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Bis du mich findest

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.06.2022
Er glaubt sie für immer verloren zu haben. Doch sie wird ihn wiederfinden.
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Diana, Klavierwunderkind und Starpianistin, in Jeanslatzhose und Chucks in Aries Büro im Musikkonservatorium stolpert. Sieben gemeinsame Jahre später weiß Diana, dass sie auch den Rest ihres Lebens mit Arie verbringen will. Da Diana noch nie besonders gut mit Worten war, schreibt sie ein Lied, das Arie ihre Liebe zeigen soll. Doch sie wird es ihm nie vorspielen können. Eines Abends hört ein Mann in einer Hotellobby eine junge Frau Klavier spielen, und die Melodie berührt ihn zutiefst. Noch hat er keine Ahnung, dass dieses Lied sein Leben für immer verändern wird. Und nicht nur seines ...

Minnie Darke ist nicht nur Autorin, sondern auch skrupellose Scrabble-Meisterin, Strickprofi und Liebhaberin von frisch angespitzten Stiften. Am liebsten schreibt sie an ihrem Küchentisch oder im kleinen Schreibstudio in ihrem Garten bei einer Tasse Russischem Karawanentee. Minnie Darke lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Hobart, Tasmanien.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEr glaubt sie für immer verloren zu haben. Doch sie wird ihn wiederfinden.
Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Diana, Klavierwunderkind und Starpianistin, in Jeanslatzhose und Chucks in Aries Büro im Musikkonservatorium stolpert. Sieben gemeinsame Jahre später weiß Diana, dass sie auch den Rest ihres Lebens mit Arie verbringen will. Da Diana noch nie besonders gut mit Worten war, schreibt sie ein Lied, das Arie ihre Liebe zeigen soll. Doch sie wird es ihm nie vorspielen können. Eines Abends hört ein Mann in einer Hotellobby eine junge Frau Klavier spielen, und die Melodie berührt ihn zutiefst. Noch hat er keine Ahnung, dass dieses Lied sein Leben für immer verändern wird. Und nicht nur seines ...

Minnie Darke ist nicht nur Autorin, sondern auch skrupellose Scrabble-Meisterin, Strickprofi und Liebhaberin von frisch angespitzten Stiften. Am liebsten schreibt sie an ihrem Küchentisch oder im kleinen Schreibstudio in ihrem Garten bei einer Tasse Russischem Karawanentee. Minnie Darke lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Hobart, Tasmanien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641240523
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum20.06.2022
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3622 Kbytes
Artikel-Nr.8381095
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



AUFTAKT

Das Liebeslied begann nicht etwa mit einem Fanfarenstoß oder dramatisch scheppernden Becken, sondern mit einem sachten Klopfen an der Tür.

Die Tür befand sich im Untergeschoss des Konservatoriums für Musik, wo - wegen Januarferien und Hitze - auf Gängen und in Treppenhäusern eine seltsam gespenstische Atmosphäre herrschte. Doch selbst an einem geschäftigen Tag mitten im Semester wäre das Schild an der Tür irreführend gewesen. ABTEILUNG FÜR INFORMATIONSTECHNOLOGIE stand da, obwohl drinnen nur ein einziger Mitarbeiter saß. Arie Johnson war sechsundzwanzig Jahre alt und saß gerade, kurz vor Mittag, an seinem Schreibtisch. Noch ahnte er nicht, dass er das leicht zerdrückte Schinken-Käse-Sandwich, das er sich morgens gemacht hatte, nie essen würde. Oder dass sein Leben sich bald dramatisch verändern sollte.

Arie hörte es klopfen und schaute auf. Im Türrahmen stand Diana Clare, doch das allein reichte noch nicht, um ihm das schiere Ausmaß dessen, was hier gleich geschehen sollte, begreiflich zu machen. Die langen Haare hatte sie, wie er bemerkte, oben auf dem Kopf zu einem Zuckerwattebausch zusammengebunden, und ihre Wangen waren hochrot. Nicht weiter verwunderlich, schließlich waren laut Wetterbericht für heute 34 °C und mehr vorausgesagt.

Bis gestern hatte Arie Diana nur aus der Ferne gekannt, von Plakaten her und aus dem Feuilleton. Abgesehen von ein, zwei beinahe schon sagenhaften Gestalten, nach denen andernorts Konzertsäle benannt waren und deren Bronzestatuen in dramatischer Pose auf dem Campus des Konservatoriums standen, war Diana Clare, Klavierwunderkind, ganz sicher die bekannteste Absolventin. Ihr Markenzeichen waren die Auftritte in schulterfreien roten Abendkleidern, zu denen sie als Stilbruch knöchelhohe Converse trug, und die im selben knalligen Farbton wie ihre Kleider geschminkten Lippen. Im Hauptfoyer des Konservatoriums hing eine Fotografie von ihr beim Klavierspielen - bloße Schultern, die Arme ausdrucksstark nach den Tasten ausgestreckt, den Kopf in den Nacken gelegt, dass die langen, hellen, rotblonden Haare sich bis fast auf den Boden ergossen.

