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Atlantis (Band 1) - Unerwartete Entdeckung

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
368 Seiten
Deutsch
Karibuerschienen am04.03.20221. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Die 14-jährige Kaya wächst in Atlantis, einer Unterwasser-Hightech-Welt, auf. Seit sie denken kann, ist sie fasziniert von den Legenden über das Leben aus der Welt über Wasser. Und obwohl die Regierung von Atlantis ihnen eintrichtert, dass es sich nur um Geschichten handelt, macht sich Kaya allein auf den Weg, um die 'Sonnenmenschen' zu treffen. Zeitgleich bricht der 10-jährige Lewis mit seinem Vater und der jungen U-Boot-Konstrukteurin Hanna nach Atlantis auf. Als sie überraschend auf Kaya treffen, ist die Begeisterung auf beiden Seiten groß: Die Legenden stimmen! Natürlich reagiert das 'High Council' von Atlantis feindselig, hetzt den neuen Freunden die 'Eraser' auf den Hals und will die Eindringlinge nicht mehr gehen lassen, denn die Enttarnung von Atlantis ist eine große Gefahr für die Welt unter Wasser. Kaya, Lewis und Hanna müssen nun zusammen ein Abenteuer bestehen, das größer ist, als sie es sich jemals vorgestellt haben. Wird es den neuen Freunden gelingen Lewis Vater zu befreien und einen Ausweg zu finden, um Atlantis wieder zu verlassen?

Gregory Mone ist Autor, Schriftsteller und Geschichtenerzähler. Auf dem US-Markt ist er für seine SciFi- und Hochseegeschichten bekannt. Mone lebt mit seiner Frau und den Kindern in Martha's Vineyard und fährt einen Pick-Up-Truck namens Marvin. Atlantis ist sein erstes Buch, das ins Deutsche übersetzt worden ist.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDie 14-jährige Kaya wächst in Atlantis, einer Unterwasser-Hightech-Welt, auf. Seit sie denken kann, ist sie fasziniert von den Legenden über das Leben aus der Welt über Wasser. Und obwohl die Regierung von Atlantis ihnen eintrichtert, dass es sich nur um Geschichten handelt, macht sich Kaya allein auf den Weg, um die 'Sonnenmenschen' zu treffen. Zeitgleich bricht der 10-jährige Lewis mit seinem Vater und der jungen U-Boot-Konstrukteurin Hanna nach Atlantis auf. Als sie überraschend auf Kaya treffen, ist die Begeisterung auf beiden Seiten groß: Die Legenden stimmen! Natürlich reagiert das 'High Council' von Atlantis feindselig, hetzt den neuen Freunden die 'Eraser' auf den Hals und will die Eindringlinge nicht mehr gehen lassen, denn die Enttarnung von Atlantis ist eine große Gefahr für die Welt unter Wasser. Kaya, Lewis und Hanna müssen nun zusammen ein Abenteuer bestehen, das größer ist, als sie es sich jemals vorgestellt haben. Wird es den neuen Freunden gelingen Lewis Vater zu befreien und einen Ausweg zu finden, um Atlantis wieder zu verlassen?

Gregory Mone ist Autor, Schriftsteller und Geschichtenerzähler. Auf dem US-Markt ist er für seine SciFi- und Hochseegeschichten bekannt. Mone lebt mit seiner Frau und den Kindern in Martha's Vineyard und fährt einen Pick-Up-Truck namens Marvin. Atlantis ist sein erstes Buch, das ins Deutsche übersetzt worden ist.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961292608
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.03.2022
Auflage1. Auflage, Ungekürzte Ausgabe
Reihen-Nr.1
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8949509
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Die Geschichtenerzählerin

Leise öffnete Kaya das große Buntglasfenster und trat hinaus auf ihren Balkon. Auf der Straße unter ihr wimmelte es nur so von Menschen. Ihre Brustplatte, die Fußmanschetten und Handschuhe waren aufgeladen. Sie konnte es zur Aufführung und wieder zurück schaffen, ohne dass jemand merkte, dass sie je weg gewesen war. Keine große Sache. Oder?

