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Tote brauchen kein Shampoo - Die letzte Brezel

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
163 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am29.10.20211. Aufl. 2021
Folge 2: Obertanndorf ist in Festtagsstimmung! Heute findet der große Brezelwettbewerb statt und als die örtliche Bäckerei 'Brezelinchen' gewinnt, ist der Jubel groß. Aber bei der Siegerehrung bricht der Bäckermeister Rüdiger Vogel plötzlich zusammen. Hatte er einen Herzinfarkt? Oder hat da etwa die Brezel-Konkurrenz ihre Finger im Spiel? Der fesche Kommissar Raphael glaubt nicht an ein Verbrechen, doch Luisa und Mary-Ann haben einen schrecklichen Verdacht und beginnen zu ermitteln ...

Über die Serie: Klare Luft, hohe Berge und blauer Himmel - im kleinen Örtchen Obertanndorf im beschaulichen Allgäu ist die Welt noch in Ordnung - das denkt sich zumindest Friseurmeisterin Luisa Schneider, als sie den Salon ihrer Tante Martha für ein Jahr übernimmt. Aber bald findet sie heraus, dass der idyllische Schein trügt und selbst am schönsten Ort der Welt gemordet wird! Und ehe Luisa sichs versieht, schneidet sie nicht nur Haare, sondern jagt auch Verbrecher ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



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KlappentextFolge 2: Obertanndorf ist in Festtagsstimmung! Heute findet der große Brezelwettbewerb statt und als die örtliche Bäckerei 'Brezelinchen' gewinnt, ist der Jubel groß. Aber bei der Siegerehrung bricht der Bäckermeister Rüdiger Vogel plötzlich zusammen. Hatte er einen Herzinfarkt? Oder hat da etwa die Brezel-Konkurrenz ihre Finger im Spiel? Der fesche Kommissar Raphael glaubt nicht an ein Verbrechen, doch Luisa und Mary-Ann haben einen schrecklichen Verdacht und beginnen zu ermitteln ...

Über die Serie: Klare Luft, hohe Berge und blauer Himmel - im kleinen Örtchen Obertanndorf im beschaulichen Allgäu ist die Welt noch in Ordnung - das denkt sich zumindest Friseurmeisterin Luisa Schneider, als sie den Salon ihrer Tante Martha für ein Jahr übernimmt. Aber bald findet sie heraus, dass der idyllische Schein trügt und selbst am schönsten Ort der Welt gemordet wird! Und ehe Luisa sichs versieht, schneidet sie nicht nur Haare, sondern jagt auch Verbrecher ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



Details
Weitere ISBN/GTIN9783751702263
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.2
Seiten163 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5834656
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Don't worry. Bifteki!
   


»Entspannt sieht der aber nicht aus.« Mary-Ann nickte zu Rüdiger Vogel, dem die Schweißperlen auf der Stirn standen, obwohl es ein angenehmer, bedeckter Tag war. Sein Gesicht war hochrot, und sein linkes Auge zuckte immer wieder unkontrolliert.

»Hast du etwa was anderes erwartet? Schließlich hängt von dieser einen Brezel ab, ob er wieder den deutschen Brezelpreis gewinnt, oder nicht?« Lou hätte den Vogel am liebsten gedrückt und ihm gut zugeredet, aber Zuschauer waren hinter dem abgesperrten Backbereich nicht erlaubt.

»Den baden-württembergischen. Damit qualifiziert er sich für die deutsche Meisterschaft.«

»Du nimmst es aber ganz -« Lous Antwort wurde von der ortsansässigen Blaskapelle unterbrochen, die sich gerade für den Wettbewerb einspielte.

»Wie lange noch?«, brüllte Mary-Ann.

Lou sah auf ihre Armbanduhr. »Müsste jeden Moment losgehen.«

Sie war froh, dass die beste Freundin ihrer Tante sie nun im Friseursalon unterstützte. Mittlerweile war Mary-Ann auch für sie eine richtige Freundin geworden, und mit wem hätte sie sonst zu so einer Veranstaltung gehen können? Auch wenn sich die Obertanndorfer immer mehr öffneten, blieben sie ihr gegenüber noch immer zurückhaltend.

»Wann ist heute eigentlich dein Date?« Bei dem Wort Date klimperte Mary-Ann übertrieben mit den Wimpern.

»Es ist kein Date«, entgegnete Lou.

An diesem Abend war sie mit Kriminaloberkommissar Raphael Weber verabredet. Nachdem Lou ihn mehr oder weniger freiwillig, aber erfolgreich, bei den Ermittlungen im Mordfall des ehemaligen Bürgermeisters von Obertanndorf unterstützt hatte, war sie von ihm zu einem gemeinsamen Krimidinner eingeladen worden.

»Hätte ich nur nicht zugesagt. Unser erstes Treffen war nicht wirklich wiederholungsbedürftig. Warum sollte es jetzt besser werden?«

»Weil ihr zusammen einen Mord gelöst habt und euch gut verstanden habt. Bekommst du jetzt etwa kalte Füße?«, neckte Mary-Ann.

Die Blaskapelle verstummte, als ein Mann mittleren Alters die niedrige Bühne betrat, auf der zwei Kücheninseln sowie ein großer Backofen aufgebaut worden waren.

Lou war froh über diese Unterbrechung des Gesprächs. Sie erkannte Obertanndorfs beliebten Bäckermeister Rüdiger Vogel hinter der linken Kochinsel. Er wirkte noch nervöser als vor wenigen Minuten. Mit einer Hand stützte er sich auf der Arbeitsplatte ab, während er sich mit der anderen Luft zufächelte.

Hinter der zweiten Kücheninsel stand Manfred Sorgenfrei, der Inhaber der Bäckerei Sorgenfrei. Gerade der Bäckermeister aus dem Nachbarörtchen Flörich war in diesem Jahr ins Finale des baden-württembergischen Brezelpreises eingezogen - sehr zum Unmut aller Obertanndorfer.

Manfred Sorgenfrei genoss den Applaus der Flöricher sichtlich. Sein Lächeln war breit, wirkte jedoch aufgesetzt, nahezu festgetackert. Vielleicht war das Ausdruck seiner Nervosität.

Es schien, als wären alle Bewohner Flörichs angereist, so viele Menschen drängten sich auf der Wiese neben dem Marktplatz. Natürlich war auch nahezu jeder Obertanndorfer dabei, sofern er nicht mit vierzig Grad Fieber das Bett hütete. So einen Wettbewerb hatte man schließlich nicht alle Tage bei sich im Dorf.

»Guten Tag, meine Damen und Herren. Ich möchte mich einmal kurz bei Ihnen vorstellen. Ich bin Ralph Baumeister, einer der Vorsitzenden des baden-württembergischen Handwerks und freue mich, Sie heute so zahlreich hier begrüßen zu dürfen.«

Der Mann mit der, passend zum Bundesland, schwarz-gelben Krawatte legte eine kurze Pause ein, bevor er seinen Standardtext weiter herunterratterte: »Wir freuen uns sehr, den Wettbewerb zum diesjährigen Brezelpreis unseres Landes in so einem idyllischen Örtchen wie Obertanndorf ausführen zu dürfen. Wir danken Ihnen, ganz besonders Bürgermeister Willibald Holm, für die Gastfreundschaft und die unkomplizierte Planung.«

Lou spähte zu Bürgermeister Holm. Er war ein zurückhaltender Mann, der nicht gern im Rampenlicht stand. Deshalb wippte er auch jetzt peinlich berührt von einer Seite zur anderen und hob nur kurz die Hand, während sich zahlreiche Blicke auf ihn richteten.

Lou dachte an den ehemaligen Bürgermeister Erich Niedegger, der leider an diesem Tag nicht unter den anwesenden Gästen sein konnte. Es war Lou selbst gewesen, die seine Leiche vor nicht allzu langer Zeit gefunden hatte. Damals hatte eine noch größere Aufregung im Dorf geherrscht als beim Brezel-Event am heutigen Tag.

Im Gegensatz zu Willi Holm war Niedegger ein offener, fröhlicher Mann gewesen. Stets erreichbar für alle Dorfbewohner, die in irgendeiner Weise Hilfe benötigten. Holm tat sich auch nach drei Jahren noch schwer, in Niedeggers Fußstapfen zu treten und war stets etwas unbeholfen, aber dennoch sympathisch.

Er schien Lous Blick bemerkt zu haben und schenkte ihr ein kleines Lächeln, das sie nur zu gern erwiderte.

»Nun kommen wir zum heutigen Wettbewerb. Nachdem unser Titelverteidiger Rüdiger Vogel im letzten Jahr den Preis zum Thema Die perfekte Brezelkruste gewonnen hat, haben wir uns auch in diesem Jahr ein spannendes Motto überlegt.« Er freute sich sichtlich über seine eigenen Worte. »Das diesjährige Motto lautet: Kombiniere die perfekte Brezel mit deinem Lieblingsgewürz.«

Er machte eine dramatische Pause, als würde er damit rechnen, dass sich tosender Applaus einstellte. Doch es passierte nichts. Die Menge bleib still und wartete, dass Ralph Baumeister weitersprach.

