Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die Chroniken von Araluen - Flucht aus dem Kerker

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am14.12.2022
Die Gefangenen des Barons
Nachdem ihr Plan, den Prinzen von Gallica zu retten, dramatisch gescheitert ist, werden Will und Lynnie ebenfalls vom gefährlichen Baron Lassigny in seinem düsteren Kerker gefangen gehalten. Freunde aus der Heimat machen sich auf den weiten Weg, um ihnen zu Hilfe zu kommen, doch dem Baron ist kein Trick zu schäbig. Die Waldläufer müssen ihre geballten Kräfte aufbieten, um den Verschwörern ein für alle Mal das Handwerk zu legen.
Spannende und actionreiche Abenteuer in einem fantastisch-mittelalterlichen Setting - tauche ein in »Die Chroniken von Araluen«!

John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie Gefangenen des Barons
Nachdem ihr Plan, den Prinzen von Gallica zu retten, dramatisch gescheitert ist, werden Will und Lynnie ebenfalls vom gefährlichen Baron Lassigny in seinem düsteren Kerker gefangen gehalten. Freunde aus der Heimat machen sich auf den weiten Weg, um ihnen zu Hilfe zu kommen, doch dem Baron ist kein Trick zu schäbig. Die Waldläufer müssen ihre geballten Kräfte aufbieten, um den Verschwörern ein für alle Mal das Handwerk zu legen.
Spannende und actionreiche Abenteuer in einem fantastisch-mittelalterlichen Setting - tauche ein in »Die Chroniken von Araluen«!

John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641296278
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum14.12.2022
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2443 Kbytes
Artikel-Nr.9099222
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Eins

Fesselt sie«, befahl Baron Lassigny noch einmal schneidend. »Sie stehen unter Arrest.«

Lynnie und Will standen schweigend da, während zwei von Lassignys Leuten auf sie zukamen. Die Männer nahmen den beiden Waldläufern die Sachsmesser ab und fesselten ihnen die Hände. Lynnie versuchte, ihre Handgelenke anzuspannen, um später die Fesseln lockern zu können, sobald sie die Muskeln entspannte. Doch der Soldat kannte diesen Trick und versetzte ihr prompt einen Schlag auf die Handgelenke.

»Keine Spielchen!«, befahl er grob.

Sie zuckte mit den Schultern und entspannte die Muskeln, worauf er das Seil festzurrte, um jede noch so kleine Bewegung unmöglich zu machen. Lynnie merkte bereits nach kurzer Zeit, wie ihre Hände wegen der unterbrochenen Durchblutung taub wurden.

Lassigny deutete auf Prinz Giles, der aufgrund der überraschenden Ereignisse benommen und verwirrt wirkte. »Bringt ihn zurück in sein Zimmer«, befahl er.

Giles wurde am Arm gepackt und weggeführt. Der Prinz folgte, ohne sich zu wehren.

Lassigny wandte sich wieder Will und Lynnie zu. »Die beiden kommen in den Kerker«, befahl er.

Will und Lynnie wechselten einen kurzen Blick. Will zuckte mit den Schultern. Im Moment konnten sie nichts dagegen tun, da sie gefesselt und unbewaffnet waren. Die Männer, die sie gefesselt hatten, zogen jetzt ihre Dolche und traten hinter die beiden Waldläufer. Lassigny, der sah, dass sie keinen Widerstand leisteten, steckte sein Schwert wieder in die Scheide und deutete auf die Treppe.

»Na los!«, befahl er.

Will zögerte einen Moment und schon spürte er die scharfe Spitze eines Dolches im Rücken. Er verstand und ging zur Treppe. Lynnie lief neben ihm und die beiden Soldaten folgten dicht hinter ihnen. Lassigny und die anderen drei Soldaten kamen gleich danach.

Sie gingen die Treppe hinunter, kamen an der Wachstube vorbei, die auf gleicher Höhe wie der Wehrgang der Burg war. Einige der Wachen betrachteten neugierig die kleine Prozession. Im Erdgeschoss angekommen zögerten sie, da sie nicht wussten, wohin genau sie gehen sollten. Sofort erfolgte ein weiterer Piks mit dem Dolch, der sie in Richtung Bergfried lenkte.

»Ihr hättet es mir einfach sagen können«, protestierte Will. Der Dolch war scharf und wurde nicht gerade sanft eingesetzt.