Kayas Vater hörte sich im Wohnzimmer irgendeine Debatte über die Zukunft des Lebensmittelanbaus an. Es ging darum, wie die Stadt ihre wachsende Bevölkerung versorgen sollte. Wichtiges Thema? Klar. Langweilig? Aber so was von! Nicht mal ihr Dad schien den Beitrag sonderlich faszinierend zu finden. Sein Atem ging schwer und langsam, jeden Moment würde er anfangen zu schnarchen.

Kaya trat an den Balkonrand und sah nach links und rechts, dann nach oben und unten. In ihrer Wand lebte noch ein Dutzend weiterer Familien. Jeder hier konnte sie beobachten und ihrem Dad verraten, dass sie sich wieder mal rausgeschlichen hatte.

Trotzdem: Das hier war ihre Chance.

Sie stieß sich ab.

Der freie Fall war der leichte Teil der Übung. Wie ein Pfeil stürzte sie sich in die Tiefe und an den Fenstern der Wohnungen weiter unten in der Wand vorbei.

Auf der Straße drängten sich die Leute wie die Ölsardinen. Es war so eng, dass Kaya nicht wusste, wo sie landen sollte. Sie schaltete den Anti-Schwerkraft-Antrieb ihrer Ausrüstung an und kam ein paar Armeslängen über der Menschenmenge schwebend zum Halt. Plötzlich stieg eine Frau mit dickem grauem Haar in die Luft empor und flog über die Köpfe der Passanten hinweg zu einem Balkon gegenüber von Kayas Wand. Die Lücke, die die Frau im Gedränge hinterlassen hatte, schloss sich bereits. Hastig flog Kaya tiefer und sicherte sich den Platz. Dann duckte sie sich, verschmolz mit der Menge und ließ sich von ihr mitziehen.

»Verwöhnte Göre«, brummte ein Mann hinter ihr. »So jung und hat schon ihre eigene Ausrüstung.«

Kaya hastete davon und schlängelte sich zwischen den Leuten hindurch. Dabei zog sie einen dünnen Mantel aus ihrem Rucksack und schlang ihn sich um die Schultern, um ihr Anti-Schwerkraft-Set zu verstecken. Der Typ hatte kein Recht, sie blöd anzumachen. Klar, sie besaß eine Ausrüstung. Aber das hieß noch lange nicht, dass ihr Leben perfekt war.

Ihr Stadtviertel allerdings war wunderschön, selbst hier unten auf dem Boden. Die glatt polierten Steinwände waren mit Kristallen besetzt, nicht mit rauen, groben Gesteinsbrocken wie in anderen Gegenden. Die Wohnungsfenster waren in grün und blau funkelndes Glas eingefasst. Und es stank nicht. Auf dem Schulweg musste Kaya durch eine Gegend, die nach fauligem Fisch roch. Hier dagegen war die Luft sauber und frisch.

In der Stadt war es heute wärmer als üblich, und Kaya begann zu schwitzen. Sie tippte auf ihren Gürtel, woraufhin sich ihre Kleidung lockerte, was bei der Hitze angenehmer war. Neben einem Belüftungsschacht auf der anderen Seite der Plaza wartete, wie abgemacht, Rian auf sie. Um den Schacht herum waren kaum Leute. Kein Wunder, alle mieden die heiße, feuchte Luft, die dort aufstieg.

