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Verführt von deiner Unschuld

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
144 Seiten
Deutsch
CORA Verlagerschienen am14.12.20211. Auflage
Vom ersten Moment an sprühen sinnliche Funken, als Drake der betörend schönen Helene im Palastgarten von Tierzza Avancen macht. Dabei will er sie nur aus einem Grund heiraten - aus Rache! Denn Hels Vater hat einst das Leben seiner Eltern zerstört, jetzt wird Drake ihm das Kostbarste nehmen! Doch als er Hel in die Arme schließt, durchströmt ihn ungeahnte Zärtlichkeit. Jäh fragt er sich: Ist sie etwa unschuldig an den üblen Machenschaften ihrer Familie? Oder geht er gerade einer besonders raffinierten Verführerin ins Netz?mehr

Produkt

KlappentextVom ersten Moment an sprühen sinnliche Funken, als Drake der betörend schönen Helene im Palastgarten von Tierzza Avancen macht. Dabei will er sie nur aus einem Grund heiraten - aus Rache! Denn Hels Vater hat einst das Leben seiner Eltern zerstört, jetzt wird Drake ihm das Kostbarste nehmen! Doch als er Hel in die Arme schließt, durchströmt ihn ungeahnte Zärtlichkeit. Jäh fragt er sich: Ist sie etwa unschuldig an den üblen Machenschaften ihrer Familie? Oder geht er gerade einer besonders raffinierten Verführerin ins Netz?
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751509367
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum14.12.2021
Auflage1. Auflage
Seiten144 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8564592
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. KAPITEL

Helene Cosima d Tierzza, Herzogin und Erbin eines beachtlichen Vermögens, darüber hinaus Siebte in der Thronfolge von Cyrano, stand ein wenig schwankend vor der Marmorstatue, die den privaten Innenhof ihrer Familie dominierte.

Ihr silberblonder Pony fiel ihr in die Stirn und schwang leicht im Takt ihrer Bewegungen, während ihr normalerweise scharfer Blick aus saphirblauen Augen nun seltsam verschwommen das Gesicht der Statue streifte. Der gerade Schnitt des azurblauen Kleides betonte ihre elegante Größe und nicht ihre unerwartet muskulösen Arme. Unten war es leicht ausgestellt, um der Trägerin eine gewisse Bewegungsfreiheit zuzugestehen ⦠so sie denn sehr kleine Schritte machte.

Angewidert verzog sie das Gesicht.

Heute war der eine Tag im Jahr, an dem sie ein Kleid trug, aber abgesehen davon ließ sie sich keine Vorschriften machen.

Es war auch der eine Tag im Jahr, an dem sie Alkohol trank.

Sowohl das Kleid als auch der Drink trugen zu einer untypischen Unsicherheit in ihrer Haltung bei.

Die Champagnerflöte schräg in einer Hand haltend, die Arme vor der Brust verschränkt, stand sie ebenfalls ganz untypisch alleine da. Es gab niemanden zu bewachen, und das Personal war mit den Gästen beschäftigt, die sich in einem der anderen Innenhöfe mit Meerblick versammelt hatten, dort feierten und tranken ⦠alles im zweifelhaften Namen ihres Vaters.

Der König und die Königin, zwei ihrer beständigsten Begleiter, waren ebenso anwesend wie ihre beste Freundin in der Garde der Königin, Jenna Moustafa, die ihren Dienst alleine verrichtete, während Hel Verkleiden spielte.

Die Falte zwischen ihren Brauen vertiefte sich. Sie sollte mit ihren Freunden zusammen sein, wachsam und bereit, Moustafa zur Hilfe zu eilen, falls es nötig wurde. Zumindest wäre das eine sinnvollere Verwendung ihrer Zeit, als vor dem Bildnis ihres Vaters zu stehen und in Gedanken Streitgespräche mit ihm zu führen, die sie nach seinem Tod schlicht nicht mehr gewinnen konnte. Nicht, dass sie jemals eine Chance gehabt hatte, als er noch am Leben war. Niemand hatte eine Chance gegen Dominic d Tierzza.

Hel würde aber nicht diejenige sein, die das Handtuch warf. Diese Genugtuung hatte ihr Vater nicht verdient.

Nicht einmal im Tod.