»Klappe«, schnauzte ihn sein Bewacher an. Will zuckte mit den Schultern und ging auf die schwere Tür des Bergfrieds zu. Diesmal versuchte er, einen weiteren Stoß mit der unangenehmen Dolchspitze zu vermeiden, und ergriff mit seinen gefesselten Händen den eisernen Ring des Türgriffs, öffnete die Tür und ging vor den anderen hinein.

»Wohin jetzt?«, fragte er, als sie eingetreten waren.

»Runter«, erwiderte der Wachmann und deutete auf die Treppe in der Mitte der großen Halle. Will ging darauf zu, doch ein Befehl von Lassigny hielt sie auf, als sie die Treppe eben erreicht hatten.

»Sperrt sie in die Ostzellen«, befahl der Baron. Der Wachmann nahm den Befehl mit einem Brummen entgegen.

Zum ersten Mal seit dem Verlassen des Turms wandte sich Lassigny direkt an Will und Lynnie.

»Wir werden uns in ein paar Tagen unterhalten«, sagte er.

»Haben wir uns denn etwas zu sagen?«, fragte Will.

Lassigny lächelte - ein Lächeln, dem jeglicher Humor fehlte. »Oh, ich denke schon«, erwiderte er eisig. »Warten wir mal ab, wie ein paar Tage in der Zelle eure Zungen lösen werden. Vielleicht könnt ihr ja wieder für mich singen.«

Er drehte sich um und ging nach oben in sein Quartier. Will verspürte einen weiteren Pikser im Rücken.

»Schon gut, schon gut«, sagte er und ging die Treppe hinunter. Sein Bewacher folgte ihm, danach kamen Lynnie und deren Bewacher. Die anderen drei Soldaten folgten ihnen polternd die Holzstufen hinab.

Ein Stockwerk weiter unten waren die Treppenstufen nur noch aus unbearbeitetem Stein und die Luft war merklich kühler und feuchter. Die Steintreppe führte zwei weitere Stockwerke nach unten, dann wurden die beiden Gefangenen nach rechts geleitet.

Die Wände hier unten bestanden aus grob behauenem Stein. In Wandhalterungen steckten brennende Fackeln, die ein schwaches Licht lieferten. Will und Lynnie wurden einen schmalen, niedrigen Flur entlang bis zu einer Stelle geführt, wo sich ein Eisentor in der Mauer befand.

»Stehen bleiben!«, befahl der Mann hinter Will. Anscheinend wurde der Dolch nur für Kommandos eingesetzt, die Gehen betrafen, nicht fürs Anhalten. Der Wachmann rief jemanden, seine Stimme hallte laut durch den Gewölbegang.

»Marius! Wo bist du?«

Irgendwo aus der Dunkelheit weiter vorne kam ein unterdrückter Ausruf, dann quietschten die Angeln einer Tür, die sich langsam öffnete. Das gelbliche Licht einer Laterne erleuchtete einen niedrigen Gang. Eine breite Gestalt schob sich gebückt durch den niedrigen Türrahmen und betrat den Gang.

»Komm ja schon! Komme!«, rief der Mann, seine Stimme war rau und kehlig. In einer merkwürdigen Mischung aus Schlurfen und Hüpfen kam er auf sie zu und blieb dann stehen, um sie zu mustern. Im Licht der Fackeln war ein Gesicht mit einer hohen Stirn, buschigen Augenbrauen und einem verfilzten Bart zu erkennen. Die Nase schien irgendwann gebrochen worden zu sein - wahrscheinlich von einem schweren Schlag - doch man hatte sie nie gerichtet, sodass sie leicht nach einer Seite zeigte. Die Augen unter den Augenbrauen waren dunkel und mitleidlos.

Der Mann, den Wills Bewacher Marius genannt hatte, grinste beim Anblick der Gefangenen, und man konnte sehen, dass der Großteil seiner Zähne fehlte.

»Ah, unsere neuen Gäste sind angekommen«, sagte er und lachte unangenehm. Der Bund aus großen Schlüsseln, der von seinem breiten Ledergürtel hing, klapperte.

Der Wachmann hinter Will trat von einem Fuß auf den anderen. Will spürte, dass er sich in der Gegenwart des Kerkermeisters nicht gerade wohlfühlte.

