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Auf die Knie!

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
284 Seiten
Deutsch
Gmeiner Verlagerschienen am10.08.2022
»Ihre Gedanken glitten zurück zu dem Schuss. Die Vorstellung, an den Ort des Geschehens zurückzukehren, nahm ihr die Luft zum Atmen.« Das Kunstmuseum Luzern hat ein Werk des weltbekannten Künstlers William Turner erworben und präsentiert es erstmals den Besuchern. Doch während der Ausstellung kommt es zum Überfall: Zwei bewaffnete Männer stürmen ins Gebäude und reißen das Bild von der Wand. Weil die Flucht misslingt, nehmen sie eine Geisel. Als Chris Palmer nach einer Konzertprobe das Museum verlassen will, entdeckt sie die Männer. Sie setzt ihnen nach und bekommt die Geisel zu fassen. Doch dann fällt ein Schuss ...

Bruno Heini lebt mit seiner Frau Judith und den beiden Katern Jimmy und James über den Dächern von Luzern, wo er dereinst auch sterben wird. Er arbeitete erfolgreich als Unternehmer, bevor er sich auf das Schreiben von Thrillern verlegte. Auf seinen Luzern-Thriller 'Teufelssaat' folgten 'Engelsknochen', 'Höllenwut' und'Deine Zeit läuft ab'. Nun legt er nach mit 'Auf die Knie!'. Heinis Bücher erreichen regelmäßig Spitzenplätze in der Schweizer Taschenbuch-Hitparade.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR11,99

Produkt

Klappentext»Ihre Gedanken glitten zurück zu dem Schuss. Die Vorstellung, an den Ort des Geschehens zurückzukehren, nahm ihr die Luft zum Atmen.« Das Kunstmuseum Luzern hat ein Werk des weltbekannten Künstlers William Turner erworben und präsentiert es erstmals den Besuchern. Doch während der Ausstellung kommt es zum Überfall: Zwei bewaffnete Männer stürmen ins Gebäude und reißen das Bild von der Wand. Weil die Flucht misslingt, nehmen sie eine Geisel. Als Chris Palmer nach einer Konzertprobe das Museum verlassen will, entdeckt sie die Männer. Sie setzt ihnen nach und bekommt die Geisel zu fassen. Doch dann fällt ein Schuss ...

Bruno Heini lebt mit seiner Frau Judith und den beiden Katern Jimmy und James über den Dächern von Luzern, wo er dereinst auch sterben wird. Er arbeitete erfolgreich als Unternehmer, bevor er sich auf das Schreiben von Thrillern verlegte. Auf seinen Luzern-Thriller 'Teufelssaat' folgten 'Engelsknochen', 'Höllenwut' und'Deine Zeit läuft ab'. Nun legt er nach mit 'Auf die Knie!'. Heinis Bücher erreichen regelmäßig Spitzenplätze in der Schweizer Taschenbuch-Hitparade.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783839272701
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum10.08.2022
Reihen-Nr.5
Seiten284 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9224286
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


5

Zusammengekrümmt lag die Frau auf der Fahrbahn. Palmer kniete sich neben sie und warf zugleich einen hektischen Blick zum Schützen und seinem Kumpel. Sie machte sich bereit, die Frau am Arm über den Boden in Deckung zu zerren. Aber sie hörte deutlich, wie der Große seinem Kumpel zuschrie:

»Weg hier! Ins Parkhaus.«

»Ist ne Sackgasse.«

»Nein, zu Fuß hinten raus. Oder ich schließe uns einen Wagen kurz.«

Palmer beobachtete, wie beide die Rampe hoch stürmten, an der geschlossenen Einfahrtsschranke vorbei spurteten und im kühlen Halbdunkel des Parkhauses verschwanden.

Während es noch immer in Palmers Ohren pfiff, kam es ihr vor, als zöge sich die ganze Welt zu einem winzigen Raum zusammen. Ein heftiges Schwindelgefühl erfasste sie, als ihr klar wurde, was sich eben ereignet hatte. Während sie ihre Hand auf die blutende Wunde der Frau presste, gab sie sich die ganze Schuld. Wieso hatte sie sich eingemischt? Vielleicht hätten die beiden Kidnapper die Frau einfach laufen lassen. Sie trug die Verantwortung.

»Ist sie tot?«, fragte ein Mädchen mit weinerlicher Stimme.

Palmer legte dem Opfer die Fingerspitzen an die Seite des Halses. Ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen, denn sie fühlte einen schwachen, aber regelmäßigen Puls. Bevor Palmer etwas sagen konnte, schluckte sie leer und suchte sich mit der Zunge Speichel zusammen, um ihren trockenen Mund zu befeuchten.

»Ruft den Notarzt«, schrie sie in die Menge, die sich immer enger um sie drängte. Auf Palmers Aufforderung zückten einige ihr Handy und wählten.

