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IM FADENKREUZ

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
308 Seiten
Deutsch
Luzifer-Verlagerschienen am16.05.2024überarbeitete Ausgabe
IM FADENKREUZ - der spannende 2. Teil der BLACKSHAW-Serie In seinem kalten Versteck in einem New Yorker Keller erhält Ben Blackshaw von einem früheren Vorgesetzten einen codierten Notruf. Die anschließende Jagd nach einem mysteriösen Scharfschützen führt Blackshaw einmal um die ganze Welt, von den chilenischen Wüsten bis hin zu den eisigen Einöden Kanadas. Blackshaw überlebt den Absturz mit einer Drohne, gerät in Los Angeles ins Visier des Scharfschützen, und zusammen mit seinem alten Freund Knocker Ellis Hogan versucht er, den Todesschützen in eine Falle zu locken. Aber dieser ist ihnen wie ein Geist immer eine Nasenlänge voraus. Es dauert nicht lange, bis Blackshaw Verbindungen zu einer weitaus größeren und gefährlicheren Verschwörung aufdeckt, die nicht weniger als einen profitablen Krieg in Südafrika plant. Doch es gibt einen Ort, an dem Blackshaw gegenüber seinem Widersacher im Vorteil sein könnte ... (Neuauflage von NITRO EXPRESS)

Robert Blake Whitehill lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in New Jersey. Wenn er nicht segelt oder mit einer Cessna 152 den Himmel unsicher macht, schreibt er Beiträge für das Chesapeake Bay Magazine und The Audiophile Voice.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR13,95

Produkt

KlappentextIM FADENKREUZ - der spannende 2. Teil der BLACKSHAW-Serie In seinem kalten Versteck in einem New Yorker Keller erhält Ben Blackshaw von einem früheren Vorgesetzten einen codierten Notruf. Die anschließende Jagd nach einem mysteriösen Scharfschützen führt Blackshaw einmal um die ganze Welt, von den chilenischen Wüsten bis hin zu den eisigen Einöden Kanadas. Blackshaw überlebt den Absturz mit einer Drohne, gerät in Los Angeles ins Visier des Scharfschützen, und zusammen mit seinem alten Freund Knocker Ellis Hogan versucht er, den Todesschützen in eine Falle zu locken. Aber dieser ist ihnen wie ein Geist immer eine Nasenlänge voraus. Es dauert nicht lange, bis Blackshaw Verbindungen zu einer weitaus größeren und gefährlicheren Verschwörung aufdeckt, die nicht weniger als einen profitablen Krieg in Südafrika plant. Doch es gibt einen Ort, an dem Blackshaw gegenüber seinem Widersacher im Vorteil sein könnte ... (Neuauflage von NITRO EXPRESS)

Robert Blake Whitehill lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in New Jersey. Wenn er nicht segelt oder mit einer Cessna 152 den Himmel unsicher macht, schreibt er Beiträge für das Chesapeake Bay Magazine und The Audiophile Voice.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958356184
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum16.05.2024
Auflageüberarbeitete Ausgabe
Reihen-Nr.2
Seiten308 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1342 Kbytes
Artikel-Nr.5778538
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2


Tote Männer sollen in Frieden ruhen. Sie erzählen keine Geschichten. Sie geraten bald in Vergessenheit, trotz der tiefen Furchen in ihren Grabsteinen. Ben Blackshaw, seit den letzten vier Monaten der Welt entschwunden, war eigenartig nervös. Das sollte nicht so sein. Er sollte so etwas wie diese Unruhe, die über seine Haut kroch und ihm die Nackenhaare aufstellte, nicht spüren. Aber die Schrift war nun mal an der Wand und er erkannte die Handschrift wieder.

Der Winter im Greenwich Village war hart und kalt gewesen. Weihnachten und Neujahr waren an Ben vorübergegangen, mit wenig mehr als einem leeren Verlangen nach Menschen und Orten, die entweder zu weit entfernt lagen oder von denen er durch Tod und Zeit getrennt war. Sein Heimweh grenzte an Depression. Er hätte sich noch schlechter gefühlt, wenn die Arbeit nicht seine Tage und große Teile seiner Nächte beansprucht hätte. Er konnte nicht schlafen, war stets erschöpft. Er war nicht aus New York. Das Schnitzen neuer Vorlagen für die Wachsformen, die für seine ungewöhnlichen Aufträge nötig waren, genügte nicht, um ihn von dem Gefühl abzulenken, ein Fremder weit hinter den feindlichen Linien einer fremden Stadt zu sein. Ben war von Smith Island in der Chesapeake Bay und doch war Manhattan anders als jede Insel, die er je gekannt hatte. Es war überhaupt nicht wie zuhause.

