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Cursed Worlds 2 ... erwacht das Licht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Moon Noteserschienen am04.08.2022
Sis und Finn leben bei den Weißmagiern in Aithér und besuchen dort die Magierakademie des Großmeisters Stanwood. Während Finn ein Naturtalent zu sein scheint, hat Sis Schwierigkeiten, sich ihrer Magie zu öffnen. Darüber macht sich besonders Aswin lustig. Ausgerechnet Aswin, zu dem Sis sich gegen ihren Willen hingezogen fühlt, wird ihr als Mentor zugeteilt. Der hochbegabte Jungmagier hat nach dem Tod seines Vaters die grausame Aufgabe übernommen, dem Schwarzmagier Damianos die jährlich geforderten Menschentribute nach Erebos zu bringen. Alle sehen in ihm wegen dieser unrühmlichen Rolle nur den finsteren Erben und in Finn den strahlenden künftigen Weltenretter. Dass der Untote Oisinn zudem ein Auge auf Sis geworfen hat und seine ganz eigenen Ziele verfolgt, bringt die Situation zwischen den Jugendlichen endgültig zum Brodeln ... Derweil hat Kieran in Erebos mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Damianos hält seine Freundin gefangen und droht, sie zu ermorden, wenn sich Kieran nicht seinen Weisungen fügt und ihm seinen Bruder für sein grausames Ritual ausliefert. Gibt es einen Weg für die drei Geschwister, das drohende Unheil abzuwenden?

Rena Fischer lebte nach ihrem Studium einige Jahre in Irland und Spanien, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. In der Jugendfantasy schlägt ihr Herz für das Erschaffen neuer komplexer Welten.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSis und Finn leben bei den Weißmagiern in Aithér und besuchen dort die Magierakademie des Großmeisters Stanwood. Während Finn ein Naturtalent zu sein scheint, hat Sis Schwierigkeiten, sich ihrer Magie zu öffnen. Darüber macht sich besonders Aswin lustig. Ausgerechnet Aswin, zu dem Sis sich gegen ihren Willen hingezogen fühlt, wird ihr als Mentor zugeteilt. Der hochbegabte Jungmagier hat nach dem Tod seines Vaters die grausame Aufgabe übernommen, dem Schwarzmagier Damianos die jährlich geforderten Menschentribute nach Erebos zu bringen. Alle sehen in ihm wegen dieser unrühmlichen Rolle nur den finsteren Erben und in Finn den strahlenden künftigen Weltenretter. Dass der Untote Oisinn zudem ein Auge auf Sis geworfen hat und seine ganz eigenen Ziele verfolgt, bringt die Situation zwischen den Jugendlichen endgültig zum Brodeln ... Derweil hat Kieran in Erebos mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Damianos hält seine Freundin gefangen und droht, sie zu ermorden, wenn sich Kieran nicht seinen Weisungen fügt und ihm seinen Bruder für sein grausames Ritual ausliefert. Gibt es einen Weg für die drei Geschwister, das drohende Unheil abzuwenden?

Rena Fischer lebte nach ihrem Studium einige Jahre in Irland und Spanien, bevor sie anfing, Bücher zu schreiben. In der Jugendfantasy schlägt ihr Herz für das Erschaffen neuer komplexer Welten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969810224
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.08.2022
Reihen-Nr.2
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8996394
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1


Kieran



Erebos, Jahr 2517 nach Damianos, dritter Mond des Frühlings, Tag 29


»Zeig Damianos gegenüber niemals Schwäche.«

Kieran hatte sich stets an Steels Worte gehalten. Der Weißmagier vom Clan der Hunolds, der ihn und seine Mutter nach Temeduron gebracht und ihn dort Damianos als Lehrling überlassen hatte, war gewissermaßen sein erster Mentor gewesen. Viele seiner Ratschläge hatte er angenommen und sich »Furchtlos ist, wer mit der Angst im Herzen weitergeht« in sein Herz tätowiert. Und gemäß diesem Leitspruch hatte er sich in unmögliche Gefahren gestürzt, um seinen Zwillingsbruder zu retten, und gleichzeitig den Drahtseilakt bewältigt, seinen Meister von seiner Loyalität zu überzeugen. Es war ihm gelungen, Finn von Steels Anwesen Ash Hall nach dem Kampf der Weißmagier zu entführen und den Draugr Oisinn als Verbündeten zu gewinnen, der seinen Bruder im letzten Augenblick vor Damianos gerettet hatte. Vor wenigen Minuten war Kieran der Meinung gewesen, alles richtig gemacht zu haben.

Er war ja so ein Schwachkopf!

Wie hatte er Damianos nur so unterschätzen können?

Wie hatte der im Kampf um Ash Hall getötete Duncan Steel den wichtigsten Ratschlag überhaupt vergessen können?

Zeig Damianos niemals, für wen dein Herz schlägt.

