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Der Winzerhof - Tage des perlenden Glücks

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am19.07.20221. Auflage
Das Leuchten über den Weinbergen.

Wiesbaden, 1951: Zusammen mit ihren Schwestern Bille und Lisbeth konnte Henni die Sektkellerei der Familie durch die schweren Jahre nach dem Krieg bringen, die Marke Herzberg ist in aller Munde. Henni ist glücklich mit Georg verheiratet, der die Sektkellerei leitet, und erwartet ihr erstes Kind. Ihre Erfindung des Piccolo bringt dem Unternehmen weiteren Aufschwung. Lisbeth hat sich neu verliebt, und Bille sucht nach einem schweren Schicksalsschlag ihren Platz im Leben. Eines Tages kehrt Hennis verschollen geglaubter Ehemann zurück. Erneut steht die Zukunft der Schwestern und der Sektkellerei auf dem Spiel ... 

Die große Winzerhof-Saga - historisch fundiert, berührend erzählt und voller besonderer Figuren.


Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch und bei Rütten & Loening liegen von ihr die Romane »Das Haus der verlorenen Kinder«, »Solange die Hoffnung uns gehört«, »Unsere Tage am Ende des Sees«, »Die verlorene Schwester«, »Für immer Weihnachten«, »Die Kinder des Nordlichts« sowie die große Hebammen-Saga »Aufbruch in ein neues Leben«, »Jahre der Veränderung«, »Schicksalhafte Zeiten« sowie »Ein neuer Anfang« und der erste Band der Winzerhof-Saga »Das Prickeln einer neuen Zeit« vor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextDas Leuchten über den Weinbergen.

Wiesbaden, 1951: Zusammen mit ihren Schwestern Bille und Lisbeth konnte Henni die Sektkellerei der Familie durch die schweren Jahre nach dem Krieg bringen, die Marke Herzberg ist in aller Munde. Henni ist glücklich mit Georg verheiratet, der die Sektkellerei leitet, und erwartet ihr erstes Kind. Ihre Erfindung des Piccolo bringt dem Unternehmen weiteren Aufschwung. Lisbeth hat sich neu verliebt, und Bille sucht nach einem schweren Schicksalsschlag ihren Platz im Leben. Eines Tages kehrt Hennis verschollen geglaubter Ehemann zurück. Erneut steht die Zukunft der Schwestern und der Sektkellerei auf dem Spiel ... 

Die große Winzerhof-Saga - historisch fundiert, berührend erzählt und voller besonderer Figuren.


Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch und bei Rütten & Loening liegen von ihr die Romane »Das Haus der verlorenen Kinder«, »Solange die Hoffnung uns gehört«, »Unsere Tage am Ende des Sees«, »Die verlorene Schwester«, »Für immer Weihnachten«, »Die Kinder des Nordlichts« sowie die große Hebammen-Saga »Aufbruch in ein neues Leben«, »Jahre der Veränderung«, »Schicksalhafte Zeiten« sowie »Ein neuer Anfang« und der erste Band der Winzerhof-Saga »Das Prickeln einer neuen Zeit« vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841229298
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum19.07.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse808 Kbytes
Artikel-Nr.8456299
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1. Kapitel

Assmannshausen, 30. Mai 1951


Henni Winkler stellte das kleine Eimerchen, das sie aufgrund ihrer Schwangerschaftsübelkeit seit einigen Wochen ständig mit sich herumtrug, neben dem Rosenbeet auf dem Rasen ab und machte sich daran, Unkraut zu jäten. Dieses Frühjahr hatte es viel Regen gegeben, und zwischen den Rosenstöcken wucherten Löwenzahn und andere Pflanzen, die dort nichts verloren hatten. Normalerweise bemühte sich ihr Gärtner Ludwig um die Beete, doch leider hatte sich der arme Mann vor zwei Wochen das Bein gebrochen, und es würde noch eine Weile dauern, bis er sich wieder um ihren weitläufigen Garten kümmern konnte. Henni ging ihm gern zur Hand, denn sie mochte die Gartenarbeit. Auch half sie hin und wieder bei der Arbeit in dem Weinberg, der an das Grundstück grenzte und den sie und ihr Mann Georg an Erich Meinhardt, einen ortsansässigen Winzer, verpachtet hatten. Er hatte Henni eine ausgezeichnete Fachkenntnis im Umgang mit den Reben bescheinigt. So sollte es auch sein als Erbin einer der größten Sektkellereien Deutschlands.