Die Frühlingskälte hielt sich mit eisigen Krallen in den Schatten zwischen den alten Fabrikgebäuden fest. Die meisten Gebäude in der Gegend waren schon vor langer Zeit zu luftigen oder zugigen Räumlichkeiten umgebaut worden, je nachdem, ob man Makler oder Mieter war. Nun waren sie hochwertiger Wohnraum oder trendige, minimalistische Großraumbüros mit ums Überleben kämpfenden Einzelhandelsgeschäften auf der Fußgängerebene. Es war so früh am Tag, dass nichts geöffnet hatte.

Ben schleppte sich durch Vierundzwanzig-Stunden-Tage in einem unausgebauten Keller eines heruntergekommenen Gebäudekomplexes, der von den hungrigen Bauunternehmen geschmäht wurde, wegen einer belastenden Menge an ungeklärten Besitzansprüchen, gepfefferten Steuerrückständen, die niemand zahlen wollte, Gerichtsverfahren, Bauvorschriftsverstößen und Problemen mit der Bauordnungsbestimmung. Ein gesamtes fünfstöckiges Gebäude, dass unter Papierkram begraben war. Wäre er am Leben, hätte man Ben einen Besetzer genannt. Heute war er ein Geist.

Das hätte er zumindest sein sollen. Nun, im Gegensatz zu den vielen Toten, für die er selbst verantwortlich war oder deren Ableben er während des ersten Golfkrieges und auf anderen Einsätzen beobachtet hatte, anders als der Tote, der er eigentlich sein sollte, verspürte er Furcht. Das fasste es ganz gut zusammen. Ein flaues Gefühl im Bauch. Er hatte Angst.

Er war von seinen unruhigen Träumen vom Sonnenaufgang über der Chesapeake in dem kalten Kerker erwacht. Wie üblich war er an diesem Morgen aus dem versteckten Hintereingang seines Gebäudes gekrochen und vorsichtig sieben Blocks zu einem Imbissladen gegangen, der die ganze Nacht geöffnet hatte. Er variierte seine Route täglich, wobei er manchmal ziemliche Umwege für einen schlechten Kaffee auf sich nahm, der auch durch Milch und Zucker nicht besser wurde.

Wenn das Heimweh besonders stark war, übertrug er die mäandernden Wasserwege und Ströme des Smith Island Archipels auf das winklige Straßenraster. Ein Bummel zum Drum Point Market zuhause auf Smith führte ihn stadtauswärts und auf die Westseite. Ein imaginärer Besuch im Haus seines guten Freundes Knocker Ellis bedeutete einen Marsch stadteinwärts und dann nach Osten. Er brach seine Fantasiepfade immer ab, bevor er seine eingebildeten Ziele erreichte. Es war sogar zu schmerzhaft für ihn, sich vorzustellen, wie seine Braut LuAnna seine Hand auf diesen Streifzügen hielt. Es würde keine wundersame Heimkehr in der verwitterten Smith Island Saltbox geben, die er sein Zuhause nannte. Kein Geplänkel mit seiner Frau. Keine Witze oder Sticheleien, die man mit Freunden teilte. Er landete immer in dem koreanischen Vierundzwanzig-Stunden-Imbiss, wo niemand jemals auf die Idee käme, Käse in den Kaffee zu tun, wie es auf Smith Island Brauch war.

Ben brauchte das Koffein nicht. Er wollte verzweifelt an die frische Luft, sofern sie in New York zu finden war. Kaffee zu holen, war lediglich eine Mission. Der Imbiss, ein Ziel. Sein Jäger-Verstand, von den Jahren im Militärdienst geschärft, funktionierte besser, wenn es einen Plan gab. Die Akkordarbeit seiner derzeitigen Beschäftigung, so lukrativ sie auch war, betäubte seine Seele. Erschöpfung erledigte den Rest und alles zusammen machte ihn anfällig für ein Heimweh, wie er es nie gespürt hatte, als er im Golf gedient hatte; das war eine unverzeihliche Gefühlsduselei, die ihn dazu veranlassen konnte, unachtsam zu werden und am Ende dem Tod sehr viel näher zu kommen, als er bereits war.

Jemand wusste, dass er in der Stadt war, aber Bens anonyme Arbeitskluft hatte ihn nicht verraten. Der Stoff war dunkel, von seinem Schöpfer gefärbt, um den Schmutz und die Schmiere von harter, niederer Arbeit über viele Tage zwischen den wenigen Waschgängen zu verstecken. Er zog den Reißverschluss seiner Jacke bis zum Kinn hinauf. Die Jacke war aus billigem Nylon, ein verhaltenes Dunkelblau. Es war eine unförmige, wattierte Kopie aus Übersee und wurde in den Billigläden Manhattans an Arbeiter verkauft, die gerade so über die Runden kamen. Er hatte die paar Löcher, die durch die enorme Hitze bei seiner Arbeit entstanden waren, mit schwarzem Duct Tape zugeklebt. Ben zog seine Rollmütze tiefer über seine Ohren. Das Walle-Polyester-Gemisch war ebenfalls dunkel. Nichts Besonderes. Keine Logos.

