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Das Geheimnis von Hope Island

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
336 Seiten
Deutsch
Gerth Medienerschienen am14.01.20221. Auflage
Abby Baker zieht nach dem Tod ihres Mannes zurück in ihren Heimatort Hope Harbor. Etwa zur gleichen Zeit lässt sich auch Carson Stevens in dem kleinen Örtchen an der amerikanischen Ostküste nieder, um die vorgelagerte Insel Hope Island mitsamt seinem nostalgischen Leuchtturm zu kaufen und in ein Bed & Breakfast umzubauen. Kurz nach seiner Ankunft lernt er Abby kennen und überredet sie, ihn beim Innenausbau der Gebäude zu unterstützen. Während der Arbeit an diesem Herzensprojekt entdecken sie das alte Logbuch von Abbys Großmutter. Was sie darin finden, stellt Abbys Leben und auch das ihrer Mutter gehörig auf den Kopf. Wie gut, dass sie in diesen aufregenden Zeiten Carson an ihrer Seite hat ...

Marilyn Turk hat sich bereits einen Namen als Autorin historischer Romane gemacht. Als Fan von Leuchttürmen jeder Art, integriert sie dieses Motiv in jedes ihrer Bücher. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida, wo beide das Leben am Wasser genießen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR8,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextAbby Baker zieht nach dem Tod ihres Mannes zurück in ihren Heimatort Hope Harbor. Etwa zur gleichen Zeit lässt sich auch Carson Stevens in dem kleinen Örtchen an der amerikanischen Ostküste nieder, um die vorgelagerte Insel Hope Island mitsamt seinem nostalgischen Leuchtturm zu kaufen und in ein Bed & Breakfast umzubauen. Kurz nach seiner Ankunft lernt er Abby kennen und überredet sie, ihn beim Innenausbau der Gebäude zu unterstützen. Während der Arbeit an diesem Herzensprojekt entdecken sie das alte Logbuch von Abbys Großmutter. Was sie darin finden, stellt Abbys Leben und auch das ihrer Mutter gehörig auf den Kopf. Wie gut, dass sie in diesen aufregenden Zeiten Carson an ihrer Seite hat ...

Marilyn Turk hat sich bereits einen Namen als Autorin historischer Romane gemacht. Als Fan von Leuchttürmen jeder Art, integriert sie dieses Motiv in jedes ihrer Bücher. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida, wo beide das Leben am Wasser genießen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961225323
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.01.2022
Auflage1. Auflage
Seiten336 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1794 Kbytes
Artikel-Nr.8731231
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Hope Harbor, Maine
Gegenwart

So ziemlich der allerletzte Ort, an dem Abby gerade sein wollte, war ein Friedhof.

Sie schleifte die fünfjährige Emma praktisch den Hügel hinauf zu der Stelle, wo die Zeremonie stattfand. Sie waren wieder einmal zu spät. Ein weiterer Punkt auf der Liste all der Dinge, die sie nicht hinbekam. Sie wich den Blicken der Anwesenden aus, als sie ganz nach vorne ging, sich auf den einzigen noch freien Platz in der ersten Reihe setzte und Emma auf den Schoß nahm. Emma wiederum nahm ihre Wonder Woman-Teddybärin, die sie überall mit hinschleppte, auf den Schoß.

Nachdem sie Platz genommen hatte, ließ Abby ihren Blick über die Menschenmenge schweifen, kannte aber von den Anwesenden nur ein paar Einheimische aus der Stadt. Wer mochten all die anderen Leute sein? Waren es Menschen, die ihre Großeltern gekannt hatten? Sie hatte jedenfalls nicht damit gerechnet, dass die Zeremonie, bei der Gedenktafeln auf dem Grab aufgestellt werden und die Arbeit ihrer Großeltern als Leuchtturmwärter gewürdigt werden sollte, so gut besucht sein würde. Schließlich war ihre Großmutter schon seit über 25 Jahren tot. Abby war erst zehn Jahre alt gewesen, als sie gestorben war, und ihren Großvater hatte sie gar nicht mehr kennengelernt, weil er schon lange vor ihrer Geburt gestorben war.

Ein Senator des Bundesstaates und ein paar weitere Männer warteten hinter dem provisorischen Rednerpult, daneben standen Mitglieder der Küstenwache in ihren blauen Uniformen. Als der Mann mit den vielen Orden an der Brust ans Rednerpult trat, stupste Emma Abby an und fragte: Wer ist das, Mami?

Daraufhin beugte Abby sich zu ihr vor und flüsterte ihr ins Ohr: Ich weiß nicht, wie er heißt, aber wir müssen jetzt still sein.

Ist er ein Soldat wie Papa? Er hat genau solche Sachen an wie er.