Eine leicht übergewichtige Frau in engem rotem Fan-Shirt ging neben Palmer in die Knie, drehte den Kopf des Mädchens zur Seite, legte ihn auf ihre abgelegte Umhängetasche und gab Palmer Bescheid: »Ich leiste Erste Hilfe. Bin vom Fach.«

In den Knien knackte es laut, als Palmer sich erhob und erst einmal tief durchatmete.

Sogleich aber spürte sie ein Kribbeln, das kräftiger wurde, bis es ganz von ihr Besitz ergriff. Palmers Jagdtrieb war geweckt.

Aber statt wie ein Wolf den Räubern hinterher zu hetzen, gelang es ihr diesmal, sich zu beherrschen. Wenigstens hatte sie ein bisschen aus ihrer Vergangenheit gelernt. Keinesfalls wollte sie die beiden im Alleingang zur Strecke bringen. Nein. Mit Abstand würde sie der Spur der Täter folgen, um dann aus sicherer Distanz der Polizei deren Aufenthaltsort zu melden. Anschließend würde sie sich vollständig zurückziehen. Gleichzeitig wollte sie achtgeben, möglicherweise entdeckte sie bei den Tätern Hinweise zur Identifikation, zusätzliche Merkmale zum Schlangen-Tattoo, zur narbigen Augenbraue und der schiefen Nase, hinter welcher Palmer einen ehemaligen Boxer vermutete, oder jemanden, der anderweitig viel Pech gehabt hatte.

Mit einem Blick vergewisserte sie sich, dass die Frau im roten Shirt sich jetzt um die Verwundete kümmerte, dann ließ sie los.

Mit wachen Sinnen und in geduckter Haltung schlich Palmer die Rampe hoch und drang über die Ausfahrtspur ins Parkhaus ein.

Bis auf den letzten Platz mit Fahrzeugen belegt. Aber menschenleer.

Entfernt drangen Schlachtengesänge von Fußballanhängern an ihre Ohren.

Im spärlichen Licht entdeckte sie weder die beiden Täter noch Autofahrer auf dem Weg zu ihren Wagen. Einzig Fahrzeuge, geparkt in Reih und Glied, soweit das Auge reichte.

Trotzdem kauerte sie sich gleich bei den Damenparkplätzen tief hinter den ersten Wagen, einen knallroten Ferrari, flach wie eine Flunder. Nur Palmers Augen lugten über die Kühlerhaube, während sie überlegte, wie weit sie vorrücken durfte.

Ihr Kopf schreckte mit gerümpfter Nase zurück. Gleichzeitig verspürte sie das Bedürfnis, sich zu übergeben, als dieser ekelerregende Geruch in ihre Nase stach. Dann erst entdeckte sie die Lache von Pisse, in der sie kauerte. Glücklicherweise waren in die Gummisohlen ihrer Converse noch keine Löcher gelatscht.

Was tat sie hier eigentlich? Sah es so aus, wenn man aus früheren Fehlern gelernt hatte? Sie hatte schon wieder rein instinktiv reagiert. Alex - sie wagte sich kaum vorzustellen, was er sagen würde. Sie musste umdrehen, das hier war Wahnsinn, sie hatte nur dieser Frau helfen wollen, alles andere war Sache der Polizei â¦

Doch jetzt drangen von weit her zwei unverständliche Stimmen an Palmers Ohren. Eindeutig fochten da Männer einen Streit aus.

Ein kaltes Kribbeln zog in ihren Nacken, als ihr bewusst wurde, wie leichtsinnig sie gehandelt hatte. Nicht einen einzigen Gedanken hatte sie daran verloren, ob irgendwelche Komplizen die beiden Täter unterstützten, sie womöglich von hinten anfielen? Ihr Kopf schnellte herum, dann auf die andere Seite. Endlich atmete sie hörbar aus. Ihr Jagdtrieb war ein einziges Ärgernis. Warum hatte sie sich nicht zusammenreißen können? Sie hatte wirklich das Talent, alles noch schlimmer zu machen. Ob sie die Zeit hatte, Alex wenigstens Bescheid zu geben? Nein, jetzt gerade nicht â¦

Auf Fußspitzen und im Schutz von Autos rückte Palmer langsam vor, denn zumindest wollte sie sichergehen, dass sich die Verbrecher tatsächlich im Parkhaus aufhielten.

Jetzt stritten sich die beiden Räuber kaum 15 Meter vor ihr lauthals. Palmer verharrte in ihrem Versteck und hoffte, diese ganze Katastrophe würde sich noch ein ganz kleines bisschen zum Guten wenden, indem sie erfuhr, wohin die beiden von hier verschwinden wollten. Die Neonröhre über ihr flackerte und surrte, während sie vorsichtig um die Ecke schaute. Ja, dort standen sie. Andere Leute waren nicht zu sehen.

