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Mord in der HafenCity

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am01.10.2022
Ein Hamburger Spitzenkoch auf dem Zenit seines Erfolgs. Doch die Messer in der Welt der Sterneküche sind scharf. Und tödlich.
Mitten im Trubel der Hamburger HafenCity wird Gabriel Otto, besser bekannt als Gallo, in der Tiefgarage seines Wohnhauses erschossen. Auch für Kriminalkommissarin Dorothee Anders ist Gallo kein Unbekannter. Seit Monaten hat er die Gastroszene der Hansestadt mit seinem Konzept der 'radikalen Nachhaltigkeit' aufgemischt und für Schlagzeilen gesorgt. Je weiter sich Dorothee und ihr Kollege Ben Fleck in die Welt der Sterneküche begeben, desto klarer wird, dass sich Gallo auf seinem Weg nach ganz oben nicht nur Freunde gemacht hat. Als ein zweiter Mord geschieht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit - denn der Täter hat vermutlich längt sein nächstes Opfer im Visier ...

Linn Greve ist das Pseudonym einer deutschen Krimiautorin. Sie ist auf einem Weingut an der Mosel aufgewachsen, studierte Anglistik und Französische Philologie in Trier, absolvierte ein Verlagsvolontariat und promovierte anschließend in Sprach- und Übersetzungswissenschaft. Immer wieder zieht es sie hinaus in die Welt und insbesondere ans Meer. »Mord in der HafenCity« ist der erste Band ihrer atmosphärischen Hamburg-Krimi-Reihe um die sympathische Kommissarin Dorothee Anders.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextEin Hamburger Spitzenkoch auf dem Zenit seines Erfolgs. Doch die Messer in der Welt der Sterneküche sind scharf. Und tödlich.
Mitten im Trubel der Hamburger HafenCity wird Gabriel Otto, besser bekannt als Gallo, in der Tiefgarage seines Wohnhauses erschossen. Auch für Kriminalkommissarin Dorothee Anders ist Gallo kein Unbekannter. Seit Monaten hat er die Gastroszene der Hansestadt mit seinem Konzept der 'radikalen Nachhaltigkeit' aufgemischt und für Schlagzeilen gesorgt. Je weiter sich Dorothee und ihr Kollege Ben Fleck in die Welt der Sterneküche begeben, desto klarer wird, dass sich Gallo auf seinem Weg nach ganz oben nicht nur Freunde gemacht hat. Als ein zweiter Mord geschieht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit - denn der Täter hat vermutlich längt sein nächstes Opfer im Visier ...

Linn Greve ist das Pseudonym einer deutschen Krimiautorin. Sie ist auf einem Weingut an der Mosel aufgewachsen, studierte Anglistik und Französische Philologie in Trier, absolvierte ein Verlagsvolontariat und promovierte anschließend in Sprach- und Übersetzungswissenschaft. Immer wieder zieht es sie hinaus in die Welt und insbesondere ans Meer. »Mord in der HafenCity« ist der erste Band ihrer atmosphärischen Hamburg-Krimi-Reihe um die sympathische Kommissarin Dorothee Anders.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641267773
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.10.2022
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1868 Kbytes
Artikel-Nr.9098800
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Eilig verließ Doro das Restaurant und lief zu ihrem Rennrad, das an einem Laternenpfosten stand. Sie drehte die kleinen Zahlenräder des Nummernschlosses auf den Geburtstag ihres Sohnes, schwang sich auf den Sattel und fuhr los.

Vom Gehweg aus fädelte sie sich in den Stadtverkehr ein, Strähnen ihres rotbraunen Haares wehten ihr ins Gesicht. Sie schüttelte sie zurück und trat so fest sie konnte in die Pedale.

Kopfschuss. Bislang hatte sie in ihrer Laufbahn bei der Polizei erst einen Menschen gesehen, der auf diese Weise umgekommen war, Suizid durch aufgesetzte Großkaliberwaffe. Der Anblick war furchtbar gewesen.

Sie lavierte sich an Autos vorbei, die an einer roten Ampel hielten, und schnellte über einen Fußgängerüberweg.

»Hee!«, rief ihr ein älterer Mann hinterher. »Für Radfahrer ist Rot!«

Unbeirrt raste Doro weiter. Links und rechts ragten moderne Bürogebäude auf, in ihren Glasfronten spiegelte sich die trübe Septembersonne.

Doro fuhr am Wasser entlang, das die Hafencity durchzog und ihr ein besonderes Flair von Freiheit und Lebendigkeit verlieh. Sie überquerte eine Brücke, registrierte das Funkeln der Elbe. Etliche Menschen waren unterwegs, sie schoss an einer Frau vorbei, die einen Kinderwagen schob. Daneben stapfte ein Kleinkind auf einem Laufrad vorwärts.

Geradeaus sah sie bereits die Streifenwagen vor einem neuen Apartmenthaus parken. Sie brachte die letzten Meter hinter sich, stieg ab und lehnte ihr Rad an eine Hauswand. Zwei uniformierte Kollegen standen vor der Tiefgarageneinfahrt. Doro zeigte ihren Dienstausweis, einer der Beamten nickte und ließ sie passieren.

