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Blutsommer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
464 Seiten
Deutsch
beTHRILLEDerschienen am25.03.20221. Aufl. 2022
Die Presse nennt ihn den 'Metzger': Ein Serienmörder tötet seine Opfer auf geradezu bestialische Weise. Die Kölner Polizei tappt immer noch im Dunkeln, als bereits das fünfte Opfer des Killers entdeckt wird: die stark verweste Leiche eines Rechtsanwalts. Hauptkommissar Greiner braucht einen Profiler - und zwar den besten! Und keiner kann sich so gut in die Gedankenwelt von Serienmördern hineinversetzen wie Martin Abel vom Stuttgarter LKA - eine Gabe, die einsam macht. Abel glaubt, an Schrecklichem schon alles gesehen zu haben. Doch das hier - das ist eine neue Dimension. Und dieser Fall wird ihm alles abverlangen, vielleicht sogar sein Leben ...

'Rainer Löffler bereichert die deutsche Thriller-Szene um eine aufregende Stimme.' Kölner Stadt-Anzeiger

ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






Rainer Löffler, Jahrgang 1961, interessiert sich seit jeher für die Abgründe der menschlichen Seele. Mit dem Schreiben begann er beim deutschen Mad-Magazin unter Herbert Feuerstein. Nach einigen erfolgreichen Science-Fiction-Romanen veröffentlichte er mit Blutsommer seinen ersten Thriller und landete gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Rainer Löffler lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie Presse nennt ihn den 'Metzger': Ein Serienmörder tötet seine Opfer auf geradezu bestialische Weise. Die Kölner Polizei tappt immer noch im Dunkeln, als bereits das fünfte Opfer des Killers entdeckt wird: die stark verweste Leiche eines Rechtsanwalts. Hauptkommissar Greiner braucht einen Profiler - und zwar den besten! Und keiner kann sich so gut in die Gedankenwelt von Serienmördern hineinversetzen wie Martin Abel vom Stuttgarter LKA - eine Gabe, die einsam macht. Abel glaubt, an Schrecklichem schon alles gesehen zu haben. Doch das hier - das ist eine neue Dimension. Und dieser Fall wird ihm alles abverlangen, vielleicht sogar sein Leben ...

'Rainer Löffler bereichert die deutsche Thriller-Szene um eine aufregende Stimme.' Kölner Stadt-Anzeiger

ebooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!






Rainer Löffler, Jahrgang 1961, interessiert sich seit jeher für die Abgründe der menschlichen Seele. Mit dem Schreiben begann er beim deutschen Mad-Magazin unter Herbert Feuerstein. Nach einigen erfolgreichen Science-Fiction-Romanen veröffentlichte er mit Blutsommer seinen ersten Thriller und landete gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Rainer Löffler lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751717175
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.03.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.1
Seiten464 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2706 Kbytes
Artikel-Nr.8841026
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erster Tag

Es gibt Tage, an denen man bereits morgens weiß, dass etwas Entscheidendes passieren wird.

Tage, an denen man in dem Moment, wenn man die Augen aufschlägt, eine Warnung verspürt, die wie ein schwerer, unverdaulicher Klumpen im Magen liegt.

Zuerst ist es nur eine undefinierbare Ansammlung unangenehmer Gefühle, die wie eine düstere Wolke über einem schwebt und von der man nicht weiß, ob sie von schlechten Träumen oder irgendwelchen Ereignissen des Vortags stammt. Doch schließlich beginnt man zu ahnen, dass es aus dieser dunklen Wolke bald regnen wird.

Für den Mann im Bett war heute ein solcher Tag.

Mühsam öffnete er seine Augen und begriff, dass er immer noch existierte. Nicht, dass er viel darum gegeben hätte, denn ihm wollte beim besten Willen nichts einfallen, was diese Existenz erstrebenswert erscheinen ließ. Aber er konnte auch nicht leugnen, dass er auf irgendeine Weise immer noch war und einen Teil dieser Welt darstellte, die sich täglich neue Grausamkeiten für ihn ausdachte.

Der Mann im Bett merkte, dass er sich in einem verdunkelten Raum befand. Mit der rechten Hand ertastete er eine Decke, die weit zurückgeschlagen den größten Teil seines Körpers freigab. An den Füßen verspürte er den Druck zu enger Schuhe, während seine Brust größtenteils freilag. Sein schmerzender Rücken signalisierte ihm, dass er schon viel zu lange in derselben Position ruhte. Irgendwo in seinem benebelten Hirn bimmelte ganz leise ein Glöckchen der Erinnerung. Diese Erfahrung war nicht neu für ihn.

