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Der tolle Nick

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
409 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am29.10.20211. Aufl. 2021
Der abenteuerlustige Sir Nicholas Beauvallet hat sich für das ebenso aufregende wie gefährliche Leben als Freibeuter im Auftrag ihrer Majestät, Königin Elisabeth I., entschieden. An einem stürmischen Wintertag begegnet sein Schiff der spanischen Galeone 'Santa Maria' - in der darauffolgenden Schlacht macht der 'tolle Nick' nicht nur reiche Beute, sondern auch die Bekanntschaft des widerspenstigen spanischen Edelfräuleins Dominica, Tochter des ehemaligen Gouverneurs von Santiago. Kann der mutige Seeräuber auch ihr Herz erobern?

In ihrem Roman 'Der tolle Nick' (im Original: 'Beauvallet') entführt Georgette Heyer ihre Leserinnen in das elisabethanische Zeitalter. Diese wundervolle Freibeuter-Liebesgeschichte begeistert mit einer aufregenden Handlung, atemloser Spannung und meisterhaft pointierten Dialogen.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



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Produkt

KlappentextDer abenteuerlustige Sir Nicholas Beauvallet hat sich für das ebenso aufregende wie gefährliche Leben als Freibeuter im Auftrag ihrer Majestät, Königin Elisabeth I., entschieden. An einem stürmischen Wintertag begegnet sein Schiff der spanischen Galeone 'Santa Maria' - in der darauffolgenden Schlacht macht der 'tolle Nick' nicht nur reiche Beute, sondern auch die Bekanntschaft des widerspenstigen spanischen Edelfräuleins Dominica, Tochter des ehemaligen Gouverneurs von Santiago. Kann der mutige Seeräuber auch ihr Herz erobern?

In ihrem Roman 'Der tolle Nick' (im Original: 'Beauvallet') entführt Georgette Heyer ihre Leserinnen in das elisabethanische Zeitalter. Diese wundervolle Freibeuter-Liebesgeschichte begeistert mit einer aufregenden Handlung, atemloser Spannung und meisterhaft pointierten Dialogen.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703079
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.10.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.5
Seiten409 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.6073330
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Das Deck war ein Schlachtfeld. Tote und Sterbende lagen umher; Holz war gesplittert, Planken waren zerborsten, Segel hingen in Fetzen; die Luft war erfüllt von Staub und Rauch und dem Gestank verbrannten Pulvers. Eine Kugel pfiff durch die Takelage; eine zweite peitschte die Wellen, die unter dem Bug der Galeone wild aufschäumten. Das Schiff schien sich aufzubäumen, zu schwanken, sich seitwärts zu neigen. Vom Quarterdeck schrie Don Juan de Narvaez einen Befehl; sein Leutnant stürzte über die Kajütstreppe in den Schiffsrumpf hinab.

Dort warteten die Soldaten in ihren stählernen Brustpanzern und Sturmhauben. Sie waren mit Hellebarden und Spießen bewaffnet, und manche hielten lange zweischneidige Schwerter in Händen. Alle starrten sie aufs Meer hinaus, dorthin, wo das kleinere Schiff, an dessen Mast das rote Georgskreuz flatterte, unbeirrbar seinen Weg auf sie zu nahm. Keiner zweifelte mehr daran, dass es zum Kampf Mann gegen Mann kommen würde; sie waren sogar froh darüber; waren sie nicht die besten Streiter der Christenheit? Was für Aussichten hatten diese Engländer denn gegen sie im direkten Kampf? Das englische Schiff hatte sich während der letzten Stunde außerhalb der Reichweite der spanischen Kanonen gehalten und die Santa Maria unaufhörlich mit seinen weiter reichenden Geschützen unter Feuer genommen. Die Soldaten im Bauch des Schiffes wussten nicht, wie schwer der angerichtete Schaden war, doch waren sie unruhig und wütend über die ihnen aufgezwungene Untätigkeit und das Unvermögen, ins Geschehen einzugreifen. Aber jetzt näherte sich das englische Schiff, dessen weiße Segel sich im Wind blähten und das wie ein Raubvogel durch die schäumenden Wellen auf sie herunterstieß.