Rian schüttelte den Kopf, als er das Set unter Kayas Mantel entdeckte. »Echt jetzt? Du bist schon wieder gesprungen?«

»Ich konnte mich ja schlecht zur Wohnungstür rausschleichen.«

»Irgendwann wird dir jemand die Sachen einfach vom Leib reißen.«

»Ich hab deinen Kopfhörertrick benutzt«, sagte sie, um vom Thema abzulenken. Rian hatte sich eine Taktik ausgedacht, mit der er seinen Eltern vorgaukelte, dass er in seinem Zimmer saß, obwohl er sich draußen herumtrieb: Er klebte ein bisschen Knete an die Tür, drückte einen alten Kopfhörer und einen Minilautsprecher hinein und synchronisierte beides mit seinen In-Ear-Kopfhörern. So bekam er mit, wenn jemand klopfte oder durch die Tür mit ihm sprach, und konnte antworten. Solange er sich nicht zu weit von der Wohnung entfernte, gab der Lautsprecher seine Stimme klar und deutlich wieder. Für seine Mom und seinen Dad klang es so, als sei er zu Hause. Er gab ständig damit an. Aber bis heute hatte Kaya den Trick nie selbst ausprobiert.

Hoffentlich funktionierte er wirklich.

Hastig legte sie ihr Anti-Schwerkraft-Set ab und stopfte es zusammen mit dem Mantel in ihren Rucksack.

»Fertig?«, fragte Rian. »Dann los.«

Ihr Freund kannte die Seitenstraßen und Tunnel von Atlantica besser als irgendjemand sonst. Die meisten Leute folgten einfach dem Menschenstrom entlang der Hauptstraßen oder krochen auf Booten und Fähren langsam die Wasserstraßen entlang. Rian dagegen kannte jede geheime Abkürzung. Und so führte er Kaya jetzt durch enge, verwinkelte Gassen und düstere Treppen hinab in das Gängesystem unter der Stadt. Man musste vorsichtig sein, wenn man sich für diesen Weg entschied. Zur falschen Tageszeit konnte man von einer Überflutung erfasst und zusammen mit dem Müll nach draußen gespült werden.

»Komm schon, beeil dich!«, rief er ihr über die Schulter zu.

Die Luft roch nach Metall, der Steinboden war feucht und von einer dicken Schmutzschicht überzogen. Rian rannte, was ziemlich riskant war. Ein falscher Schritt, und man rutschte aus und schlug sich einen Ellenbogen oder das Knie auf. »Mach langsamer«, rief sie ihm zu.

»Vergiss es!«

Immer wieder bogen sie links und rechts ab, und als sie schließlich das alte Theater erreichten, war Kaya schweißgebadet. Ihre Kleidung zu lockern, hatte nur ein bisschen geholfen, selbst die neuste Technik hatte ihre Grenzen. Rian stemmte die Fäuste in die Seiten und musterte das Gebäude. Das Schild über dem Eingang hing schief, und es fehlten mehrere Buchstaben. Auf den Seiten der groben Felswand wucherte grüner Belag. Hoch über dem Eingang befanden sich zwei große Fenster, die so aussahen, als seien sie seit Jahren nicht mehr geöffnet worden. »Das ist es?«, fragte Kaya.

Nach kurzem Schweigen erwiderte Rian: »Schätze schon.«

Wieder tippte Kaya auf ihren Gürtel, dann schüttelte sie Arme und Beine, und keine Sekunde später war ihre schweißnasse Kleidung trocken.

Sie hatte damit gerechnet, dass sich vor dem Theater ganze Menschenhorden drängen würden. Oder zumindest ein paar Leute. Schließlich ging es hier um Elida, die ihre Geschichten früher vor Tausenden erzählt hatte. Aber dann hatte die Regierung ihre Auftritte verboten, weil ihre Geschichten angeblich zu revolutionär waren. Zu gefährlich. Natürlich beharrte Elida darauf, dass es doch nur Geschichten seien. Aber waren sie das?

