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Tod auf Schloss Windsor

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
509 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am27.05.20221. Aufl. 2022
Die Queen ist erschüttert. Während der Vorbereitung der 'Woche des Prunks' kommt es zu einem Mord auf Schloss Windsor! Der liebenswürdige Kunstkurator Roger Pettibon wird tot aufgefunden. In seinem Rücken steckt ein Schwert, das normalerweise für die Investitur neuer Ritter des Hosenbandordens genutzt wird, um sein Knie ist ein royales Hosenband gebunden. Wer kann eine solch furchtbare Tat begangen haben? Die Polizei leitet umgehend Ermittlungen ein, aber auch der Spürsinn der Queen ist wieder geweckt. Und daher macht sie sich erneut gemeinsam mit Hausmädchen Jane Bee auf die Suche nach dem kaltblütigen Mörder ...


C. C. Benison ist das Pseudonym des kanadischen Schriftstellers und Journalisten Doug Whiteway. Er wurde 1961 geboren und studierte an der University of Manitoba und der Carleton University in Ottawa. Mit seinen Kriminalromanen gewann er zahlreiche Preise. Er lebt in Winnipeg/Kanada.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextDie Queen ist erschüttert. Während der Vorbereitung der 'Woche des Prunks' kommt es zu einem Mord auf Schloss Windsor! Der liebenswürdige Kunstkurator Roger Pettibon wird tot aufgefunden. In seinem Rücken steckt ein Schwert, das normalerweise für die Investitur neuer Ritter des Hosenbandordens genutzt wird, um sein Knie ist ein royales Hosenband gebunden. Wer kann eine solch furchtbare Tat begangen haben? Die Polizei leitet umgehend Ermittlungen ein, aber auch der Spürsinn der Queen ist wieder geweckt. Und daher macht sie sich erneut gemeinsam mit Hausmädchen Jane Bee auf die Suche nach dem kaltblütigen Mörder ...


C. C. Benison ist das Pseudonym des kanadischen Schriftstellers und Journalisten Doug Whiteway. Er wurde 1961 geboren und studierte an der University of Manitoba und der Carleton University in Ottawa. Mit seinen Kriminalromanen gewann er zahlreiche Preise. Er lebt in Winnipeg/Kanada.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751721240
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.05.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.3
Seiten509 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8384271
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Alles begann - wie die Dinge es anscheinend gern tun - am Morgen der Zeremonie des Hosenbandordens, am Montagmorgen, dem dritten Montag im Juni. Wie viele meiner Kolleginnen an diesem besonderen Morgen hatte auch ich die üblichen Pflichten im Sprint erledigt - Bettenmachen, Staubsaugen, Polieren (obgleich ich mich zudem auch noch einer zusätzlichen und unüblichen Aufgabe unterziehen musste) -, um anschließend Zeit zu haben, mich kurz zu entspannen und umzuziehen. Danach würde ich mich den anderen Mitarbeitern, Gästen und glücklichen Touristen anschließen, die sich an der Strecke des Schlossareals postierten, die die Königin und die anderen Ritter des Hosenbandordens später zu Fuß zurücklegen würden. Dort findet sich stets eine ziemlich große Menschenmenge ein, denn dieser Zug ist ein sehr prächtiges Ereignis. Um einen guten Standplatz zu ergattern, muss man entweder spitze Ellbogen haben oder sehr früh kommen. Und wenn man früh kommt, muss man bereit sein, alles auszuhalten, was der Himmel einem schicken mag.

Seit der Hof am vergangenen Freitag in Windsor eingetroffen war, war das Wetter feucht und kühl gewesen - mit anderen Worten typisch englisch. Doch durch die schmalen hohen Fenster meiner Unterkunft ganz oben im Clarence-Turm konnte ich spät an jenem Morgen einen strahlend blauen, fast wolkenlosen Himmel mit nur einem leichten Hauch des Dunstschleiers sehen, der normalerweise über Englands grünen, ansprechenden Ländereien hängt.