Die Kälte in dem Raum war mörderisch. Der Mann wusste nicht, ob sie von außen in seinen Körper drang oder aus seinem Innersten kam. Er wusste nur, dass er erbärmlich fror und wahrscheinlich von seinem eigenen Zittern geweckt worden war. In einem hilflosen Versuch, die Kälte aus seinen Knochen zu vertreiben, zerrte er mit klammen Fingern die Decke hoch.

Mühsam drehte der Mann den Kopf nach links. Im Dämmerlicht erkannte er eine große Zahl glänzender Polaroidfotos, die ihn wie ein Heiligenschein umgaben. Ohne das Licht einzuschalten, wusste er, was auf den Bildern zu sehen war.

Leichen.

Entsetzlich verstümmelte Leichen, die ihn mahnten, sich aus dem Bett zu schwingen und etwas gegen ihren Mörder zu unternehmen. Er wusste es, weil er den ganzen letzten Abend damit verbracht hatte, jedes Detail auf den Bildern in sein Gedächtnis zu brennen.

Keine schöne Art einzuschlafen, dachte der Mann. Aber die einzige, die ich kenne.

Als er seinen Kopf zur anderen Seite drehte, erkannte er an den leeren Wodkaflaschen aus der Minibar, die auf dem Nachttisch standen, dass er sich in dem Hotelzimmer befand, das er vor fünf Tagen bezogen hatte. Und er wusste, dass sich diese überreizte Müdigkeit immer dann breitmachte, wenn er auf auswärtigen Einsätzen mit Alkohol und Beruhigungsmitteln versuchte, seine chronische Schlaflosigkeit zu überlisten.

Die dunkelroten Leuchtziffern des Radioweckers zeigten an, dass es fast vier morgens Uhr war und der Betäubungsversuch genau zweieinhalb Stunden von Erfolg gekrönt gewesen war. Aus seinem Mund drang ein Ächzen. Noch ein paar solcher Monate, und er brauchte sich keine Gedanken mehr über seinen Gesundheitszustand zu machen. Dann würde er, mit Medikamenten ruhiggestellt, in irgendeiner Klapse vor sich hin vegetieren und wirres Zeug brabbeln.

In die schmerzende Stille hinein schrillte direkt neben seinem Kopf das Telefon.

»Martin?«

Der Mann erkannte die Stimme sofort. Sie ließ ihn für einen Moment den Atem anhalten.

»Hallo, Frank!«

»Wie geht es dir? Hab ich dich geweckt?«

»Würde das etwas ändern?«

»Wohl kaum.« Der Mann hörte, wie Frank an einem Zigarillo zog und durch die Nase ausatmete. »Was tust du gerade?«

»Ich schaue mir ein paar Bilder an. Ich muss hier morgen ... heute einen Bericht abgeben. Aber ich nehme nicht an, dass du deshalb anrufst.«

»Leider nicht. Wir haben ... Schwierigkeiten.«

Ich weiß. Würdest du mich sonst anrufen? Würde mich sonst irgendjemand anrufen?

»Ich höre.«

»Es gibt da ein Problem in Köln, das du dir ansehen solltest. Je schneller, desto besser.«

»Köln? Bist du sicher, dass es ein Fall für die OFA ist?«

»So sicher wie nur irgendetwas. Der zuständige Ermittlungsleiter hat mir einen Kurzbericht geschickt. Ich will nichts vorwegnehmen, aber ich glaube, es ist ernst.«

»Wie viele Opfer?«

»Fünf bestätigte. Alles innerhalb von etwa sechs Monaten.«

Abels Kehle war wie zugeschnürt. »Ich werde noch heute mit den Leuten hier in Wien reden. Wenn ich mich beeile und sie mich entlasten, kann ich mich vielleicht schon nächste Woche darum kümmern.«

»Du verstehst mich nicht, Martin. Köln braucht deine Hilfe sofort.«

»Blödsinn! Du weißt doch am besten, was hier los ist. Ich kann jetzt unmöglich alles stehen und liegen lassen.«

»Das hier hat Vorrang. Ich möchte, dass du heute noch nach Köln fliegst. Zuerst zu mir nach Stuttgart und dann nach Köln.«

»Bist du verrückt? Wir können über nächste Woche reden, vorausgesetzt, du schaffst es, das den Leuten hier klarzumachen.«

»Das wurde bereits erledigt. Du fliegst um halb neun.«

Abel verschlug es für einen Moment die Sprache. »An welchen Fäden hast du gezogen?«

»An keinen. Jemand hat an meinem Faden gezogen.«

Tiefes Luftholen. »Keine Chance, dich umzustimmen?«

»Tut mir leid, in diesem Fall geht es nicht anders. Ich brauche deine Hilfe. Deine spezielle Art, die Dinge zu sehen. Du wirst alles verstehen, wenn du die Akten gesichtet hast. Ich erwarte dich heute Vormittag in Stuttgart, wir müssen vor deinem Einsatz noch ein paar Dinge besprechen. Und wenn ich dir einen Rat geben darf, Martin: Schlaf jetzt endlich. Du wirst in Köln nicht viel Gelegenheit dazu haben.«

Klick!

