die mit ihrer Familie am Rande der Schwäbischen Alb wohnt.
Weil das Ermorden von Menschen auf Dauer recht anstrengend und mitunter auch langweilig wurde, hat sie beschlossen, als Julia K. Rodeit ihre romantische Seite zum Vorschein zu bringen. Dabei entführt sie ihre Leserinnen und Leser an traumhafte Orte auf dieser Welt.
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Produkt

KlappentextNach dem Überraschungserfolg ihres letzten Romans leidet Ella an einer handfesten Schreibblockade. Ausgerechnet jetzt soll sie zusammen mit einem anderen Schriftsteller ein gemeinsames Buch schreiben. Wie soll sie das nur jemals schaffen? Kurz entschlossen nimmt Ella das verlockende Angebot an, auf einer schottischen Burg ein Schreibseminar zu leiten. Im rauen Klima der Highlands gelingt es ihr schnell, auf andere Gedanken zu kommen. Das liegt nicht zuletzt an ihrem äußerst charmanten Schreibschüler Patrick, der nicht nur hervorragend schreiben kann, sondern auch noch ziemlich gut aussieht. Gelingt es ihm, Ella aus ihrer Krise zu helfen? Und welche Motive verfolgt er wirklich dabei?

Mit leckeren schottischen Rezepten zum Nachkochen.



Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit, die mit ihrer Familie am Rande der Schwäbischen Alb wohnt.
Weil das Ermorden von Menschen auf Dauer recht anstrengend und mitunter auch langweilig wurde, hat sie beschlossen, als Julia K. Rodeit ihre romantische Seite zum Vorschein zu bringen. Dabei entführt sie ihre Leserinnen und Leser an traumhafte Orte auf dieser Welt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783967971279
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.06.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten226 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2131 Kbytes
Artikel-Nr.5730491
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Patrick Röder wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn und grinste, als er sah, wie Linus neben ihm nach Atem rang. Obwohl sein Herzschlag auch deutlich erhöht war, schlug er seinem Kumpel auf die Schulter.

»Tut mir leid, dass ich dich fertiggemacht habe.«

Linus stand neben ihm, die Hände auf die Knie gelegt, und sah ermattet auf. Um seinen Hals lag ein zusammengerolltes Handtuch.

»In einem anderen Leben, Mann. Du weißt schon, dass ich dich da drinnen so an deine Grenzen gebracht habe, dass du der bist, der morgen vor Muskelkater nicht mehr laufen kann.«

Patrick fuhr sich mit der Hand über das Kinn und runzelte gespielt die Stirn, als denke er angestrengt nach. »Wie ging noch gleich der letzte Satz aus?« Seine Miene erhellte sich, als er auf den Squash-Court blickte, in dem eben das Licht ausging. »Neunzehn zu siebzehn, wenn mich nicht alles täuscht. Oder war es achtzehn zu sechzehn? Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern. Das ging irgendwie in deinem Gejammer unter.«

Linus kam ächzend in die Senkrechte. »Das mache ich später wieder wett.«

»Klar, beim Bierglasheben«, spottete Patrick. »Komm, lass uns eine Runde in die Sauna gehen. Ich gebe es nur ungern zu, aber ich werde morgen wirklich kaum noch laufen können.«

»Das beruhigt mich irgendwie.«

Die Sauna war leer, was daran liegen mochte, dass sie zu einer Uhrzeit hier waren, zu der das Studio normalerweise nicht besonders gut besucht war. Wer konnte sich den Luxus schon leisten, morgens um elf in einen Fitnesstempel zu gehen?

Sie hatten längst vorgehabt, das neu eröffnete Studio in Augenschein zu nehmen. Bisher waren sie aber aus Zeitmangel gescheitert. Jetzt jedoch hatte Linus seinen ersten Urlaubstag und Patrick hatte sich selbst eine Auszeit verordnet, nachdem er sein neues Manuskript abgeliefert hatte.

»Verträgst du noch ein bisschen?« Patrick deutete auf den Holzeimer mit dem Saunaaufguss und sah Linus fragend an.

»Wir sind ja nicht zum Spaß hier.«

Patrick gab es nur ungern zu, aber ihn kostete es Mühe, von der obersten Bank hinunterzuklettern, und einen Schöpfer Wasser auf die heißen Steine zu geben. Es zischte lang anhaltend, dann war die Luft erfüllt von Dampf und vom Duft nach nordischer Birke, wie er zuvor auf dem Schild der Flasche gelesen hatte.