Und nun war sie schwanger und freute sich unglaublich auf das Kind. Seit ihrer Heirat hatten Georg und sie darauf gehofft, Nachwuchs zu bekommen, doch es hatte jahrelang nicht funktionieren wollen. Sie hatte die Hoffnung bereits aufgegeben, dann war plötzlich ihre Regel ausgeblieben. Nun waren die ersten, kritischen Wochen bereits vorüber, und langsam steigerte sich in Henni die Vorfreude auf das kleine Wesen in ihr, auch wenn es sie bedauerlicherweise noch immer mit dieser abscheulichen Übelkeit traktierte, die sich doch angeblich nach den ersten drei Monaten legen sollte. Auch hatte Henni in den letzten Wochen ab- statt zugenommen. Der Arzt hatte sie jedoch beruhigt und erklärt, dass das in diesem Stadium der Schwangerschaft manchmal vorkomme und sie sich deshalb keine Gedanken machen müsse.

Während Henni einen Löwenzahn ausrupfte, breitete sich in ihr erneut das unangenehme Gefühl von Unwohlsein aus. Rasch setzte sie sich auf, konzentrierte sich auf eine gleichmäßige Atmung und schloss die Augen. Das half manchmal, um ihren Körper auszutricksen und die gemeine Übelkeit zu vertreiben. Dieses Mal gelang es leider nicht, und sie beugte sich über ihr Eimerchen und begann zu würgen. Dabei hatte sie ihr Frühstück, etwas Haferbrei mit Honig und ein Glas Wasser, bereits vor einer Stunde von sich gegeben. Als sich ihr Magen wieder beruhigt und sie sich mit einem Papiertaschentuch den Mund abgewischt hatte, trat ihre jüngste Schwester Bille, die gerade aus dem Haus gekommen war, mit besorgter Miene näher.

»Henni, Liebes. Was machst du denn da? Du solltest dich in deinem Zustand ausruhen und nicht auch noch Gartenarbeit verrichten.«

» In deinem Zustand «, äffte Henni sie nach und zog eine Grimasse. »Du hörst dich an, als wäre ich nicht schwanger, sondern krank. Was sollen denn Mütter sagen, die sich allein um den gesamten Haushalt kümmern und vielleicht sogar noch arbeiten gehen müssen, weil sie Kriegerwitwen sind oder auf die Heimkehr ihrer Männer warten? Die können auch nicht einfach alles stehen und liegen lassen, nur weil ihnen mal ein wenig übel ist.«

»Das weiß ich doch«, antwortete Bille. »Ich habe es nur lieb gemeint. Ich muss als Krankenschwester und angehende Medizinstudentin doch auf dein Wohl und das meiner Nichte oder meines Neffen achten.« Sie zwinkerte Henni zu. »Was freue ich mich auf das Kleine! Ich werde die beste Tante, die die Welt jemals gesehen hat.«

Ihre Worte brachten Henni zum Schmunzeln. Sie freute sich über Billes Fröhlichkeit, wusste jedoch, dass deren Stimmung rasch wieder kippen konnte, denn Bille, das Nesthäkchen der Familie, schien noch immer nicht so recht in ihrem neuen Lebensumfeld angekommen zu sein. Sie hatte während des Krieges als Krankenschwester im Osten in Lazaretten gearbeitet, war von den Russen verschleppt worden und hatte auf ihrer Flucht in den Westen schreckliche Dinge erlebt. Als angehende Medizinstudentin bezeichnete sich Bille bereits seit mehr als drei Jahren. Wann und ob sie überhaupt mit dem Studium der Medizin beginnen würde, stand in den Sternen. Henni kannte den Grund für ihr Zögern, für ihr Schwanken und das Hadern mit sich: Bille wartete auf die Rückkehr des Mannes, der ihr damals in all der Finsternis, die sie nach ihrer Verschleppung in Russland umgeben hatte, Mut gemacht hatte. Auf Fritz Wegener, einen Arzt aus Hannover, der in Kriegsgefangenschaft geraten war und sich noch immer irgendwo in einem Kriegsgefangenenlager in Russland befand. Die beiden schrieben einander, doch oftmals gingen Briefe verloren, oder es dauerte Wochen, bis sie ankamen. Henni wusste, dass sich Bille nichts mehr wünschte als seine Rückkehr. Sie klammerte sich an das Wiedersehen mit Fritz wie eine Ertrinkende. Es galt zu hoffen, dass die Realität nicht ihre Träume zerstören würde. Viele Heimkehrer waren traumatisiert, wenn sie denn überhaupt zurückkamen und nicht in den Gefangenenlagern starben. Doch daran wollte Henni nicht denken. Gewiss würde es für Bille gut ausgehen. So gut, wie es für sie und Georg ausgegangen war. Ihren geliebten Ehemann, den besten Kellermeister, den die Sektkellerei Herzberg jemals gesehen hatte. Seit ihrer Heirat hatte er auch die Geschäftsleitung der Kellerei inne und kümmerte sich voller Tatendrang um ihr Familienerbe, das durch den Krieg und den Tod von Hennis Vater und Großvater ins Schwanken geraten war.