Es wird schön, dachte ich hoffnungsvoll, als ich die Türen meines Kleiderschranks mit ihren quietschenden Angeln öffnete und freudlos auf das starrte, was mir mit einem Mal wie eine unbefriedigende Auswahl an Garderobe erschien. Ich hatte meine vorgeschriebenen flachen Arbeitsschuhe von mir gekickt und spielte abwesend an den obersten Knöpfen meiner todlangweiligen weißen Hausmädchenuniform herum, während ich mich fragte, ob ich das legere T-Shirt-Kleid aus blauem Jersey oder den etwas schickeren Rock mit Blumenmuster und dazu das weiße, leicht taillierte kurzärmelige Shirt nehmen sollte. Der Anlass - der Ordensumzug - verlangte etwas halbwegs Angemessenes, dachte ich. Zumindest war das mein Vorwand, wobei ich die deutliche Erinnerung aus dem Kopf verbannte, dass ich im vergangenen Jahr bei dem gleichen Ereignis eine Jeans getragen hatte. In Wahrheit trieb mich noch etwas anderes dazu, mich ein bisschen aufzubrezeln, aber aus irgendeinem Grund konnte ich mir das nicht eingestehen. Oder ich wollte es nicht. Oder â¦ Ach, wer weiß. Plötzlich war mir heiß. Die Hitze musste durch die dicken Schlossmauern gedrungen sein. Meine Uniform sank rund um meine Knöchel zu Boden, und ich hob sie ungeduldig mit einem Fuß hoch. Ich nehme den Rock mit dem Top, entschied ich, während ich die Uniform aufs Bett warf und den Rock von seinem Kleiderbügel nahm. Genau da klopfte es an die Tür.

»Komm rein«, rief ich in der Annahme, es wäre Heather MacCrimmon oder eines der anderen Hausmädchen, die ihre Zimmer im Clarence-Turm hatten.

»Erspar mir, dass ich rot werde«, sprudelte eine Männerstimme hervor.

»Davey! Ich muss doch sehr bitten?!« Ich hielt mir den Rock vor die Brust, als der Lakai und Corgi-Sitter Davey Pye in mein Zimmer trat.

»Ich hab während meines Dienstes für Ihre Majestät schon Schlimmeres gesehen, glaub mir. Ich bin sicher, meine Memoiren würden mir bei The Sun ein beeindruckendes Sümmchen einbringen, wenn ich sie schreiben wollte.«

»Schlimmeres? Was meinst du mit Schlimmeres ?«

»Schlimmeres? â¦ Äh, ich meinte mehr Fleisch. Das ist alles. Du weißt schon. Nackte, böse Teile, die herumkreisen â¦ Na, egal, Schätzchen. Das ist eine sehr attraktive Farbe.«

»Ach, meinst du? Wie steht s damit?« Ich zog das T-Shirt-Kleid aus dem Schrank und tauschte es rasch gegen den Rock aus.

Davey hielt zwei Finger an seine pummelige Wange gedrückt und wog meine zweite Wahl ab. »Das andere. Eindeutig. Absolut. Aber wenn ich es tragen würde, würde ich, denke ich -«

»Die Chance bekommst du nicht. Ich habe Größe 30. Du bist mindestens Damengröße 44 und steigend.«

Davey zog einen Flunsch. »Darf ich fragen, warum du zu dieser frühen Stunde so bissig bist?«

»Ich dachte bloß, es wäre nett â¦ nett auszusehen. Für den Umzug.«

»Wenn ich mich recht erinnere, hast du im letzten Jahr irgendeine Hose getragen.«

»Verdammt sei dein selektives Gedächtnis.«

»Ahh â¦«, schnurrte Davey. Ein Cheshire-Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Wusstest du, dass Windsor das romantischste Schloss auf der ganzen Welt ist? Samuel Pepys hat das geschrieben. Oder irgendein anderer.«

»Ach, zisch ab«, erwiderte ich überaus geistreich. »Solltest du den Corgis nicht ihr zweites Frühstück bringen? Was machst du überhaupt hier?«

»Ach, Menschenskind, hab ich ganz vergessen.« Er hielt inne und fügte theatralisch hinzu: »Du wirst gesucht.«

»Ach, wirklich! Gesucht? Ich?«, trillerte ich und trat zurück, um mich in dem trüben Spiegel zu betrachten, während ich mir den Rock immer noch vor die Brust hielt. »Ich wusste, mein Prinz würde eines Tages kommen!« Ich hätte mich gerne in einer Parodie mädchenhafter Schadenfreude umgedreht, aber sogar Davey hatte meinen Anblick in Unterwäsche nicht verdient.

»Nein. Du wirst in deiner beruflichen Eigenschaft gesucht -«

»Ach, zum Teufel. Warum?«

»- im Thronsaal.«

»Im Thronsaal?« Ich spürte, wie mich leichte Bestürzung und Beunruhigung erfassten.

Der Thronsaal, oder richtiger der Hosenbandordens-Thronsaal, war der Ort, an dem die Königin in Kürze zwei Helden - der eine ein philantropischer Geschäftsmann, der andere der Herzog von Cheshire - in den Hochedlen Orden vom Hosenbande, den ältesten der britischen Ritterorden, aufnehmen würde. Das war wahrscheinlich die höchste Ehre, die man vom Souverän erhalten konnte. Anschließend würde es nebenan in der Waterloo-Kammer ein Mittagessen geben und danach den Verdauungsspaziergang an der Menschenmenge vorbei hinunter in die St.-Georgs-Kapelle zum Aufnahme- und Dankgottesdienst.