Bei diesen Worten krampfte sich ganz kurz Abbys Herz zusammen. Obwohl Emma erst drei gewesen war, als Kevin ums Leben kam, erinnerte sich ihre Tochter auch jetzt, zwei Jahre später, noch gut an ihn. Das lag sicher auch an den Fotos von ihm, die bei ihnen in der Wohnung hingen. Jedes Mal, wenn Emma eine Uniform sah, egal um was für eine es sich handelte, erwähnte sie ihren Vater.

War es wirklich erst zwei Jahre her, dass Abby auf einem anderen Friedhof an einer Zeremonie teilgenommen hatte, bei der Kevin für seinen Dienst im Militär geehrt worden war?

Der Offizier begrüßte jetzt alle Anwesenden, ein paar hochrangige Würdenträger auch persönlich und dann noch speziell die Angehörigen des Leuchtturmwärterpaares. Abby warf einen kurzen Blick in die Runde. Gab es denn noch andere Angehörige außer Emma und ihr? Soweit sie wusste, waren sie selbst, ihre Mutter und ihre Tochter die einzigen noch lebenden Verwandten von Abigail und Charles Martin.

Und hätte ihre Mutter sie nicht angefleht, doch an der Zeremonie teilzunehmen, wäre auch Abby nicht dabei gewesen. Da es ihrer Mutter jedoch gesundheitlich nicht gut ging, hatte sie sich bereit erklärt, ihre Familie zu vertreten.

Bitte, Abby, wäre deine Granny Abigail jetzt hier, würde sie sich sehr freuen, wenn du an der kleinen Feier teilnehmen würdest , hatte ihre Mutter sie angefleht. Ich wünschte, ich könnte selbst dabei sein.

Wenn meine Granny Abigail hier wäre, dann gäbe es diese Zeremonie gar nicht, hätte Abby am liebsten entgegnet, hatte aber schließlich doch ihrer Mutter zuliebe nachgegeben. Und vielleicht auch ihrer Großmutter zuliebe, falls die vom Himmel aus zuschaute.

Als der nächste Würdenträger ans Rednerpult trat, schweiften Abbys Gedanken ab. Ihre Granny Abigail war einer ihrer absoluten Lieblingsmenschen auf dieser Welt gewesen. Abby hatte ihre Geschichten von ihrer Arbeit als Leuchtturmwärterin geliebt, und zwar sowohl aus der Zeit, bevor ihr Mann ertrunken war, als auch aus der danach. Ihre Granny hatte einen unglaublichen Lebenswillen gehabt, trotz all der Nöte, die sie erlebt hatte, und trotz der Tatsache, dass sie ihre Tochter allein hatte großziehen müssen. Woher hatte sie nur die Kraft genommen, das alles zu bewältigen?

Jetzt war Abby selbst auch Witwe und musste ein Kind allein großziehen, aber außer diesen beiden Fakten und ihrem Vornamen gab es keine Gemeinsamkeiten. Ihre Granny hatte in viel schwierigeren Zeiten gelebt und Abbys Leben war im Vergleich mit dem ihrer Großmutter viel einfacher. Trotzdem hatte sie nach Kevins Tod ihr altes Leben in Kalifornien aufgegeben, weil es sich zu schwer angefühlt hatte, es ganz allein zu bewältigen.

Sie war zurück nach Hause geflüchtet, und zwar erstens in der Hoffnung, sich dort selbst wiederzufinden, und zweitens, um sich um ihre Mutter zu kümmern. Anderen zu helfen, gab ihr nämlich das Gefühl, gebraucht zu werden, auch wenn Kevin sie damit ständig aufgezogen hatte. Und abgesehen von dem einen Mal, als ... sie seufzte. Warum fühlte sie sich bloß so ausgelaugt? Ach, hätte sie doch nur Grannys Kraft und Lebenswillen geerbt. Woher hatte sie damals bloß die Kraft zum Weitermachen genommen?

Der bedeckte Himmel trug wenig dazu bei, ihre Stimmung zu verbessern, während sie die verwitterten Grabsteine in der unmittelbaren Nähe betrachtete. Sie fröstelte, als ihr eine lebhafte Windbö durchs Haar fuhr, und sie zog Emma fester an sich in der Hoffnung, dass die körperliche Nähe sie beide warm halten würde.

Jahrelanger Einsatz ... Die Worte gingen Abby durch den Kopf und lenkten ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Redner. Was Granny wohl davon gehalten hätte, für ihre Arbeit geehrt zu werden? Ein Lächeln ging über Abbys Gesicht, als sie sich die Reaktion ihrer Großmutter vorstellte.