Denn genau das hatte er getan. Vor über vier Monaten war Kieran ein winziger Gedanke entschlüpft, als sein Meister in seinen Kopf eingedrungen war. Vier verdammte Monate! Kieran hatte sich gar nicht mehr daran erinnert, dass er sich gewünscht hatte, er könnte seine Jugendfreundin Serafina bei seinem ersten Ausflug mit dem Drachen Onyx wiedersehen. Aber Damianos war ein uraltes Wesen - wie sein Vater zu sagen pflegte. Vier Monate waren eine lächerlich kurze Zeitspanne für einen Mann, der seit über 2500 Jahren lebte. Zumindest war sein Vater jetzt vorläufig vor der Grausamkeit seines Meisters sicher. Damianos hatte ihn als Belohnung für Kierans angebliche Treue und dessen Bemühungen, ihm Finn auszuliefern, freigelassen.

Stattdessen hatte er Serafina hierherverschleppt, und damit hätte Kieran niemals gerechnet.

An den Händen gefesselt stand sie neben einem höhnisch grinsenden Dermoth im Hof von Temeduron. Kieran achtete jedoch nicht auf Damianos Statthalter. Um ihn würde er sich später kümmern. Ihr Gewand war von dem langen Ritt zur Festung staubig, die rotblonden Locken, deren Feuer er so sehr liebte, zerzaust, und dunkle Schatten lagen unter ihren Augen. Serafinas Blick heftete sich fest auf ihn, bohrte sich mitten in sein Herz, und die Kälte darin ließ ihn schaudern.

Wut über sein Versagen und Hass auf seinen Meister trafen Kieran mit voller Wucht und setzten etwas Dunkles in ihm frei, so mächtig, dass er glaubte, daran zu ersticken und die Kontrolle über seine Magie zu verlieren. Schmerz schoss brutal in seinen Kopf, und er musste blinzeln, weil die Welt um ihn herum plötzlich zerriss, unscharf wurde und dunkle Flecken sein Sichtfeld verengten. Und dann wurde die Umgebung wieder klar, schärfer als jemals zuvor, und er fühlte seine Magie in einer ungeahnten Intensität. Sekundenlang umfloss sie ihn wie ein magischer Schild in einer finsteren, seinen Körper von Kopf bis Fuß umflirrenden Aura.

Kieran wagte nicht, Serafinas Reaktion zu überprüfen, sondern konzentrierte sich lieber auf seine Atmung, um die Magie wieder in den Griff zu bekommen. Tiefschwarz. Er hatte immer gefühlt, dass er nicht zum Weißmagier bestimmt war - was leider auch Dermoth und sein Meister mitbekommen hatten. Ersterer riss in Unglauben die Augen auf, und Damianos lächelte zufrieden.

»Gut so, Lehrling«, raunte er neben ihm in widerlich väterlichem Stolz. »Befreie endlich die Finsternis in dir. Sie ist der Schlüssel zu deiner Vollendung, zum Höhepunkt deiner Macht. Nur durch innere Katharsis, das Ausleben all deiner mühsam zurückgedrängten Sehnsüchte und Begierden, kannst du die nächste Stufe erreichen: das Überwinden dich hemmender Emotionen, das rationale Erfassen deiner wahrhaftigen Stärke.«

Doch Kieran wollte dieses in ihm schlummernde Monster überhaupt nicht freilassen. Noch nicht. Nicht, solange er es nicht vollkommen kontrollieren und auf die richten konnte, die die Begegnung mit ihm verdienten: Damianos und sein Statthalter.

»Habt Dank für Eure Großzügigkeit, Herr«, presste er hervor, ganz der getreue Lehrling, und kämpfte die Dunkelheit in sich mühsam nieder. Er musste seinen Ausbruch schließlich erklären. »Ich wünschte nur, nicht ausgerechnet Dermoth hätte Serafina hierhergebracht.«

Der Statthalter rief eben eine Magd herbei und befahl ihr, Serafina in die Baderäume zu führen. Seine Freundin seit Kindheitstagen wandte sich von ihm ab, als würde sie ihn gar nicht kennen. Zwischen den zwei riesigen Schattenkriegern, die sie eskortierten, sah sie furchtbar zerbrechlich aus.

»Ich versichere dir, er wird nicht gewagt haben, Hand an sie zu legen. Meine Befehle waren eindeutig.«

Ein schwacher Trost, aber zumindest schien Damianos den Grund für das abrupte Aufwallen seiner Magie geschluckt zu haben. Wie betäubt folgte Kieran Dermoth und seinem Meister in den Thronsaal und ließ den Bericht zu dem desolaten Zustand der Silbertrostminen und zu aufsässigen Dorfbewohnern über sich ergehen. Um jeden Widerstand im Keim zu ersticken, hatte der Statthalter einige Minenarbeiter aufknüpfen lassen. Die blumigen Schilderungen seiner Folterungen ertrug Kieran mit unbewegter Miene. Solange sein Vater in den Silberspitzbergen tätig und künftig Dermoths Inspektionen ausgeliefert war, durfte er sich nicht einmischen. Er wagte nicht einmal, nach Michael Winter zu fragen. Im Augenblick musste er darauf vertrauen, dass sein Vater wohlauf war, weil Dermoth den Ertrag der Minen durch seine Arbeit wieder steigern wollte.

