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Zerbrochene Träume. Ein Fall für Sina Engel

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
304 Seiten
Deutsch
Grafit Verlagerschienen am24.02.2022
Eine Gewaltserie hält Weinheim in Atem! Eigentlich hat sich Kommissarin Sina Engel auf ein paar ruhige Bürotage eingestellt. Doch dann steht Weinheim plötzlich kopf: Zunächst verschwindet ein junges Mädchen aus gutem Haus, wenig später wird Sinas Schwager auf offener Straße zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Als kurz darauf auch noch ein Mord geschieht, haben Sina und ihr Kollege Matthias Sommer, mit dem sie inzwischen mehr als ein reines Arbeitsverhältnis verbindet, auf einmal drei Fälle zu lösen. Einzig eine Sechzehnjährige könnte Licht ins Dunkel bringen - doch da ist es schon fast zu spät ...

Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEine Gewaltserie hält Weinheim in Atem! Eigentlich hat sich Kommissarin Sina Engel auf ein paar ruhige Bürotage eingestellt. Doch dann steht Weinheim plötzlich kopf: Zunächst verschwindet ein junges Mädchen aus gutem Haus, wenig später wird Sinas Schwager auf offener Straße zusammengeschlagen und lebensgefährlich verletzt. Als kurz darauf auch noch ein Mord geschieht, haben Sina und ihr Kollege Matthias Sommer, mit dem sie inzwischen mehr als ein reines Arbeitsverhältnis verbindet, auf einmal drei Fälle zu lösen. Einzig eine Sechzehnjährige könnte Licht ins Dunkel bringen - doch da ist es schon fast zu spät ...

Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783894257842
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum24.02.2022
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4313 Kbytes
Artikel-Nr.8949810
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Dienstag, 6. Juni

Sina schaltete die Kaffeemaschine aus und holte zwei Tassen aus dem Schrank. Als sie den Kühlschrank öffnen wollte, umschlang ein Arm ihre Taille.

»Guten Morgen, meine Süße«, hauchte Matthias ihr ins Ohr.

Sina drehte sich um und drückte ihrer Tochter Clara, die stolz auf Matthias Arm thronte, einen Kuss aufs Haar. »Gut geschlafen, mein Schatz?«

Clara brabbelte vor sich hin und streckte eine Hand nach Sina aus.

Liebevoll strich sie über die Wange des Kleinkinds, bevor sie sich Matthias zuwandte, sein Gesicht mit beiden Händen umfasste und ihn küsste. »Guten Morgen.«

»Hast du auch gut geschlafen?«

Sie nickte.

»Clara ist ausgehfertig.«

Sina lächelte. »Du bist der Beste.«

»Du weißt, was sie mir bedeutet.«

»Und darüber bin ich sehr glücklich.« Sina musterte den hochgewachsenen dunkelhaarigen Mann, der sich im Laufe der letzten Monate mehr und mehr in ihr Herz geschlichen hatte.

Nachdem sie im Februar letzten Jahres ihren Lebensgefährten und Claras Vater Carlo verloren hatte, hatte sie sich lange nicht vorstellen können, sich jemals wieder in dieser Intensität auf einen Mann einlassen zu können. Und Carlos ehemaliger Partner Matthias Sommer wäre ihr mit Sicherheit zuletzt eingefallen, wenn man sie nach einer potenziellen Beziehung gefragt hätte. Carlos Erzählungen über Matthias unzählige Affären hatten ihr stets den Eindruck eines sprunghaften und unzuverlässigen Weiberhelden vermittelt, der sich von einem Abenteuer ins nächste stürzte. Doch ihre Zusammenarbeit während des letzten Jahres hatte sie ihre Meinung ändern lassen. Sina musste schmunzeln.

»Was?« Matthias Blick wirkte irritiert.

Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Wollen wir frühstücken?«

Matthias setzte Clara in den Hochstuhl, während Sina den Tisch deckte.

»Was steht diese Woche bei euch an?«

Sina legte Clara einen Zwieback auf den Teller und verfolgte, wie ihre Tochter erst dreimal auf das Gebäck schlug, bevor sie es hochhob und in den Mund steckte. Kopfschüttelnd blickte sie zu Matthias. »Schreibkram, Schreibkram und noch mal Schreibkram.« Sie verzog ihre Mundwinkel. »Ach, und habe ich erwähnt, dass sehr viel Schreibkram auf mich wartet?«

Matthias lachte. »Wären dir ein paar Tote lieber?«

»Das fragst du nicht ernsthaft«, entgegnete Sina und nippte an ihrem Kaffee.