»Mach einfach auf und sperr sie in eine der Zellen«, sagte er kurz.

»Alles braucht seine Zeit, Ramon«, antwortete der Kerkermeister in seinem kehligen Flüstern.

Er nahm einen großen eisernen Schlüssel vom Bund an seinem Gürtel, öffnete das Gitter und ließ die Gefangenen mit ihren Bewachern eintreten. »Sehen wir uns doch mal an, wen wir hier haben«, sagte er.

Er trat näher zu Will und spähte in sein Gesicht. Aus der Nähe waren sein Körpergeruch und sein schlechter Atem allzu deutlich wahrzunehmen.

»Na, wenn das nicht mal unser Singvogel ist«, meinte er. Dann trat er zu Lynnie. »Und seine hübsche Tochter.« Lynnie rührte sich nicht, als er sein kaputtes Gesicht ganz nah an ihres schob. »Willkommen in meinem schönen Heim«, sagte er zu ihr und lachte wieder laut auf.

Unwillkürlich zuckte Lynnie zusammen.

»Steck sie in eine der Zellen«, befahl Ramon.

Der Gang war mit Kerkerzellen auf jeder Seite gesäumt, jede durch ein weiteres verriegeltes Gitter abgetrennt.

Der Kerkermeister trat von Lynnie zurück. Er öffnete eine der Gittertüren mit dem gleichen Schlüssel wie zuvor das große Tor. Die Kerkertür quietschte, als er sie aufzog.

Mit einer spöttischen Verbeugung wies der Kerkermeister in die Zelle hinein.

»Bitte, meine lieben Gäste, macht es euch bequem.«

»Rein mit euch«, befahl Ramon ihnen kurz und knapp. Es war offensichtlich, dass er es kaum erwarten konnte, von dem Kerkermeister wegzukommen und diesen Ort hinter sich zu lassen.

Will und Lynnie brauchten keine weitere Aufforderung. Sie traten ein, woraufhin Marius das quietschende Gitter hinter ihnen zuschlug, den Schlüssel im Schloss drehte und mit einem heftigen Rütteln an den Gitterstäben noch einmal überprüfte, ob es auch wirklich geschlossen war.

»Hände!«, befahl Ramon und deutete auf einen waagrechten Spalt im Gitter. Will begriff, was er meinte, und streckte seine gefesselten Hände hindurch, damit Ramon die Fesseln mit dem Dolch durchschneiden konnte. Lynnie beeilte sich, es ihm nachzutun, und seufzte erleichtert auf, als das grobe Seil von ihren Handgelenken fiel.

»Hütet euch vor dem«, flüsterte Ramon und zeigte mit dem Kopf auf den riesigen ungekämmten Kerkermeister. »Er kann euch im Handumdrehen umbringen.«

»Danke für die Warnung«, flüsterte Lynnie, rieb sich ihre Handgelenke und verzog das Gesicht, als das Blut schmerzhaft wieder anfing zu zirkulieren.

Ramon blickte zu dem Kerkermeister hinter sich. »Pass gut auf sie auf«, mahnte er Marius. »Der Baron will in ein paar Tagen mit ihnen reden. Und er will, dass sie auch antworten können.«

Marius tat so, als wolle er sich wieder verbeugen und machte eine nach unten ausholende Handbewegung.

»Oh, das tu ich, tu ich«, sagte er und spielte den besorgten Gastgeber. »Ich lass gleich von den Dienern heißes Essen und Trinken und warme, weiche Zudecken bringen.« Er stieß ein bellendes Lachen aus, dann drehte er sich um und ging zurück in sein eigenes Reich. »Heißes Essen und warmes Bettzeug«, wiederholte er und lachte erneut.

Aber natürlich gab es keinerlei Essen und das Bett bestand aus einer dünnen Lage von altem Stroh auf dem feuchten Steinboden. Die Zelle selbst wurde nur vom Licht der Fackel im Gang erleuchtet. Will und Lynnie schauten sich um. In dem schwachen Licht gab es nicht viel zu sehen.

»Willkommen in unserem neuen Zuhause«, sagte Will.

Lynnie runzelte die Stirn. »Es ist nicht gerade ein Palast, oder?«

Ihr Mentor zuckte mit den Schultern. »Zumindest ist es warm und trocken«, antwortete er,...

mehr

Autor

John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.