»Ich glaube, dass Ansgar hinter allem steckt.«

Kieran horchte zum ersten Mal auf und sah zu Damianos, der die Stirn in Falten legte. Warum sollte ausgerechnet sein ehemaliger Meister und Schmied in den Silbertrostminen zur Rebellion aufrufen?

»Das behauptest du jedes Mal, ohne mir Beweise liefern zu können. Ansgar leistet gute Arbeit, zahlt regelmäßig Steuern und kümmert sich ansonsten nur um seine eigenen Geschäfte. Warum sollte er sich mir widersetzen?«, warf Damianos ein.

»Das würde ich erfahren, wenn Ihr mir endlich erlaubtet, ihn zu foltern.«

Ein abfälliges Schnauben entfuhr Kieran, und die beiden Schwarzmagier blickten ihn an. »Unter der Folter gesteht doch jeder, was Ihr hören wollt, Dermoth. Das ist kein Beweis.«

Der Statthalter verengte die Augen und sah zu seinem Meister. Es war das erste Mal, dass Kieran Dermoth nicht mein Gebieter nannte und ihm auf Augenhöhe widersprach. Ein Wagnis und Test seiner neuen Position, die er sich dadurch verdient hatte, dass er Finn und die Fibel der Ubalden wie versprochen zu seinem Meister gebracht hatte. Dass ihm beide durch den Draugr Oisinn sofort wieder entwendet worden waren, konnte ihm Damianos nicht anlasten. Zum Glück ahnte dieser nichts von seiner Übereinkunft mit Oisinn. Gespannt wartete er daher auf seine Reaktion und wurde nicht enttäuscht.

Damianos ignorierte seine Unhöflichkeit gegenüber Dermoth, was diesem sichtlich missfiel. »Du warst Ansgars Lehrling, bevor du in meine Dienste getreten bist. Hattest du den Eindruck, er hetzt die Leute gegen mich auf?«

Kieran hatte von Aswin, Steels Sohn, gelernt, sich dem Zugriff auf sein Gedächtnis zu entziehen und seinem Meister eine andere Realität vorzutäuschen. Doch das war in diesem Fall nicht notwendig. »Nein, Herr. Der Schmied ist ein einsilbiger Mensch. Er hat mit mir nie über andere Dinge als die Arbeit gesprochen und in seiner freien Zeit nicht einmal die Dorfschenke besucht. Wann und wo sollte er gegen Euch vorgegangen sein? Er verbringt die Zeit vor dem Amboss.«

»Er hat dir ein ungewöhnlich wertvolles Geschenk gemacht.«

Den Dolch! Mitten in der Nacht waren seine Mutter und er blauäugig nach Temeduron aufgebrochen, um seinen Vater mit ein paar lächerlichen Münzen Bestechungsgeld aus der Festung zu befreien. Ansgar war plötzlich wie ein finsterer Geist am Wegesrand aufgetaucht und hatte ihm den kostbaren Dolch seines Landesfürsten in die Hand gedrückt. »Gib gut auf dich acht! Aus dir wird Großes werden.« Er hatte seither keine Zeit gefunden, über diese Worte und sein Geschenk nachzudenken.

»Ein Dolch, der es wert ist, seinen Gönner in Schutz zu nehmen«, zischte Dermoth.

»Warum sollte ich?«, Kieran lachte abfällig und hoffte, dass er seine Rolle gut genug spielte. Wenn Dermoth den Eindruck gewann, ihm würde etwas an Ansgar liegen, blühten seinem ehemaligen Lehrmeister bittere Zeiten. »Ich schleppe schon lange nicht mehr die Holzkohle für seinen Brennofen«, erklärte er daher verächtlich. »Ich weiß wirklich nicht, warum er ihn mir geschenkt hat. Vielleicht hatte Ansgar Streit mit Magnus von Finsterwalde, wollte ihm den Dolch nicht überlassen und hat ihn deshalb auf seinem Rückweg mir zugesteckt, um später zu behaupten, ich hätte ihn gestohlen. Wenn ich geahnt hätte, was sich in dem Lederbündel befindet, hätte ich es gar nicht erst angenommen.«

Damianos hob eine milchweiße Augenbraue und sah zu Dermoth.

»Davon ist mir nichts bekannt, Herr«, brummte dieser. »Doch ich werde Magnus fragen.«

»Lass den Schmied in Ruhe. Seine Waffen sind einzigartig, und wenn es in Zukunft zu Auseinandersetzungen mit den Weißmagiern kommen sollte, weil sie glauben, sich mir durch die Ankunft von Kierans Bruder widersetzen zu können, dürfen wir uns nicht nur auf unsere Magie verlassen....
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