»Nein, war nur ein Spaß! Sei froh, dass sich die Weinheimer momentan so gut benehmen.«

»Ich hasse Berichte schreiben«, brummte Sina. »Was habt ihr vor?«

Er schnaufte.

»Matthias?«

»Ich denke, wir werden Söldner einen Besuch abstatten.«

»Heute?« Sie merkte, dass ihre Stimme zitterte.

»Sina, ich gehe da nicht allein hin.« Matthias griff über den Tisch und umfasste ihre Finger. »Du musst keine Angst haben.«

Ferdinand Söldner betrieb in Heidelberg und Umgebung vordergründig vier große Fitnessstudios. Es war jedoch ein offenes Geheimnis, dass er seit Jahren über sein Unternehmen Geldwäsche in großem Stil betrieb. Den Ermittlern lagen Hinweise auf Zwangsprostitution, Menschenschmuggel, vornehmlich aus Osteuropa, und Drogenhandel vor. Vor vier Wochen war ein Undercoverbeamter, der für Matthias Team gearbeitet hatte, brutal ermordet worden, bevor er wichtige Unterlagen an seine Kollegen hatte übergeben können. Sina wusste, dass Söldner mit allen Wassern gewaschen war. Und sie hatte Angst. Angst, erneut den Mann zu verlieren, der ihr alles bedeutete.

»Bitte sei vorsichtig«, flüsterte sie und kam sich klein und hilflos vor.

»Ich bin nicht Carlo«, konstatierte Matthias. Er streckte eine Hand aus und strich Clara, die noch immer hoch konzentriert an ihrem Zwieback knabberte, übers Haar. »Ich lasse euch nicht allein.«

Sina hielt beim Kauen inne. »Ich weiß nicht, ob ich das ein zweites Mal â¦«

»Bitte vertrau mir«, erwiderte er in eindringlichem Ton.

»Ich weiß ja, dass du ein hervorragender Polizist bist«, versuchte sie sich an einer Erklärung für ihre zwiespältigen Gefühle. »Aber warum kannst du nicht einfach â¦ Schlosser sein? Oder Lehrer? Busfahrer? Irgendetwas Ungefährliches?«

Matthias kniff seine Augen zusammen. »Ich liebe meinen Beruf genauso sehr wie du, Sina. Wir haben schon einige brenzlige Situationen zusammen durchgestanden. Aber für nichts auf der Welt würde ich etwas anderes tun wollen.« Er zögerte. »Bis auf â¦« Sein Blick intensivierte sich, als er ihr in die Augen sah.

Sina wusste, woran er dachte. »Ich weiß«, murmelte sie. »Keine Ahnung, was mit mir los ist. Du bist verdammt gut in dem, was du tust.«

»So?« Sein Gesicht nahm einen belustigten Ausdruck an. »Bin ich das? Gern darfst du das etwas näher ausführen.«

Sina sah von Clara zu Matthias. »Nicht vor Minderjährigen.« Sie lachte.

»Schon besser.«

»Versprich mir, dass du auf dich aufpasst. Dass du â¦«

»Sina«, unterbrach er sie. »So schnell wirst du mich nicht los. Zumindest nicht, wenn du es nicht möchtest.«

»Ich bin â¦ unmöglich.«

Clara klopfte mit dem angeknabberten Zwieback auf die Fläche vor dem Hochstuhl und gluckste.

»Nein, bist du nicht«, widersprach Matthias sanft, während er Claras Hand umfasste und sie an ihre Lippen führte. »Der Zwieback ist zum Essen da, Clara, nicht zum Spielen.«

Das Kleinkind zog eine Grimasse.

Sina musste lachen.

»Du machst dir Sorgen um mich«, fuhr Matthias fort, als Clara weiteraß. »Wir haben nun mal keinen Bürojob. Die Gefahr begleitet uns mehr oder weniger auf jedem unserer Einsätze. Aber damit müssen wir leben. Und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, keine Angst um dich zu haben. Aber ich weiß, dass du«, er grinste, »ebenso wie ich, verdammt gut in dem bist, was du tust. Daher vertraue ich darauf, dass du jeden Abend wohlbehalten zu mir zurückkommst.« Er nahm ihre Hand und hauchte einen Kuss auf die Innenfläche. »Das war jetzt richtig kitschig, was ich da gesagt habe.«

»Nein.« Sina lächelte. »Das war sehr schön.« Sie erhob sich. »Aber ich glaube, wir sollten los. Ich muss Clara noch zu meinen Eltern bringen.«

Auch Matthias stand auf und räumte das Geschirr zusammen. »Geh dich fertig machen, ich räume ab.«

»Danke.« Sie warf ihm eine Kusshand zu, während sie das Esszimmer verließ.