Sie lief den glatten Betonboden der Einfahrt herunter. Mit jedem Schritt wurde es stickiger, es roch nach Abgasen und Gummi. Am Ende der Auffahrt wandte sich Doro nach rechts.

Etwa in der Mitte der Parkfläche befand sich ein schwarzer Landrover mit offener Fahrertür.

In Doros Schläfen stach etwas, ein Hitzeschwall überlief ihren Körper. Es war der gleiche Wagen, den Alexander fuhr. Alexander und Julia, auf dem Rücksitz die beiden Mädchen.

Doro schluckte trocken. Ihr Ex-Mann und seine neue Familie.

Schräg hinter dem Wagen stand ihr junger Kollege Ben Fleck. In Lederjacke und tief hängenden Jeans, das Haar wie immer verstrubbelt, sprach er mit einem Kriminaltechniker.

Doro eilte heran. Wenige Sekunden später sah sie in den mit beigem Leder ausgestatteten Innenraum des Rovers. Dabei zwang sie ihren Blick zum Torso des Mannes, der nach rechts geneigt auf dem Fahrersitz saß. Das weiße Hemd war voller Blut, es hatte sich in prangenden Flecken und feinen Spritzern verteilt. Unterhalb des Kragens klebte etwas Hellgraues und ein rötlicher Knochensplitter.

Langsam richtete Doro ihre Augen nach oben.

Bei Kopfschüssen trat die Kugel häufig wieder aus dem Schädel aus, mitunter nicht ohne die Hirnschale zu fragmentieren.

Doro atmete gepresst. Der Knochen war an der Einschussstelle flächig geborsten. Wie bei einem Modell für den Biologieunterricht sah man Hirnstrukturen und einen Teil der Augenhöhle.

Das Sicherheitsglas des Beifahrerfensters hing zerfetzt im Rahmen, die Kugel hatte es nach ihrem Austritt aus dem Kopf durchschlagen.

»Hallo, Doro.« Ben kam zu ihr. »Ziemliche Sauerei, was?«

Doro schätzte die robuste Art ihres Kollegen. Seit etwa zwei Jahren arbeiteten sie zusammen, und in der Zeit hatte sie ihn noch nicht die Gesichtsfarbe wechseln sehen. Sie fand es gut so, für Zartbesaitete war die Kripo der falsche Arbeitsplatz.

»Wenn du mich fragst, sicher kein Zufallsopfer«, ergänzte Ben.

»Das sind die wenigsten«, antwortete Doro. »Was wissen wir über den Mann?«

»Er ist vierundvierzig, ledig, kinderlos. Ihm gehört das Restaurant Mercurio , das gerade sehr angesagt ist.«

»Ich hab davon gehört.«

»Du?« Ben runzelte die Stirn. »Gehst du in solche Edelschuppen?«

Doro ignorierte die Frage. In ihrem Magen meldete sich die Ente, es fühlte sich an, als wolle sie an die Luft zurück.

»Wer hat den Toten gefunden?«, fragte sie.

»Ein Nachbar. Er ist Arzt. Na ja, da kann er wenigstens den Anblick verkraften. Er sitzt draußen im Einsatzwagen und gibt seine Aussage zu Protokoll. Ihm zufolge lief der Motor des Rovers nicht, der Zündschlüssel steckte, und die Fahrertür stand offen. Es ist noch nicht klar, ob Gabriel Otto gerade angekommen war oder wegfahren wollte.« Ben schob die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Ich weiß nicht, wie es dir geht, mich erinnert diese Szenerie an eine Hinrichtung.«

Doro nickte. Der Gedanke war auch ihr gekommen. »Ist die Kugel gefunden worden?«

»Ja, auf der anderen Seite des Wagens, einige Meter entfernt. Großkaliber, vermutlich mit Schalldämpfer.«

Doro schaute sich nach Kameras um.

Offenbar erriet Ben ihre Gedanken. »Leider nein«, meinte er. »Die Garage ist nicht videoüberwacht.«

Wäre auch zu schön gewesen, dachte Doro. »Ich möchte mit den anderen Hausbewohnern sprechen. Ist die KT schon in der Wohnung des Toten?«

»Ja. Er hatte den Schlüssel bei sich, drei Männer sind hoch. Gabriel Otto bewohnte das Penthouse. Bestimmt keine ärmliche Bude.«

»Wie man sieht, macht Geld nicht unbedingt glücklich«, erwiderte Doro.

Ben zuckte mit den Schultern und deutete auf die offen stehende Brandschutztür, die ins Treppenhaus führte. »Normalerweise kommt man da nur mit einem Schlüssel durch. Wenn der Täter den nicht hatte, muss er dort zur Ausfahrt raus geflüchtet sein.«

Durch eine Bewegung von Bens Arm wehte Doro aus dem Rover ein Hauch von Leder und einem holzigen Aftershave an, darüber legte sich der Geruch von Blut. Übelkeit pulste auf, Doro drehte sich weg.