»Wir müssen weg hier. Keine Diskussion«, sagte der Kleine und machte Anstalten, sich abzuwenden, aber der Große riss ihn an der Schulter zurück.

»Das war anders abgemacht. Mit Waffen und Mordversuch will ich nichts zu tun haben. Verdammt.«

»Ist das mein Problem, wenn du zu naiv bist? Wenn du zu blöd bist für so einen Job?«

Als der Große etwas einwenden wollte, brachte ihn der Kleine mit einer harschen Geste zum Schweigen. »Du lässt dir die Maske von Gesicht reißen. Dann verkrallt sich die Tusse in deiner Hose.« Nun baute er sich direkt vor seinem Kumpel auf. »Den Wagen da abzustellen, war eine Scheißidee. So viel Munition hätte ich gar nicht gehabt, um uns den Weg durch die Reihen der Fußballfans freizuschießen.« Er schüttelte den Kopf. »Deine Aufgabe war, mir die Leute vom Hals zu halten und den Wagen zu fahren. Beides hast du verkackt.« Jedes einzelne Wort knallte er ihm wie Explosionen an den Kopf. »Es gibt genau zwei Arten von Raub. Jenen, bei dem die Täter davonkommen, und jenen, wo sie Zeugen hinterlassen. Verstehst du? Du bist eine totale Niete. Unbrauchbar.« Blitzschnell fasste der Große an die Maske des Kleinen und zerrte sie vom Hals hoch. Aber der Kleine wand seinen Kopf nach hinten und riss sofort seine Maske wieder ganz nach unten. »Spinnst du?«

»Pass bloß auf, oder ich falte dich zusammen«, warnte der Große zwischen fest aufeinandergebissenen Zähnen hindurch.

Aber der Kleine verstummte nicht. »Jetzt weißt du auch, weshalb du weder meinen Namen noch meine Adresse oder Telefonnummer kennst. Du Superhirni. Damit von dir nicht die geringste Spur zu mir führt.«

Nun ging der Große ganz dicht an den Kleineren heran, neigte seinen Kopf zu ihm hinunter, sodass er mit seiner Nase seinem Kumpel so nah wie möglich kam.

»Stirbt das Mädchen, schmore ich für Jahrzehnte hinter Gittern bei meinen Vorstrafen. Nee, nicht mit mir. So war das nicht vereinbart. Du zahlst mich jetzt aus, auf der Stelle. Und ich verdufte.«

»Oder was?«

»Oder ich verpfeif dich. Mit Mord hab ich nichts am Hut.«

»Bist du irre? Wir haben soeben das Bild geraubt. Dazu nehme ich doch dein Geld nicht mit.« Der Kleinere bog den Arm in seinen Rücken. Aber statt den Geldbeutel hervorzuziehen, umklammerte seine Hand plötzlich ein grob gezacktes Jagdmesser. »Pistolen nützen auf Distanz, sind aber laut. Stehst du nahe beim Gegner und willst leise sein, dann tut s ein Messer viel besser.«

Verwirrt zog der Große die Augenbrauen zusammen, als er auf die gezackte Klinge blickte.

Mit wildem Schwung riss der Kleine das Messer hoch. Seitlich rammte er dieses seinem Kumpel hinter dem linken Auge in die Schläfe.

Palmer starrte wie gelähmt aus ihrem Versteck auf die Szene. Sie spürte, wie etwas ihre Eingeweide wie mit eisernem Griff zusammenquetschte. Da kurvte ein Wagen laut quietschend um die Ecke. Scheinwerfer kamen aus dem Dunkeln geschossen und tauchten sie in helles Licht.

Im selben Moment warf der Killer seinen Kopf herum. Er entdeckte Palmers angestrahlten Kopf.

Ihre Blicke trafen sich.

Der Mörder wusste, sie war die Zeugin. Er griff in seine Tasche und riss die Pistole hoch.

Palmer duckte sich.

Das Geschoss peitschte über ihren Kopf hinweg. Glas klirrte, als die Kugel mehrere Fahrzeugfenster durchbrach. Leise rieselte im fahlen Licht Putz zu Boden, nachdem sie in einer Wand eingeschlagen hatte.

Palmers Herz hämmerte wie wild.

Geduckt jagte sie zurück zur Einfahrt.

Nichts wie weg.

Der Mörder ihr dicht auf den Fersen.

Auf ihrer Flucht zwischen geparkten Wagen hindurch kickte sie einem Porsche gegen die Tür. Grell schrillte dessen Diebstahlsicherung.

Der einparkende Autofahrer entdeckte Palmers bewaffneten Verfolger. Als auch dieser auf ihn zu stürmte, öffnete er im richtigen Moment die Tür, sodass der Killer dagegen prallte.

Er taumelte.

Die Tasche mit dem geraubten Bild schlug ans Heck eines Wagens....

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