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Die Sonne von Sannar

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
607 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am27.07.20211. Aufl. 2021
Von Afrika nach Paris und London: eine abenteuerliche Reise, eine tragische Liebesgeschichte, ein wahrer historischer Kern

Im Jahr 1825 sollen zwei Giraffenkinder als Geschenk an den französischen und englischen Königshof verschickt werden. Zwei junge Sklavinnen, die Schwestern Najah und Zahina, begleiten die Tiere auf ihrer langen Reise, ebenso wie der junge französische Tierarzt Pierre, der sich in Zahina verliebt. Doch im fernen Europa verläuft das Schicksal anders als erhofft. Mit den Giraffen trennen sich auch die Wege der Schwestern, und ihre zarten Träume von Glück und Liebe scheinen sich nicht zu erfüllen ...

Dieser Roman basiert auf der wahren Reise dreier Giraffen von Afrika nach Europa im 19. Jahrhundert. Sie wurden als Geschenk des ägyptischen Gouverneurs Muhammad Ali Pascha an die europäischen Herrscher geschickt, was in Europa einen wahren Hype um die Tiere entfachte.

DIE SONNE VON SANNAR ist ein farbenprächtiger historischer Landschaftsroman aus der Feder von Bestsellerautorin Judith Knigge, die als Linda Belago ihre Leserinnen bereits mit der Surinam-Saga bezaubert hat. Lesen Sie auch: IM LAND DER ORANGENBLÜTEN und DIE BLUME VON SURINAM.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Als Linda Belago hat Judith Knigge bereits erfolgreich Familien- und Landschaftsromane wie die Surinam-Saga geschrieben. In ihren Büchern verflechtet sie gekonnt ihr Interesse an fremden Ländern und historischen Themen - so erzählt "Die Sonne von Sannar" von einer abenteuerlichen Reise und einer dramatischen Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert. Judith Knigge veröffentlicht auch unter ihrem Klarnamen und als Anna Gerding Romane. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem alten Fachwerkhaus auf dem Land, umgeben von ihren Ponys, einem Hund und zwei Katzen.
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Produkt

KlappentextVon Afrika nach Paris und London: eine abenteuerliche Reise, eine tragische Liebesgeschichte, ein wahrer historischer Kern

Im Jahr 1825 sollen zwei Giraffenkinder als Geschenk an den französischen und englischen Königshof verschickt werden. Zwei junge Sklavinnen, die Schwestern Najah und Zahina, begleiten die Tiere auf ihrer langen Reise, ebenso wie der junge französische Tierarzt Pierre, der sich in Zahina verliebt. Doch im fernen Europa verläuft das Schicksal anders als erhofft. Mit den Giraffen trennen sich auch die Wege der Schwestern, und ihre zarten Träume von Glück und Liebe scheinen sich nicht zu erfüllen ...

Dieser Roman basiert auf der wahren Reise dreier Giraffen von Afrika nach Europa im 19. Jahrhundert. Sie wurden als Geschenk des ägyptischen Gouverneurs Muhammad Ali Pascha an die europäischen Herrscher geschickt, was in Europa einen wahren Hype um die Tiere entfachte.

DIE SONNE VON SANNAR ist ein farbenprächtiger historischer Landschaftsroman aus der Feder von Bestsellerautorin Judith Knigge, die als Linda Belago ihre Leserinnen bereits mit der Surinam-Saga bezaubert hat. Lesen Sie auch: IM LAND DER ORANGENBLÜTEN und DIE BLUME VON SURINAM.

eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.



Als Linda Belago hat Judith Knigge bereits erfolgreich Familien- und Landschaftsromane wie die Surinam-Saga geschrieben. In ihren Büchern verflechtet sie gekonnt ihr Interesse an fremden Ländern und historischen Themen - so erzählt "Die Sonne von Sannar" von einer abenteuerlichen Reise und einer dramatischen Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert. Judith Knigge veröffentlicht auch unter ihrem Klarnamen und als Anna Gerding Romane. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem alten Fachwerkhaus auf dem Land, umgeben von ihren Ponys, einem Hund und zwei Katzen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751701761
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum27.07.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Seiten607 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.6073398
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

PROLOG

1825
Ägyptisch-Sudanesisches Kolonialgebiet
Nahe der Stadt Sannar

Die Sonne senkte sich mit gleißendem, tiefrotem Licht über die Hügel von Sannar. Ein kühlender Schatten legte sich über die unzähligen Behausungen am Fuße der Erhebungen, und ein leichter Wind kam auf. Schnell erwachte das Lager aus der Starre der Tageshitze. Frauen eilten sich, die Vorhänge der Zelte zu öffnen, um die kühle Brise der nahenden Nacht einzulassen und die stickige Luft zu vertreiben. Menschen traten hervor, setzten sich auf fadenscheinigen Teppichen um kleine, qualmende Feuer auf eine Tasse dünnen Tee zusammen. Die bedrückende Stille des Tages wich einem leisen Gemurmel und einer dumpfen Geschäftigkeit.

Auch die neunzehnjährige Zahina und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Najah machten sich bereit, ihre ärmliche Unterkunft zu verlassen, in der sie bereits seit vielen Wochen verharrten.

Zahina richtete ihren Schleier. Ein für die Schwestern ungewohntes Kleidungsstück, auf das sie jedoch nicht verzichten konnten. Sie achteten tunlichst darauf, nichts auf ihren christlichen Glauben hindeuten zu lassen, da man Christen mit Argwohn begegnete und mit Anfeindungen überhäufte. Dem wollten sich Zahina und ihre Schwester nicht auch noch aussetzen.

»Ich werde heute das Wasser holen. Schau mal, ob du etwas Hirse bekommen kannst.« Zahina reichte Najah ein Beutelchen mit Tee. »Hier, nimm dies und versuche, es zu tauschen.« Sie verschwieg ihrer Schwester, dass sie den Tee mit einigen trockenen Blüten aus dem Gebüsch rund um das Lager gestreckt hatte. Es würde kaum jemandem auffallen, inzwischen aßen die Menschen sogar die toten Fliegen mit, die in ihre dünnen Suppen fielen.

Besorgt betrachtete Zahina das ausgezehrte Gesicht ihrer Schwester. Ob sie selbst ebenfalls schon so aussah? Mit eingefallenen Wangen und dunklen Ringen unter den Augen? Unwillkürlich berührte sie ihre Wange unter dem fadenscheinigen Stoff. Solange sie nicht krank wurden und noch Kraft zum Wasserholen aufbringen konnten, würden sie wohl überleben.

Was hatte sich nicht alles geändert, seit sie ihr Dorf im Tiefland des Sudan verlassen hatten. Ihr einziger Besitz waren nun die löchrige Zeltplane, eine Kanne, zwei abgewetzte Decken und noch etwas Tee. Die Versorgung der Lagerbewohner war desolat. Selten wurde Getreide ausgegeben. Die Menschen zehrten noch von dem, was sie hatten mitnehmen können. Sämtliche Dinge sparten sie sich mühsam vom Munde ab oder erbettelten sie. Bald aber würden die Vorräte aufgebraucht sein. Zahlungsmittel im Lager waren einzig Naturalien wie Wasser, Tee, Getreide oder Hirsebier. Manche Mädchen, so hatte Zahina gehört, boten sogar schon ihre Körper an. Aber was sollte man tun, wenn man das wenige, was man besaß, bereits eingetauscht hatte? Zahina hoffte inständig, sie würde nie in diese Not geraten, und gab sich alle Mühe, ihre jüngere Schwester und sich selbst zu versorgen. Wasser holen für andere brachte ihr mal eine Hand voll Getreide, mal eine Handvoll Mehl. Oft aber knurrte ihnen der Magen.

Nein, dieses Lager war kein schöner Ort, für niemanden. Es war ein Ort voll von Entbehrungen und Hoffnungslosigkeit. Keiner der Bewohner war aus freien Stücken hier, sie alle einte dasselbe Schicksal: Die ägyptischen Herrscher trieben ihre Truppen unentwegt in die eroberten Gebiete im Süden, um dort Dörfer zu überfallen und den unendlichen Bedarf an Sklaven zu stillen. Wie Heuschrecken waren sie über die Heimat der Schwestern hergefallen. Es war alles so schnell gegangen. Es hatte Kämpfe und Tote gegeben. Im Tumult waren Familien getrennt worden. Zahina wusste nichts über das Schicksal der Menschen aus ihrem Dorf, auch nicht über das ihrer Eltern. In langen Märschen trieb man die Menschen zusammen. Hier, im Sklavenlager nahe der Stadt Sannar, mussten sie jetzt warten, bis man sie woanders hinbrachte. Die Schwestern hatten die Eltern gesucht, nach bekannten Gesichtern Ausschau gehalten. Vergebens. Mehrmals war das Gerücht aufgekommen, dieses Lager würde aufgelöst und die Menschen den Blauen Nil hinabtransportiert. Bisher hatte sich das allerdings nicht bewahrheitet, und es deutete auch nichts darauf hin, dass dies bald geschehen würde.

Zahina seufzte und ließ ihren Blick zu Najah wandern, die geschickt die letzten Handgriffe an ihrem Schleier tat.

»Ich gehe jetzt, gib auf dich acht«, beschied sie ihre Schwester und sah ihr dabei fest in die braunen Augen. Sie ließ Najah nur äußerst ungern allein, zu groß war die Angst, die Schwester auch noch zu verlieren. Jedes Mal hoffte sie inständig, Najah würde sich durch ihre unbedarfte Art nicht in Gefahr bringen. Aber Zahina hatte keine Wahl - sie mussten irgendwie überleben.

»Geh ruhig. Ich passe auf mich auf, mir wird schon nichts geschehen.« Najahs Ton klang trotzig, und Zahina wusste, dass sie ihre Schwester mit ihrer Sorge zu sehr umspann. Seufzend griff sie nach dem Krug und machte sich eilig auf den Weg.

Wenigstens gab es einen Brunnen, der noch trinkbares Wasser spendete, der Gang dorthin aber war selbst in den kühleren Abendstunden ein unbequemer Marsch. Das Laufen fiel schwer im tiefen Sand der schmalen Wege, und überall lag Unrat und Kot. Es stank erbärmlich, und Heerscharen an Fliegen stoben auf, sobald sie ihren Fuß auf den Boden setzte. Die vielen Menschen im Lager trugen nicht gerade zur Sauberkeit des Ortes bei. Vor Wochen schon hatte es die ersten Kranken gegeben. Zahina war auch aus diesem Grunde froh, ihren und Najahs Lagerplatz am äußersten Rand der Zeltstadt zu wissen, dort hatte sich der beißende Gestank schmutziger Körper und ungenügender Latrinen noch nicht so ausgebreitet. Außerdem war dort die Gefahr geringer, überfallen zu werden. Immer wieder, so hatte sie gesehen und gehört, gab es Männer, die betrunken nach Mädchen grapschten, und da Zahina und Najah weder Vater noch Brüder im Lager hatten, welche sie beschützt hätten, versuchten sie, so wenig wie möglich aufzufallen. Auch vor den Aufsehern musste man sich hüten, sie hielten die zukünftigen Sklaven seit Wochen zusammen, und ihre Laune war nicht die beste. Aber im Gegensatz zu den Gefangenen konnten die Aufseher das Lager verlassen und sich im nahen Sannar versorgen. Zahina hatte einmal gesehen, wie sie Esel voller Proviant zu ihren Zelten geleiteten. Diese Zelte wurden stets streng bewacht, ebenso wie das gesamte Lager.

Kaum hatte Zahina nun das Dornengebüsch am Rande des Lagers auf dem schmalen Pfad durchquert und war auf die offene Fläche getreten, da stockte sie. Am Horizont, auf der nächsten Hügelreihe, zeichnete sich die schemenhafte Silhouette einer Karawane ab. Erst dachte sie, ihre Augen würden ihr einen Streich spielen. Doch je angestrengter sie in das Licht der untergehenden Sonne starrte, desto deutlicher zeichnete sich eine Reihe Kamele auf dem Saum der Hügel ab. Und sie kamen auf das Lager zu!