Mit gerade einmal fünfundzwanzig war Diana schon in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt aufgetreten, aber jetzt war sie für den Sommer ans Konservatorium zurückgekehrt, um Meisterklassen zu unterrichten. Ihr einen Rechner einzurichten fiel in Aries Aufgabenbereich, weshalb er gestern die Treppe zu dem ihr zugewiesenen Büro hinaufgejoggt war, und zwar mit einem derart klaren Bild von ihr vor Augen, dass er kurz gestutzt hatte, sie ohne rotes Kleid zu sehen. Stattdessen hatte sie ein lässiges Jeans-Latzkleid mit Trägern angehabt und darunter ein über und über mit winzig kleinen Kleeblättern bedrucktes T-Shirt, und die Haare hatte sie zu straffen Zöpfen geflochten.

Auf Fotos wirkte Diana Clare immer wie ein Weltstar, mondän und glamourös. Atemberaubend. Aber in echt gefiel sie Arie noch viel besser - Sommersprossen im Gesicht, erstaunlich zierliche Hände, kurz geschnittene Fingernägel, Wimpern, so blass, dass man sie kaum sah.

Doch wenn Arie eins war, dann Realist. In der Schule und auf der Uni hatten die Mädchen ihn immer »super süß« gefunden, was allerdings nichts anderes hieß, als dass er für sie der Kumpel zum Pferdestehlen war, die Schulter zum Ausweinen und ein praktisches Versuchsobjekt für Flirtübungen.

Während er ewig an dem launischen alten iMac in Diana Clares Büro herumgebastelt hatte, war sie die ganze Zeit ausnehmend nett und freundlich zu ihm gewesen, aber Arie kannte diese Masche nur zu gut. Seiner Erfahrung nach flirteten Frauen mit ihm, solange er sich um ihre technischen Probleme kümmerte. Eine harmlose Dankbarkeitsbezeugung, die rein gar nichts zu bedeuten hatte.

Dass Diana Clare, nur einen Tag nachdem er ihre Problemchen mit Passwörtern, Netzwerkzugang und Druckerverbindung gelöst hatte, bei ihm vor der Tür stand, konnte also nur computerbezogene Gründe haben. Entschuldigend lächelte er sie an.

»Sag nichts. Irgendwas funktioniert nicht«, sagte er.

»Oh, nein«, versicherte sie rasch. »Alles bestens.«

Arie blinzelte. »Okay, aber ...?«

»Ich bin, ich wollte nur ...«, setzte sie an und unterbrach sich dann. Sie holte tief Luft und versuchte es noch einmal, wobei sie sich fast verhaspelte. »Ich wollte dich fragen, ob du vielleicht Lust hast, mit mir mittagessen zu gehen.«

Arie starrte sie an.

Das war Diana Clare. Die Diana Clare. Das war die Frau, die mit ihrem ganzen Körper Klavier spielte. So, als schaute ihr niemand dabei zu. So, als schüttete ihr jemand die Musik oben in den Kopf, von wo sie dann ihren ganzen Körper flutete, Schultern und Torso durchstrudelte und sich schließlich durch die Finger in die Tasten ergoss. Und sie hatte ihn gerade gefragt, ob er mit ihr essen gehen wollte?

Sollte das etwa ein Date sein? Hatte er das richtig verstanden? Am liebsten hätte er es zur Sicherheit schnell gegoogelt, aber sie stand da und wartete auf eine Antwort, also musste er dringend eine funktionierende Verbindung zwischen Hirn und Mund herstellen.

»Natürlich nur, wenn du gerade nicht zu viel zu tun hast«, fügte sie hinzu, aber Aries Zunge schien die Fähigkeit zur Artikulation gänzlich verloren zu haben.

Hätte Diana dabei nicht so hibbelig und nervös gewirkt, hätte Arie das Ganze als einen schlechten Scherz eingestuft, als einen kleinen, gemeinen Streich. Doch wenn das kein Streich war, dann gab es nur eine einzige andere plausible Erklärung: Er wurde gerade Zeuge eines echten, wahrhaftigen Wunders. Aber sollte dann nicht ein goldener Lichtstrahl vom Himmel fallen, durch die Wolken brechen und zum Fenster hereinscheinen? Wobei das, dachte Arie, in einem Kellerbüro doch eher unwahrscheinlich wäre.