Linus stöhnte auf und auch Patrick wischte sich den Schweiß von der Stirn, ehe er wieder hinaufstieg und sich neben seinen Freund setzte.

»Erzähl, was gibt es Neues am Schriftstellerhimmel?«, wollte Linus wissen.

Linus war Patricks bester Freund. Sein einziger, wenn man so wollte.

Er war im Internat groß geworden und von Anfang an hatte ihm eine Bande von rabiaten Halbstarken das Leben zur Hölle gemacht. Patrick war ein typisches Opferkind gewesen. Orientierungslos in der Masse wie eine Nussschale auf hoher See, die hilflos hin und her trieb. Er ertrug weggezogene Stühle, kaputte Hefte und Suppe im Bett. Als er aber eine Nacht in einem Schrank im Keller hatte verbringen müssen, in den ihn der Anführer der Bande eingesperrt hatte, lief das Fass über. Wie von der Tarantel gestochen hatte er sich am nächsten Morgen aus dem Schrank gestürzt, direkt auf seinen Widersacher. Ehe der sich versah, hatte ihm Patrick die Nase gebrochen und einen Haken in den Bauch versetzt, der ihm die Luft genommen und ihn vorübergehend außer Gefecht gesetzt hatte. Die vom Schulleiter aufgebrummte Strafe ertrug er mit stoischer Ruhe und in dem Wissen, seinen Standpunkt klargemacht zu haben.

Es kam zu einer weiteren Konfrontation auf dem Sportplatz und Patrick wusste instinktiv, wenn er die verlor, war das Spiel aus. Er nahm all seinen Mut zusammen und kämpfte wie ein Besessener. Die körperliche Unterlegenheit machte er durch Gewitztheit wett. Ab da genoss er den Respekt der Größeren. Man ging ihm aus dem Weg und ließ ihn in Ruhe.

Linus war ein Jahr später auf die Schule gekommen. Körperlich war er schwächer als Patrick und auf dem besten Weg, ebenso zum Opfer zu werden. Doch Patrick erinnerte sich noch zu gut, wie es ihm ergangen war. Er wäre froh gewesen, hätte es damals jemanden gegeben, der für ihn eingestanden wäre. Außerdem war der Neue gar nicht so übel und ein Ass in Mathe.

Die beiden hatten es noch immer nicht einfach gehabt, aber das Wissen, einen Verbündeten zu haben, hatte sie zusammengeschweißt. Später war eine Freundschaft daraus entstanden, die so eng war, dass kein Blatt Papier zwischen die beiden passte.

So kam es, dass Linus der einzige Mensch aus seinem privaten Umfeld war, der wusste, dass Patrick Röder ein berühmter Schriftsteller war. Selbst seine Eltern ahnten nichts. Was nicht weiter verwunderte, denn Patrick hatte den Kontakt vor langer Zeit abgebrochen.

Wenn ihn jemand aus seinem weitläufigen Bekanntenkreis fragte, was er beruflich machte, antwortete er vage, dass er mit Computern und Programmieren zu tun hatte und selbstständig war. Wenn er dann noch mit ein paar Fachbegriffen um sich warf, so war zumindest seine Erfahrung, ließen es seine Mitmenschen meist darauf beruhen.

Jetzt winkte er ab. »Ich habe mir Urlaub verordnet.«

»Dann gibt es also nichts spektakulär Neues? Du bist nicht für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen worden oder so?«

Patrick lachte laut auf. »Im Leben nicht. Dafür reicht es niemals.«

»Und ich dachte schon, ich könnte mich künftig damit brüsten, einen berühmten Menschen zu kennen.«

»Dann solltest du lieber zur Fashionweek gehen. Da stehen die Chancen besser, einen Promi kennenzulernen.«

»Hast du das Versteckspielen nicht langsam satt? Die ganze Welt rätselt, wer sich hinter dem Pseudonym Max Heinemann verbirgt.«

»Solange er lebt, wird das auch so bleiben.« Patrick hörte selbst, wie geringschätzig er klang. Mit »er« meinte er seinen Stiefvater, dem er den Aufenthalt im Internat und die seiner Meinung nach verpasste Jugend zu verdanken hatte. »Außerdem weißt du, dass es nicht meine Idee war, daraus so ein Geheimnis zu machen. Habe ich dir erzählt, dass kürzlich irgendwo in der Presse zu lesen war, ich sei eine Frau?« Er lachte über diese Erfindung und fragte sich, wie die Journalisten darauf gekommen waren. »Eine Zeitung schrieb sogar, Max Heinemann sei das neue Pseudonym von Joanne K. Rowling, weil sie sich jetzt als Deutsche ausgäbe. Was für ein Blödsinn!«

»Dann ziehst du das also weiter durch?«

Patrick zuckte mit der Schulter. »Mir tut es nicht weh. Ich bin kein Marketingmensch und kann nicht einschätzen, was gut ist und was nicht. Fakt ist, dass es angenehm ist, Geld zu verdienen. Und wenn ich dazu in Deckung bleiben muss, soll mir das recht sein. Ich habe gesehen, wie Kollegen im letzten Jahr über die Buchmesse gehetzt wurden. Verfolgt von Kamerateams und Presseleuten. Da weiß ich die Ruhe zu schätzen.«

Natürlich war ihm bewusst, dass er unglaubliches Glück mit seinem Verlag gehabt hatte. Andere hatten nicht an ihn und seine Geschichte geglaubt und er hatte sich eine Absage nach der anderen eingefangen. Von Leuten, die sich nach seinem kometenhaften Aufstieg jetzt hoffentlich in den Allerwertesten bissen. Nicht vielen Schriftstellern gelang es, mit ihrem Debüt so durchzustarten.

»Deine Sorgen möchte ich haben«, brummte Linus.

Patrick grinste und wischte sich erneut mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich hätte da aber schon eine Idee, was ich jetzt machen möchte.«

Linus sah auf. »Erzähl.«

Patrick wusste, dass Linus diese Geschichten gern hörte, wenn er auch nicht müde wurde, den Kopf über so manchen Spleen zu schütteln.

»Ich möchte ein Buch mit einer anderen Schriftstellerin zusammen schreiben.«

Linus sah ihn skeptisch an. »Und wie soll das funktionieren? Du einen Satz und sie einen Satz?«

Patrick lachte. »Nein, das wäre wohl ziemlich umständlich. Das müsste man vorher natürlich genau besprechen. Aber da fällt uns bestimmt etwas ein.«

»Und wie willst du dann deine Geheimhaltung wahren? Ziehst du dir einen Sack über den Kopf, wenn ihr zusammen schreibt?« Linus legte die Stirn in Falten. »Diese Branche ist eine der bescheuertsten, von der ich je gehört habe.«

Patrick hob mahnend den Finger. »Aber sie bezahlt meine Brötchen und im Zweifel auch das Bier, auf das ich dich heute Abend einlade.«

Linus nickte. »Womit habe ich das verdient?«

»Als Trostpflaster für deine Niederlage.«

»Danke, dann bezahle ich selbst, Mann.«

Langsam wurde die Hitze unangenehm und sie beschlossen, den Durchgang zu beenden und in den Ruheraum zu gehen. Nachdem sie im Eiswasser gebadet und sich in flauschige Bademäntel gehüllt hatten, ließen sie sich wenig später ächzend auf die Liegen fallen.

»Wer ist denn die Glückliche?«, nahm Linus den Faden wieder auf.

Patrick grinste in sich hinein, schwieg aber. Er fühlte sich wohl in dem angenehm temperierten Raum. Die Topfpflanzen und die gedeckten Farben ließen Mittelmeerflair aufkommen.

»Mach es nicht so spannend, Mann.« Linus sah zu ihm herüber. Dann erhellte ein Lächeln sein Gesicht. »Doch nicht etwa die Kleine von damals.«

»Ich habe keine Ahnung, welche Kleine du meinst.«

»Na die, auf deren Lesung du warst. Wie war das? Du hast dich nicht getraut, sie anzusprechen, weil sie damals schon berühmt war. Wie hieß sie noch gleich? Ich erinnere mich, dass du wochenlang wie ferngesteuert...
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Autor

Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit, die mit ihrer Familie am Rande der Schwäbischen Alb wohnt.Weil das Ermorden von Menschen auf Dauer recht anstrengend und mitunter auch langweilig wurde, hat sie beschlossen, als Julia K. Rodeit ihre romantische Seite zum Vorschein zu bringen. Dabei entführt sie ihre Leserinnen und Leser an traumhafte Orte auf dieser Welt.