»Lass uns hoch«, sagte sie zu Ben und steuerte die Brandschutztür an.

Gleichzeitig klingelte ihr Handy. Sie nahm es aus der Jackentasche. Constantin war dran.

»Hallo, mein Schatz«, begrüßte sie ihn und wusste im selben Augenblick, dass sich ihr Sohn darüber ärgerte. In seinen Augen war er ein Mann, in ihren ein Junge. Nicht nur das war zurzeit ein Problem.

»Hi«, sagte er kurz angebunden. »Ich bin heut bei Papa.«

»Ach, Constantin, lass uns doch heute Abend gemeinsam ...«

»Okay, tschüs dann«, unterbrach er mit rauer Stimme und legte auf.

Das Telefon lag plötzlich schwer in Doros Hand. Auch nach Jahren dachte sie noch oft an die Trennung von Alexander. Doch das war nichts im Vergleich zu dem Gefühl, das sie hatte, wenn ihr Sohn sich von ihr abwandte.

Sie stieg die Treppenstufen aus grauem Granit hinauf.

»Wird schon«, sagte Ben neben ihr. »Ich war auch nicht einfach für meine Eltern.«

»Hm.« Doro steckte ihr Handy weg. Ben war in Ordnung, eigentlich mochte sie ihn.

Sie versuchte, die Beklemmung, die sich um ihr Herz gelegt hatte, abzuschütteln. Gerade erforderte ihr Job ihre ganze Aufmerksamkeit.

Im Treppenhaus roch es nach Neubau, alles wirkte sauber und gepflegt, die Wände waren makellos weiß. Doro kannte die Mietpreise in diesem Viertel, Gabriel Ottos Restaurant musste gut gelaufen sein.

»Versuchen wir´s im Stockwerk unterhalb der Wohnung des Toten«, schlug sie vor. »Vielleicht ist jemand zu Hause.«

»Okay.«

Wenig später erreichten sie den mit Halogenstrahlern ausgeleuchteten Flur der vierten Etage. Doro drückte ihren Finger auf den Klingelschalter neben der ersten Wohnungstür. Ein melodischer Dreiklang ertönte, die Ermittler warteten. Es tat sich nichts.

Doro läutete nochmals und wieder. Als alles still blieb, schlurfte Ben zu der anderen der beiden Türen und klingelte.

In der nächsten Sekunde wurde sie aufgerissen.

»Oh, hast du ...« Eine helle Stimme verstummte abrupt.

Ben stand einer halb nackten Frau gegenüber. Um ihre Brust war ein rotes Handtuch geschlungen, das gerade so bis zu den Oberschenkeln reichte. Das nasse Haar hing tropfend über die Schultern.

Ungerührt musterte Ben die Frau und zückte seinen Dienstausweis. »Kripo Hamburg. Können wir kurz mit Ihnen sprechen?«

»Kripo?« Erschrecken lief über das feucht glänzende Gesicht. »Was ist passiert? Ist etwas mit Gerald?«

»Eher mit Gabriel«, erwiderte Ben trocken. »Dürfen wir reinkommen, Frau ...?«

»Weiland. Charlotte Weiland. Sicher, natürlich.« Die Frau machte eine verhalten einladende Handbewegung. »Bitte.«

Doro und Ben betraten eine schmale Diele und dahinter einen offenen Wohnbereich mit großen Fenstern. Die Einrichtung hatte eine Homestory in einem hochpreisigen Lifestylemagazin verdient, jedes Detail passte.

Ein Zitat aus einem ihrer Psychologieseminare kam Doro in den Sinn. »Perfektion schafft Aggression.«

Die letzte fremde Wohnung, die sie dienstlich betreten hatte, war ein heruntergekommenes Loch im Osten der Stadt gewesen. Es hatte nach Kippen und Unglück gerochen, die Aggression hatte dort keine Umwege genommen.

»Meinen Sie Gabriel Otto?«, fragte Charlotte Weiland unsicher. Sie zog das Handtuch fester um ihren Oberkörper.

»Ja«, antwortete Ben. »Er wurde erschossen. Kopfschuss.«

Das war noch so etwas, das Doro an Ben schätzte. Er redete nicht lange um die Dinge herum.

Charlotte Weilands hübsch geformter Mund klappte auf, das schwarze Loch in ihrem Gesicht torpedierte seine Schönheit.

»Das ist ... unmöglich.« Sie ließ sich keuchend auf einen der hellen Lederstühle fallen, die an einem großen...

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Linn Greve ist das Pseudonym einer deutschen Krimiautorin. Sie ist auf einem Weingut an der Mosel aufgewachsen, studierte Anglistik und Französische Philologie in Trier, absolvierte ein Verlagsvolontariat und promovierte anschließend in Sprach- und Übersetzungswissenschaft. Immer wieder zieht es sie hinaus in die Welt und insbesondere ans Meer. »Mord in der HafenCity« ist der erste Band ihrer atmosphärischen Hamburg-Krimi-Reihe um die sympathische Kommissarin Dorothee Anders.