»Entschuldige«, murmelte Diana verlegen und trat einen kleinen Schritt zurück, »wenn mein Vorschlag irgendwie unangebracht oder unerwünscht ist oder ...«

Arie befahl seiner Zunge, sich endlich zusammenzureißen.

»Pressen wäre Lasse«, quiekte er.

Amüsiert verzog sie das Gesicht. »Hast du gerade was von Pressen gesagt?«

»Essen«, stellte Arie richtig. »Essen wäre klasse.«

Von da an ging alles ganz schnell - allegro, mindestens, wenn nicht sogar presto. Dem Mittagessen am Dienstag in einem Café unweit des Konservatoriums folgte eine Verabredung zum Pizza-Essen am Mittwochabend, die recht harmlos endete (mit einem Kuss auf dem Rücksitz eines Taxis) und ihrerseits wiederum zu einem Date am Freitagabend beim Inder führte, welches nicht ganz so unschuldig ausging.

Diana wohnte in einem Apartment im Erdgeschoss eines einst herrschaftlichen Gebäudes, das krude in sechs einzelne Wohnungen aufgeteilt worden war. Die winzige Küche war mehr ein potenzieller Brandherd und das noch winzigere Bad ein akutes Gesundheitsrisiko, aber Diana war, wie sie Arie erklärte, als sie ihn herumführte, so oft unterwegs, dass es sich für sie kaum lohnte, sich nach etwas Besserem umzusehen. Und außerdem hatte das dritte Zimmer - Schlaf-, Ess- und Wohnzimmer in einem - ein Erkerfenster.

»Das solltest du vielleicht wissen«, meinte Diana.

Zu Aries Erstaunen musste er feststellen, dass sie mit ihm über die Zukunft redete, und zwar so, als spielte er darin eine Rolle.

»Was denn?«, fragte er.

»Ich brauche unbedingt ein Erkerfenster. Immer.«

»Und warum?«

»Das hat der Steinway nicht anders verdient«, erklärte sie und wies auf ihren Stutzflügel, der sehr schön anzusehen war, wie er so dastand, gerahmt von den schrägen Fenstern, auch wenn die mit fadenscheinigen Gardinen verhangen waren und sich auf der breiten Fensterbank darunter die getragene Wäsche einer ganzen Woche neben schmutzigem Frühstücksgeschirr und gebrauchten Kaffeetassen türmte.

Der Steinway schien, wie Arie bemerkte, größer als Dianas schmales Bett, das gegen die Wand geschoben und mit bunt zusammengewürfelter Bettwäsche bezogen und mit einer Melange an Kleidern garniert war. Das Bett war zwar klein, aber das störte Arie nicht, denn dort lernte er, dass Diana genauso leidenschaftlich liebte, wie sie Klavier spielte.

In den ersten Monaten ihrer Beziehung war Arie nicht der Einzige, der sein unverschämtes Glück kaum fassen konnte. Eines Freitagabends nach der Arbeit wurde er im Pub von einem bereits zum dritten Mal verheirateten Dozenten für Musiktheorie gestellt, der anzüglich eine Augenbraue hochzog und ihm verschwörerisch zuraunte: »Hast wohl besondere innere Werte, was?« Und selbst Aries bester Freund und Mitbewohner Richard stichelte ständig.

Die neidischen Kommentare von Kollegen und Freunden vermochte Arie noch an sich abperlen zu lassen, die Reaktion von Dianas Mutter war jedoch nicht ganz so leicht abzutun. Bei seiner ersten Begegnung mit Belinda Clare kam er sich vor, als wäre er bei der Musterung und ein Paradeoffizier a. D. würde ihn gleich im Befehlston anherrschen, gefälligst strammzustehen und die Brust rauszustrecken. Oder zum Friseur zu gehen. Wohl weil es keinen Vater gab, glaubte Dianas Mutter, besonders streng und herrisch auftreten zu müssen.

»Was ist eigentlich mit deinem Vater?«, fragte Arie Diana in jenen ersten Tagen, als sie einander beinahe ihr ganzes Leben erzählten.

»Der ist abwesend«, entgegnete Diana einsilbig.

Belinda, Mitte vierzig, hatte kurze hellblonde Haare, die an den Schläfen gerade silbern zu ergrauen begannen, und die erschöpfte Aura einer Frau, die sich nie...

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Minnie Darke ist nicht nur Autorin, sondern auch skrupellose Scrabble-Meisterin, Strickprofi und Liebhaberin von frisch angespitzten Stiften. Am liebsten schreibt sie an ihrem Küchentisch oder im kleinen Schreibstudio in ihrem Garten bei einer Tasse Russischem Karawanentee. Minnie Darke lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Hobart, Tasmanien.