Also grinste sie die Statue an. Dieses Jahr hast du dich wirklich selbst übertroffen, Papa. Schon zwei Millionen eingesammelt, dabei wurde das Essen noch nicht einmal serviert.

Er gab keine Antwort.

Das hätte er auch nicht getan, wenn er noch gelebt hätte. Über Geld zu reden empfand er als unhöflich. Außerdem waren zwei Millionen eine läppische Summe. Zu seinen Lebzeiten hätte er an diesem Nachmittag schon vier aufgebracht - das verriet ihr seine nun unablässig hochgezogene Augenbraue.

Das entspricht nicht dem Standard des Namens d Tierzza.

Es war nur eine Erinnerung, doch die Worte hinterließen einen sauren Nachgeschmack.

Ihr Vater war ein altmodischer Mann, selbstherrlich und leider auch hasserfüllt, wie sie als Teenager leidvoll hatte erfahren müssen. Ihm ging es ausschließlich um den Stammbaum der Familie.

Eine Tochter war ein Mittel zum Zweck, die zum Vorteil der Familie eingesetzt werden konnte, mehr nicht. Eine Frau jenseits des gebärfähigen Alters war überhaupt nichts mehr wert.

Er hatte Helene, benannt nach der schönen Ursache des Trojanischen Krieges, ermutigt, hübsch und gefügig zu sein - sie stellte einen Preis dar, den alle Männer begehrten.

Stattdessen war aus ihr eine Frau mit eigener Meinung geworden, die gelernt hatte zu kämpfen.

Sie war hinaus in die Welt gezogen, hatte sich ins pralle Leben gestürzt, Erfahrungen gesammelt und alles getan, um zu beweisen, dass Helene d Tierzza nichts mit dem Heiratsmaterial gemein hatte, zu dem ihr Vater sie formen wollte.

Es hatte nichts genützt.

Nichts, nicht einmal, dass sie in die Königliche Garde eingetreten war, hatte gereicht ⦠nicht, als er noch lebte und schon gar nicht jetzt, da er tot war.

Denn noch immer warf er einen düsteren Schatten auf ihr Leben. Und auf das ihrer Mutter.

Tatsächlich konnte sie es kaum fassen, dass sie eine Wohltätigkeitsveranstaltung in seinem Namen ausrichteten. An dem Erbe ihres Vaters war nichts Ehrbares ⦠nur Kriminelles.

Sie hätte all seine Verbrechen aufzählen können.

Natürlich tat sie das nie, sondern behielt ihr Wissen für sich. Ihre Mutter und sie hielten seine schmutzige Wäsche im Dunklen verborgen. Wenn sie ab jetzt jeden Moment ihres Lebens der Gerechtigkeit widmete, könnte sie damit ihre Lügen vielleicht wiedergutmachen ⦠und mit ganz viel Glück sogar die Lügen ihres Vaters.

Außerdem gingen die Spenden, die sie heute sammelten, an Wohltätigkeitsorganisationen im ganzen Land.

Ihrem Vater wäre das gleichgültig gewesen. Für ihn zählte nur der Name d Tierzza. Kein anderer Name, nicht einmal der der königlichen Familie, durfte ihn in den Schatten stellen.

Doch ihr war die Spendengala wichtig. Die Menschen waren ihr wichtig. Mit ihrem Vater war sie nur dem Namen nach verwandt.

Hel wandte den Blick von der lebensgroßen Statue ihres Vaters ab und trank den letzten Schluck ihres Champagners. Sanft sprudelnd floss das edle Getränk ihre Kehle hinunter, während sie den grazilen Stil des Kristallglases betrachtete, den sie zwischen zwei Fingern kreisen ließ. Dann machte sie eine rasche Bewegung mit dem Handgelenk.

Das Glas segelte auf die Skulptur zu, vollführte während des Fluges einen perfekten Halbkreis, bevor es auf die Marmorstatue prallte und in tausend Scherben zersplitterte. Die winzigen Kristallstücke fingen das Licht ein und bildeten für einen Moment einen kleinen Regenbogen, bevor sie zu Boden klirrten.

Plötzlich hörte sie hinter sich ein Räuspern und das Geräusch von Schritten auf den Pflastersteinen. Augenblicklich hatte sie jeden Gedanken an ihren verstorbenen Vater vergessen und befand sich in Alarmbereitschaft.