Don Juan beobachtete, wie sich das Schiff näherte, wie seine Kanonen Feuer spuckten. Und schon war es da, kaum beschädigt, da die Hälfte der spanischen Kanonen von der hohen Galeone über den Engländer hinwegschossen. Die Venture - jetzt bestand kein Zweifel mehr, dass es die Venture war - nahm unbeirrt ihren Weg.

Bald lag sie längsschiffs und feuerte auf den Rumpf der Galeone, und wieder entkam sie unbehelligt. Dann wurde sie schneller, kreuzte den Weg des Spaniers, und ihre Kanonen wüteten furchtbar.

Die Santa Maria war nur noch ein Wrack, die Mannschaft in Panik und völliger Verwirrung. Don Juan erkannte, dass sein Schiff schwer angeschlagen war, und fluchte leise in seinen Bart. Aber er war besonnen und mutig und wusste, wie er seine Männer um sich scharen konnte. Die Venture hatte wieder Kurs auf die Galeone genommen - jetzt bestand kein Zweifel mehr, dass sie sich zum Entern anschickte. Das gab wieder Hoffnung. Mochte sie nur kommen - die Santa Maria war dem Untergang geweiht, aber auf der Venture befand sich El Beauvallet - Beauvallet, der Spanien verhöhnte, der Freibeuter, der Wahnsinnige! Seine Gefangennahme war den Verlust eines so stolzen Schiffes wie die Santa Maria wert: ja sogar noch mehr! Es gab keinen spanischen Admiral, der nicht davon träumte, Beauvallet in die Hand zu bekommen. Don Juan hielt bei diesem Gedanken den Atem an. Beauvallet, der Spanien unter dem Daumen hielt! Sollte es ihm wirklich gelingen, diesen Mann, dessen Leben vom Satan beschützt wurde, gefangen zu nehmen, dann hatte ihm das Leben alles geboten, was er wollte.

Das war Don Juans Beweggrund gewesen, die Venture anzugreifen, als sie an diesem Nachmittag in sein Gesichtsfeld gekommen war. Er wusste, dass sich El Beauvallet in diesen Gewässern aufhielt; in Santiago hatte er Perinat getroffen, der erst vor vierzehn Tagen ausgezogen war, die Venture zu bestrafen. Er war in seinem eigenen Rettungsboot nach Santiago zurückgekehrt, verzweifelt, ein geschlagener Mann. Er hatte wirr von Hexerei, von einem Teufel in Menschengestalt gesprochen, der alle verhöhnte. Don Juan hatte nur geschnaubt. Dieser Dummkopf Perinat!

Aber jetzt schien es, als liefe auch er Gefahr, seine Sache schlecht zu machen. Er hatte Beauvallet den Fehdehandschuh hingeworfen, ihm, der eine Herausforderung noch nie abgelehnt hatte, und Beauvallet hatte sich gestellt und war mit seinem wendigen Schiff durch das schimmernde Meer auf ihn gestoßen.

Es hatte natürlich auch der Wunsch mitgespielt, einer gewissen Dame zu beweisen, was ein Narvaez konnte. Don Juan biss sich auf die Lippen und fühlte einen Augenblick lang Reue in sich aufsteigen. Unten, in der getäfelten Kajüte, saß kein Geringerer als Don Manuel de Rada y Sylva, der ehemalige Gouverneur von Santiago, mit seiner Tochter Dominica. Don Juan wusste nur zu gut, in welcher Gefahr sich die beiden jetzt befanden. Aber bei einem Nahgefecht würde sich vielleicht noch alles wenden.

Die Soldaten waren bewaffnet und warteten im Rumpf oder auf dem Vorderdeck. Die Kanoniere standen schweißgebadet und schmutzig an den Geschützen; die kurze Panik war vorbei - sollte die Venture nur kommen!

Da war sie auch schon, trotzte dem Feuer aus den großen Geschützen; noch näher kam sie, und durch die Rauchschwaden konnte man die Männer sehen, die mit Enteräxten und Schwertern in den Händen bereitstanden, den Spanier anzugreifen. Dann plötzlich ein Krachen und Kreischen, ein Flammenmeer und der schwarze Rauch aus einem Dutzend Drehkanonen, die vom Deck der Venture auf den Rumpf der Santa Maria feuerten. Die spanischen Soldaten fielen haufenweise; Schreie, Stöhnen und Flüche erfüllten die Luft, und während das Chaos noch andauerte, näherte sich die Venture pfeilschnell und legte an der hohen Galeone an.

Männer kletterten eilig an ihren Seiten hoch, benützten die Enteräxte als Leitern. Von der Sprietsegelrah sprangen sie auf das Deck der Santa Maria hinunter, die Dolche zwischen den Zähnen, die langen Schwerter in den Händen. Die Spanier, schwer getroffen vom andauernden Beschuss, konnten die Engländer nicht halten. Sie drangen wütend auf sie ein, und auf Deck entspann sich ein erbitterter Kampf: Schwert traf auf Schwert, Dolch auf Dolch.

Don Juan stand am oberen Absatz der Kajütstreppe, das nackte Schwert in der Hand, eine hochgewachsene Gestalt in funkelnder Rüstung. Er versuchte, im Getümmel den Anführer der Freibeuter auszumachen, doch blieb sein Bemühen ohne Erfolg.

Es war ein verbissener, erbitterter Kampf über Verwundete und Tote hinweg; immer wieder blitzte Geschützfeuer auf. Das Getöse war unbeschreiblich; im Lärm des Stöhnens, der lauten Befehle, der Schreie und des Waffengeklirrs konnte man nichts mehr unterscheiden; lange Zeit wusste keiner, wer im Vorteil war; der Kampf wogte auf und ab, während die Santa Maria hilflos dahintrieb.

Plötzlich tauchte ein Mann in der Menge auf und bahnte sich den Weg zur Treppe. Einen Augenblick lang blieb er mit einem Fuß auf der ersten Stufe stehen, blickte Don Juan an; er hielt ein bluttriefendes Schwert in der Rechten, hatte den linken Arm mit einem Mantel umwickelt und hielt den Kopf mit dem schwarzen Spitzbart herausfordernd erhoben. Ein ziselierter Helm bedeckte den oberen Teil seines Gesichts, aber Don Juan sah die weißen Zähne in einem höhnischen Lächeln aufblitzen und machte sich zum Stoß bereit, der den Fremden ins Jenseits senden sollte.

»Hinweg, Hund!«, schleuderte er ihm entgegen.

Der Fremde lachte und erwiderte in reinstem Kastilisch:

»Nein, Señor, der Hund kommt zu Euch!«

Don Juan bemühte sich, das Gesicht, das ihm entgegensah, zu erkennen. »Komm herauf und stirb, Hund«, sagte er leise, »denn ich glaube, du bist der, den ich suche.«

»Ganz Spanien sucht mich, Señor«, antwortete der Fremde vergnügt. »Aber wer wird Nick Beauvallet wirklich töten? Wollt Ihr es versuchen?«

Er sprang leichtfüßig die Stufen hinauf, und sein Schwert traf das Don Juans in einer Finte, dass das Schwert des Spaniers zur Seite glitt. Er schwang den Mantel, sodass sich Don Juans Schwert darin verfing. Und wie ein Blitz stand er auch schon auf dem Achterdeck, während Don Juan rasend vor Wut sein Schwert aus den Falten des Stoffes zu befreien versuchte. Die Schwerter trafen klirrend aufeinander, aber Don Juan erkannte sofort, dass er hier seinen Meister gefunden hatte. Er wurde immer mehr an die Reling zurückgedrängt, obwohl er jeden Zollbreit verteidigte.

Cruzada, sein Leutnant, raste vom Hinterdeck herauf. Beauvallet wurde dessen gewahr und beendete den Kampf rasch. Sein Degen sauste in die Höhe und fuhr dann nieder, traf Don Juan an der Schulter und zerschlug die Schulterkappe.

Der Spanier sank halb betäubt in die Knie und ließ seinen Degen klirrend zu Boden fallen. Beauvallet wandte sich keuchend um und trat Cruzada entgegen.

Das Achterdeck war nun voll von englischen Seeleuten, die ihrem Anführer gefolgt waren, und von allen Seiten tönten die Rufe der Spanier um Gnade. Beauvallet hielt Cruzada mit seinem Degen in Schach. »Ergebt Euch, Señor«, sagte er. »Euer Anführer ist mein Gefangener.«

»Ich werde Euch noch töten, Pirat!«, stieß Cruzada hervor.

»Sei nicht so ehrgeizig, mein Kind«, sagte...
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