Eilig raffte Zahina ihr Kleid und sputete sich zum Brunnen. Die Frauen dort hatten die Karawane ebenfalls entdeckt und standen aufgeregt tuschelnd beisammen, während sie skeptisch beobachteten, wie sich die Tiere näherten. Man war nie sicher, was Reisende wollten. Zahina blickte immer wieder angespannt in Richtung der nahenden Ankömmlinge. Sie hatte frühere Besuche Fremder in keiner guten Erinnerung. Als Sklave in den Norden gebracht zu werden war durchaus keine verheißungsvolle Aussicht, von einer Karawane aber gegen einen Sack Hirse eingetauscht zu werden und mit ihr dann im Nirgendwo zu verschwinden, versprach noch mehr Unheil. Und die Karawanen nahmen gerne junge Frauen mit. Es war für sie und Najah vermutlich das Beste, erst einmal Schutz in ihrem Zelt zu suchen. Aber vorher brauchte sie Wasser.

Als Zahina kurze Zeit später ins Lager zurückkehrte, waren bereits alle in heller Aufregung. Die Kunde von einer nahenden Karawane hatte sich wie ein Lauffeuer ausgebreitet. Manche Frauen räumten ängstlich ihre Habseligkeiten zurück in die Unterkünfte und riefen nach ihren Töchtern, während andere bereits Krüge mit Hirsebier bereitstellten, um die Ankömmlinge gütlich zu stimmen und sich vielleicht etwas Essbares zu ertauschen. Zahina machte sich eilig auf die Suche nach Najah. Sie fand sie schon bald in einem Pulk Neugieriger und zog sie ungeduldig am Arm in ihr kleines Zelt. Najah protestierte leise, während sie sich fortwährend umdrehte.

»Zahina, lass uns doch erst mal schauen, was sie wollen. Vielleicht können wir etwas eintauschen.«

»Nein. Es ist zu gefährlich.« Zahina war fest entschlossen. Sie würden im Schutz des Zeltes verharren, bis die Karawane weitergezogen war. Ihren Plan, am heutigen Tag mehrmals zum Brunnen zu gehen, hatte sie bereits verworfen. Die Angst war stärker als der Hunger und der Durst.

Bald darauf traf die Karawane im Lager ein. Zahina hörte in ihrem Zelt, wie sich die Reitkamele mit einem blökenden Laut niederlegten und Männerstimmen sich erhoben. Sie fühlte sich unwohl. Sie hatte ihren Schleier abgenommen und saß auf dem Boden ihrer kleinen Bleibe und zeichnete mit unruhigen Fingern Muster in den Sand. Sosehr sie auch darüber nachdachte, wollte ihr kein Grund einfallen, warum die Karawane hier eine Rast einlegte und nicht in der Stadt.

Najah hingegen war ganz offensichtlich weniger ängstlich. Zahina konnte die Aufregung ihrer Schwester förmlich spüren, die unruhig neben ihr saß und jetzt fahrig an ihrem Kopftuch nestelte. Ihre Augen glänzten unternehmungslustig. Zahina betrachtete sie zärtlich. Sie wusste, dass Najah schwer unter der Eintönigkeit und der Einsamkeit im Lager litt. Najah war ungestüm und neugierig. Die Karawane brachte eine willkommene Unterbrechung des Alltags mit sich. Misstrauen war ihr, im Gegensatz zu Zahina, fremd, und Zahina hatte sie mehrfach...
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Autor

Als Linda Belago hat Judith Knigge bereits erfolgreich Familien- und Landschaftsromane wie die Surinam-Saga geschrieben. In ihren Büchern verflechtet sie gekonnt ihr Interesse an fremden Ländern und historischen Themen - so erzählt "Die Sonne von Sannar" von einer abenteuerlichen Reise und einer dramatischen Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert. Judith Knigge veröffentlicht auch unter ihrem Klarnamen und als Anna Gerding Romane. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in einem alten Fachwerkhaus auf dem Land, umgeben von ihren Ponys, einem Hund und zwei Katzen.