»Aber warum?«, wiederholte ich starrsinnig.

»Ich weiß es ganz bestimmt nicht. Hast du vergessen, die Griffe so ungemein sorg-fäl-tig aufzupolieren?«, sang Davey mit einstudierter Opernstimme und war zu sehr darin versunken, um mein Unbehagen zu bemerken.

»Dieser Raum ist so aufgeräumt und sauber wie ein Nonnenklo!«

Ich musste es wissen. Sobald der letzte Tourist am Freitag aus den Staatsgemächern hinausexpediert worden war, hatte ein Team des Personals, darunter einige von uns Hausmädchen, den größten Teil des Wochenendes damit verbracht, mit Spucke und Politur den Thronsaal und die Waterloo-Kammer auf Hochglanz zu bringen. Die Läufer, die die originalen Teppiche vor Tausenden Touristenfüßen schützten, waren aufgerollt worden, die Eichentäfelung war liebevoll mit Fensterleder abgewischt und die Messinggriffe waren tatsächlich sorg-fäl-tig aufpoliert worden. Und der Staub, der die nervende Angewohnheit hat, aus dem angrenzenden, mit Gerüsten vollgestellten Großen Audienzsaal und der St.-Georgs-Halle hereinzuwehen (dort ist noch die Restaurierung nach dem schrecklichen Brand im annus horribilis Ihrer Majestät 1992 im Gange), war ungemein zart mit Ponyhaarbürsten von dem vergoldeten Mobiliar gewischt und vom Boden ungemein unzart mit einem Industrie-Staubsauger entfernt worden. Selbst die goldenen Kronleuchter im Thronsaal waren für die Reinigung heruntergelassen worden, wiewohl die mächtigen Kristalllüster in der Waterloo-Kammer - eine riesige Putzaufgabe - für ödere Tage mitten im Winter reserviert bleiben, wenn man selbst gnädigerweise im Buckingham-Palast oder Sandringham House mit Putzen beschäftigt ist.

Ich begab mich im Kopf auf eine rasche Aufklärungstour durch die Räume. Nein, alles war so rein wie frisch gefallener Schnee an einem Morgen in Charlottetown auf Prince Edward Island. Selbst Mrs Boozley, die Hausdame von Schloss Windsor, eine Frau mit wahren Luchsaugen für Schmutz, hatte sich sehr zufrieden geäußert, als wir fertig gewesen waren.

»Warum ich?«, maulte ich. »Hier gibt es noch ein Dutzend andere Hausmädchen. Oder sie könnten eine der Aushilfen holen, um Himmels willen. Ich wollte einen guten Standort im Unteren Hof erwischen, um mir den Zug anzuschauen.«

»Es wurde speziell nach dir gefragt, Liebes«, sagte Davey affektiert und inspizierte seine Fingernägel.

Oh Gott. Was hatte ich getan, dass ich das verdiente? Mir fiel ein, dass ich einst mein Staubtuch auf der Uhr mit dem Kopf einer Mohrin im Raum von 1844 im Buckingham-Palast liegen gelassen hatte und zurückgerannt war, um es zu holen, damit es Ihre Majestät und wichtige Gäste nicht schockierte. Hatte ich diesmal meinen Tischstaubsauger auf dem Thron gelassen? Er würde hässlich surren, falls Ihre Majestät sich daraufsetzte. So viel zur Feierlichkeit der Aufnahme in den Hosenbandorden.

»Warst du dort? Stimmt etwas mit dem Thronsaal nicht?«

»Ich war den ganzen Morgen nicht in seiner Nähe. Humphrey hat mir befohlen, dich zu suchen«, erklärte Davey. Humphrey war einer der Pages of the Backstairs, der persönlichen Diener der Königin. »Wir sind uns begegnet, als ich den Großen Korridor hinuntergeflitzt bin. Meinst du nicht, alles wäre einfacher, wenn sie uns Handys geben würden? Ich schon. Vielleicht sollte ich das mal bei unserem Vertrauensmann zur Sprache bringen.« Er...

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C. C. Benison ist das Pseudonym des kanadischen Schriftstellers und Journalisten Doug Whiteway. Er wurde 1961 geboren und studierte an der University of Manitoba und der Carleton University in Ottawa. Mit seinen Kriminalromanen gewann er zahlreiche Preise. Er lebt in Winnipeg/Kanada.
Tod auf Schloss Windsor

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt