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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
768 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am19.08.2021
Als die Menschen ins All vorstießen, gelangten sie zuerst ins System der blauen Sonne Wega und ihrer 42 Planeten. Dort trafen sie nicht nur auf Außerirdische, sondern auch auf das Galaktische Rätsel. Nach vielen Abenteuern konnten sie es lösen. Mehr als 3600 Jahre später sind die Bewohner des Wegasystems und die Menschen von der Erde längst gute Freunde. Doch als Perry Rhodan den Planeten Ferrol besucht, entwickeln sich auf einmal Raum-Zeit-Anomalien. Das gesamte System wird in einen undurchdringlichen Schirm gehüllt. In seinem Inneren sind Milliarden von Lebewesen gefangen. Was steckt dahinter? Kann Perry Rhodan das neue Galaktische Rätsel lösen? Zwölf packende Science-Fiction-Romane mit einer Prise 'Sense of Wonder'!mehr

Produkt

KlappentextAls die Menschen ins All vorstießen, gelangten sie zuerst ins System der blauen Sonne Wega und ihrer 42 Planeten. Dort trafen sie nicht nur auf Außerirdische, sondern auch auf das Galaktische Rätsel. Nach vielen Abenteuern konnten sie es lösen. Mehr als 3600 Jahre später sind die Bewohner des Wegasystems und die Menschen von der Erde längst gute Freunde. Doch als Perry Rhodan den Planeten Ferrol besucht, entwickeln sich auf einmal Raum-Zeit-Anomalien. Das gesamte System wird in einen undurchdringlichen Schirm gehüllt. In seinem Inneren sind Milliarden von Lebewesen gefangen. Was steckt dahinter? Kann Perry Rhodan das neue Galaktische Rätsel lösen? Zwölf packende Science-Fiction-Romane mit einer Prise 'Sense of Wonder'!
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845353753
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum19.08.2021
Seiten768 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8816 Kbytes
Artikel-Nr.7453528
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


2.

Zwei Tage zuvor

 

Ein Ausflug in die terranische Nachbarschaft. Das war es. Nicht mehr und nicht weniger.

Oder?

Perry Rhodan atmete tief durch. Warum soll ich mich selbst belügen? Jede Reise ins Wegasystem ist mehr als das. Es ist, als würde ich auf meinen eigenen Spuren wandeln. Auf Spuren, die mehr als dreieinhalb Jahrtausende alt sind - und die man noch immer sehen kann. Schließlich bewegen wir uns auf historischem Boden.

Rhodan setzte vorsichtig einen Schritt vor den anderen. So als müsste er sich vergewissern, dass er tatsächlich festen Grund unter den Füßen hatte.

Das matt glänzende Deckmaterial, mit dem der Palastboden überzogen war, federte nach. Es gab einem das Gefühl besonderer Leichtigkeit.

Wachen standen zwischen den schillernden Glassäulen links und rechts ihres Wegs. Sie steckten in schneeweißen Uniformen, hielten altertümliche Hellebarden oder Lanzen fest in den Händen und stierten stur geradeaus. Die Männer und Frauen trugen das kupferrote Haar kurz geschoren, die Gesichter waren mit einer Art glitzerndem Puder benetzt. Sie wirkten wie plumpe, grob gemeißelte Gestalten, die im Innern eines fragilen Puppenhauses platziert worden waren.

»Bin ich hier in einer altertümlichen Trivid-Show?«, brummelte Reginald Bull.

Der Freund zog die Schultern ein, als er das Echo seiner Stimme zurückgeworfen bekam, lauter als die eigentlichen Worte. Ein ferronischer Adjutant, der einige Schritte vor ihnen ging, zuckte zusammen. Er gab sich aber nicht die Blöße, auf Bulls unhöflichen Kommentar zu reagieren. Es wäre mit der steifen Etikette am Hof des Thort nicht vereinbar gewesen. Er räusperte sich bloß und zupfte am Kragen seiner Prunkuniform.

»Ist das Fettnäpfchen noch so klein, Resident Bull tapst hinein«, reimte Gucky grässlich falsch und so leise, dass sein Wispern kein Echo verursachte. Der Mausbiber schwebte zwischen Rhodan und Bull, von seinen eigenen telekinetischen Kräften getragen. »Der Thort wird sich gewiss freuen zu hören, was du vom Neubau des Roten Palastes hältst.«

Rhodan nahm den verbalen Ausrutscher seines ältesten Freunds gelassen hin. Bull war ein hervorragender Politiker. Aber auf dem diplomatischen Parkett war er schon öfter mal angeeckt.

Rhodan konzentrierte sich stattdessen auf das, was er rings um sich sah. Der aktuelle Rote Palast ähnelte in keiner Weise jenem wuchtigen Bau, der so lange die Stadt Thorta geprägt hatte. Hatte der jahrtausendealte vorige Palast düster und bedrückend gewirkt, sah Rhodan nun Verspieltheit und Heiterkeit.

Sie erreichten ein Portal, glänzend und mit Lichtverzierungen unterschiedlicher Strahlintensität versehen, die wohl einen leistungsfähigen integrierten Schutzschirm verhüllen sollten.

Der Adjutant bewegte flüchtig die Hände, und mit einem Mal öffneten sich die beiden Torflügel geräuschlos nach außen. Der Raum dahinter lag in Dunkelheit. Bloß ein vager Lichtschein in einiger Entfernung deutete darauf hin, dass ihr Gastgeber anwesend war.

Der Adjutant blähte seinen breiten Brustkorb auf und rief mit voller Lunge: »Liga-Kommissar Perry Rhodan, Resident Reginald Bull und Gefolge wünschen den Allerhöchst Erhabenen Thort zu sprechen!«

Rhodan blieb ruhig. Ihn nervte dieses pompöse Getue ebenso wie Bull. Aber im Gegensatz zu seinem Freund wusste er die Contenance zu wahren.

»Sollen eintreten«, war eine Stimme zu vernehmen.

Der Adjutant runzelte die Stirn. Er war gewiss enttäuscht, dass der Thort weniger Wert auf Etikette legte als er selbst.

Der Ferrone bedeutete Rhodan, den Raum zuerst zu betreten, und Rhodan tat ihm den Gefallen. Bull mochte der ranghöchste terranische Politiker sein. Aber im Palast des Thort galten andere Maßstäbe. In dieser Umgebung stand Rhodans geschichtliche Bedeutung im Vordergrund.

Er ging auf die Lichtquelle zu, während ringsum automatisch Lampen den Raum zu erhellen begannen. Rhodan nahm weitere Eindrücke auf, ohne ihnen allzu viel Bedeutung beizumessen. Der Saal, in dem der Thort von Ferrol seinen Pflichten nachging, war spartanisch eingerichtet. Nur da und dort hingen Bilder an der Wand, die aus dem alten Gebäude übernommen worden waren. Das Gesicht eines der Porträtierten erkannte Rhodan auf den ersten Blick: Es zeigte jenen Thort, der im Jahr 1975 alter Zeitrechnung geherrscht hatte.

Nirgendwo waren gekennzeichnete Reportersonden zu entdecken, die sie umschwirren und lästige Fragen stellen würden. Ferrols Regierungschef legte augenscheinlich Wert darauf, dass diese Begegnung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfand.

Ein grellblauer Läufer führte unmittelbar zu einem einfachen Schreibtisch, hinter dem der Gastgeber wartete. Rhodan blieb in gebührendem Abstand stehen, der Thort erhob sich langsam.

»Willkommen auf Ferrol«, sagte der Ferrone namens Nactiel Ook mit leiser Stimme. »Ich hoffe, ihr hattet eine gute Anreise?«

Rhodan ergriff die Hand, die ihm der Thort entgegenstreckte, und erwiderte den festen Gruß des nicht mehr jungen Ferronen. Bull und Gucky folgten seinem Beispiel. »Danke der Nachfrage«, antwortete Rhodan. »Die Distanz ist gering, und mein Schiff, die MARCUS EVERSON, bietet alle Annehmlichkeiten.«

»Viel zu viele Annehmlichkeiten«, murrte Bull. »Würde ich mehr Zeit an Bord des Raumers verbringen, hätte ich mein Gewicht binnen Kurzem verdoppelt.«

»Das geht, ohne dass du platzt?«, fragte Gucky und kicherte.

Rhodan warf dem Kleinen mahnende Blicke zu, und der Ilt schwieg augenblicklich.

Gucky und Bull benahmen sich manchmal wie kleine Schuljungen. Auch wenn dies ein Treffen unter Verbündeten war, galt es doch, das Protokoll zu wahren.