Von Kopf bis Fuß war Ben ein unbeschriebenes Blatt. Ein Geheimnis. Er passte sich seiner Umgebung an. Er war nicht mehr von dieser Welt, und nun versuchte jemand, ihn zurückzuholen.

Auf dem umständlichen Rückweg nahm er etwa jeden halben Block einen Schluck Kaffee. Wenn er seinen Kopf leicht zurückneigte, um zu trinken, ließ er seine Augen über den Gehweg vor ihm, die andere Straßenseite und die darüberliegenden Fenster schweifen. Ohne nachzudenken, filterte er die sanften Schritte seiner eigenen Gummisohlen aus; rechnete stets mit Geräuschen hinter sich. Alles, was auch nur annähernd wie verstohlene Schritte auf sechs Uhr klang, wie es im Militär hieß, oder direkt hinter ihm, ließ ihn lässig über seine Schulter blicken. In der ersten Woche in der Stadt hatte er befürchtet, diese Vorsicht würde ihn verdächtig wirken lassen und daher Aufmerksamkeit auf ihn lenken. Doch er lernte schnell, dass dies der Big Apple war und dass hier jeder Augen im Hinterkopf hatte.

Dennoch, zu dieser Stunde waren nur wenige auf den Straßen unterwegs und sie hatten größere Probleme als irgendeinen Typen, der mit einem lausigen Käffchen herumlief. Straßenräuber waren im Bett, nachdem sie bis spät in die Nacht denjenigen aufgelauert hatten, die völlig betrunken oder auf Drogen waren. Sie zehrten von den Party-Kids, die einen schnellen und stillen Angriff wegen der lauten Musik in ihren Kopfhörern nicht bemerkten, und von denen, die schon ein hohes Alter erreicht hatten und nun wehrlos waren. Bens Schritte wiesen gerade genug Bestimmtheit auf, dass er kombiniert mit seiner einschüchternden Größe und seinen schäbigen Klamotten den Eindruck erweckte, den Ärger nicht wert zu sein. Damit blieben nur Polizisten und verzweifelte Junkies, die ihn schikanieren konnten, und wären solche in Sicht, würden sie sich nur gegenseitig Beachtung schenken und nicht einem Niemand wie Ben.

Er hielt am Eingang der Gasse an, die zu seiner Tür führte, nippte an seinem Kaffee, sah sich um und starrte in die noch immer sonnenlose Leere. Er ließ seine Augen alle paar Sekunden ruhen, als er nicht nur auf, sondern durch die Fenster parkender Autos schaute, auf der Suche nach Anzeichen, dass ihn jemand von der anderen Seite aus beobachtete. Die Straße war leer. Sein Herz wurde schwer wie das eines Sträflings, der den Gefängnishof verlassen musste, um seine Einzelhaft anzutreten.

Der elektrische Schmelzofen, den er angestellt hatte, bevor er gegangen war, musste inzwischen ziemlich heiß sein und zog genug Ampere, dass sich die Scheibe im uralten Stromzähler wie ein Frisbee drehte. Ben konnte gleich damit beginnen, das Gold für den ersten Guss zu schmelzen. Die Elektrizität, die seine Arbeit verschlang, war nur ein weiteres Opfer der bürokratischen Verwirrung, die sein armes, kleines Gebäude umgab. Als er sich hier einnistete, hatte er die Hauptleitung angezapft, ohne großartig Gefahr zu laufen, dass jemand den hohen Verbrauch meldete. Bisher hatte es sowieso noch niemand bemerkt. Falls es so weit kommen sollte, gab es keinen eindeutigen Eigentümer, dem man die Rechnung präsentieren konnte. Die wenigsten Phantome besaßen Geld. Es wären vielleicht größere Anstrengungen unternommen worden, das Geld für Nebenkosten einzutreiben, wenn der Stromversorger gewusst hätte, dass Ben Multimillionär war.

Noch einmal scannte Ben die abgedunkelten Gebäude um sich herum von den Kellerfenstern bis zu den Dachflächen. Überzeugt, dass ihn niemand mit übermäßiger Neugier beobachtete, deponierte er den blauen Styroporbecher in einem schlecht verschlossenen Müllcontainer des benachbarten Gebäudes. Zeit, zu arbeiten. Er drehte sich um und betrat die Gasse, vorbei an kleinen, schmutzigen Schneehaufen, die seit dem letzten Schneesturm in der Dunkelheit zwischen kaputten, verrottenden Holzpaletten überlebt hatten.

Er erreichte die alte Stahltür und stoppte, sein Körper angespannt, sein Verstand auf der Hut vor Gefahr. Es gab keine Klinke an dieser Tür, aber das war nicht das Problem. Gleich nach seiner Ankunft vor ein paar Monaten hatte er ein fünf...
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Autor

Robert Blake Whitehill lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in New Jersey. Wenn er nicht segelt oder mit einer Cessna 152 den Himmel unsicher macht, schreibt er Beiträge für das Chesapeake Bay Magazine und The Audiophile Voice.

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