Die Schritte beschleunigten sich. Hel wich nach rechts aus und ging in die Hocke, unmittelbar bevor jemand eine große Hand auf ihren Mund legte. Der Saum ihres Kleides riss, was sie ignorierte. Stattdessen drehte sie sich und trat mit der Ferse gegen das Schienbein des Angreifers.

Der Fremde schien die Bewegung vorauszusehen, denn er sprang rechtzeitig außer Reichweite und aus ihrem Blickfeld. Sie versuchte, sich aufzurichten, verlor aber wertvolle Zeit, weil das zerrissene Abendkleid ihre Bewegungsfreiheit einengte. Plötzlich packte der Unbekannte von hinten ihre Arme und hielt Hel in eisernem Griff fest. Genau aus diesem Grund weigerte sie sich sonst, Kleider zu tragen - in einer Hose wäre ihr das nicht passiert.

Sie warf den Kopf in den Nacken, um das Gesicht des Angreifers zu treffen, doch wieder schien er ihre Absicht vorauszuahnen und wich dem Stoß aus. Also hob sie die Füße an und überließ dem Fremden ihr gesamtes Körpergewicht. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle, doch er hielt sie weiterhin fest. Nur der kräftige Griff lockerte sich ein wenig.

Mehr brauchte sie nicht.

Sie entwand sich seinen Händen, ließ sich auf den Boden fallen, während sie gleichzeitig mit voller Wucht gegen seine Beine trat. Jetzt konnte sie erkennen, dass der Angreifer ein Mann war. Er fing sich halbwegs geschickt ab, dennoch verschaffte ihr die Bewegung genug Zeit, um Distanz zwischen ihn und sich zu bringen und eine angemessene Kampfhaltung einzunehmen.

Mühelos sprang er vom Boden hoch. Einen Moment konnte Hel ihn nur wie erstarrt anschauen.

Er sah umwerfend aus.

Definitiv über einsachtzig groß, mit schimmernder Haut in einem dunklen Braunton. Sein Anzug war tadellos geschneidert, entsprach allerdings nicht dem cyranischen Schnitt und Stil. Stattdessen erinnerte das lange Jackett mit dem schmalen Kragen an die Mode der sidranischen Nachbarn im Süden.

In ihrem ganzen Leben hatte sie sich noch nie von einer anderen Person aufhalten lassen, doch dieser Mann lähmte sie. Es lag nicht an seiner Kleidung, obwohl sie ihm tadellos passte und seine perfekten Proportionen betonte. Die meisten Menschen in ihrer Umgebung trugen maßgeschneiderte Couture, seit sie auf die Welt gekommen waren. Es lag auch nicht an seiner Größe - ihr Vater war ein großer Mann gewesen, und ihr Cousin, der König und bester Freund seit Kindertagen, war ebenfalls hochgewachsen.

Der Fremde war älter als sie, in seinem gepflegten Bart entdeckte sie erste graue Haare, obwohl seine Haut noch glatt wie Marmor wirkte. Seine Augenbrauen waren dicht und schwarz und lagen tief über seinen Augen.

Diese Augen! Irgendetwas in ihnen schien nach ihr zu greifen und sie an sich zu ziehen, sie zu drängen, näher zu kommen, als wäre sie eine hilflose Beute.

Er lächelte, was ein herausforderndes Schimmern in seine dunkelbraunen Augen zauberte. Das Lächeln lenkte ihren Blick auf seinen vollen Mund. Unwillkürlich befeuchtete sie ihre plötzlich trocken gewordenen Lippen.

Es scheint, als hätte ich die Schwierigkeit unterschätzt, dich heute zu überzeugen ⦠, murmelte er auf Cyranisch. Das leise Flüstern glich einem kribbelnden Bass, der sich einfach wundervoll in ihren Ohren anhörte.

Ein Schauer überlief sie, ihr Atem ging stoßweise, als ihr Körper Systeme in Gang setzte, von denen sie fest überzeugt war, dass sie nach jahrelangem Stillstand defekt sein mussten.

Erst dann begriff sie seine Worte.

Er wusste um die Wirkung, die er auf sie hatte. Und er glaubte,...
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