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Gesunde Ernährung für glückliche Kinder

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
480 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am18.04.2022
In welchem Alter legen wir den Grundstein für ein gesundes langes Leben? Die Antwort lautet: im Kindesalter, sogar noch vor der Geburt. Prof. Dr. Valter Longo, einer der weltweit angesehensten Experten zum Thema Ernährung und Gesundheit, zeigt, wie wichtig es ist, bereits in der Schwangerschaft und in den ersten 1000 Tagen im Leben des Kindes auf die richtige Ernährung zu achten. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse räumt Longo mit Ernährungsmythen auf und erklärt, worauf Eltern achten sollten. Sein Ernährungsprogramm für Kinder und Jugendliche beugt Übergewicht und Krankheiten vor und ermöglicht den besten Start in ein gesundes langes Leben.

Prof. Dr. Valter Longo, geboren 1967 in Genua, ist ein weltweit anerkannter Experte und führender Wissenschaftler auf dem Gebiet des Alterns sowie altersbedingter Krankheiten. Er ist Professor für Gerontologie und Biowissenschaften sowie Direktor des Institute of Longevity of the School of Gerontology an der University of Southern California in Los Angeles, einem der renommiertesten Zentren zur Erforschung des Alterungsprozesses. Außerdem ist er Direktor des Forschungslabors für Onkologie am IFOM in Mailand. Für seine Arbeit erhielt Prof. Longo zahlreiche namhafte Auszeichnungen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextIn welchem Alter legen wir den Grundstein für ein gesundes langes Leben? Die Antwort lautet: im Kindesalter, sogar noch vor der Geburt. Prof. Dr. Valter Longo, einer der weltweit angesehensten Experten zum Thema Ernährung und Gesundheit, zeigt, wie wichtig es ist, bereits in der Schwangerschaft und in den ersten 1000 Tagen im Leben des Kindes auf die richtige Ernährung zu achten. Anhand neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse räumt Longo mit Ernährungsmythen auf und erklärt, worauf Eltern achten sollten. Sein Ernährungsprogramm für Kinder und Jugendliche beugt Übergewicht und Krankheiten vor und ermöglicht den besten Start in ein gesundes langes Leben.

Prof. Dr. Valter Longo, geboren 1967 in Genua, ist ein weltweit anerkannter Experte und führender Wissenschaftler auf dem Gebiet des Alterns sowie altersbedingter Krankheiten. Er ist Professor für Gerontologie und Biowissenschaften sowie Direktor des Institute of Longevity of the School of Gerontology an der University of Southern California in Los Angeles, einem der renommiertesten Zentren zur Erforschung des Alterungsprozesses. Außerdem ist er Direktor des Forschungslabors für Onkologie am IFOM in Mailand. Für seine Arbeit erhielt Prof. Longo zahlreiche namhafte Auszeichnungen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641287412
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum18.04.2022
Seiten480 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7493 Kbytes
Artikel-Nr.8380943
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. Übergewicht -
der Feind unserer Kinder

Übergewicht und Adipositas stellen weltweit eine große Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar: 50 Prozent aller Erwachsenen und 30 Prozent aller Kinder und Jugendlichen auf der Erde leiden darunter.1

Laut aktuellen Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit 41 Millionen übergewichtige Kinder unter fünf Jahren und 340 Millionen übergewichtige Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren. Stark betroffen ist auch Europa, hier wiegt jeder dritte Elfjährige zu viel.2

1.1. In Europa leidet jedes dritte Kind an Übergewicht oder Adipositas (WHO, 2017).

Die aktuellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation sind besorgniserregend und verdienen unsere Aufmerksamkeit, da sie einen steilen Anstieg der Fälle verzeichnen.3

In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der adipösen Schulkinder und Jugendlichen von elf auf 124 Millionen weltweit verzehnfacht!

Die Zahl der übergewichtigen Kinder beträgt heute 216 Millionen. Und das Problem wird noch viel alarmierender, wenn man bedenkt, dass 41 Millionen dieser Kinder keine fünf Jahre alt sind: Ihre Zahl ist zwischen 1990 und 2016 um neun Millionen angestiegen.4

1.2. Zahl der Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und 19 Jahren, die 2016 unter Übergewicht (216 Mio.) und Adipositas (124 Mio.) litten, sowie der prozentuale Anstieg seit 2010, in Gebiete unterteilt (Quelle: WHO, 2017 Report Taking Action on Childhood Obesity).