Abels Zittern wurde heftiger. Von einem Moment zum anderen fühlte er sich von einer großen Faust gepackt und aus dem Hotelzimmer in arktische Treibeisfelder geschleudert. Für eine Sekunde glaubte er sogar, das Eiswasser um sich herum klirren zu hören, doch dann stellte er fest, dass es nur seine Zähne waren, die klapperten.

Als er es nicht mehr aushielt, zwang Abel sich, aus dem Bett aufzustehen. Wie an jedem Morgen seit dem Tag vor zwei Jahren, an dem sein Innerstes gestorben war.

Er tastete sich mit halb geschlossenen Augen ins Bad vor, wo er seine Blase entleerte. Anschließend taumelte er zum Kühlschrank, um mit einem großen Schluck Milch den schalen Geschmack der vergangenen Nacht herunterzuspülen. Er seufzte. Worüber regte er sich auf? Eigentlich war doch alles so wie immer.

Doch obwohl ihn die Magie der vertrauten Rituale hätte beruhigen sollen, wollte der Stein aus seiner Magengegend nicht weichen. Im Gegenteil. Selbst sein Bauch spürte, dass dieser Tag Dinge bringen würde, die seine Kraft bei Weitem überstiegen.

Auch heute würde er wieder mehr Blut sehen, als ein gesunder Mensch ertragen konnte. Wenn er Glück hatte, dann nur auf Fotografien, doch Glück hatte er in den letzten Jahren nur selten gehabt.

Mit einem Ächzen beugte sich Abel nach vorn.

Es wird regnen heute, dachte er, während er zitternd nach der Wodkaflasche griff. Verdammt, und wie es regnen wird!

*

Martin Abel krallte sich an den Armlehnen fest, als das Flugzeug abhob.

Frank Kessler hatte Germanwings gebucht, weil diese angeblich fünf Minuten weniger in der Luft war als Lufthansa und Austrian Airlines.

Fünf Minuten!

Was war das gegen die Stunde, die er in einem stählernen Gefängnis eingepfercht war? Eine fliegende Bombe, die jederzeit abstürzen und einen zweiten 11. September auslösen konnte.

Nichts.

Er saß bleich und zitternd in seinem Sitz und versuchte, das panische Klopfen seines Herzens unter Kontrolle zu bringen. Obwohl er ständig in der Angst lebte zu erfrieren, rannen ihm Schweißperlen von der Stirn.

Nach einer Stunde, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, erreichten sie Stuttgart. Dort musste der Airbus vor der Landung zwei Warteschleifen über dem Süden der Stadt drehen. Wie zur Vorbereitung eines schnellen Absturzes legte sich die Maschine in die Kurve, und Martin Abel blickte, einem masochistischen Zwang folgend, auf das von der Autobahn eingerahmte Flughafengelände hinunter.

Eine Sekunde später übergab er sich.

Die Stewardess, eine nicht mehr ganz taufrische Frau um die vierzig, hatte offenbar schon mehr Leute wie ihn über den Wolken gesehen. Jedenfalls holte sie in aller Ruhe das Putzzeug und wischte den Sitz und sein Sakko sauber und verlor kein Wort darüber, dass er nicht mehr rechtzeitig zur Spucktüte hatte greifen können.

»Wollen Sie den Platz wechseln? Dort drüben ist noch ein Sitz frei«, bot sie ihm an.

»Sind Sie...
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Rainer Löffler, Jahrgang 1961, interessiert sich seit jeher für die Abgründe der menschlichen Seele. Mit dem Schreiben begann er beim deutschen Mad-Magazin unter Herbert Feuerstein. Nach einigen erfolgreichen Science-Fiction-Romanen veröffentlichte er mit Blutsommer seinen ersten Thriller und landete gleich auf der Spiegel-Bestsellerliste. Rainer Löffler lebt mit seiner Familie in der Nähe von Stuttgart.
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