Ook tat so, als hätte er die Frotzelei zwischen Gucky und Bull nicht bemerkt. »Es freut mich, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid«, sagte er. »Eure Anwesenheit wertet die morgen beginnenden Feierlichkeiten auf.«

»Selbstverständlich sind wir gekommen. Unsere Völker eint viel. Nicht zuletzt die gemeinsame Geschichte, die Verbundenheit zur Superintelligenz ES und ...« Rhodan machte eine weitläufige Geste, die den ganzen Raum umfassen sollte. »... und die unglaublichen Dinge, die im Roten Palast geschehen sind.«

»Richtig.« Ook wischte sich müde über die Stirn. »Der alte Palast war höchst geschichtsträchtig. Als ich noch klein war, habe ich mir alles über ihn erzählen lassen. Über seine Mythen und Geheimnisse, seine Bedeutung, seinen Platz in den Annalen der Milchstraße. Und als ich vor mehr als fünfzehn Jahren selbst im alten Palast eingezogen bin, ging für mich ein Traum in Erfüllung. Wann immer sich die Gelegenheit für mich ergab, wanderte ich durch die alten Gemäuer und ließ mir von Historikern erläutern, was sie im alten Palast alles entdeckt, kategorisiert, katalogisiert und bewertet hatten.«

»Warum hast du die alte Hütte dann abreißen lassen, wenn sie dir so viel bedeutete?«, mischte sich Bull in die Unterhaltung ein.

»Ah. Das forsche Auftreten des terranischen Residenten Reginald Bull ist legendär.« Ook lächelte. »Wusstest du, dass du in unseren Geschichtsbüchern zumeist mit den Worten polternd und undiplomatisch in Verbindung gebracht wirst?«

»Nicht mit Freiflug?,« piepste Gucky und zeigte seinen einzigen Zahn.

»Wollt ihr euch bitte zusammenreißen?«, rügte Rhodan sie. An Ook gewandt, berichtigte er: »Du weißt, dass viele der Vorurteile nicht zutreffen, die man uns andichtet. Weder bin ich stets der ruhige und besonnene Terraner, der alles zu kontrollieren versucht, noch ist Resident Bull ein impulsiver und aus dem Bauch heraus handelnder Charakter. Nur Gucky ist, nun ja, immer Gucky.«

Ook grinste, wurde aber gleich wieder ernst. »Ihr wollt wissen, warum ich den alten Palast abreißen ließ? Nun - es gab praktische Gründe. Der alte Kasten war feucht und unbequem. Letztlich war er nicht mehr zu sanieren. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er nur noch durch Klebemasse, sein Eigengewicht und über die Jahrtausende hinweg immer wieder eingespritzten Terkonitbeton zusammengehalten wurde. Eine weitere Renovierung hätte mehr gekostet als ein kompletter Neubau.«

»Warum hast du den historischen Bau nicht konservieren lassen und das neue Regierungsgebäude an anderer Stelle errichtet?«

»Ich möchte ganz Ferrol erneuern«, antwortete Ook überraschend offen. »Nicht das Gebäude an sich ist ein Symbol für unsere Kultur. Viel wichtiger für mein Volk ist der Ort, an dem der Palast steht. Unter unseren Füßen begann alles, nicht wahr?«

Rhodan nickte. Unter dem Roten Palast waren Bull, Rhodan selbst und einige weitere Gefährten im Jahr 1975 in einen ganz besonderen Raum vorgestoßen, in die Zeitgruft. Von dort aus waren sie via Transmitter in eine Maschinenhalle mit einem Fiktivtransmitter gelangt. Das Gerät hatte sie zu den sonderbarsten Orten gebracht - und am Ende zu der Superintelligenz ES. Zu jenem Geisteswesen, welches das Schicksal der Menschheit über lange Zeit hinweg geprägt hatte.

»Hast du es jemals bereut?«, fragte Ook.

»Wie bitte?« Rhodan schreckte aus seinen Gedanken hoch.

»Bereust du es, das Geschenk der Unsterblichkeit angenommen zu haben?«

»Gegenfrage: Würdest du denn ablehnen, wenn du damit deinem Volk durch schwierige Zeiten helfen könntest?«

»Natürlich nicht.« Ook blickte demonstrativ auf eine Uhr, die aus unzähligen Ferranitkristallen bestand und deren Teile seitlich seines Arbeitsplatzes hoch und nieder tanzten. »Ich würde diese Unterhaltung liebend gern fortsetzen und vertiefen. Allerdings erst morgen. Heute muss ich mich leider den Amtsgeschäften widmen:...
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