Aus dem Projekt COSI (Childhood Obesity Surveillance Initiative) der Weltgesundheitsorganisation geht hervor, dass die Länder im Süden Europas besonders stark betroffen sind.5 In Italien, Spanien, San Marino sowie auf Zypern und Malta ist jedes fünfte Kind adipös, also 18 bis 21 Prozent. In manchen Ländern Nord- und Mitteleuropas (Dänemark, Irland, Litauen, Norwegen und Frankreich) ist die Adipositasrate viel niedriger und liegt bei ungefähr 5 bis 9 Prozent. Hier ist also nur eins von zehn Kindern adipös. Betrachten wir Großbritannien und Deutschland, die jeweils ihre eigenen Systeme zur Erfassung von kindlicher Adipositas haben, dann sehen wir, dass in Großbritannien 20 Prozent der Sechsjährigen (jedes fünfte Kind, wie in Südeuropa) und 10 Prozent der Zehnjährigen (jedes zehnte Kind, in etwa wie in Nordeuropa) adipös sind, während in Deutschland 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen zwischen drei und 17 Jahren unter Übergewicht leiden, davon 6,3 Prozent unter Adipositas.6,7,8

1.3. Übergewicht und Adipositas bei Jungen und Mädchen in Europa. Diese Daten basieren auf einer Stichprobe von über 300.000 Kindern zwischen sieben und neun Jahren aus verschiedenen europäischen Ländern, ohne Großbritannien und Deutschland (Quelle: Weltgesundheitsorganisation, WHO European Childhood Obesity Surveillance Initiative HIGHLIGHTS 2015-17).

In den USA konnte man beobachten, dass die Zahl der übergewichtigen Kinder und Jugendlichen zwischen zwei und 18 Jahren von 1999 bis 2018 stark angestiegen ist.9 Die Situation scheint sich auch unter den Kleinsten immer schneller zu verschärfen, insbesondere bei zwei- bis fünfjährigen Jungen. Hier wurde in den Jahren 2015 und 2016 eine starke Zunahme von Grad-1-Adipositas verzeichnet. Gleichzeitig stieg die Zahl übergewichtiger jugendlicher Mädchen innerhalb von zwei Jahren von 36 auf 48 Prozent.

Überschüssige Kilos im Kindesalter kommen also recht häufig und überall vor. Da stellt sich natürlich die Frage, warum es so wichtig ist, diesem sich rasch verschärfenden Phänomen Einhalt zu gebieten.

Warum ist es so wichtig, Übergewicht bei
Kindern zu vermeiden?

Übergewicht im Kindesalter ist gesundheitsgefährdend, da es einen Menschen sowohl in seiner Kindheit als auch als Erwachsener einem hohen Krankheitsrisiko aussetzt.10 Erwachsene mit Übergewicht tendieren zu chronischen Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Altersdemenz, Krebs), die zu den häufigsten Todesursachen zählen. Sie schränken die Lebensqualität des Einzelnen stark ein und verursachen außerdem durch ambulante Behandlungen sowie Krankenhausaufenthalte hohe Kosten im Gesundheitswesen.

Wer als Kind unter Gewichtsproblemen zu leiden hatte, neigt auch später als Jugendlicher und Erwachsener meist noch zu Übergewicht oder Adipositas. Eine Untersuchung zu Gewicht und Größe von insgesamt 51505 Kindern zwischen null und 18 Jahren ergab, dass 90 Prozent der Kinder, die bereits mit drei Jahren adipös waren, ihr Übergewicht auch als Jugendliche behielten.11

Diese überschüssigen Kilos können folgende gesundheitliche Beschwerden auslösen oder verstärken:12
arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Hyperglykämie (Anstieg der Glukose im Blut, Prädiabetes und Typ-2-Diabetes)
Hyperlipidämie (Anstieg der Triglyzerid- und/oder Cholesterinwerte im Blut)
Erkrankungen der Leber aufgrund von Fettüberschuss (Fettleber)
Magen-Darm-Beschwerden (Verstopfungen, Reflux, Bauchkrämpfe, Gallensteine)
Atemwegserkrankungen (Bronchialasthma und schlafbezogene Atmungsstörungen)
orthopädische Störungen (wie X-Beine oder Plattfüße, Frakturanfälligkeit)
hormonelle und gynäkologische Krankheitsbilder wie polyzystische Ovarien
neurologische Erkrankungen (wie akute und chronische Kopfschmerzen)

Eltern haben einen entscheidenden Einfluss darauf, ob ihre Kinder ein Leben lang unter gesundheitlichen Problemen leiden werden oder nicht.