Dummes Zeug! Warum sollte jemand dafür geehrt werden, dass er einfach nur seine Arbeit ordentlich macht? Das hätte Granny Abigail gesagt. Sie war gerne Leuchtturmwärterin gewesen, auch wenn es eine anspruchsvolle und sehr anstrengende Aufgabe gewesen war. Aber stolz? Mit Stolz sprach sie über ihren verstorbenen Mann, so als wäre seine Position auf dem Leuchtturm wichtiger gewesen als ihre, und das, obwohl sie nach seinem Tod seine gesamten Aufgaben und Pflichten übernommen hatte. Aber ihre Geschichten waren fantastischer gewesen als alle, die Abby je gehört hatte.

Der ältere Mann, der neben Abby saß, reichte ihr jetzt einen Flyer mit dem Ablauf der Zeremonie, und als sie sich ihm zuwandte, um sich zu bedanken, zeigte er auf einen Mann, der fast am Ende der Reihe stand. Abby nahm Blickkontakt mit dem Fremden auf, der daraufhin nickte, und zwischen seinem Oberlippenbart und dem gestutzten Vollbart bemerkte sie ein kaum wahrnehmbares Lächeln. Sie wurde rot bei dem Gedanken, dass er sie lange genug angeschaut haben musste, um zu bemerken, dass sie kein Programm hatte. Wie peinlich! Da saß sie als einzige noch lebende Angehörige der Geehrten, mal von Emma abgesehen, und war nicht einmal über den Ablauf der Zeremonie informiert.

Sie bedankte sich mit einem angedeuteten Nicken und versuchte zurückzulächeln, bevor sie den Flyer anschaute. Obwohl sie dem Mann nur einen ganz kurzen Blick zugeworfen hatte, war ihr aufgefallen, wie gut er aussah. Sein schwarzes Haar ringelte sich über den Kragen seines braunen Lederblousons und umrahmte ein Gesicht mit hellen Augen. Sie betrachtete ihn unauffällig von der Seite. Er trug dunkelblaue Jeans und Wanderstiefel. Ob er vielleicht ein entfernter Verwandter war, von dem sie nichts wusste? Jedenfalls hatte er ihre Großeltern mit Sicherheit nicht persönlich gekannt, denn dem Anschein nach war er etwa in ihrem Alter.

Kann ich das lesen, Mami?

Abby signalisierte Emma, still zu sein, und hielt ihrer Tochter das aufgeschlagene Programm hin. Sie selbst schaute ebenfalls hinein und versuchte, sich auf die Reihenfolge der Beiträge zu konzentrieren. Einer der Würdenträger ging jetzt zu den beiden Grabsteinen neben dem Rednerpult und legte vor jedem einen Kranz nieder. Als Nächstes wurde ein Mann namens Timothy Harrison vorgestellt, Herausgeber der Zeitschrift Lighthouse Digest*. Er trat hinter das Pult und erklärte die Bedeutung der Gedenktafel. Alle Mitglieder des Militärs bekämen eine solche Tafel mit Angaben über die Art ihres Dienstes und seit Kurzem stehe eine solche Ehrung auch den Leuchtturmwärtern der Küstenwache zu.

Dann enthüllte er eine Bronzetafel, die neben dem Grabstein aufgestellt worden war, und ein Gardist der Küstenwache steckte eine amerikanische Fahne in die dafür vorgesehene Öffnung an der Tafel. Als der Offizier vor der Fahne salutierte, salutierte die Fahne - mithilfe einer leichten Windböe - zurück. Abby musste ihre Tränen unterdrücken, als sie in diesem Augenblick an die militärische Zeremonie bei Kevins Begräbnis dachte. Wenigstens blieb ihr hier der Anblick eines mit der amerikanischen Flagge bedeckten Sarges erspart.

Sie richtete ihre Aufmerksamkeit jetzt wieder ganz auf den Redner, der gerade hervorhob, dass zwar viele Leuchtturmwärter bei ihrer Arbeit von ihrer Ehefrau unterstützt würden, aber nur ein paar wenige Witwen von Leuchtturmwärtern nach dem Tod ihres Ehemannes den Rang einer Haupt-Leuchtturmwärterin bekommen hätten. Dabei hob er hervor, dass Granny übergangslos da weitergemacht habe, wo ihr Mann aufgehört hätte - eine große Aufgabe für eine junge Mutter.

Abbys Herz schwoll vor Stolz, als sie der Ehrung ihrer Großeltern folgte. Sie waren wirklich besondere Menschen gewesen. Warum nur hatte sie ihre noblen Eigenschaften nicht geerbt? Sie schluckte gegen den Kloß in ihrem...


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Marilyn Turk hat sich bereits einen Namen als Autorin historischer Romane gemacht. Als Fan von Leuchttürmen jeder Art, integriert sie dieses Motiv in jedes ihrer Bücher. Sie lebt mit ihrem Mann in Florida, wo beide das Leben am Wasser genießen.