»Ich kann Ihnen versichern, die beiden Herren haben sich dermaßen ins Zeug gelegt. Uuuuuuund wir haben eine kleine Überraschung für Sie vorbereitet.« Der Mann drehte sich zur Seite und nickte jemandem zu, der etwas abseits der Bühne stand.

Die Person nickte zurück, und im selben Augenblick schoben sich milchige Plexiglaswände vor die Kücheninseln, und die beiden Bäckermeister dahinter waren nicht mehr zu sehen.

Die Menge raunte ein »Ohhh« und »Was ist das denn?«.

»Wie Sie wissen, haben wir heute unsere unabhängige Fachjury dabei, doch es gibt eine Neuerung. Sie dürfen ebenfalls an der Abstimmung teilnehmen. Aber natürlich sollen Sie nicht parteiisch sein, sondern ganz nach dem Geschmack urteilen. Mein Assistent Peter wird Ihnen zwei Zettel aushändigen, während die Herrschaften backen. Sobald die Brezeln fertig sind, bekommt jeder ein Stück zum Probieren und darf danach den Zettel der Brezel, die ihm besser geschmeckt hat, in diesen Korb werfen.«

Er zeigte auf einen großen Rattankorb, den die Person neben der Bühne nun in die Luft streckte. Das musste dann wohl Peter sein.

»Wir werten die Stimmzettel aus und ermitteln den Sieger aus Ihrer Wahl. Dieses Ergebnis wiegt genauso viel wie die Stimme jedes der vier Jurymitglieder. Sie sind somit quasi das fünfte Jurymitglied.« Er lachte, als hätte er einen urkomischen Witz gemacht. »Jetzt wollen wir aber endlich starten. Wir hoffen, Sie haben Spaß am Wettbewerb und der kleinen Brezelverkostung.« Die Blaskapelle setzte ein, und der Mann trat von der Bühne.

»Ist ja schon ein bisschen langweilig. Jetzt sieht man ja gar nicht, wie sich die beiden ins Zeug legen«, brüllte Mary-Ann dicht an Lous Ohr.

Das fanden offenbar auch die anderen Zuschauer und verteilten sich an die umliegenden Biertische oder die Essensstände. Das örtliche Wirtshaus bot seine Maultaschen und Kässpatzen an, und die freiwillige Feuerwehr hatte den Würstchenstand aufgebaut, der auf jedem Dorffest obligatorisch war. Selbst die Taverna Leonidas, das beliebte griechische Lokal des Dorfes, hatte sich dazu entschieden, einen Foodtruck zu mieten und griechische Meze anzubieten.

Auch Lou und Mary-Ann genehmigten sich eine kleine Stärkung und freuten sich über einen kleinen Plausch mit Stavros, dem Besitzer des Leonidas. Nach einer gefühlten Ewigkeit und Unmengen an gegrilltem Feta und Bifteki setzte die Blaskapelle erneut aus, und Ralph Baumeister trat vor die beiden Plexiglasscheiben.

»Meine Damen und Herren, da sind wir wieder. Unsere beiden Finalisten haben alles gegeben, und wir präsentieren Ihnen nun die beiden wundervollen Kreationen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.«

Erst jetzt, mit dem nötigen Abstand zu Stavros' Foodtruck, der geradezu von Knoblauchnebel umgeben war, nahm Lou den buttrigen Brezelduft wahr. Sie liebte Brezeln fast so sehr wie Croissants und brauchte gar nicht viel dazu. Ein Cappuccino, eine Brezel mit viel Salz, und sie war glücklich. Doch jetzt strömte ein zarter Duft zu ihr herüber, den sie eher mit Raumspray als mit Brezeln in Verbindung gebracht hätte. War das etwa -?

Als hätte Ralph Baumeister ihre Gedanken gehört, kündigte er an: »Peter bringt Ihnen nun die ersten Brezelstücke zum Probieren. Hierbei handelt es sich um eine Komposition mit französischem Lavendel und feinster Bio-Zitrone.«

Lou schluckte. Das klang nicht nach ihrem Geschmack. Auch Mary-Ann verzog das Gesicht. Dennoch nahmen sich die beiden Frauen ein Stück Brezel aus dem...
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