In den letzten Jahrzehnten haben wir weltweit eine starke Zunahme von Übergewicht und Adipositas bei Kindern beobachten können. Um zu verstehen, was in der Bevölkerung im Allgemeinen und bei Kindern sowie Jugendlichen im Besonderen passiert, und um eine Ahnung davon zu bekommen, was uns in nicht allzu ferner Zukunft bevorsteht, ist es hilfreich, sich die Unterschiede beim Körpermasseindex BMI (Body Mass Index) in der Weltbevölkerung anzusehen.

Der BMI bewertet das Gewicht im Verhältnis zur Körpergröße, ermöglicht so eine Einschätzung des Körperfettanteils und ist das weltweit anerkannte klinische Standardmaß, um Übergewicht und Adipositas bei Kindern zu bestimmen (für detailliertere Informationen zum BMI und seiner Berechnung siehe den Kasten auf der nächsten Seite).13 Er eignet sich vor allem deswegen sehr gut für eine erste Bewertung, da andere Methoden, mit denen man Körperfettanteile direkt misst, wie die bioelektrische Impedanzanalyse oder die Dual-Röntgen-Absorptiometrie, aufwendiger und teurer sind.14

2017 veröffentlichte die renommierte Fachzeitschrift »The Lancet« eine Studie, bei der die weltweite Entwicklung des durchschnittlichen BMI von 1975 bis 2016 anhand der Daten von gut 128 Millionen Personen untersucht wurde.15 Unter den Studienteilnehmern befanden sich 31,5 Millionen Kinder und Jugendliche zwischen fünf und 19 Jahren.

Die größte Zunahme des BMI konnte man in den reichsten Ländern der Welt im Jahr 2000 verzeichnen, doch auch in Osteuropa, in Südasien und in den einkommensschwachen Ländern ist der BMI beachtlich gestiegen. Dort verlief der Übergang von einem schlechten Ernährungszustand zu Übergewicht sogar besonders schnell.



BMI (BODY-MASS-INDEX)

Der BMI ergibt sich aus einer einfachen Rechnung, die Gewicht und Größe miteinbezieht: Das Gewicht (kg) wird dividiert durch die Größe in Quadratmetern (m2).

BMI = Gewicht in kg ÷ Größe in m2

Beispiel: Eine 60 kg schwere und 1,67 m große Person hat einen BMI von 21,5 (Berechnung: 60 ÷ (1,67 x 1,67) oder einfacher 60 ÷ 1,67 ÷ 1,67).

BMI-Werte in Kindheit und Jugend

Bei Kindern und Jugendlichen sollte der errechnete BMI-Wert immer in Relation zu Alter und Geschlecht gesetzt werden. Das gelingt mithilfe von bestimmten Kurven, den sogenannten Perzentilen. So kann ein und derselbe BMI unterschiedliche Bedeutungen haben. Entscheidend für die Einordnung sind das Alter und das Geschlecht. In Anhang A dieses Buches sind diese Perzentile, mit denen sich der BMI von Kindern und Jugendlichen berechnen lässt, abgebildet. Generell gilt, dass der BMI eine gute Einschätzung des Körperfettanteils darstellt, auch wenn er in manchen Fällen nicht sehr präzise ist (zum Beispiel wird das Körperfett bei Kindern, die im Vergleich zu ihrer Altersgruppe eher klein sind oder besonders viel Muskelmasse haben, leicht überschätzt, und der Körperfettanteil bei Kindern mit wenig Muskelmasse eher unterschätzt).



Diese beiden Beobachtungen finde ich sehr hilfreich, um die Lage, in der wir uns befinden, zu verdeutlichen:
Trotz der weltweiten Zunahme des BMI gab es bisher auf der Erde mehr mangelernährte Kinder und Jugendliche als adipöse. Allerdings geht man davon aus, dass - sollte der BMI weiter unverändert ansteigen - schon im Jahr 2022 die Zahl der adipösen Kinder die der untergewichtigen übersteigen wird.
Der Anstieg des BMI geht Hand in Hand mit der auch in armen Ländern zunehmenden Verfügbarkeit von Billiglebensmitteln, die zwar kalorienreich, aber...

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Autor

Prof. Dr. Valter Longo, geboren 1967 in Genua, ist ein weltweit anerkannter Experte und führender Wissenschaftler auf dem Gebiet des Alterns sowie altersbedingter Krankheiten. Er ist Professor für Gerontologie und Biowissenschaften sowie Direktor des Institute of Longevity of the School of Gerontology an der University of Southern California in Los Angeles, einem der renommiertesten Zentren zur Erforschung des Alterungsprozesses. Außerdem ist er Direktor des Forschungslabors für Onkologie am IFOM in Mailand. Für seine Arbeit erhielt Prof. Longo zahlreiche namhafte Auszeichnungen.