Noch vor wenigen Jahren hatten die Leute Monate im Voraus Karten für die Auftritte der Geschichtenerzählerin gekauft. Jetzt waren sie kostenlos und fanden im Geheimen statt. Sie wurden nur wenige Stunden vor Beginn angekündigt und häufig direkt wieder abgesagt, wenn die Regierung Wind davon bekam. Rian hatte Kaya erst am Morgen Bescheid gegeben, dass sie heute in diesem Theater auftreten würde. Jetzt sah es so aus, als sei die Aufführung bereits abgeblasen worden.

»Bist du wirklich sicher, dass wir richtig sind?«, fragte Kaya noch einmal.

Rian schwieg, er schien selbst nicht ganz sicher zu sein. Aber dann hellte sich seine Miene auf. Er wies auf ein paar Leute, kaum mehr als ein Dutzend, die hinter Kaya aus einer dunklen Gasse kamen und an den beiden vorbeihasteten. Die letzte Gestalt, eine Frau, drehte sich noch einmal zu Rian und Kaya um, ehe sie das Theater betrat. »Bestimmt sind kaum mehr Plätze frei«, sagte sie. »Worauf wartet ihr?«

Das Theater befand sich in einer großen Felshöhle mit hoher Decke und langen Reihen aus glatt schimmernden Steinbänken. Im Parkett saßen mindestens hundert Leute, auf dem balkonförmigen Rang darüber drängten sich noch ein paar Dutzend mehr.

»Da unten sind noch zwei Plätze.« Rian deutete auf die dritte Reihe.

Als sie sich setzten, leuchteten die Lichter auf der Bühne auf. Der übrige Saal wurde dunkel.

Das Publikum applaudierte, als Elida langsam in die Mitte der Bühne trat und sich auf einen kleinen Hocker setzte. Ihr Haar war lang, lockig und weiß, und die Luft um sie herum schien zu leuchten. Fast als würde eine geheimnisvolle Energie von der Geschichtenerzählerin ausgehen. Niemand stellte sie vor. Aber das war auch nicht nötig. Kaya hatte von ihrer Großmutter erfahren, dass ihre Mom ihr, als sie noch klein war, vor dem Einschlafen immer Geschichten von Elida erzählt hatte. Angeblich hatten die Geschichten ihr beim Einschlafen helfen sollen. Aber tatsächlich, sagte ihre Großmutter, hatte Kaya sie so aufregend gefunden, dass sie eine unbändige Neugierde und Abenteuerlust in ihr geweckt hatten. Am Ende jeder Geschichte hüpfte sie auf ihrem Bett herum und stellte eine Frage nach der anderen. Ihre Mutter hatte offenbar nur allzu gern geantwortet, und am Ende hatte ihr Vater kommen und Kaya beruhigen müssen, damit sie einschlafen konnte.

Manchmal hatte sich Kaya gefragt, ob die Geschichten vielleicht nie dazu gedacht gewesen waren, ihr beim Einschlafen zu helfen. Sondern dazu, sie zum Träumen zu bringen.

Doch all das war Jahre her. Inzwischen konnte sie sich kaum mehr daran erinnern. Sie wusste nicht einmal mehr richtig, wie ihre Mutter ausgesehen hatte. Ein Gefühl der Leere breitete sich in ihr aus. Sie atmete tief durch.

»Was ist los?«, fragte Rian.

Zum Glück blieb ihr keine Zeit mehr für eine Antwort. Denn Elida begann schon mit ihren mal abenteuerlichen, mal traurigen oder lustigen Geschichten. Schon bald verschwanden die Bühne, das Theater, das Publikum. Kaya tauchte ein in die Welt der Geschichten, reiste an ferne Orte und in wundersame...

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Autor

Gregory Mone ist Autor, Schriftsteller und Geschichtenerzähler. Auf dem US-Markt ist er für seine SciFi- und Hochseegeschichten bekannt. Mone lebt mit seiner Frau und den Kindern in Martha's Vineyard und fährt einen Pick-Up-Truck namens Marvin. Atlantis ist sein erstes Buch, das ins Deutsche übersetzt worden ist.