Seit bald drei Jahren nannten sie nun dieses herrliche Fleckchen Erde in Assmannshausen ihr Zuhause. Sie hatten das alte Gutshaus komplett saniert, die Räume hell und freundlich streichen und möblieren lassen. In den Wirtschaftsgebäuden neben dem Haus hatte Henni eine kleine Weinhandlung eingerichtet, in der sie sogar Gäste bewirteten, wenn auch nur im kleinen Rahmen.

Um die Weinhandlung kümmerte sich Käthe Michels. Die rundliche Frau mit dem ansteckenden lauten Lachen war in Assmannshausen geboren und aufgewachsen und hatte bei dem abscheulichen Bombenangriff von 1944 ihren Mann und ihre kleine Gästepension in Rüdesheim verloren. Es kam einem Wunder gleich, dass sie noch so viel Lebensfreude verströmte.

»Willst du nicht das Rosenbeet für heute sein lassen und dich zu mir auf die Terrasse gesellen?«, fragte Bille. »Ich habe bei Inge ein Frühstück bestellt. Vielleicht tut es deinem Magen gut, wenn du eine Kleinigkeit isst. Wie pflegte Oma Maria stets zu sagen? Iss was, Kind. Dann hat der Magen was zu tun. «

»Meinetwegen«, gab Henni nach. »Vielleicht bleibt ja etwas Brot drin. Ich kann es in den Kaffee tunken. Und bleib mir bloß mit Kamillentee fort, davon wird mir nur noch mehr übel.«

Sie nahm ihr Eimerchen auf, erhob sich, und die beiden gingen durch den weitläufigen Garten zum Haus, das in der hellen Vormittagssonne herrlich einladend erschien. Oma Maria hätte das alte Gutshaus bestimmt gefallen, obwohl ihr die Lage in Assmannshausen vermutlich zu provinziell gewesen wäre. Leider hatte die alte Dame nicht mehr die Gelegenheit gehabt, das Anwesen im fertigen Zustand zu bewundern. Sie war an einem Herzinfarkt gestorben, wenige Wochen nachdem ihre Enkeltöchter sie aufgrund ihrer fortschreitenden Demenz in einem am Rheinufer gelegenen Sanatorium in Eltville untergebracht hatten. Immerhin hatte sie dort noch neue Freundinnen gefunden und eine schöne Zeit mit ihnen verbracht.

Hennis Blick wanderte auf das Dach ihres Anwesens, wo just in diesem Moment mal wieder der vertraute Graureiher landete, der sie jeden Tag besuchte. Henni mochte ihn, ihr Gärtner Ludwig weniger, denn seiner Meinung nach hatte es der Reiher auf die Goldfische abgesehen. Henni hatte das Tier jedoch noch nicht einmal in der Nähe des Teiches gesehen.

Das Anwesen mit den vielen Fenstern mit Butzenscheiben hatte im oberen Stock hübsche Balkone mit geschwungenen Metallgeländern. Es erstrahlte in einem zartgelben Ton, und an den Hauswänden rankten sich Kletterrosen die Spaliere empor, blühten in den Sommermonaten verschwenderisch und verströmten einen herrlichen Duft. Auf der Terrasse standen große Töpfe mit Oleander und Palmen neben Pflanzkübeln, in denen Petunien und Geranien blühten. Ein großer Terrassentisch und Korbstühle luden zum Verweilen ein, für Schatten sorgte ein gelber Sonnenschirm. Henni konnte sich noch gut an den Moment erinnern, als sie das Haus zum ersten Mal gesehen hatte. Damals, als Georg sie...

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Hinter Linda Winterberg verbirgt sich Nicole Steyer, eine erfolgreiche Autorin historischer Romane. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern im Taunus. Im Aufbau Taschenbuch und bei Rütten & Loening liegen von ihr die Romane »Das Haus der verlorenen Kinder«, »Solange die Hoffnung uns gehört«, »Unsere Tage am Ende des Sees«, »Die verlorene Schwester«, »Für immer Weihnachten«, »Die Kinder des Nordlichts« sowie die große Hebammen-Saga »Aufbruch in ein neues Leben«, »Jahre der Veränderung«, »Schicksalhafte Zeiten« sowie »Ein neuer Anfang« und der erste Band der Winzerhof-Saga »Das Prickeln einer neuen Zeit« vor.