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Mini Shopaholic

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am02.07.2021
Becky Brandon, geborene Bloomwood, hat sich ihr Dasein als Mutter leichter vorgestellt. Die kleine Minnie ist ein sehr lebhaftes Kind - man könnte sie auch als anstrengend bezeichnen. Ihr Lieblingswort ist 'mein!', und eine Vorliebe für Markenartikel ist nicht zu übersehen. Woher sie das nur hat? Becky jedenfalls kauft neuerdings nur noch das Nötigste: Handtaschen, Schuhe, Spielsachen ... Aber nicht nur das Sparen verlangt Energie. Becky sucht mit ihrem Mann Luke ein eigenes Zuhause, plant eine große Party, engagiert sich in ihrem Job und will Minnie eine perfekte Mutter sein. Langsam wächst ihr alles über den Kopf ...

Sophie Kinsella ist ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre romantischen Komödien und Shopaholic-Romane werden von einem Millionenpublikum verschlungen und erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,99
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextBecky Brandon, geborene Bloomwood, hat sich ihr Dasein als Mutter leichter vorgestellt. Die kleine Minnie ist ein sehr lebhaftes Kind - man könnte sie auch als anstrengend bezeichnen. Ihr Lieblingswort ist 'mein!', und eine Vorliebe für Markenartikel ist nicht zu übersehen. Woher sie das nur hat? Becky jedenfalls kauft neuerdings nur noch das Nötigste: Handtaschen, Schuhe, Spielsachen ... Aber nicht nur das Sparen verlangt Energie. Becky sucht mit ihrem Mann Luke ein eigenes Zuhause, plant eine große Party, engagiert sich in ihrem Job und will Minnie eine perfekte Mutter sein. Langsam wächst ihr alles über den Kopf ...

Sophie Kinsella ist ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre romantischen Komödien und Shopaholic-Romane werden von einem Millionenpublikum verschlungen und erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641283100
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum02.07.2021
Reihen-Nr.46770
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4346 Kbytes
Artikel-Nr.5758616
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Okay. Keine Panik. Ich habe alles im Griff. Ich, Rebecca Brandon (geborene Bloomwood), bin hier die Erwachsene. Nicht meine zweijährige Tochter.

Ich weiß nur nicht, ob sie es auch weiß.

»Minnie, Schätzchen, gib mir das Pony!«

Ich versuche, ruhig und selbstsicher zu klingen, genau wie Nanny Sue im Fernsehen.

»Ponyyyyyy.« Jetzt hält Minnie das Spielzeugpony erst richtig fest.

»Kein Pony.«

»Mein!«, schreit sie hysterisch. »Meeeeiiiin Pony!«

Mmpf. Ich bin mit einer Million Einkaufstüten bepackt, mir steht der Schweiß auf der Stirn, und darauf könnte ich jetzt echt verzichten.

Es lief doch so gut. Ich habe das ganze Einkaufszentrum abgeklappert und die restlichen Kleinigkeiten von meiner Weihnachtsliste besorgt. Minnie und ich waren auf dem Weg zur Weihnachtsmannwerkstatt, und ich war nur kurz stehen geblieben, um mir ein Puppenhaus anzusehen. Woraufhin Minnie ein Spielzeugpony vom Regal nahm und sich weigerte, es wieder zurückzustellen. Und jetzt bin ich mitten im Pony-Schlamassel .

Eine Mutter in hautengen J-Brand-Jeans kommt mit ihrer tadellos gekleideten Tochter vorbei und mustert mich mit diesem strengen Mutter-Blick. Ich zucke zusammen. Seit Minnie auf der Welt ist, muss ich feststellen, dass dieser Mutter-Blick noch viel brutaler ist als der Manhattan-Blick. Mit dem Mutter-Blick schätzen sie nicht nur bis auf den letzten Penny deine Kleidung ein. Oh, nein. Sie schätzen auch die Kleidung deines Kindes, die Buggy-Marke, die Windel-Marke, den Babybrei und ob dein Kind lächelt, schnottert oder schreit.

Was für einen kurzen Blick sehr viel auf einmal ist - aber glaubt mir: Mütter sind wahre Multi-Tasker.

Minnie bekommt definitiv Topnoten für ihr Outfit. (Kleid: Danny-Kovitz-Einzelstück, Mantel: Rachel Riley, Schuhe: Baby Dior). Und ich habe ihr einen Laufgurt umgeschnallt (Bill Amberg aus Leder, echt cool, war in der Vogue). Statt jedoch engelsgleich zu lächeln wie das kleine Mädchen auf dem Werbefoto, stemmt sie sich dagegen wie ein Stier, den es in den Ring drängt. Ihre Augenbrauen sind vor Zorn zerknittert, ihre Wangen sind rosig, und sie holt gerade Luft, um gleich wieder loszukreischen.

»Minnie!« Ich lasse los und nehme sie in die Arme, damit sie sich sicher und geborgen fühlt, genau wie es Nanny Sue in ihrem Buch (Wie man seinen Frechdachs zähmt) empfiehlt. Ich habe es neulich gekauft, um es kurz durchzublättern. Nur so aus Interesse. Ich meine, es ist ja nicht so, als hätte ich Probleme mit Minnie. Oder als wäre sie schwierig. Oder gar »unbeherrscht und starrsinnig«, wie die blöde Lehrerin in der Kindermusikgruppe gesagt hat. (Was weiß die denn schon? Die kann ja nicht mal richtig Triangel spielen.)

Minnie ist nur... lebhaft. Sie hat eben eine klare Meinung zu allem und jedem. Zum Beispiel Jeans (trägt sie nicht) oder Möhren (isst sie nicht). Und momentan ist sie eben der Ansicht, dass sie ein Spielzeugpony besitzen sollte.

»Minnie, Schätzchen, ich liebe dich sehr«, gurre ich sanft, »und es würde mich sehr glücklich machen, wenn du mir das Pony geben würdest. So ist es recht, gib es Mama...« Fast habe ich es geschafft. Meine Finger schließen sich um den Kopf des Ponys ...

Ha. Gewusst wie. Ich hab´s. Unwillkürlich sehe ich mich um, weil ich doch gern wissen möchte, ob jemand Zeuge meiner fachmännischen Erziehungsmethoden geworden ist.

»Meeeeiiin!« Minnie reißt sich aus meinen Armen los und flüchtet mit dem Pony quer durch den Laden. Mist.

»Minnie! MINNIE!«, schreie ich.

Ich schnappe mir meine Tüten und haste Minnie hinterher, die schon in der Superhelden-Abteilung verschwunden ist. Mein Gott, ich weiß gar nicht, wozu wir uns die Mühe machen, die vielen Athleten für die Olympischen Spiele zu trainieren. Wir sollten einfach ein Team aus Kleinkindern aufstellen.

Als ich sie einhole, pfeife ich aus dem letzten Loch. Irgendwann muss ich echt mit den postnatalen Übungen anfangen.

»Gib mir das Pony!« Ich versuche, es ihr abzunehmen, aber sie saugt sich daran fest wie eine Napfschnecke.

»Meeeeiin Ponyyyy!« Ihre dunklen Augen blitzen mich entschlossen an. Wenn ich Minnie manchmal so betrachte, sieht sie ihrem Vater dermaßen ähnlich, dass ich zusammenzucke.

Apropos, wo ist Luke eigentlich? Eigentlich wollten wir die Weihnachtseinkäufe gemeinsam erledigen. Als Familie. Aber er ist schon vor einer Stunde verschwunden, hat irgendwas davon gemurmelt, er müsste mal kurz telefonieren, und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gesehen. Wahrscheinlich sitzt er irgendwo im Café, gönnt sich einen gepflegten Cappuccino und liest Zeitung. Typisch.

»Minnie, das gibt es nicht«, sage ich so entschlossen wie möglich. »Du hast schon reichlich Spielzeug, und du brauchst kein Pony.«

Eine Frau mit strähnigen Haaren, grauen Augen und zwei kleinen Jungen im Zwillingsbuggy nickt wohlwollend mit dem Kopf. Prompt mustere ich sie selbst auch mit dem Mutter-Blick. Sie ist eine von diesen Müttern, die Crocs und selbst gestrickte Strümpfe tragen. (Warum machen manche Leute so was? Warum?)

»Das ist Wucher, oder?«, sagt sie. »Diese Ponys kosten vierzig Pfund! Meine beiden fragen gar nicht erst«, fügt sie hinzu und betrachtet ihre zwei Jungs, die stumm in der Karre lümmeln, die Daumen im Mund. »Wenn man ihnen einmal nachgibt, ist das der Anfang vom Ende. Meine sind gut erzogen.«

Angeberin.

»Absolut«, sage ich würdevoll. »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. «

»Manche Eltern würden ihrem Kind dieses Pony kaufen, nur um ihre Ruhe zu haben. Disziplinlos. Es ist erbärmlich.«

»Furchtbar«, stimme ich ihr zu und will mir das Pony schnappen, doch Minnie weicht mir geschickt aus. Verdammt.

»Man darf ihnen auf keinen Fall nachgeben.« Die Frau mustert Minnie mit steinhartem Blick. »Das ist die Wurzel allen Übels.«

»Also, ich gebe meiner Tochter niemals nach«, sage ich eilig. »Du kriegst das Pony nicht, Minnie. Das ist mein letztes Wort!«

»Ponyyyyy!« Minnies Klagen wird zu herzzerreißendem Schluchzen. Sie ist eine echte Drama Queen. (Das hat sie von meiner Mum.)

»Na, dann viel Glück!« Die Frau geht weiter. »Und ein frohes Fest!«

»Minnie, hör auf damit!«, zische ich sie wütend an, sobald die Frau verschwunden ist. »Das ist so was von peinlich! Wozu willst du das blöde Pony denn überhaupt?«

»Ponyyyyy!« Sie presst das Pony an ihre Brust wie ein verloren geglaubtes, treues Haustier, das in die Fremde verkauft wurde und sich nun aus Sehnsucht nach ihr auf wunden Hufen fünfhundert Meilen bis zur heimischen Farm geschleppt hat.

»Es ist doch nur ein albernes Spielzeug«, sage ich ungeduldig. »Was ist denn da so besonders dran?« Und zum ersten Mal sehe ich mir das Pony richtig an.

Wow. Ehrlich gesagt ist es ziemlich cool. Es ist aus weiß bemaltem Holz, mit kleinen Glitzersternchen und einem super süßen, handgemalten Gesicht. Und es hat kleine, rote Räder.

»Du brauchst wirklich kein Pony, Minnie«, sage ich, wenn auch nicht mehr mit derselben Entschlossenheit wie vorher. Gerade habe ich den Sattel bemerkt. Ist das echtes Leder? Und es hat echtes Zaumzeug mit Schnallen, und die Mähne ist aus echtem Pferdehaar. Und dazu gibt es Putzzeug!

Da sind vierzig Pfund gar nicht mal so teuer. Ich stoße eins der kleinen, roten Räder an, und es dreht sich perfekt. Wenn ich es recht bedenke, hat Minnie noch gar kein Spielzeugpony. Da ist eine unübersehbare Lücke in ihrem Spielzeugregal.

Ich meine, nicht dass ich nachgeben würde.

»Es lässt sich auch aufziehen«, höre ich eine Stimme hinter mir, und als ich mich umdrehe, sehe ich eine ältliche Verkäuferin auf uns zukommen. »Da ist ein Schlüssel im Fuß. Sehen Sie mal!«

Sie dreht den Schlüssel, und Minnie und ich sehen fasziniert, wie sich das Pony zu klimpernder Musik wie auf einem Karussell auf und ab bewegt.

Oh, mein Gott! Dieses Pony ist das Größte!

»Zum Weihnachtsfest kostet es bei uns nur vierzig Pfund«, fügt sie hinzu. »Normalerweise liegt der Ladenpreis bei siebzig Pfund. Diese Ponys werden in Schweden handgefertigt.«

Fast fünfzig Prozent runtergesetzt. Ich wusste, dass es ein guter Deal ist. Hatte ich nicht gesagt, dass es ein guter Deal ist?

»Das gefällt dir, was, meine Kleine?« Die Verkäuferin lächelt Minnie an, die strahlend zu ihr aufblickt, gar nicht mehr trotzig. Ich will ja nicht prahlen, aber sie sieht ziemlich süß aus mit ihrem roten Mantel, den dunklen Zöpfen und ihren Grübchen in den Wangen. »Möchten Sie es gern haben?«

»Ich... äh...« Ich räuspere mich.

Komm schon, Becky. Sag nein. Sei eine gute Mutter. Geh einfach raus.

Unauffällig streichelt meine Hand die Mähne.

Aber es ist so zauberhaft! Sieh sich nur einer das süße, kleine Gesichtchen an! Und ein Pony ist ja nicht irgendeine alberne Modeerscheinung. Es ist ein Klassiker. So was wie die Chanel-Jacke unter den Spielzeugen.

Und Weihnachten steht vor der Tür. Und es ist heruntergesetzt. Und plötzlich fällt mir ein, dass sich vielleicht herausstellen könnte, dass Minnie eine begabte Reiterin ist. Ein Spielzeugpony könnte genau der Anstoß sein, den sie braucht. Ich sehe sie schon vor mir, wie sie mit zwanzig neben einem prachtvollen Pferd steht, in einer roten Jacke, bei den Olympischen Spielen, wie sie in die Fernsehkamera sagt: Angefangen hat alles eines Tages zu Weihnachten, als ich ein Geschenk bekam, das mein Leben verändert hat ...

Meine...

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Autor

Sophie Kinsella ist ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre romantischen Komödien und Shopaholic-Romane werden von einem Millionenpublikum verschlungen und erobern regelmäßig die Bestsellerlisten. Sie lebt mit ihrer Familie in London.