Im Bad hörte sie, wie er leise mit dem kleinen Mädchen redete. Niemals hätte Sina sich vorstellen können, dass ein Mann wie Matthias zum Vorzeigepapa mutierte, insbesondere vor dem Hintergrund seiner Vergangenheit und der Tatsache, dass Clara nicht seine leibliche Tochter war. Während Sina ihre Zähne putzte, betrachtete sie sich im Spiegel. Sah man ihr an, wie glücklich sie war? Sie fuhr mit ihren Fingern über die dünne Haut unter den Augen.

»Sina, Telefon!«

Hastig legte sie die Zahnbürste beiseite und spülte sich den Mund aus. »Wer ist es denn?«

Als sie auf den Flur trat, saß Clara auf der Kommode und Matthias zog ihr gerade die weichen hellblauen Lederschuhe an, die sie vor zwei Wochen in Heidelberg gekauft hatten.

»Natascha«, erklärte er mit ernster Stimme. Und leiser: »Ich glaube, sie weint.«

Sina verdrehte die Augen, als sie das Telefon aufnahm. Hatte sich ihre Schwester wieder mit Jochen gestritten? In regelmäßigen Abständen musste Sina Natascha Beistand leisten, wenn diese mit ihrem Ehemann aneinandergeraten war, der seit der Geburt der beiden gemeinsamen Kinder Jonas und Nele strikt dagegen war, dass seine Frau in ihren Beruf als Ärztin zurückkehrte. Bis heute verstand Sina nicht, wie ihre emanzipierte Schwester sich immer wieder den konservativen und völlig überholten Vorstellungen ihres Gatten beugen konnte. Umso schwerer fiel es ihr oft, Nataschas Jammerattacken mit dem nötigen Verständnis zu begegnen. Mehr als einmal hätte sie ihr am liebsten geraten, diesen uneinsichtigen, von seinen eigenen Ansichten schon fast krankhaft überzeugten Mann zu verlassen.

»Natascha.« Sina seufzte. »Guten Morgen. Was gibt es denn so früh?« Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es kurz vor sieben war.

»Jochen ist nicht daheim.« Ihre Schwester schluchzte am anderen Ende auf.

»Was soll das heißen?« Sina sah zu Matthias und zuckte mit den Achseln.

»Er ist gestern nicht heimgekommen.«

»Nach der Arbeit, meinst du?«

»Ich weiß es nicht.« Natascha putzte sich lautstark die Nase.

»Okay, Natascha.« Sina bemühte sich um Ruhe. »Bitte beruhige dich jetzt erst mal. Und dann erzähl mir, was mit Jochen ist.«

Einige Sekunden lang wimmerte Natascha leise vor sich hin, bevor sie sich räusperte. »Ich bin gestern Abend gegen halb zehn ins Bett gegangen. Nachmittags waren wir auf dem Spielplatz, und ich war todmüde.«

»Und zu diesem Zeitpunkt war Jochen noch nicht daheim?«, hakte Sina, nun ganz Polizistin, nach.

»Nein, war er nicht«, bestätigte Natascha. »Allerdings hat er öfter abends Termine. Es war also nicht außergewöhnlich, dass er um diese Uhrzeit noch nicht zu Hause war.« Sie verstummte.

Sina wartete geduldig.

»Als ich vor einer Viertelstunde aufgewacht bin, dachte ich im ersten Moment, er sei vielleicht schon ins Büro gegangen. Aber sein Bett ist unberührt. Es sieht noch genauso aus wie gestern Abend. Und nirgends liegen seine Klamotten herum. Sein Schlafanzug befand sich ordentlich zusammengelegt in seinem Bett.«

»Hast du versucht, ihn anzurufen?«

»Natürlich!«, empörte sich Natascha. »Was denkst du denn?«

Sina seufzte stumm und wechselte erneut einen Blick mit Matthias. Menschen verhielten sich in...
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Silke Ziegler lebt mit ihrer Familie in Weinheim an der Bergstraße. Zum Schreiben kam sie 2013 durch Zufall, als ihr während eines Familienurlaubs im Süden Frankreichs die Idee für ihr erstes Buch kam. Wenn sie nicht gerade in ihre französische Herzensheimat reist oder an einem ihrer Romanprojekte schreibt, geht sie gern wandern oder liest.